Diagnostik
Vorlesungsinhalte WS18/19
Vorlesungsinhalte WS18/19
Set of flashcards Details
Flashcards | 256 |
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Students | 25 |
Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 17.02.2019 / 20.02.2025 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20190217_diagnostik
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Schuleignungstests II
Könnte das Kind eine Klasse überspringen?
Zu welcher Schulform passt das Kind?
Mehrstufige Diagnostik:
1. Erfassen nicht-kognitiver Eigenschaften (Motivation, familiäre Unterstützung, Lust)
2. Diagnostik der Allgemeinen Intelligenz & spezifischer Fähigkeiten (BIS tut beides!)
3. Schnupperzeit in höherer Klasse bzw. Schulform
Diagnostik von Lernbehinderungen
Vor den 70er Jahren war die Definition einfach: IQ = 55-85
Heute wird der Begriff Lernbeeinträchtigung verwendet um Kinder nicht zu stigmatisieren und ihre Entwicklung zu hemmen!
Heute neben der Intelligenz viele weitere Faktoren in die Diagnose miteinbezogen (nur 15,4 % aller Lernbeinträchtigen haben einen IQ 55-85)
> schwerwiegendes, umfangreiches Schulversagen
> Mangelnde Passung der Lernmöglichkeiten des Kindes und den Anforderungen der Schule
> KEINE ungünstigen soziale Bedingungen
> KEINE individuelle psychische Beeinträchtigungen
Diagnostik von Hochbegabung
Unterscheidung allgemeine oder bereichspezifische Hochbegabung
Generell: IQ ≥ 130
Nur wenige Intelligenztests können Hochbegabung diagnostizieren
>Unzureichende Itemschwierigkeiten
> Mangelnde Normstichproben
Der BIS kann allgemeine und bereichspezifische Hochbegabung diagnostizieren!!
Underachiever
Personen, deren Schulleistung weitaus schlechter ist als deren IQ vorhersagen würde.
EINE Definition:
Wenn,
> Der IQ ≥ 125 (Prozentrang 95) und
> Der Schulleistungsprozentrang aber < 50 ist.
Eine andere:
Man nehme den Intelligenzwert und sage damit einen Schulleistungswert vorher. Wenn die Diskrepanz größer X ist, dann ist die Person ein Underachiever.
Berufseignung und Intelligenztests
Hybridverfahren -AZUBI-BK
Arbeitsprobe zur berufsbezogenen Intelligenz für Büro- und kaufmännische Tätigkeiten.
Dieses Verfahren kombiniert Intelligenztests mit einer schriftlichen Arbeitsprobe – zwei recht unterschiedliche Auswahlverfahren
Hybridverfahren haben eine hohe Korrelation mit Intelligenztests, sagen aber Berufs- und Ausbildungserfolg besser vorher.
(Parallel: Schulleistungstests und Schulerfolg)
Intelligenztests finden auch im klinischen Kontext häufig Verwendung, so zB?
Differentialdiagnostik: Ist für die Verhaltensauffälligkeit eine spezifische Intelligenzminderung ursächlich?
Indikationsdiagnostik: Ist der Patient in der Lage den intellektuellen Anforderungen einer Therapie zu begegnen?
Rehabilitationsmaßnahmen: Wie verhält sich die Intelligenz des Patienten nun nach der Krankheit XY?
Intelligenzminderung: Was stimmt?
Aber wie soll man einen IQ < 60 diagnostizieren - so weit weg vom Mittelwert und Normstichproben?
Demenz: Intelligenzabbau
Schätzer für die prämorbide Intelligenz I
1. Lass die Person den Wechsler-Test durchführen
2. Schaffe optimale Bedingungen für Beeinträchtigte (ggf. Wiederholung der Instruktion, mehr Pausen)
3. Ermittle den höchsten Score und den niedrigsten Score einer Person in den Subtests
4. Ein Maß für den Fortschritt der Demenz ist nun Highscore - Lowscore
Achtung! Hier dürfen nur signifikante Differenzen interpretiert werden!
Schätzer für die prämorbide Intelligenz II
Ermittlung eines Abbauindex DI mithilfe der Wechsler-Tests :
(Score instabiler Test/ Score stabiler Test )*100
Instabile Tests: Zahlennachsprechen, Mosaiktest, Gemeinsamkeiten finden,…… > Messen eher fluide Intelligenz
Stabile Tests: Alllgemeines Wissen, Allgemeines Verständnis, Wortschatztest,….. > Messen eher kristalline Intelligenz
Das kann auch mit anderen Tests durchgeführt werden. zB
> CFT für fluide Intelligenz
> MWT für kristalline Intelligenz
Probleme:
> gf und gc sind auch bei gesunden Personen nicht gleich hoch.
> Die Messung von gc ist in jeder Kultur unterschiedlich
Für welche Gruppe/n gibt es einen Wechsler-Test?
Der Intelligenz-Struktur-Test….
Schuleignungstests…..
Intelligenztests….
Welche Aussage zu Antwortformaten ist falsch?
Warum verwendet man Fragebögen?
Antwortstile
Verzerrungseffekte
Verzerrungseffekt können umgangen werden durch:
Reliabilität: Persönlichkeitstests
geringere Interne Konsistenz bei Persönlichkeitsfragebögen als bei Leistungstests
> Erklärung: Die gemessenen Konstrukte sind nicht so homogen
> je mehr Items, desto höher die Interne Konsistenz!
Retest-Reliabilität wegen mangelnder Stabilität der Merkmale meist geringer als bei Leistungstests (.50 - .70) (vgl. Leistungstests bis zu .90)
Validität Persönlichkeitstests
Kriteriumsvalidität Ist seltens über .30
> zu grobe Merkmale -> spezifischere wählen!
Konstruktvalidität: Korrelation mit Fremdeinschätzung: .50 - .60 (E&O höher als N)
Auch Korrelationen mit Verhalten im Alltag
16 Persönlichkeitsfaktoren-Test (16 PF-R)
sehr früh entwickelter Persönlichkeitstest
Idee: lexikalischer Ansatz: In allen Eigenschaftswörtern der englischen Sprache sind alle Dimensionen der Persönlichkeit untergebracht
Induktive Konstruktion: - Schwierigkeiten .10 - .90 - Trennschärfeanalyse - Gewährleistung der Faktoriellen Reinheit
16 Skalen mit 9-13 Items 5 Globalfaktoren:
1. Selbstkontrolle
2. Extraversion -> Extraversion (0.63)
3. Ängstlichkeit -> Neurotizismus (0.8)
4. Unabhängigkeit
5. Unnachgiebigkeit -> Offenheit (-0.62)
Zusätzliche Skalen: Impression Managment Skala, Akquieszenz, Infriquenz (unsystem. Antworten)
Dauer: 45 Minuten
Reliabilität:
>Interne Konsistenz: .66-.89 gering bis mittel
>Retest-Reliabilität: .86 mittel
Validität:
Konvergente Validität mit Persönlichkeitstest (u.a. Big Five) Sonst magere Validitätsbelege
NEO – Persönlichkeitsinventar (NEO – PI-R)
Idee: Es gibt die Big 5 und wir bilden Items zu jeder Skala
Konstruktion: Rational
> 30 Subfacetten mit je 8 Items
> 240 items (Facetten mit Itembeispielen findet ihr auf den Hewig-Folien)
> Antwortmuster 5-Stufig: „Starke Ablehnung“ – „Starke Zustimmung“ > Selbst und Fremdbeurteilungsbögen vorhanden
Reliabilität:
>Interne Konsistenz der Facetten ø .71 gering Globalskalen ø .89 (Itemzahl!!!) mittel
>Retest-Reliabilitäten: 1-2 Monate: ø .86 mittel und 5 Jahre: ø .76 gering
Validität: sehr gut
>Sehr gute Übereinstimmung von Fremd- Selbstbeurteilung
>Gute faktorenanalytische Bestätigung der Skalen Hohe Korrelationen mit anderen Persönlichkeitstests (unbefriedigendes Validitätsindiz)
NEO – Fünf – Faktoren – Inventar (NEO-FFI)
Kurzversion des NEO-PIR
> 60 statt 240 Items
> Keine Subfacetten
> nur 10 Minuten Bearbeitungsdauer
> kleinere interne Konsistenzen
> ähnlich gute Retest-Reliabilitäten
Freiburger Persönlichkeitsinventar (FPI)
Kritik der Autoren: Die Debatte um die „Grundpfeiler“ der Persönlichkeit nimmt zu viel Platz ein. Man sollte lieber Teilbereiche messen für eine spezifische Diagnostik.
Konstruktion Theoriesynthese:
>u.a. spielen Extraversion und Neurotizismus eine Rolle (deduktiv)
> Offenheit zB spielt keine Rolle in dem Test
> Anschließend Faktoren- und Trennschärfeanalysen
>Interne Konsistenz KEIN Ziel – das behindere die Validität
Dauer: 10-30 Minute
Reliabilität
> Interne Konsistenz: .78 gering
> Retest- Reliabilität: .73 (unterschätzt) gering
Validität:
Hohe Übereinstimmung Selbst- und Fremdeinschätzung .50
Hohe Kriteriumsvaliditäten (zB Gesundheitszustand , Zufriedenheit mit der Familie)
Insgesamt sehr gute Validitätsbelege!
Minnesota-Multiphasic-Personality-Inventory-2 (MMPI2)
Idee: Wir möchten klinische Personen von gesunden unterscheiden.
Externaler Konstruktionsansatz! (Kriteriumsorientiert=kriteriumsbezogen)
Konstruktion: Generierung von 1000 Items zu Gesundheit, Familie, Sexualität, Selbstdarstellung,…
Klinische und gesunde Personen beantworten die Items.
Behalte die Differenzierenden!
Problem: Einige Items unterscheiden Klinische von Gesunden, egal welche Störung → Viele Items interkorrelieren
!Unterstützt keine ICD10 DSM5 Diagnose!
EXLPORIX
6 Interessenstypen und zugeordnete Berufsfelder:
Realistic/ Investigativ/ Artistic/ Social/ Enterprising/ Conventional (RIASEC)
218 Items zu:
> Tätigkeiten
> Fähigkeiten
> Berufpräferenzen
> Selbsteinschätzung
> 20 Minuten Dauer – dann Selbstauswertung > 3 höchsten Scores ergeben Code zB REI > Berufen sind Codes zugeordnet
Reliabilität
> Interne Konsistenz: ø .89 mittel
> Retest-Reliabilität: ø .80 mittel
Validität
> Plausible Einbettung in NEO-Skalen
>Mangelnde Kriteriumsvalidität Akzeptanz: 76% der Personen berichten „richtige“ Testdiagnose
Es gibt keine Normierung – Die Autoren gehen davon aus, dass bei jeder Skala der MW 25 ist nur bedingt der Fall: Sozial 28,1 und Realistic 21,6
Leistungsmotivationsinventar (LMI)
Leistungsmotivation sehr unscharfes Konstrukt
> Zwiebelmodell: Kernfacetten (u.a. Beharrlichkeit) , Randfacettten (u.a. Selbstständigkeit) Hintergrundmerkmale (E&N)
> Rationale & induktive Konstruktion
> 17 Skalen mit je 10 Items für differenziertes Bild
> Kurzskala mit 30 Items zur allgemeinen Leistungsmotivation
> Dauer: 30-40 Minuten bzw. 10 Minuten
Reliabilität
> interne Konsistenz: ø .80 mittel
> Konsistenz der Kurzversion ø .94 hoch
> Retest-Reliabilität: ø .66-.82 gering bis mittel
Validität
> Konstruktvalidität: passt gut zu NEO-Skalen
> Kriteriumsvalidität: Durchwachsen. Oft insignifikant und gering.
> Einzelfacetten tlw. okaye Validitätskoeffizienten bis maximal .43
25
Symptom-Checklist 90 (SCL-90)
Frägt psychologische, psychopathologische, somatische Symptome ab der letzten 2 Wochen Einsatz: Interventionsevalutaion, Verlaufsdiagnostik – KEINE Diagnostik von Störungen
90 Items in 9 Bereichen:
> Aggressivität/Feindseligkeit
> Ängstlichkeit
> Phobische Angst
> Depressivität
> Zwanghaftigkeit
> Paranoides Denken
> Psychotizismus
> Unsicherheit im Sozialkontakt
> Somatisierung
Daraus errechnen sich:
> Global Severity Index GSI
> Schwere der Antwort der Items Index PSDI
> Anzahl aller bejahten Items, die psychische Belastung indizieren PST
Dauer: 10-15 Minuten
Reliabilität:
> Konsistenz der Skalen .75 - .90 mittel bis hoch
> Retest-Reliabilität der Skalen .69 - .92 mittel bis hoch
> Konsistenz des Global Severity Index .97 hoch
> Retest-Reliabilität des GSI .90 hoch
Validität
> Konstruktvalidität mit ähnlichem Maßen belegt
> Gute Unterscheidung gesunder von kranker Probandengruppen
Beck-Depression-Inventar (BDI)
Kognitionstheoretisches Modell von Beck: Gedanken depressiver Personen sind durch logische Fehler, Fehlattributionen o.ä. geprägt
21 fragen – 4 stufige antworten
Indiz der Schweregrad der Depression – keine Diagnostik!!
> 0-9: keine Depression
> 10-18: milde Depression
> 19-29: Mittelschwere Depression
> 30-64: Schwere Depression
Reliabilität
> Interne Konsistenz: ca .88 mittel
> Retest-Reliabilität: .78 gering
Validität
> Konvergente und diskriminante Validität belegt
> Unterscheidet gut zwischen klinischen und gesunden Personen und der Schwere der Depression
> Ähnlichkeit zu DSM-V Kriterien
State-Trait-Angst-Inventar (STAI)
Unterscheidung State-Angst und Trait-Angst anhand zeitlicher Stabilität
Wie fühlen Sie sich gerade? vs Wie fühlen Sie sich im Allgemeinen?
Reliabilität
> Interne Konsistenz für Trait- und State-Skala .90 hoch
> Retest-Reliabilität: > State .43 gering > Trait .86 mittel
Validität:
> Klinische gruppen zeigen deutlich höhere Mittelwerte Korrelationen mit ähnlichen Konstrukten zB Neurotizismus State-Trait Korrelation .60
State-Traite-Anger-Expression-Inventory (STAXI)
5 Subskalen:
> personenspezifisches Ärgerniveau
> Intensität des subjektiven Ärgerzustandes
> Abreagieren nach außen
> Ärgerunterdrückung > Ärgerkontrolle
Dauer: ca 10 Minuten
Reliabilität: Ähnliches, aber etwas schwächeres Reliabilitätsmuster wie STAI
Validität:
>Korrelationen mit Ärger und Aggressionsmaßen
>Auch mit Verhaltensbeobachtungen!
>Unterscheidung klinischer von gesunder Gruppen belegt
Positive-Affect-Negative-Affect-Schedule (PANAS)
Positiver und negativer Affekt als Persönlichkeitsdimensionen (2 Skalen)
„wie Sie sich im Allgemeinen fühlen“ !oder! „Wie Sie sich aktuell fühlen“
Je 10 Items – 5 stufiges Antwortmuster („äußerst“ bis „gar nicht“)
Reliabilität
>Interne Konsistenz: .88 mittel
>Retest-Reliabilität (Trait) .70 gering
Welche Effekte beeinflussen das Antwortverhalten?
Im Vergleich zu Leistungstests….
Welche/r der folgenden Tests stützt sich auf die Big Five?
Welche/r der folgenden Tests ist fähig eine klinische Diagnose zu stellen?
Die KTT