BA 110 Kooperation
Karten zur VL an der FHNW, FS 2019 Legende: K = Kapitel im Buch Kooperation kompakt
Karten zur VL an der FHNW, FS 2019 Legende: K = Kapitel im Buch Kooperation kompakt
Kartei Details
Karten | 104 |
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Lernende | 23 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Soziales |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 19.02.2019 / 28.07.2024 |
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K.3.3.
Welche 3 Abgrenzungskriterien von Organisationen werden genannt?
- Ziele
- Mitgliedschaft
- Hierarchie
K.3..3
Was ist eine Institution?
-Stabile, auf Dauer angelegte Eintrichtungen zur Regelung, Herstellung oder Durchführung bestimmter Zwecke
- Verhaltensweise oder Norm (zb Ehe)
- konkrete, materielle, zweckgerichtete Einrichtung (zB Parteien, Amt des Kanzlers)
- abstrakte, immaterielle zweckgerichtete Einrichtungen (Gesetz)
K3.5.
Was ist das spezielle an Entscheidungen in Organisationen?
Entscheidungen können als Soziale Ereignisse gewertet werden. Im Zentrum stehen intersubjektive Erwartungen und nicht rationale Fakten.
K.3.5.
Was ist das Garbage-Can-Modell?
Modell zur Entscheidungsfindung in Organisationen. Entscheidungen hängen von 4 Faktoren ab:
- Probleme, die aktuell in der O. bewältigt werden müssen,
- vorhandene Lösungen, und passende Probleme suchen
- Organisationsmitglieder,
- Entscheidungsgelegenheiten.
Das Zusammentreffen dieser 4 Komponenten beeinflusst die Entscheidungsfindung. Es ist also wichtig, das richtige Gefäss zur Entscheidungsfindung zu bieten.
Partizipation
Wie wird Partizipation im dienstleistungsorientierten Ansatz begründet?
Klienten sind gleichzeitig Konsumierende und (Co-)Produzenten. Das macht P. notwendig
Partizipation
Wie begründet der Lebensweltorientierte Ansatz Partizipation?
K. sind Experten ihrer eigenen Lebenswelt. Das macht P. notwendig
Partizipation
Wie wird aus fachlich-theoretischer Perspektive Partizipation begründet?
- Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit, Völkerrechtliche Normen (UN-Kinderrechtskonvention)
Partizipation
Wie begründet die Demokratietheorie Partizipation?
Freiheit, Gleichheit und Pluralität als Grundlage demokratischer Gesellschaften, ermöglicht durch Partizipation
Partizipation
Wie wird Partizipation bildungstheoretisch begründet?
Ziel ist Stärkung der Autonomie und Selbstwirksamkeit durch Selbsterfahrung. Das macht Partizipation notwendig
K3.7
Welche Formen von Non-Profit-Organisationen (NPO) werden unterschieden?
Staatlich (zB Uni), Halbstaatlich (Selbstständigerwerbende), Private
K.3.7.
Weshalb ist es so schwierig, die Anzahl Organisationen in der Schweiz zu zählen?
Es gibt eine Vielzahl an Kategorien. Deshalb können unterschiedliche Statistiken nicht miteinander verglichen werden.
Partizipation K3
Wie entwickelte sich der Begriff Partizipation historisch?
- Ab mitte 60er Jahre vermehrte Forderung nach Mitsprache, SA vorher eher autoritär
- Aufgegriffen durch Jugendzentrumbewegung
- Später auch für andere Lebensbereiche eingefordert
- heute zentraler Begriff der SA
Partizipation K4
Was ist gelingende Kooperation?
Bewusst gewählte, beabsichtigte und fachlich begründete Zusammenarbeit, welche Abstimmungs- und Aushandlungsprozesse voraussetzt um eine gemeinsame Verständigung im Hinblick auf Werte, Normen, Ziele und Arbeitsweisen zu bewirken
Partizipation K5
Wie werden Mitwirkung und Beteiligung unterschieden?
M.: aktive Rolle der Adressierten
B.: Passive Rolle
Partizipation K5
Wie werden Teilnahme und Teilhabe unterschieden?
TeilNAHME: Mitwirkung in (politischen) Aushandlungs und Entscheidungsfindungsprozessen
TeilHABE: Nutzung aller zur Verfügung stehender Ressourcen zur Realisierung versch. Lebensentwürfe
Partizipation K5
Was sind Top-down und bottom-up Prozesse?
Top-Down: Partizipative Prozesse die von professionellen initiiert und verantwortet werden
Bottom-up: ausschliesslich oder weitgehend von Adressaten getragen
Partizipation K5
Wie wird Macht im Kontext von Partizipation eingeordnet?
-Macht als Differenzierungsinstrument von Partizipation
Partizipation K5
Welche zwei Stufen der Macht in Partizipation werden aufgezählt?
-direkte Einflussnahme auf einen Entscheidungsprozess, auch gegen der Willen der anderen Parteien
- Normen, Organisationen/Institutionen welche definieren welche Themen überhaupt behandelt werden
Partizipation K5.1
Was sind die Tritte der Ladder of citizen participation?
Non-Participation:
- Manipulation, Therapy
Tokenism:
- Informing, Consultation, Placation
Citizen Power
- Partnership, Delegated Power, Citizen Control
Partizipation K5.1
Beschreibe die untersten zwei Tritte der ladder of citizen participation
Nicht-partizipation. Zweck ist eher, Erziehung oder Heilung der Betroffenen. Setzt Ansprüche der Entscheidungstragenden durch und gewährleistet Machterhalt
Partizipation K5
Beschreibe die Tritte 3-5 der ladder of citizen participation
Alibi-Funktion. Informing dient reiner unilateraler Information. Betroffene haben kein Mitspracherecht.
Consultation und Placation: Betroffene werden angehört, aber es besteht keine Garantie, dass die Meinungen mit einbezogen werden
Partizipation K5.1
Beschreibe die obersten Tritte der ladder of citizen participation
Partnership, delegated power, citizen control
Erst hier "echte" P. Machtumverteilung als zentrales Merkmal.
Partizipation K5.1.
Kritik am Modell der ladder of citizen participation
- Einseitige Darstellung von Machtlosen vs. Machtträger
- Blendet Einflussmöglichkeiten der Betroffenen aus
Partizipation K5.1
Beschreibe das Stufenmodell der Partizipation nach Lüttinghaus
Wie unterscheidet es sich vom Leitermodell?
- Eignet sich auch für die Möglichkeiten der Aktivierung von Betroffenen und zeigt diese Möglichkeiten auf
- Fünf Stufen auf denen beide Seiten abgebildet werden. Teilhabe des Staatssystemes link, Teilnahme der Bürgerinnen rechts
1. Stufe: Information vs Beobachtung/ Information
2. Stufe: Austausch, Dialog, Erörterung vs. Mitwirkung
3. Stufe Partnerschaftliche Kooperation vs. Mitentscheidung
4. Stufe Delegation von Entscheidungen vs. Selbstverantwortung
5. Stufe nur noch Bürgerinnen: Eigenständigkeit
Partizipation K5.1
Was ist die Pyramide der Partizipation nach Strassburger und Rieger und wie unterscheidet sie sich von den anderen Modellen?
- Aktualisiert Stufenmodell nach Lüttinghaus; erkennt auch Vorstufen der Partizipation an (Information, Meinung erfragen...). Wie das Stufenmodell ist es eingeteilt nach P. aus professioneller sicht und P. aus Sicht der Adressaten
1.informieren vs. sich informieren
2.meinung erfragen vs im Vorfeld von Entscheidungen Stellung nehmen
3. Lebensweltexpertise einholen vs Verfahrenstechnisch vorgesehene Beiträge einbringen
PARTIZIPATION
4. Mitbestimmung zulassen vs an Enscheidungen mitwirken
5. Entscheidungskompetenz teilweise abgeben vs Freiräume der Selbstverantwortung nutzen
6. Entscheidungsmacht übergeben vs Bürgerschaftlische Entscheidungsfreiheit ausüben
7. nur noch Adressaten: Zivilgesellschaftliche Aktivitäten
Partizipation K5.2.
Welches sind die 4 grossen Herausforderungen der Umsetzung von Partizipation?
1. Selektive Beteiligung: es nehmen eher privilegierte Bevölkerungsgruppen teil, das verzerrt das Bild und kann machtstrukturen verhärten
2. Particitainment: P. als Unterhaltung mit keinem realen Ziel/Zweck. Kann zu grossem Widerstand der Adressaten führen
3. Outsourcing: Unter dem Deckmantel von z.B. Hilfe zur Selbsthilfe die Verantwortung und den Arbeitsaufwand auf die Zivilgesellschaft abwälzen
4. Top-down Rationalität: P. ist erwünscht, aber in einem sehr engen, von den Machthabern vorgegebenen Rahmen. Trägt zur Verfestigung der Machtstrukturen bei
Ethik K2
Wie werden Ethik und Moral unterschieden?
Was ist eine Schwierigkeit dieser Begriffe?
-Da die Herkunft des Wortes Ethik so vielfältig ist und es nicht klar abgegrenzt werden kann muss es in jedem Text definiert werden
- Moral beschreibt die Gesamtheit von Regeln, Normen, Werten und Idealen einer Gruppe,
- Ethik beschreib die philosophische Disziplin, welche sich damit befasst.
Ethik K2.2
Was ist der Unterschied zwischen deskriptiver und präskriptiver Ethik?
-Normative oder präsktipvite Ethik macht Aussagen darüber, wie etwas sein soll
- beschreibende oder deskriptive Ethik macht Aussagen darüber, welche Regeln in einer sozialen Gruppe gelten (Momentaufnahme)
Die SA bedient sich beider, etwa bei der Entwicklung von neuen Konzepten (zB Gendergerechtigkeit)
Ethik K2.3
Grenze Institutionen, Maximen, Normen und ethische Prinpizien voneinander ab
1. Institutionen sind wechselseitige gewohnheitsmässige Handlungen die zum Allgemeingut geworden sind. (zB wie man sich grüsst)
2. Maximen sind Leitregeln für einen bestimmten Bereich (subj. Regeln, nach denen man wirklich handelt).
3. Normen sind mehr oder weniger generalisierte Handlungsanweisungen oder Vorschriften (oft an Sanktionen gekoppelt)
4. Ethische Prinzipien werden als oberste inhaltliche Normen (zB Gerechtigkeit) oder als formale Prinzipien verstanden. (goldene Regeln zb Behandle andere so wie du selbst behandelt werden möchtest
Ethik K2.4
Was sind Werte?
-Merkmale, die Zustände beurteilen. Was ist erhaltens oder erstrebenswert und was nicht?
- eng verbunden mit Menschenbildern, Ideen und Haltungen.
- wichtig in der SA, aber dadurch dass sie Undefinierbar sind sehr schwer zu fassen.
Ethik 2.5
Welche drei Ebenen für die Werte und Normen von Bedeutung sind beschreibt Parsons?
- das Gesellschaftssystem, die sozialen Systeme und das Persönlichkeitssystem.
Ethik e.5
Die Ebene des Persönlichkeitssystems, persönliche Werte: Was ist ihre Fuktion?
-Sie sollen eine Differenz zwischen dem Gewünschten und dem Wünschenswerten herstellen.
- motivieren zu bestimmten Handlungen und dienen zur Bewerung ebendieser --> Sinngebend
Ethik K2.5.
Nenne drei unterscheidungsfaktoren zwischen Werten und Normen
- Werte motivieren zu Handlungen, Normen richten sich auf konkrete Verhaltensweisen
- Wete verleihen Sit. und Handlungen grössere Bedeutung, Normen schränken Handlungsspielraum ein
- Werte geben internale Handlungsorientierung; Normen haben Kontrollcharakter
Ethik K2.5
Ebene der sozialen Systeme: bereichsspezifische Werte
- in verschiedenen Soz. Sys. gelten verschiedene Werte (zB Werte innerhalb einer Freundschaft von 2 Personen vs. Werte der Sozialen Arbeit). Diese gelten nur für die Teilnehmenden
Ethik K2.5
Rolle, Rollenerwartungen, Berufsethik und Berufsethos: Vermittler-Ebene
Rollen vermitteln zwischen den drei Ebenen der Systeme.
"Die Motivation, die spezifischen Rollenerwartungen erfüllen zu wollen stammt aus den Werten, die eine Person übernommen hat."
Rollenerwartungen als Satz spezidischer Normen
Professionen verbinden die Ausübung ihrer Tätigkeit mit normativen Ansprüchen, die in Berufskodizes festgehalten sind.
Ethik K2.5.
Ebene des Gesellschaftssystems. Was ist die Funktion von Werten in der Konstruktion Sozialer Probleme?
- Das kulturelle System als Reservoir der Werte und Normen einer Gesellschaft
- Soziale Probleme sind immer sozial konstruiert (i.S. gesellschaftlich-politisch ausgehandelt)
- Aufgabe der SA ist es, sich in diese Aushandlungsprozesse einzugeben
Ethik K2.6
Normen in der Sozialen Arbeit
- SA haben aus einer prof. Haltung heraus zu handeln.
- Damit eine solche Haltung entwickelt werden kann ist es notwendig, eine Handlungszheorie mit Werten, Normen und fachlichen Deutungen zu haben
- Dies kann zu Spannungen zwischen versch. Wertesystemen versch. Adressaten
- SA ist abhängig von demokratisch-politischen Prozessen und muss sich danach richten
Ethik K3.1
Anhand welcher beiden Faktoren werden Entscheidungen beurteilt?
- Absicht der Handlung (Gutes Ergebnis UND gute Absicht)
- Ergebnis der Handlung (Utilitaristische Sichtweise - H. ist dann gut wenn die Summe des Wohlergehens aller involvierten steigt)
Ethik K3.1
Was sind die drei Fragen, die Kant stellt um ethische Regeln zu prüfen?
- Nach welchem Grundsatz handle ich in einer konkreten Situation?
- Ist dieser Grundsatz allgemeingültig?
- Sollen alle Menschen nach diesem Grundsatz handeln (meiner Meinung nach)?
Ethik K3.2
Welches sind die zwei Grundtypen der Ethik? Umreisse sie kurz
Teleologische Ethik: Bezieht sich rein auf das Ergebnis der Handlung (Utilitaristisch). Unterschied zur Wirkungsorientierung der SA: SA orientiert sich auch an Planung, Steuerung und Bewertung ihrer Massnahmen
Deontologische Ethik: Stützt sich auf weitere Kriterien als nur die Folgen. Es gibt eine vormoralische Güte (Grundrechte), welche immer eingehalten werden müssen. Unterscheiden zwischen dem Guten und dem ethisch richtigen. (zB: Autonomie vs. Fürsorge)