Rechtsmedizin

Vorlesung Uni Bern

Vorlesung Uni Bern


Kartei Details

Karten 334
Lernende 21
Sprache Deutsch
Kategorie Recht
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 18.02.2019 / 18.06.2024
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Nenne weitere Todesursachen in Zusammenhang mit Feuer

Stumpfe Gewalteinwirkung durch Einstürzen von Wohnungsgegenständen, Verschüttung

Spättodesfälle infolge medizinischer Komplikationen (Infektionen, Störungen des Wasser- und Salzhaushalts, Verätzungen der Luftwege, Lungenschaden durch eingeatmete Brandgase, Nierenversagen)

Warum ist eine Brandleiche iene Problemleiche?

Identität schwierig zu ermitteln

Verletzungen äusserlich nur schwer zu erkennen

Todeszeitschätzung schwierig

Todesart nicht klar (Brandmord oder Mord-Brand? Unfall? Suizid? natürlicher Tod?

Welche Vitalzeichen deuten darauf hin, dass eine Person bei Brandausbruch noch gelebt hat?

  • Hautrötungen und Hautblasen (Verkohlung kann auch postmortal entstehen
  • Einatmung von Russ in Luftröhre und Lungen
  • Nachweis von CO im Blut
  • Nachweis von Brandbeschleunigungsmitteln im Blut
  • Russpartikel im Magendurch Schlucken
  • Russ-Krähenfüsse an Augen
  • Fuss- und Wischspuren an Türen und Wänden (Russspuren) durch Herumgehen oder -kriechen der Person

Welche Arten von Schädigungen des Menschen durch Strom werden unterschieden, welche ist die bedeutsamere?

Thermische und spezifische Schädigung.

Bedeutsam ist vor allem die spezifische Wirkung von Strom für den Todeseintritt: Störung Herzrythmus, Muskelkontraktionen.

Die thermische Wirkung, also Hitze ist jeweils nicht ausschlaggebend für den Tod durch Strom!

Was ist notwendig, damit es zu einer Schädigung durch Strom kommen kann?

Der Strom muss durch den Körper fliessen können. Dazu braucht es:

- eine Stromquelle

- Mindestens zwei Kontaktstellen am Körper, wobei eine der Kontaktstellen mit der Stromquelle verbunden sein muss, die andere muss als Erdung fungieren

- Ein Spannungsgefälle zwischen den Kontaktstellen (z.B. an der Steckdose 230 V und 0 Volt bei der erdung)

Welche Wege des Stroms durch den Körper sind besonders gefährlich und weshalb?

Querdurchfluss (von Hand zu Hand) oder Längsdurchfluss (Arm zu Fuss) durch den Körper, weil dann das Herz vom Stromdurchfluss betroffen sein kann

Welches sind die thermischen Wirkungen von Strom?

Die Durchtrittstelle wird bei einer hohen lokalen Stromdichte erhitzt. Damit entsteht ein Hitzeschaden in Form von Blasen oder einer trichterförmig eingesunkenen Verbrennung bezeichnet als Strommarke

Die Strommarke ist nicht als vitales Zeichen zu interpretieren. Sie kann auch postmortal entstehen.

Wie entsteht eine Strommarke?

Wenn die Durchtrittsstelle des Strom kleinflächig ist, ensteht wegen der grossen Stromdichte eine Erhitzung. Bei einer grossflächigen Durchtrittsstelle (im Wasser) entsteht wegen der geringen Stromdichte keine Erhitzung.

Erläutere die spezifischen Wirkungen von Strom

Strom depolarisiert bestimmte Gewebe wie Herz- und Skelettmuskulatur sowie die Nerven.

Herz: Rhythmusstörungen, ev. sogar Kammerflimmern

Skelettmuskulatur: starke Kontraktionen mit Überdehnungen, Blutungen und Zerreissungen.
Durch den Austritt von Myoglobin (ein Muskelprotein) in das Blut kann es zu einem Versagen der Nierentätigkeit (Crush-Niere) kommen.

Atemmuskulatur: starke Kontraktionen führen zu einem lauten Ausatmen der Luft (kann als ein gepresstes Schreien wahrgenommen werden). Bleiben die Kontraktion bestehen, so kann es zum Blutrückstau und zu „Stauungsblutungen“ im Kopfbereich kommen

Nerven: heftige Reizung führt zu Kontraktionen der versorgten Muskelgruppen.

Was beeinflusst die Stromstärke, welche Stromstärken gefährden den Menschen in welcher Art?

bei Nutzstrom (230 V) können Stromstärken von 15 mA bis zu 460 mA auftreten. Die Stromstärke ist bei gegebener Spannung (z.B. 230 V) direkt abhängig vom Widerstand des durchströmten Körpers. Der Widerstand ist abhängig von Hautwiderstand und Körperwiderstand, aber auch von getragener Kleidung oder den Körper umgebende Hülle wie Wasser. Tödliche Stromstärken sind im Haushalt durchaus möglich:

Ab 25 mA kann die Stromquelle nicht mehr losgelassen werden!

Ab 80 mA gefährliche Herzrhythmusstörungen

Ab 120 mA oft tödliches Herzkammerflimmern

Ab 2 A Strommarke

 

Ab wann spricht man von Hochspannung und was zeichnet Hochspannung aus, worin liegen die Gefahren, was sind die Auswirkungen?

Stromspannung über 1000 Volt

Gefährdung auch ohne direkten Kontakt zu der Stromquelle möglich, weil der Strom überspringen kann (1 cm pro 1000 V)

Meist thermische Wirkungen: oberflächliche bis tiefe Verbrennungen der Haut bis zur Verkohlung der Weichteile

Verschmelzungen von am Körper getragenem Schmuck

Sturz durch Wegschleuderung vom Strommast oder Eisenbahnwagen

Welche Wirkungen hat ein Blitz?

Spannung von mehreren 100'000'000 Volt und Stromstärken von vis 100'000 A!

Bei direkter Blitzwirkung:

dendritisch verästelte Hautrötungen (lichtenberg'sche Blitzfigur)

Plötzliche Erhitzung der Luft: explosionsartige Ausdehnung der Luft, was zu Verletzungen durch stumpfe Gewalt und Zerreissungen von Kleidern führen kann

 

Wie sieht eine Strommarke aus?

vertrocknetes Zentrum, porzellanartige Ränder!

Nenne Vitalreaktionen von Seiten des Kreislaufs

  • Verblutungszeichen (Achtung, postmortaler Blutverlust im Totenfleckenbereich möglich)
  • Stauungsblutungen
  • Embolien durch Partikel oder Luftbläschen wie:
    • Fettembolie bei Quetschungen von Fettgewebe und Knochenbrüchen
    • Luftembolie bei Halsvenenverletzung in sitzender oder stehender Position
  • Lokale Vitalreaktion durch Kreislauftätigkeit wie:
    • Krustenbildung (Wundschorf, nicht verwechseln mit postmortaler Vertrocknung)
    • Schwellung bei Blutunterlaufungen ausserhalb der Totenflecken
    • Entzündungsreaktionen (Rötung, Austritt von weissen Blutkörperchen)
    • Zwischenkammblutungen bei Erhängen (strittig, ob nicht postmortal erzeugbar)

Nenne Vitalreaktionen von Seiten der Atmung

  • Aspiration von Russ, Mageninhalt, Blut, Gehirnteilchen oder Ertrinkungsflüssigkeit
  • Einatmung von Gasen
  • vollständig kollabierte Lunge bei Spannungspneuomothorax (Lufteintritt in Brusthöhle führt bei jedem Atemzug zu Kompression des Herzens
  • Hautemphysem (Gas in der Haut) bei Thoraxverletzungen (Knistern in der Haut spürbar)

In welche Kategorien lassen sich Vitalreaktionen einteilen?

Nach Organsystemen die zu der Vitalreaktion führen, oder nach Art der Gewalteinwirkung.

Welches sind die Organsysteme, nach welchen sich Vitalzeichen klassifizieren lassen?

Herz-Kreislauf (Herz muss schlagen damit Verbluten oder petechiale Blutungen oder Embolien aller Art wie Fett, luft, Gewebe, Knochenmark etc. möglich sind)

Respirationstrakt (Einatmen von diversem Material, Achtung kann durch intensive Reanimationsversuche verfälscht werden, Gas im grossen Kreislauf, Luft unter der Haut)

Gastrointestinaltrakt (Erbrechen und Verschlucken, Transport von Mageninhalt und Absorbieren und Resorbierung von Substanzen)

Endokrine Drüsen (Stresshormonspiegel im Blut)

Nervensystem (Krähenfüsse und Sekretion von Speichel und Schleim)

Welches sind die Gewaltformen, nach welchen sich Vitalzeichen unterscheiden lassen?

Stumpfe und scharfe Gewalt: Luftembolie! Fett in der Lunge! Bluteinatmung im Lungengewebe, Blutausatmung, resp. Aushusten, Pneumothorax (Luft im Brustraum statt in der Lunge, Lunge schrumpft immer weiter durch Atmungsprozess), Verfärbung von Blutunterlaufung, Zellen welche in eine Verletzung gewandert sind

Strangulation: Unterblutungen in den Halsmuskeln, Stauungsblutungen in den Augenlidern

Ertrinken: Schaumpilz, Flecken in Lunge, Überblähung der Lunge, Verschlucken von Ertrinkungsflüssigkeit,

Hitze/Brand: Krähenfüsse, Speiseröhre mit Russ, Russ in Atemwegen, Russ in Lunge unter Mikroskop

Schussverletzung: Luftembolie in Blutbahn weil Kreislauf noch nach Schussverletzung funktioniert hat

Nenne Vitalzeichen von seite des zentralen Nervensystems

  • Krähenfüsschen bei Bränden und Expplosionen (Aussparung von Berussung in den Falten welche durch Zusammenkneifen der Augen entstehen)
  • Verschluckung von Blut
  • Aushusten von Blut

Nenne Vitalzeichen von Seiten des Stoffwechsels

Giftmetabolismus: Nachweis von Abbaustoffen (Metaboliten) in Blut, Urin oder Geweben

Welche sicheren Identifikationsverfahren gibt es?

Identifikation durch Dactyloskopie (Fingerabdruck): sicher

Identifikation durch Zähne (odontologisch): sicher

Identifikation durch DNA («genetischer Fingerabdruck»): sicher

Welches sind unsichere Identifikationsverfahren?

Identifikation durch Angehörige (Direktkonfrontation): unsicher

Identifikation durch äussere Körpermerkmale: unsicher

Identifikation durch innere Körpermerkmale: unsicher

Identifikation durch Effekten: unsicher

Forensisch-anthropologische Identifikation bei skelettierten Leichen oder Knochenfunden: unsicher

 

 

 

Warum werden unsichere Identifikationsverfahren angewandt und wie lässt sich Unsicherheit vermeiden?

Viele unsichere Verfahren sind gebräuchlich, manchmal hat man auch keine andere Wahl und muss auf eine unsichere Methode zurückgreifen, weil z.B. keine Vergleichs-DNA oder Vergleichszahnbilder vorliegen... Um Sicherheit zu erhöhen, sollen unsichere Verfahren miteinander kombiniert werden, wenn nicht auf sichere Identifikationsmöglichkeiten zurückgegriffen werden kann. So kann die Identität erhärtet werden.

Warum gilt die Identifikation durch Angehörige als unsichere Methode? Wie kann die Sicherheit erhöht werden?

  • Falsche erkennungen bei unschönen Leichen, wenn Angehörige nicht richtig hinsehen
  • Erschwerte oder verunmöglichte Identifikation bei stark durch Fäulnis veränderte oder zerstörte oder skelettierte Leichen
  • Selbst bei gut erhaltenen Leichen besteht Gefahr von Falscherkennung

Sicherheit erhöhen: Angehörige nach besonderen Körpermerkmalen fragen und diese an der Leiche suche (optimierte Direktkonfrontation)

Warum gilt die Identifikation durch äussere Körpermerkmale als unsicher?

  • Manche vermeintlich individuellen Körpermerkmale wie Tätowierungen, Augenfarbe sind nicht spezifisch genug

Nur wirklich individuelle Körpermerkmale heranziehen wie aussergewöhnliche Tätowierungen, ungewöhnliche Narben, Knochenbrüche von Unfällen und diese mit der Direktkonfrontation nach Möglichkeit kombinieren

Was ist bei der Identifikation durch Effekten zu beachten?

– Je stärker diese Effekten direkt mit dem Körper verbunden sind (z. B. Fingerringe), umso grösser ist ihr Wert für die Identifikation.

– Nicht fest mit dem Körper verbundene Effekten inkl. Ausweise in Taschen ergeben mögliche Hinweise, die überprüft werden müssen.

– Je undurchsichtiger oder krimineller das Milieu, umso weniger darf auf die Effekten abgestützt werden.

– Vorsicht bei Namenseinnähern in Kleidern: Kleideraustausch ist in Anstalten möglich!

Welches sind die ersten Fragen bei der Bergung von Skelettteilen und ganzen Skeletten?

  • menschliche oder Tierknochen? Im Zweifelsfalle feingewebliche Untersuchung
  • Falls menschlich, welches Geschlecht? (Becken, Schädel gut für Geschlechtsbestimmung geeignet, Geschlechtsbestimmung aber erst nach Pubertät möglich)
  • Welches biologische Alter? Bei Kindern und Jugendlichen Zahnstatus und Verschlüsse der Wachstumsfugen, bei Erwachsenen Grad der Verwachsung der Schädelnähte, Struktur-Phasen der Gelenksflächen der Schambeinfuge und Knochenbälkchen-Struktur des Oberarm- und Oberschenkelkopfes, tooth cementum annulation
  • Ethnische Herkunft allenfalls durch Schädel eingrenzbar
  • Liegezeit
  • Manifestation der Todesursache am Knochen?
  • Schätzung Körpergrösse anhand Röhrenknochen
  • Isotopenanalysen zwecks Rückschluss auf die Region in welcher gelebt wurde

Wie wird "natürlicher Tod" definiert?

Tod aus krankhafter Ursache, der zu einem absehbaren, nicht unerwarteten Zeitpunkt und völlig unabhängig r^von rechtlich bedeutsamen äusseren Faktoren eingetreten ist.

Was muss bei Todesfällen bei älteren Menschen bedacht werden?

Man stirbt nich plötzlich und unerwartet am Alter allein! Je älter ein Mensch ist, umso häufiger spielen Krankheiten eine Rolle. Alter per se ist keine Todesursache. Tötungsdelikte an alten Menschen werden eher übersehen als bei jungen Menschen, daher ist bei einem plötzlich und unerwateten Tod bei alten Menschen stets Vorsicht geboten!

Welche natürlichen Ursachen können plötzliche Todesfälle haben?

Krankheiten, welche plötzlich zum Tode führen können:

  • akutes Herzversagen (Rhythmusstörungen oder Herzinfarkt)
  • Lungenembolie (Verschluss von Lungenschlagadern durch verschleppte Blutgerinnsel)
  • innere Blutung (geplatztes Gefäss oder entzündlicher Prozess...) Merke: spärliche Totenflecken können ein Hinweis auf eine innere Blutung sein

Was versteht man unter dem plötzlichen und unerwartete Säuglingstod SIDS, wie grenzt sich dieser vom unerwarteten Säuglingstod UST ab?

SIDS: Plötzlicher und unerwarteter Tod  eines gesund erscheinenden Säuglings (bis zum 1 Lebensjahr), der auch nach Abschluss aller Abklärungen und Untersuchungen, welche ausser einer Obduktion auch umfassende Zusatzuntersuchungen beinhaltet, unerklärlich bleibt.

UST: Unerwarteter Säuglingstod, als Klassierung eines unerwarteten Todesfalles eines Säuglings bis ein Jahr, es handelt sich um einen Oberbegriff, jede Todesart ist möglich.

Was ist forensisch bedeutsam bei einem Fall von plötzlichem Kindstod (SIDS)?

Es handelt sich um einen agT!

Ausschluss einer Fremdeinwirkung! Säugling kann sich nicht wehren, äusserliche Verletzungen können fehlen oder unscheinbar sein.

Erst wenn äusserliche Einflüsse ausgeschlossen werden können und die Todesursache nach unfassenden Untersuchungen nicht geklärt werden konnte, darf die Diagnos SIDS gestellt werden und die Todesart als natürlicher Tod klassifiziert werden!

Welches sind die 3 wichtigsten Risikofaktoren in Zusammenhang mit dem SIDS?

  • Bauchlage
  • Passivrauchen
  • Überwärmung (zu warmer Raum, Säugling zu stark zugedeckt, im elterlichen Bett)

Wie kann die Diagnose SIDS gestellt werden?

Nur anlässlich einer Leichenschau oder Legalinspektion kann nicht gesagt werden, ob ein Fall von SIDS vorliegt, sondern lediglich durch Ausschluss kann die Diagnose gestellt werden. Dies erfordert umfassende Untersuchungen! Insbesondere ist eine vollständige gerichtliche Obduktion inkl. umfassender histologischer Untersuchung nötig, sowie Bildgebung, chemisch-toxikologischen und mikrobiologischen Untersuchungen.

Wie sieht der Ablauf eines Schusses aus?

Im Lauf wird Pulver, eine Verdämmung und das Geschoss eingebracht und das Pulver wird gezündet. Der dadurch entstehende grosse Druck beschleunigt das Geschoss auf die erforderliche Geschwindigkeit.

Nach Austritt des Geschosses aus der Mündung befindet sich noch immer das unter Druck stehende Gas im Lauf, welches unmittelbar nach dem Geschoss mit hoher Geschwindigkeit austritt und das Geschoss anfänglich überholt, was Auswirkungen auf Schussverletzungen hat, die im Nahbereich der Mündung entstehen.

Wie ist Munition (Patrone) aufgebaut?

Bei Schusswaffen sind Geschoss, Treibmittel und Anzündung meist zu einer Einheit, der Patrone zusammengefasst. Das Geschoss ist der Wirkungsträger für die Wirkung am Ziel, die Hülse ist der Behälter für die Pulverladung, das Zündhütchen liefert durch den mechanischen Schlag der Waffe einen Feuerstrahl udn einen Druckstoss, damit das Pulver in der Hülse angezündet werden kann. Daher enthält das Zündhütchen eine kleine Menge schlagempfindlichen Sprengstoffes.

Welche Kategorien von Waffen gibt es?

Nach Gebrauchsart werden unterschieden: Kurzwaffen (Fausfeuerwaffen) die einhändig bedient werden können, oder Langwaffen (Handfeuerwaffen) die beidhändig bedient werden.

Nach Schiesskapazität werden Einzellader (jeder Schuss muss einzeln geladen werden) oder Repetierer (Patronen werden mit einer Handbewegung aus einem Magazin zgeführt.

Bei den Repetierern wird zusätzlich nach Ladevorgang unterteilt in Halbautomaten (Der Ladevorgang geschieht automatisch nach jedem Schuss, jeder Schuss muss aber einzeln abgefeuert werden) und Automaten (durch einmaliges Betätigen des Abzuges werden mehrere Schüsse nacheinander ausgelöst).

Zähle Kurzwaffen (Faustfeuerwaffen) und Langwaffen (Handfeuerwaffen) auf

Kurzwaffen: Pistolen, Mschinenpistolen, Revolver

Langwaffen: Gewehre mit glatten Läufen heissen Flinten und Gewehre mit schraubenförmigen Vertiefungen (gezogene Läufe), sog. Zügen im Lauf, heissen Büchsen. Langwaffen werden nach ihrer Verwendbarkeit eingetielt in Armeegewehre (Büchsen und zumeist Automaten), Jagdgewehre (Einzellader mit meist verschiedenen Läufen) und Sportgewehre

Welche Geschossarten unterscheidet man und wie charakterisieren sie sich (Aufbau der Geschosse)?

Nicht deformierende Geschosse und Deformations- und Zerlegungsgeschosse. Die Bauart und das Material entscheidet über die Zugehörigkeit zu einer der Kategorien:

Vollgeschosse aus Blei- oder Kupferlegierungen und Vollmantelgeschosse aus einem Bleikern mit Kuper oder Stahlmantel sind meist nicht deformierende Geschosse.

Teilmantelgeschosse bestehend aus einer nicht ganz geschlossenen Ummantelung mit freiliegendem Bleikern an der Spitze und Hohlspitzgeschosse welche gleich wie Teilmantelgeschosse aufgebaut sind, zusätzlich aber eine zentrische Bohrung an der Spitze haben, sind meist Deformationsgeschosse.

Was untersucht die Wundballistik?

Vorgang beim Eindringen eines Geschosses in den menschlichen oder tierischen Körper, insbesondere die Morphologie des Verletzungspotenzials im Schusskanal. Dazu wird mit Simulanizien aus Gelatine oder Glyzerinseife gearbeitet, der Bezug zur Wirklichkeit wird über Beispiele aus der Rechtsmedizin und Kriegschirurgie hergestellt.