IMD2 - TRENDS
Folien Trends
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Kartei Details
Karten | 99 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 14.01.2019 / 27.01.2020 |
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Was ist Zukunft? (Definition Duden)
Die Zeit, die nach einem gegebenen Zeitpunkt liegt.
Das Geschehen in der kommenden Zeit.
Was ist Zukunft (Definition Zukunftsinstitut)
«Zukunft ist ein mentales Muster, das in uns bereits vorherrscht. Sie ist ein mentales und gesellschaftliches Konstrukt, in das wir eingetaucht sind, ohne es vollständig bemerken zu können.»
Zukunft ist demnach etwas Vorgegebenes, das wir nicht oder nur bedingt steuern können. Jeden Tag tauchen wir in die Zukunft ein, um uns verändert sich viel, manchmal mit mehr, manchmal mit weniger direkten Einfluss. Aber wir können nicht alle Veränderungen in der Zukunft fassen.
Individuelle Zukunft
im Sinne von Schicksal
Gesellschaftliche Zukunft
im Sinne von kommenden Zuständen
Möglichkeit der Zukunft
Kommende Events, Katastrophen, Niedergänge etc.
Zukunft frühe Kulturen
Schamanen, Hohepriester, Ahnenkultur
Zukunft Antike
Orakel als Vermittler zwischen den Mächten und Prinzipien der Götter und weltlichen Institutionen und Angelegenheiten
Zukunft Mittelalter
Zukunft als Schicksalsraum
Zukunft Renaissance
Zukunft als Möglichkeitsraum
Zukunft Aufklärung
Zukunft als Gestaltungsraum
Zukunft Moderne
Verschiedene Strömungen
Zukunftspessimismus bis hin zur Zukunftsfeindlichkeit
Zukunftseuphorie
Zukunfts (-Aussagen):
Voraussage (Forecast)
Etwas kann sein (Es kann regnen morgen)
Zukunfts (-Aussagen):
Vorhersage (Prediction)
Etwas Konkretes wird sein
(Morgen scheint wieder die Sonne)
Zukunfts (-Aussagen):
Prognose
Eine Möglichkeit wird bestimmt
(Wie schnell ein Patient wieder gesund wird)
Zukunfts (-Aussagen):
Trendaussage
Etwas Spezifisches wird mehr
(Entwicklung beobachten und Schlüsse ziehen)
Zukunfts (-Aussagen):
Vision
Etwas Symbolisches kann sein
(Vorstellung davon haben, was erreicht werden soll)
Zukunfts (-Aussagen):
Utopie
Etwas anderes soll sein
(Einen Wunsch haben, was passieren sollte)
Zukunfts (-Aussagen):
Prophezeiung
Etwas muss kommen
(Um Anhänger zu gewinnen)
Problem der historischen Prognoseforschung
Fehlprognosen sind häufiger dokumentiert als gelungene Prognosen.
Dokumentiert: Wer hat zu welchem Zeitpunkt, richtige oder falsche Prognosen erstellt und auf welchen kognitiven, sozialen, systemischen Hintergründen?
(Beispiel: Prognose! Im Winter wirst du krank. Wenn dies nicht eintrifft, kann es sein, dass ich mein Verhalen angepasst habe, und mich wärmer angezogen habe.)
Ursachen von Fehlprognosen (Liste)
- Emotionale Gegenwarts-Übertragung
- Ignorien von Nichtereignissen
- Falsche Kausalität
- Scheinlinerarität und Unterkomplexität
- Prä-Selektion der Angst und Risk Bias
- Kogntive Verzerrung
- Konformitäts-Faktor
- Interessens-Korruption von Prognosen
Ursache von Fehlprognosen:
Emotionale Gegenwarts-Übertragung
Wir schliessen von der Gegenwart auf die Zukunft.
Heute ist schönes Wetter, morgen auch.
Wer satt ist, kann sich Hunger kaum vorstellen, wer gerade das Steigen seiner Aktien erlebt, dessen emotionales System ist auf Euphorie geprägt, er kann sich den Crash nicht vorstellen. Vor-Fühlen und Vor-Denken sind nicht dasselbe, werden aber ständig verwechselt.
Ursachen von Fehlprognosen:
Ignorien von Nichtereignissen
Wir haben die besorgniserregende Tendenz, zukünftige Ereignisse, die wir uns nicht vorstellen, so zu behandeln, als würden sie nicht eintreten.
Tsunami Fukushima
Ursachen von Fehlprognosen:
Falsche Kausalität
Wir sehen Zusammenhänge, wo es keine gibt oder wir sehen sie gar nicht.
Wir neigen dazu, einseitige kausale Zusammenhänge zu vermuten. Diese Vermutungen haben oft entlastenden Charakter, weil sie die Verantwortung für eine Entwicklung auf ferne (nicht beeinflussbare) oder abstrakte Kategorien verschieben. So glauben viele Menschen, dass Ereignisse und Prozesse von "Werten" gesteuert werden. Werte sind aber primär (mental-psychologische) Ergebnisse von Prozessen und gesellschaftlichen Verhältnissen und nicht deren Ursachen.
Ursachen von Fehlprognosen:
Scheinlinearität und Unterkomplexität
Prognose, dass sich etwas linear entwickeln wird, sich aber nicht zwingend linear entwickelt.
Der häufigste Prognosefehler entsteht durch die Tendenz zur linearen Modellbildung, mit der wir Entwicklungen von Vergangenheit zur Gegenwart "nach vorn verlängern". Menschen neigen zu linearen Verlängerungen von Trends im Sinne eindeutiger mathematischer Reihen. Wenn der (lineare) Verlauf von A nach B bekannt ist, neigt man automatisch zu C als wahrscheinlichstem Zukunfts-Zustand.
Malthus-Prognose: Sagte voraus, dass es zu einer unvermeidlichen Bevölkerungs-Explosion mit nachfolgenden weltweiten Hungerkatastrophen kommen wird. Und nur weil er darauf schloss, dass sich das Bevölkerungswachstum linear entwickeln werde. Er beachtete dabei die Veränderungen der Parameter nicht: Produktivitäts-Steigerung der Landwirtschaft, Rückgang der Geburtsraten, Industrielle Revolution etc.
Ursachen von Fehlprognosen:
Prä-Selektion der Angst und Risk Bias
Fehleinschätzungen von Risiken
Wir schalten Informationen in einer bestimmten Reihenfolge frei.
Zunächst kommen die Signale, die auf existentielle Bedrohungen hinweisen. Erst danach setzt das rationale Denken ein.
Ursachen von Fehlprognosen:
Kognitive Verzerrung durch Vermessenheitsverzerrung
Vermessenheitsverzerrung (Ich überschätze meine eigene Fähigkeiten und meinen Mut)
Ursachen von Fehlprognosen:
Konformitäts-Faktor
In Gruppen nicht der eine sein wollen, der anderer Meinung ist. Sich der Meinung anderer anpassen.
Ursachen von Fehlprognosen:
Interessens-Korruption von Prognosen
Mit Prognosen wird ein bestimmter Zweck verfolgt. Verzerrende Einwirkung von kommerziellen oder weltanschaulichen Interessen auf den Prognoseprozess.
- Beispiel: Die deutsche Stiftung für Diabetes prognostiziert zehn Millionen Diabetesfälle bis 2020.
Prognosen als Kommunikation
Menschen können nur schwer mit Unsicherheit umgehen. Prognosen dienen deshalb der Orientierung und beseitigen Verhaltensunsicherheit.
Funktionen von Prognosen
- Warnung
- Bestätigung/Verstärkung
- Beeinflussung
- Erkenntnisgewinn
Zukunfts-Archetypen (Liste)
- Doomsayer
- Erlösungsvisionär
- Marketing-Gauklerin
- Zukunftsbürokrat
- Future-Teller
Zukunfts-Archetyp:
Doomsayer
Der Doomsayer sieht die Zukunft als Drohgebärde.
In der Zukunft sieht alles schlecht aus. Er hat nie unrecht. Wenn der worst case eintritt, dann ist er richtig. wenn er falsch liegt, dkann er sagen, das Verhalten wurde geändert.
Zukunfts-Archetyp:
Der Erlösungsvisionär
Der Erlösungsvisionär sieht die Zukunft als finale Verheissung.
Alle Probleme können in der Zukunft gelöst werden.
Zukunfts-Archetyp:
Die Marketing-Gauklerin
Die Marketing-Gauklerin sieht die Zukunft als gesteigerte Nachfrage.
Zukunfts-Archetyp:
Der Zukunftsbürokrat
Der Zukunftsbürokrat sieht die Zukunft als endloses Vielleicht.
Zukunfts-Archetyp:
Der Future-Teller
Der Future-Teller sieht die Zukunft als Geschichtenerzählung.
Trendforschung
- spezifisch
- mittel- und kurzfristige Trends
- innovativ
- operativ
Beobachtung einer Entwicklung in der Vergangenheit. Welche aktuelle Trends gibt es in unseren Märkten?
Zukunftsforschung
- systematisch
- Megatrends
- reflexiv
- strategisch
Grosse übergreifende Megatrends, an die noch praktisch keiner denkt.
Trend-Kategorien
- Produkttrends (Moden/Produkte)
- Kulturtrends (Zeitgeist/Märkte)
- Konsumtrends (Zeitgeist/Märkte)
- Soziokulturelle Trends (Zeitgeist/Märkte, Konjunktur/Ökonomie, Technologie, Zivilsationen)
- Technotrends (Technologie)
- Megatrends (Technologie, Zivilisation, Natur)
Methoden und Techniken zur Trend- und Zukunftsforschung
- Monitoring (gerichtete Beochachtung bestimmter Frühwarnindikatoren)
- Scanning (Suche nach Hinweisen für einflussreiche Entwicklungen)
- Naming (Benennen durch neue (oft englische) Wortschöpfungen. Etwas trendy benennen, damit es zu einem Trend wird)
- Szenario-Technik