Grundlage der Galenit
BsC Pflege, ZHAW, 2. Semester
BsC Pflege, ZHAW, 2. Semester
Fichier Détails
Cartes-fiches | 56 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Médecine |
Niveau | Autres |
Crée / Actualisé | 11.03.2019 / 19.03.2019 |
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Definition der Galenik
Die Galenik oder pharmazeutische Technologieist die Lehre von den Arzneiformen, die nach dem griechischen Arzt Galen (129-200n.Chr.) benannt wurde.
Begriffe
- ein Wirkstoff ist noch kein Arzenimittel
- die Galenik verbindet den Wirkstoff mit den richtigen Hilfsstoffen
- mit der Dareichungsform wird festgelegt, auf welche Weise der Wirkstoff in den Körper gebracht werden soll
- Applikation: die Verabreichung eines Medikaments
Bestimmung der Form
- durch den Zweck bestimmt
- Am welchem Ort soll der Wirkstoff abgegeben werden?
- Soll der Wirkstoff auf einmal oder abgestuf abgegeben werden? Wie lange soll die Wirkung anhalten?
- Die Arzneiform muss für den Anwender einfach und sicher zu handhaben und zu dosieren sein
- Technologische Prüfung auf Haltbarkeit, Reinheit, Gehalt und Identität des Wirkstoffes
Einteilung der Festen Arzneiformen
- Pulver
- Granulate
- Tabletten
- überzogene
- nicht überzogene
- mit modifizierter Wirkstofffreigabe
- Kapseln
- Hargelatinekapsel
- Weichgelatinekapsel
Pulver
- sehhr fein zerkleinerter Arzneistoff
- vor Feuchtigkeit schützen
- zum innerlichen Gebrauch
- Auflösen ind Flüssigkeit
- z.b Analgetika
- zum äuserlichen Gebrauch
- z.B Antimykotika
- Pulver zur Herstellung von Parenteralia
Granulate
- gekörnte Pulver
- Besser einnehmbar, Geschmaskorrektur
- vor Feuchtigkeit schützen
Tabletten
- einzeldosierte, gepresse Arzneiformen
- unterschiedliche Form, Farbe Grösser
- Wirkstoff und Hilsmittel
- Vorteile
- Einfache Einnahme
- Lange Haltbarkeit
- Preiswerte HErstellung
nicht überzogene Tabletten
- nicht weiter behandelt, zerfallen im Magensaft
- Arten
- Kautablette
- Lutschtabletten
- Lingualtabletten
- Sublingualtabletten
- Brausetabletten
- Tabs
Lingualtabletten, SChmelztabletten
- z.B Temesta Expeidet, Immodum lingual, Motilium lingual
- Vor Entnahme müssen Hände trocken sein
- Tablette nicht durch die Folie drücken
- Folie hochziehen, Tablette auf die Zunge legen
Sublingualtabletten, Buccaltabletten
- Verwendet für Wirkstoffe mit hohem First Pass Effekt
- Einnahme ohne Flüssigkeit, nicht schlucken!
- Auflösen kann 5 -25Minuten dauern
- unter die Zunge oder in die Backentasche legen
Brausetablette
- Vor dem Gebrauch in Wasser auflösen
- bei Kontakt mit Wasser bildet sich Kohlenstoffdioxis
- schnellere Wirkung als Tablette
- Geeignet bei Kindern und Schluckbeschwerden
- vor Feuchtigkeit Schützen
- Verabreichung umständlicher
TABS, LIQ, disp Tablette
- Tabs und Dispersible Tabletten können ganz oder in Wasser aufglöst werden
- Madopar LIQ nur in Wasser verrühren, Suspesion sofort trinken
Dragees
- Drages bestehen aus einem Tablettenkern mit einezm Überzug aus mehreren Schichten
- nicht teilbar
- Vorteile
- Verbesserung der Einnahme durch glatte Oberfläche
- Überdeckung von Geruch, Geschmack, pschologische Farbgebung
- Schutz des Tablettenkerns vor Umwelteinflüssen und ;agensäure
Fimtabletten
- bestehen aus eime Tablettenkern mit einer sehr dünnen Überzugsschicht
- Vorteile wie bei Drages
- Film kann
- retardierte Freigabe ermöglichen
- magensaftresistens sein --> dann nicht teilen
- Es existieren teilbare Filmtabletten
Tablette mit modifizierter Wirkstofffreigabe
- Wirkstoff kann verzögert abgegeben werden
- Wirkstoff kann über längere Zeit abgegeben werden
- Retard Präparate oder Depot Präparate
- Wirkstoff kann gestaffelt freigesetzt werden
- Vorteile
- Einnahmehäufigkeit verringertn --> Adhärenz verbessern
- UW verringern
- Nicht teilen, zerdrüen oder Mösern
- Präparate haben of Zusätze zum Namen
- MadoparDR, RitalinLA, RitalinSR
Kapsel
- Einzeldosierte Arzneiformen aus Hülle und Füllgut (Wirkstoff und Hilfsstoffe)
- Hartgelatinekapsel
- nicht elastisch, Hülle ineinander gesteckt, auch pflanzliche Varianten
- Inhalt; Pulver, Granulat, Pellets
- teils ist das öffnen möglich
- Weichgelatinekapsel
- elastisch
- oft mit Ölen gefüllt
- Kaukapsel:
- werden im Mund zerbissen
- Vorteile: einfache Einnahme
- Nachteile: Feuchtigkeitsempfindlich
Einnahme von oralen Arzneiformen
- möglichst aufrecht oder im Sitzen
- zur Vermeidung von Speiseröhrenreizungen
- Mit ausreichend Wasser (100 -200ml)
- Herunterspülen der Arzneimittel in den Magen
- Notwendige Menge Flüssigkeit für Zerfall und Auflösung
- keine Milch
- Calcium können Wirstoffe, schwerlösliche chemische Verbindungen eingehen
- kein Kaffe, kein Tee
- Gerbstoffe können Wirkstoffe binden
- Coffein kann die Wirkung verändern
- keine Fruchsäft (vorallem kein Grapefruitsaft)
- veränderung des Wirkstoffabbaus durch Enzyme
- kein Alkohol
- Wirkungsverstärkung von Alkohol
- Veränderung der Arzneimittelwirkung
- Verstärkung der Lebertoxitzität
Aufbewahrung von geteilten und entblisterten Tabletten
- Risiko eine falsche halbe Tablette abzugeben, ist grösser als die Einsparung
- Daher kann die Aufbewahrung von halben Tabletten nicht empfohlen werden
- Haltbarkeit von entblisterten Tabletten
- entblisterte Tabletten können maximal eine Woche aufbewahrt werden
grundsätzliche Überlegungen von Medikamentengabe via Sonde
- Medis müssen zermösert werden
- Lage der Sonde muss berücksichtigt werden
- pH Wert im Magen oder Darmsaft
- bei Gabe von Retard Formen und magensaftresistenten Formen individuell beurteilen
- Medis einzeln verabreichen und Sonde danach spühlen
- Flüssige Medis vor festen Medis geben
- Hilffstoffe können stark quellen --> zügig arbeiten und gründlich spühlen
- Vorsicht bei CMR Arzneistoffe
- bei Zerkleinerung kann man sich mit dem Wirkstoff kontaminiseren
Peroral flüssige Arzneiformen
- Lösung: klare durchsichtige Flüssigkeit
- z.B Tropfen, Sirup, Mixturen
- Alkohl muss deklariert sein
- Suspension: Aufschwemmung eines festen Wirkstoffes in einer Flüssigkeit
- z.B Antibiotika Suspension
- nur beschränkt haltbar, vor Applikation gut schütteln
- Emulsionen: 2 Flüssigkeiten die nicht ineinander löslich sind
- z.B Paraffinemulsion
- vor Gebrauch gut schütteln
Vor und Nachteile von peroral flüssigen Arzneiformen
- Vorteile
- leicht einzunehmen
- flexibel dosierbar
- schneller Wirkungseintritt
- können aromatisiert und gesüsst werden
- Nachteile
- Anfällig für Mikroorganismen
- Anfällig auf Licht und Luft
- Alkoholgehalt z.T sehr hoch (Achtung bei Kindern und Alkoholikern)
- Dosierungsgenauigkeit
Arzneiformen zur parenteralen Anwendung
- Parenteralia sind sterile Arzneiformen, die unter Gewebsverletzung ins Körperinnere gebracht werden
- unter Umgehung des Magen- Darm Traktes
- Einteilung in Injektionspräparat und Infusionspräparat
- Strenge Anforderung
- Sterilität
- Behälter müssen dicht sein
- keine Schwebstoffe
- keine Pyrogene
- annähernd blutisoton
Parenterale Applikationsarten und Arzneiformen
- i.v:
- Wässrige Lösungen, Emulsionen
- Injektion und Infusion
- i.m
- wässrige und ölige Lösungen und Suspensionen
- Injektion
- s.c
- wässrige Injektionen mit kleinem Volumen
- Infusion
- i.a
- Röntgenkontrastmittel
Ampullenarten
- Brechampullen
- untmittelbar vor Gebrauch öffnen
- auf Markierung achten
- Stechampulle (Vials)
- als Einstichstelle nur markierte Bereiche benutzen
- Mehrfachentnahme möglich
- Trockenampullen
- unmittelbar vor der Anwendung mit Lösungsmittel lösen
- Fertigspritzen
Transdermales therapeutisches System
- Werden dirket auf die Haut aufgebraucht
- Wirkstoff wird langsam und anhaltend durch die Haut aufgenommen und über den Blutkreislauf im Körper verteilt
Vor und Nachteile von TTS
- Vorteile
- bei Schluckbeschwerden
- seltenere Applikationshäufigkeit
- Umgehung des First pass Effekt --> niedrigere Dosen möglich
- Anwendung bei schlechter Resorption im GTI
- Nachteile
- verzögerter Wirkungseintritt
- Therapie kann nicht sofort beendet werden nach Entfernen des Pflasters --> Depobildung der Haut
- Irritierende und allergische Reaktion der Haut
- Nur für wenige Wirkstoffe möglich
- viele Vorschriften für die korrekte Applikation
TTS Pflasterarten
- Membranenpflster mit Reservoir
- dürfen nicht zerschnitten werden
- Matrix Pflaster
- Matrix direkt auf der Haut
- können zerschnitten werden
- Drug in adhesice Pflster
- können zerschnitten werden
Arzneimittel für TTS
- Nitroderm:
- nicht zerschneiden
- Durogesig, Evra, Nicotinell
- topische Schmerztherapie
- Flector EP, Olfen Patch, Flecoparin
- Drug in adhesive Pflaster
Anwendung von TTS
- Auf flache, saubere, gesunde, nicht behaarte, faltenfreie, nicht bestrahlte Haut
- Haut muss trocken sein
- Applikationsstell nach Fachimformation
- Nach aufkleben noch 30sekunden auf die Haut drücken
- bei jedem Pflasterwechsel die Applikationsstelle wechseln
- Paus für die Stelle von 7 -14d
- Beschriftung des Pflasetrs mit Stift nicht empfohlen
- Anwendungsdauer unterschiedlich
- immer zuerst altes Pflaster entfernen
- Befestigen mit Leukoplast möglich
- nicht mit Tegaderm (okklusiv)
- Duschen, Baden, Schwimmen möglich
- nicht zu lange, nicht zu heiss und nicht darüberrubbeln
- keine Wärme --> Wirkungsverstärkung
- Achtung bei intensivem Sport --> Wirkungsverstärkung
- korrekte Entsorgung --> Zusammenfalten, den Pflaster enthält noch Wirkstoff
Arzneimittel zur Rektalen Anwendung
- Arzneiformen
- suppositorien
- Klistiere, Klysmen
- Schäume
- Salben und Cremes
- Resorption
- Mastdarm hat 2 Gefässysteme
- unterer Teil direkt in die untere Hohlvene und in den Körperkreislauf
- oberer Teil --> Pfortader --> First pass Effekt
- Suppositorien nicht zu tief einführen
- grosse Schwankungen in der Resorption
- Mastdarm hat 2 Gefässysteme
Inidkationen für rektale Applikation
- Systemisch
- Fieber, SChmerzen
- Übelkeit
- Husten
- lokal
- Hämorrhoiden
- Entzündliche Darmerkankungen
- Laxantien
Vor und NAchteile von rektalen Arzneimittel
- vorteile
- bei übelkeit, Erbrechen
- für Säuglinge, Kleinkinder
- bei Schluckbeschwerden, Bewusstlosigkeit
- Nachteile
- Wirkungseintritt systemisch langsam
- grosse Schwankungen in der Resorption
- Schleimhautirritationen
Suppositorien
- Grundmasse schmilzt bei Körpertemperatur und Arzneistoffe werden durch die Schleimhaut resorbiert
- wenn möglich nach dem Stuhlgang anwenden
- keine Cremen, Salben oder Öle zum eleichterten Einführen
- nicht zu lange in der Hand halten
- Lagevorschriften beachten
- unter Raumtemperatur
Klistire, Klysme
- Lösungen zur Applikation im Enddarm
- Mikroklistir (2,5 -10ml)
- Laxantien, Fieberkrämpfe
- Einmalklistir (120-150ml)
- Laxantien
- Einlauf (bis 2000ml)
- Darmreinigung
- Klysmen:
- Verweileinläufe z.B bei entzündlcihen Darmerkankungen
Schäume zur rektalen Anwendung
- bei chronischen Darmerkankungen
- Patientenfreundlicher als Klysmen
- bereiten sich gut auf Schleimhaut aus
- weniger Stuhldrang
- kann auch im Sitzen oder im Stehen appliziert werden --> kaum Einschränkung der Mobilität
Arzneiformen zur nasalen Anwendung
- Arzneiformen
- Sprays, Tropfen
- Nasenspülung
- Halbstes Zubereitung (Gele, Cremes, Salben)
- Resorption des Arzneistoffes
- Nasenepithel ist dünn und gut durchblutet
- kein First pass Effekt
Indikationen für die nasale Anwendung
- lokal
- Schnupfen
- Heuschnupfen
- trockene Schleimhäute
- Systemisch
- Migräne
- Schmerzmittel, Antidot
- Endometriose
- Bettnässen
Vor und Nachteile der nasalen Arzneimitteln
- Vorteile
- Nase leicht zugänglich
- schnelle Wirkung
- kein First pass Effekt
- kein Probleme durch Magensäure und Verdauungsenzyme
- Nachteile
- nur kleine Volumen
- nur kurze Verweilzeit
- Wirkstoffe können resorbiert werden
- z.T UW (Vasokonstriktoren)