Psychologie


Kartei Details

Karten 149
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 12.03.2019 / 22.10.2023
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AOP Bereiche - Handlungsfelder

Arbeitspsychologie: Arbeitsaufgabe, Arbeitsplatz und Arbeitsbedingungen stehen im Vordergrund (welches sich mit der psychologischen Analyse, Bewertung und Gestaltung von Arbeitstätigkeiten befasst)

Personalpsychologie: Die Personalpsychologie beschäftigt sich mit den Prinzipien der Auswahl und der Beurteilung von Arbeitern. Personalpsychologen haben die Aufgabe, passende Bewerber zu erkennen, sie einzuladen und anzustellen. Sie ordnen also Menschen bestimmte Jobs zu, können Fähigkeiten für den Job identifizieren und entscheiden über Auswahlmethoden.

Organisationspsychologie: Beschäftigt sich mit den Beziehungen und Interaktionen der Mitarbeiter untereinander in sozialen Einheiten. Dazu gehören Beschreibung und Veränderung von Erleben, Verhalten und Einstellungen von Menschen in Organisationen sowie von Bedingungen, die diese Zustände und Veränderungen beeinflussen. (z.B. in MA-Führung, Kunden-Lieferanten, Kommunikation, Entwicklungen, Arbeiten in Teams) -> Grundlage der Org. psy. ist die Sozialpsychologie.

Typische Fragestellung in der A&O

  • Nicht noch eine sinnlose Teamsitzung!
  • Mein Chef ist nie zufrieden!
  • Für den Lohn kann ich nicht mal richtig in die Ferien
  • Meine Kollegen sind alle so negativ und demotiviert!

Definition Wirtschaftspsychologie

Definition: Menschliches Erleben, Handeln und Entscheiden in ökonomischen Abläufen

Arbeits-/Anwendungsfelder AOP

  • Die Arbeits- und Organisationspsychologie ist nach der Klinischen Psychologie das zweitwichtigste Anwendungsfeld psychologischer Forschung und Berufsfeld für praktisch tätige Psychologen. Arbeitspsychologen arbeiten häufig mit Arbeitsmedizinern, Informatikern und Ingenieuren zusammen. Personal- und Organisationspsychologen arbeiten häufig mit Betriebswirten und Juristen zusammen
  • Die Tätigkeitsbereiche von A&O sind vielfältig. Im Vordergrund stehen meist personalbezogene Aufgaben
  • In Organisationen sind Psychologen den Mitarbeitern verpflichtet. Dabei interagieren sie mit einer Vielzahl an Personen auf allen Hierarchiestufen.

Ziele Arbeits- und Organisationspsychologie 

Aufgabe von Arbeits- und Organisationspsychologen ist es,

  • Die Effizienz von Organisationen zu steigern
  • Das Arbeitsleben für Menschen zu verbessern

Veränderung braucht Zeit:

  • Mittelfristige Ziele: z.B. Kundenzufriedenheit (weiche Kriterien = verbesserte Kundenbetreuung)
  • Langfristige Ziele: z.B. Gewinnsteigerung (Huselid Studie, 20% Gewinnsteigerung durch A&O Psychologen)

Methoden Arbeits- und Organisationspsychologen 

  • Fragebogen (dynamisch, keine Momentaufnahmen – auf verschiedenen Ebenen wie Gruppen oder Individium)
  • Beobachtungsmethoden
  • Input- und Output Modelle

Verhältnis von Wissenschaft und Praxis

In der Praxis ist ein Kompromiss zwischen Pragmatismus und strengen methodischen Regeln anzustreben. Dies kann durch Evidenzbasierung erreicht werden (Ärzte müssen wissenschaftlich auf dem aktuellsten Stand sein und können mit ihrer Erfahrung den Patienten die beste Behandlung bieten).

Was beinhaltet die Arbeitsweise von Geübten?

Optimiertes:

- Vorbereiten

- Ausführen

- Kontrolle

Definiton und Merkmale von OAS?

OAS = Operatives Abbildsystem (von Hacker)

Definition: Bezeichnung für die Gesamtheit aller tätigkeitsregulierenden Gedächtnisrepräsentationen. Gedächtnisrepräsentationen als regulierende Invarianten haben die entscheidende Funktion für das Ausführen der Handlung: Mit den in ihnen enthaltenen Soll-Werten, z. B. Zielen und Teilzielen, werden die beim Kontrollieren des Ausführens erfaßten Zustände verglichen. Aus dem Aktionsprogramm werden im Falle des Nichtübereinstimmens von Soll- und Ist-Zustand die erforderlichen weiteren Schritte im Sinne des vorstellungsmäßigen Operierens an einem Gedächtnismodell der Situation abgeleitet. Die wichtigste Gedächtnisrepräsentation ist dabei das Ziel: ohne Ziel keine zielgerichtete Handlungsregulation.

Merkmale:

  • Schematisch
  • Vereinfacht
  • Nicht nur verbal
  • Handlungsrelevant
    • Unterscheidet Wichtiges und Unwichtiges
    • Ist verfügbar (kein „träges“ Wissen)
    • Wird mit realen Vorgängen in Verbindunggebracht: Verbindung mit Signalen

Operative Abbilder: Inhalte

1.Ausgangszustand -> 2.Arbeitstätigkeit -> 3.End-(Soll-)Zustand

1. Repräsentationen von Ausgangszuständen, z.B. rohstoffeigenschaften

2. Prädikation von Transformationen zw. Ausgangs- und Endzustand: Massnahmen, z.B. Programm, Pläne

3. Ziele als Antizipation von Resultat bzw. Sollzustand und Prädikation von Folgen, z.B. Arbeitsergebnis

Was ist «Belastung»?

Setzte sich aus der Art der Aufgabe (Komplexität, Kooperationsnotwendigkeiten, Notwendigkeit bestimme Kräfte einzusetzen) und Bedingungen (Zeitvorgabe, Umwelteinflüsse, Arbeitsklima) zusammen-> Belastung einer Aufgabe ist losgelöst von der sie zu lösenden Person und wird von aussen vorgegeben

Was ist «Beanspruchung»?

  • < Beanspruchung> (auch Aktivierung): Zustand der Person wie sie auf Belastung reagiert - hängt von Dauer und Höhe der Belastung ab, den bestehenden Ressourcen und ihren Bewältigungsstrategien

    Positiv erlebte Beanspruchung = Herausforderung, Annäherungsmotivation -> kann aber auch irgendwann negativ werden, wenn die eigenen Ressourcen zur Neige gehen.

  • Negativ erlebte Beanspruchung = Bedrohung, Distress, Vermeidungsmotivation

Befürchtungen, man werde es nicht schaffen, verbrauchen weitere Ressourcen in parallel zur Aufgabe

Unterscheidung Belastung und Beanspruchung

Belastung ist ein Aspekt der Beanspruchung

Was sind Fehlbeanspruchungsfolgen?

Ermüdung (Überforderung)

Stress (Überforderung)

Monotonie (hohe Aufmerksamkeit ohne das viel passiert) (Unterforderung)

Sättigung (immer das gleiche machen)  (Unterforderung)

Was ist «Ermüdung»? Beispiel?

  • Mentale Ressourcen sind begrenzt, also nimmt Leistung über Zeit ab. Ermüdung gilt als Schutzmechanismus.

  • Entsteht durch die Dauer und Intensität der Beanspruchung, kann spezifische biologische Systeme (Beine werden müde nach Fahrt zur Uni) oder den Gesamtorganismus (=psychische Ermüdung!) beziehen.

  • Symptome sind verzögerte Reaktionszeiten, Wahrnehmungsveränderungen, schlechtere Verarbeitungsleistung. Je stärker die Ermüdung, desto grösser die Anstrengung, um weiter zu machen.

    • Ermüdungsgefühl ist nur bedingt ein Indikator für Ermüdung, da auch Motivation hineinspielt – langweilige Aufgaben ermüden schneller

    • Ermüdung schadet nicht automatisch der Leistung, es sind die Voraussetzungen die beeinträchtigt werden, aber mit der richtigen Reaktion kann man es kompensieren

  • Aber die Sache ist komplexer, weil wir erstaunlich erfolgreich gegen die Leistungsabnahme ankämpfen können. Doch was für Kosten entstehen dabei? Ist es effizient?

Leistung aus BWL Sicht (als Output eines Arbeitsproduktes) kann lange stabil gehalten werden (durch erhöhte Anstrengung, Strategiewechsel), Leistung hier aber eher Frage nach Leistungsverhalten zeigt sich Veränderungen (längere Reaktionszeiten, andere Wahrnehmung)

Beispiel: Bei einem Profifussballer führt Ermüdung dazu, dass er länger braucht um auf den Ball zu reagieren und er bemerkt vielleicht nicht mehr freistehende Spiele, verdrippelt sich öfters

Was ist «Montonie»? Beispiel?

  • Auch Monotonie ist spezielle Form der Überbeanspruchung – Aufmerksamkeit kann nur unter grosser Anstrengung aufrecht gehalten werden

Verursacht durch Daueraufmerksamkeit bei geringer Ereignisdichte und eingeschränktem Beobachtungsumfang -> Müdigkeit ist schnell reversibel, wenn man etwas anderes mach.

Beispiel: Lastwagenfahrer auf der Autobahn

Was sind kurzfristige psychische Kosten? Beispiel?

  • Herabsetzung deiner Ressourcen, Ermüdung zeigt sich und zusätzliche Anstrengung ist nötig zur Aufrechterhaltung der Leistung trotz Ermüdung, mit höherem Risiko auf Fehler und Stress.

  • Folgen sind meist reversibel (Ressourcen werden wieder aufgeladen), so lange nicht extreme Beanspruchungen vorliegen (und keine Unfälle passieren)

Idealerweise werden danach durch Erholung «strukturelle Ressourcen» aufgebaut (höheres Selbstvertrauen, fachliche Kompetenz), welche bei neuen Beanspruchungen helfen. Man macht quasi eine Investition für eine bessere Zukunft.

 

Beispiel: Du lernst für eine Prüfung, was eine starke Beanspruchung ist und danach kannst du Ressourcen wieder aufladen (Gesundheitszustand, Grad der Ermüdung, Grad der Beherrschung einer bestimmten Tätigkeit)

Was sind langfristige psychische Kosten? Beispiel?

Wenn Beanspruchungen zu lange dauern und nicht durch ausreichen Erholung kompensiert wird -> Resultat: Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit und Krankheiten

Irreversible Schäden einstehen oft erst nach jahrelanger Exposition (z.B. Schichtarbeiter die auch in der Nacht arbeiten) ohne angemessene Erholung

Beispiel: Du bist ständig unter Druck bei der Arbeit, arbeitest auch am Wochenende und fehlende Ruhezeiten

Was ist die Basisüberlegung des Anstrengungs-Erholungs-Modells (Effort-Recovery Model, Mejman & Mulder, 1998)? Wie entstehen Probleme?

Beanspruchungs-Erholungs-Zyklen: Phasen der Beanspruchung (Beruf oder Privat) wechseln mit Pausen, Feierabend, Wochenende, Ferien

Probleme entstünden, wenn Beanspruchungs-Erholungs-Zyklus gestört wird

Wie reagiert man, wenn die Beanspruchung länger hoch beleibt?

  • Die Beanspruchung benötigt Energie (abhängig von Aufgabe, Rahmenbedingungen, verfügbare Ressource). Wenn genügend Kapazität vorhanden ist, wird sie als positiv erlebt ansonsten löst es Distress aus.
  • Bleibt die Beanspruchung länger hoch, setzten Regulationsvorgänge ein:
    • Vereinfachung der Aufgabe, Senkung des Anspruchsniveau, Verzicht auf Sekundäraufgaben (z.b. Nur noch an der Bachelorarbeit schreiben ohne Sicherheitskopien davon zu machen),
    • Geschwindigkeit über Genauigkeit (daher mehr Fehler)
    • -> Entscheidend: Leistung (Output) kann aufrecht behalten werden, aber Effizienz sinkt (grösserer Energieaufwand, höhere Risiken->auch wenn diese Risiken selten eintreten)

Warum sind Folgen der Überbelastung kurzfristig selten zu sehen?

  • Weil Risikensehr tiefe Eintrittswahrscheinlichkeit haben und Output gleichbleibt.
  • Am eheste sieht man es bei Sekundäraufgaben.
  • Erholung: Kosten kumulieren sich, wenn keine Erholung möglich ist.

Wozu das Modell allostatischer[1] Belastung?

 

[1] Prozess, durch den der Körper in Anforderungssituationen durch Verhaltensänderungen eine Stabilität aufrechterhält.

Um gestörte physiologischer Erholung zu beschreiben (also Hyperaktivität und Hyporeaktivität)

Problematisch ist, wenn Regulationsmechanismen nicht mehr angemessen reagieren – z.B. auch bei grosser Anstrengung schlägt Herz nicht mehr schneller oder du hast dauerhaft ein zu hoher Cortisolspiegel (und nicht nur bei Anspannung)

Was ist die normale Regulationsfunktion?

Stressor löst physiologische Reaktionen aus, die abklingen, wenn Stressor weg ist (Treppe hinaufrennen, hoher Puls, der sich danach beruhigt)

Was ist Hyporeaktivität?

  • Dysfunktionale Regulierungsfunktion: wenn auf Belastung nur geringe Reaktion ausgelöst wird, der nicht gesund ist, sondern Zeichen, dass das System erschöpft ist
  • Bsp. Du fährst mit dem Velo einen Hang hinauf und dein Puls bleibt tief

Was ist „prolonged response”?

Dysfunktionale Regulierungsfunktion: Ein verzögertes Rückbilden der physiologischen Reaktion

Man zittert auch noch, lange nachdem man aus dem Alptraum aufgewacht ist

Was ist „repeated hits“?

Dysfunktionale Regulierungsfunktion: Häufiges Auftreten verschiedener Stressoren überfordert Organismus

z.b. Wenn im Krisen, wenn ständig neue Belastungen einprasseln

Was ist „lack of habituation“?

Dysfunktionale Regulierungsfunktion: Häufiges Auftreten desselben Stressors sollte zur Habituation führen (Effekt geht weg, vorausgesetzt man konnte angemessen damit umgehen), aber wenn man nicht damit umgehen kann wird es zum Problem.

Feuerwehralarm in einer Feuerstation, gewöhnt man sich daran – darum übt man viel

Was sind die 3 erfolgreichen Bewältigungsstrategien?

  1. Mehr Anstrengung
  2. Strategiewechsel
  3. Anspruchsreduktion

Wahrnehmung mangelnder Effizienz kann zu ineffizienten Gedanken/Ängste führen, die wiederum Ressourcen brauchen->Abwärtsspiralen

Beschreibe die Bewältigungsstrategie «Mehr Anstrengung» sowie ein Beispiel dazu

  • Problemlos wenn Ressourcen da sind, ansonsten führt zu grösserer Ermüdung und Erholungsbedarf (insbesondere der Verzicht auf Pausen)
  • Potentielle Erholungsphase müssen aber auch genützt werden können – Familie, mangelnde soziale Kompetenz, hängen an Fragen der Arbeit, Schlafprobleme, Cortisolausschüttung, veränderte Immunreaktion etc. können Konflikte in der Erholungsphase auslösen. Hier gibt es Abhängigkeiten/Verlustspiralen, z.b wer mehr arbeitet hat weniger Zeit zuhause etc.
  • Beispiel: Ein Kunde hat sich überraschend für morgen angekündigt und du bleibst heute spät im Büro und bereitest dich vor. Dafür gehst du morgen nach dem Kundengespräch nach Hause dich erholen.

Beschreibe die Bewältigungsstrategie «Strategiewechsel» und ein Beispiel dazu.

  • Vereinfachung der Aufgabe bei gleichzeitiger Prioritätensetzung zugunsten Primärziele
  • Daher wird man die Folgen zuerst bei den Sekundärzielen bemerken (z.b. Sicherheits-checks).
  • Beispiel: Bei wenigen Flugzeugen versuchten die Lotsen optimal die Landungen zu planen – ab einer bestimmten Anzahl neuer Flugzeuge, arbeiten sie mit Routineschleife (Sekundärziel Kerosin wurde ignoriert)

Beschreibe die Bewältiungsstrategie «Anspruchsreduktion» und ein Beispiel dazu.

  • Qualität oder Quantität Ziel reduzieren, was aber im Arbeitsleben oft nicht möglich ist, da Kosten finanzieller Art, aber auch in sozialer Hinsicht (Imageverlust, Selbstvorwürfe)
  • Beispiel: Neue Kunden nicht mehr annehmen oder komplizierte Aufträge ablehnen

Was sind 4 Einflüsse der Arbeitszeit auf Gesundheit, Unfälle, Produktivität?

  • Zu lange arbeiten
  • Nacht- bzw. Schichtarbeit
  • Präsenteismus
  • Familie-Arbeit Einflüsse

Was sind Auswirkungen von «Zu lange arbeiten»?

  • Begünstigen Unfälle. Kurze Pausen helfen sehr. Auch Unfälle auf Weg hin und weg von der Arbeit müssen berücksichtigt werden.

  • Lange Arbeitszeiten hängt mit sinkender Produktivität zusammen.

  • Lange Arbeitszeit nährt Verdacht, dass weniger Zeit hat für Erholung -> Aber Zusammenhänge sind ziemlich schwach! Dies auch, weil neben der Arbeitszeit vieles anderes eine Rolle spielt (Arbeitsinhalt, sportliche Betätigung, familiäre Belastung, Anzahl Pausen, Intensität)

  • Positiv/Negative Punkte können gleichzeitig existieren – grössere Arbeitsfreude mit vielen Überstunden und Arbeits-Familien-Konflikte

  • Arbeitszeiten über 50 Stunden stellen tendenziell ein Gesundheitsrisiko dar

    • Reine Arbeitszeit sagt zu wenig aus: Belastungshöhe, Pausen etc. wichtig. Auch Qualität der Arbeit (interessant, abwechslungsreich, soziales Klima) zu berücksichtigen.

PV – was hat die Untersuchung mit Fahrlehrer gezeigt?

Umso mehr Autoprüfungen abgenommen wurden an einem Tag und umso weniger Pausen, desto höher die Durchfallquote. Zudem ist der Belastungs-Erholungs-Zyklus gestört, das Adrenalin bleibt oben, Körper bleibt unter Stress.

Soll man Pausen machen, wenn man müde ist?

nein, denn wir sind schlecht in der Regulation von Kurzpausen, merken erst dass wir eine Pause brauchen, wenn wir müde sind (zu spät), nachdem man länger schon mit Anstrengung kompensiert hat

wie stehen Ermüdung und Leistung zueinander?

Die Ermüdung und Leistung von Mitarbeitern kann durch Kompensationsstrategien (-> Pausengestaltung, aktivierende Einflüsse [-> Yerkes-Dodson-Law], Berücksichtigung des Circadian Rhythmus) beeinflusst werden.

Was sind Auswirkungen von «Nachtarbeit/Schichtarbeit»?

  • Zirkadian-Rhythmus wird gestört -> höheres Gesundheitsrisiko (gesichert)
  • Tiefere Produktivität

Wann ist Leistungsbereitschaft am Höchsten?

Vormittag am höchsten, nachmittags tiefer, nachts am tiefesten --> auch Reaktionszeit folgt diesem Muster

«Key message»: Nachtschicht birgt Probleme: Unfallgefahr ist gross, Müdigkeit kumuliert sich (mehrere Nachtschichten sind nicht gut!), widerspricht Circadian-Rhythmus. Entsprechend sollte Schichtarbeit gestaltet werden.

Wie sollten Nachtschichten gestaltet werden?

  • Vorwärtsrotation
  • Kurze, eingestreute Nachtschichten (nicht vor Mitternacht beginnen, sonst fällt man gleich ins Tief runter)
  • Frühschicht nicht allzu früh (erst ab 8:00)
  • Evtl. Nachtschicht kürzer als andere Schichten
  • Nicht nur Länge, auch Pausengestaltung und Arbeitsbelastung beachten
  • Schwierige Aufgaben am Anfang

Was bergenNachtschichten für Risiken?

  • Mehr Unfälle – 24 Stunden ohne Schlaf ist wie 1Promille Alk
  • Höhere Bandscheibendegeneration (sie braucht das Liegen des Körpers zum erholen)
  • Höhere Gereiztheit (Achtung vor Selektionseffekt, meistens gute Leute für Nachtschicht)
  • Bei Unfällen ist der Systemansatz zentraler als der Personenzentrierte Ansatz