Tubuläre Transportprozesse der Niere
Tubuläre Transportprozesse der Niere - Med2 HS18 UniFr
Tubuläre Transportprozesse der Niere - Med2 HS18 UniFr
Fichier Détails
Cartes-fiches | 83 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Médecine |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 13.12.2018 / 16.01.2019 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/20181213_tubulaere_transportprozesse_der_niere
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Welche funktionellen Tubulusabschnitte gibt es?
- Proximales Nephron
- Henle-Schleife
- Distales Nephron
Zugehörige anatomische Tubulusabschnitte und übergeordnete Rolle des proximalen Nephrons?
Zugehörige anatomische Tubulusabschnitte: Proximaler Tubulus (Pars convoluta und Pars recta)
Übergeordnete Rolle: Massenresorbtion zurück ins Blut
Was sind die zugehörigen (anatomischen) Tubulusabschnitte und die übergeordnete Funktion der Henle-Schleife?
Was sind die zugehörigen (anatomischen) Tubulusabschnitte:
- Pars recta des proximalen Tubulus
- Intermediärtubulus
- Pars recta des distalen Tubulus
Übergeornete Funktion: Harnkonzentrierung
Was sind die zugehörigen (anatomischen) Tubulusabschnitte und die übergeordnete Funktion des distalen Nephrons?
Zugehörigen (anatomischen) Tubulusabschnitte:
- Distaler Tubulus (Pars convoluta)
- Sammelrohr
Übergeordnete Funktion: Feinabstimmung der Harnzusammensetzung (reguliert durch Hormone)
Was wird im distalen Nephron resorbiert?
- Distaler Tubulus
- Sammelrohr
- NaCl, Wasser (je 4 %)
- Harnstoff
- H+ und HCO3-
Welche Resorbtionsmechanismen gibt es im proximalen Nephron?
- Transzelluläre Resorbtion
- Parazelluläre Resorbtion
- Transepitheliales Potential
- Solvent drag
Beschreibung, Ort und Mechanismus der transzellulären Resorbtion im proximalen Neophron?
- Beschreibung: Transporter schleusen Stoffe aktiv durch die Epithelzellen hindurch
- Ort: Überwiegend frühproximal
- Mechanismus (sekundär aktive Transporter)
Wichtige apikale Transporter der transzellulären Resorption im proximalen Nephron
- Na+/Glucose-Symporter (sog. SGLT1/SGLT2-Transporter)
- Na+/Aminosäuren-Symporter
- Na+/Phosphat-Symporter
- Na+/H+-Antiporter
An welche Resorbtion ist Stoffresorbtion im frühproximalen Tubulus meistens gekoppelt?
Natriumresorbtion
Beschreiben, Voraussetzungen, Ort und Mechanismen der parazellulären Resorbtion im proximalen Nephron?
- Beschreibung: Passiver Transport von Stoffen zwischen den Tubulusepithelzellen
- Voraussetzung: „Undichte“ Tight Junctions (sog. leaky Tight Junctions) zwischen den Epithelzellen
- Ort: Überwiegend spätproximal
- Zwei Mechanismen treiben diese Resorptionsform an
- Transepitheliales Potential
- Solvent Drag
Beschreiben des transepithelialen Potential?
- An Tubulusepithelzelle kann man zwei unterschiedliche elektrische Potentiale messen: das luminale und das basolaterale Potential
- Das transepitheliale Potential beschreibt die Differenz zwischen diesen beiden Potentialen
Wie verändert sich das transepitheliale Potential im Verlauf des proximalen Tubulus?
- Frühproximal: Dem Tubuluslumen wird viel Na+ und damit positive Ladung entzogen → Lumen wird zunehmend negativer → Lumennegatives transepitheliales Potential entsteht
- Spätproximal: Das lumennegative Potential drängt Cl- aus dem Tubuluslumen ins Blut/Interstitium → Cl- wird resorbiert → Lumen wird dadurch zunehmend positiver → Lumenpositives transepitheliales Potential entsteht → Dadurch werden Kationen aus dem Lumen gedrängt → Kationen (Mg2+, Ca2+,Na+, K+) werden resorbiert
Beschreiben des Solvent drag
- Beschreibung: Konvektiver Transport der im Wasser gelösten Stoffe
- Mechanismus: Resorption von Stoffen im proximalen Tubulus → Osmotischer Gradient zwischen Tubuluslumen und Interstitiumentsteht → Dem Gradienten folgend strömt Wasser aus dem Tubuluslumen ins Interstitiumund „reißt“ Elektrolyte und kleine Moleküle mit sich
Wie entsteht das lumennegative transepitheliale Potential im proximalen Nephron?
Im frühproximalen Tubulus wird das positiv geladene Natrium aus dem Tubuluslumen entfernt
Wie entsteht das lumenpositive transepitheliale Potential im spätproximalen Tubulus?
Im spätproximalen Tubulus wird das negativ geladene Chlorid aus dem Tubuluslumen entfernt
Beschreiben und Auf- (oder Ein-)teilen der Henle-Schleife
Die Henle-Schleife kann funktionell als ein Tubulusabschnitt betrachtet werden, setzt sich anatomisch/histologisch aber aus unterschiedlichen Tubulusbereichen zusammen. Die wichtigste Aufgabe der Henle-Schleife ist die Harnkonzentrierung.
- Einteilung
- Dicker, absteigender Teil
- Dünner absteigender und aufsteigender Teil
- Dicker, aufsteigender Teil
- Funktion: Harnkonzentrierung
Welche Transportprozesse finden im absteigenden Intermediärtubulus statt?
Wasserresorption durch Aquaporin-1-Kanäle (AQP 1)
Welche Transportprozesse finden im aufsteigenden Intermediärtubulus statt?
Wasserundurchlässig; enthält keine Aquaporine
Wichtige Eigenschaften und die transzelluläre Resorption des dicken aufsteigenden Teils der Henle-Schleife beschreiben?
- Wichtigste Eigenschaften: Impermeabel für Wasser und permeabel für NaCl
- Transzelluläre Resorption
- Wichtigster Transporter: Na+/K+/2Cl--Transporter (NKCC2)
Mechanismus der NKCC2-Transporter im TAL der Henle-Schleife beschreiben
Mechanismus (sekundär aktiver Transporter)
- Basolaterale Na+/K+-ATPase generiert einen Natriumgradienten, der vom Tubuluslumen in die Zelle gerichtet ist
- Natrium folgt diesem Gradienten und nimmt durch den apikalen NKCC2 ein Kalium- und zwei Chlorid-Ionen mit vom Tubuluslumen in die Zelle. Mit diesen geschieht Folgendes:
- Natrium wird basolateral durch Na+/K+-ATPase aus Zelle geschleust
- Chlorid wird basolateral über Chloridkanäle wieder aus der Zelle geschleust
- Kalium strömt apikal über Kaliumkanäle wieder zurück ins Lumen
Was sind die Folgen der transzellulären Resorption im TAL?
- Ein positiv geladenes Teilchen (K+) gelangt über apikale Kanäle (ROMK) zurück ins Lumen, zwei negative Ionen (Cl‑) und ein positives Ion (Na+) werden resorbiert
- Netto verbleibt also eine positive Ladung im Lumen
- Ein sog. lumenpositives transepitheliales Potential entsteht und bildet die Triebkraft für die Resorption weiterer Kationen: Na+, K+, Mg2+, Ca2+
Beschreiben des distalen Nephrons?
Das distale Nephron setzt sich anatomisch betrachtet aus dem distalen Tubulus und dem Sammelrohr zusammen. Hier erfolgt die Feinabstimmung der Harnzusammensetzung, vor allem bzgl. der Konzentration der Elektrolyte sowie der Osmolarität - diese werden hier insb. durch Hormone beeinflusst. Das distale Nephron wird aufgeteilt in (1) den frühen distalen Tubulus und (2) den späten distalen Tubulus und das Sammelrohr.
Wichtige luminale Transporter des frühen, distalen Tubulus?
- Na+/Cl--Cotransporter
- Ca2+-Kanal (ECaC)
Transport und Mechanismus des Na+/Cl- Kotransporters im frühen distalen Tubulus beschreiben?
- Transport: Transportiert ein Natrium- und ein Chlorid-Ion in die Tubuluszelle; wird durch Aldosteron induziert
- Mechanismus: Sekundär-aktiver Transport
Transport und Mechanismus des ECaC im frühen distalen Tubulus beschreiben
- Transport: Transportiert ein Calcium-Ion in die Tubuluszelle
- Mechanismus: Tertiär-aktiver Transport
- Zunächst wird Calcium basolateral über einen sekundär-aktiven 3 Na+/Ca2+-Antiport ins Niereninterstitium befördert
- Durch den aufgebauten Calciumkonzentrationsgradienten erfolgt die Aufnahme von Calcium in die Tubuluszelle passiv über einen tertiär-aktiven Transport
Beschreiben des späten distalen Tubulus und des Sammelrohrs
Im distalen Tubulus und Sammelrohr befinden sich zwei unterschiedliche Zelltypen: Die Hauptzellen und die Schaltzellen. Diese besitzen unterschiedliche Transporter.
Beschreiben der Hauptzellen im späten distalen Tubulus und im Sammelrohr
- Hauptzellen
- Epithelialer Na+-Kanal (ENaC): Natriumrückresorption; wird durch Aldosteronstimuliert
- K+-Kanäle (ROMK): K+ strömt aus der Zelle ins Lumen, wird durch Aldosteron stimuliert
- Aquaporin-2-Kanäle: Wasserresorption
- Schaltzellen
Wovon ist der Einbau des Na+/Cl- Kotransporter und des ENaC in die Tubuluszellen des distalen Nephrons abhängig?
Der Na+/Cl--Cotransporter und der epitheliale Natriumkanal (ENaC) werden aldosteronabhängig in die Tubuluszellen des distalen Nephrons eingebaut!
Beschreiben des Ablaufs der Harnkonzentrierung
- Aktive Natriumresorption im aufsteigenden Teil der Henle-Schleife über Na+/K+/2Cl--Transporter
- Wasser kann nicht folgen, da aufsteigender Teil für Wasser impermeabel ist
- Niereninterstitium wird hyperosmolar
- Absteigender Teil der Henle-Schleife (der das hyperosmolare Interstitium durchzieht) ist permeabel für Wasser
- Durch den großen Osmolaritätsgradienten zwischen absteigendem Teil und Interstitiumwird dem absteigenden Teil Wasser durch Resorption entzogen
- Folge: Energieeffiziente Harnkonzentrierung
Beschreiben der Harnstoffrezirkulation
Harnstoffrezirkulation: Harnstoff wird zunächst frei filtriert und im Verlauf sowohl resorbiert als auch sezerniert
Ablauf der Harnstoffrezirkulation im proximalen Nephron
- Proximales Nephron: Resorption von ∼50 %des Harnstoffs (durch freie Diffusion)
Beschreiben des Ablaufs der Harnstoffrezirkulation im Sammelrohr
- ADH vermittelt Einbau und Aktivierung der Urea-Transporter 1 (UT-1) in die luminale Membran → Harnstoffresorption↑
- Aufgrund der hohen Harnstoffkonzentration im Lumen wird Harnstoff nun wieder resorbiert
- Er tritt entlang seines chemischen Gradienten ins Interstitium ein
- Da Harnstoff innerhalb des Sammelrohres nur im medullären Teil resorbiert wird, akkumuliert es im Nierenmark
- Akkumulierter Harnstoff entzieht dem absteigenden Teil der Henle-SchleifeWasser und trägt so zur Konzentrierung des Harns im absteigenden Teil der Henle-Schleife bei
Beschreiben der Harnstoffrezirkulation im aufsteigenden Teil der Henle-Schleife
Harnstoff tritt über Urea-Transporter 2(UT2) wieder in das Tubuluslumen ein
Ablauf der Harnkonzentration im proximalen Nephron?
- Resorption eines Großteils der filtrierten Stoffe, z.B. Glucose, Aminosäuren, Phosphatim Symport mit Natrium
- Das Tubuluslumen wird im Vergleich zum Interstitium negativ geladen (lumennegatives transepitheliales Potential)
- Interstitium wird im Vergleich zum Tubuluslumen hyperosmolar
- Aufgrund des lumennegativen transepithelialen Potentials strömen nun Chlorid-Ionen ins Interstitium
Ablauf der Harnkonzentrierung im absteigenden Teil der Henle-Schleife
- Praktisch keine aktiven Transporter
- Diffusion von Wasser ins Interstitium(vermittelt durch Gegenstromprinzip der Niere)
- Weiterer Entzug von Wasser durch im Nierenmark akkumulierten Harnstoff
- Stark hyperosmolarer Harn erreicht den aufsteigenden Teil der Henle-Schleife
Ablauf der Harnkonzentrierung im aufsteigenden Teil der Henle-Schleife?
- Natrium, Kalium und Chlorid werden mittels eines sekundär aktiven Transporters resorbiert, der Abschnitt ist jedoch impermeabel für Wasser
- Das Interstitium wird im Vergleich zum Tubuluslumen hyperosmolar
- Das Tubuluslumen wird im Verhältnis zum Interstitium positiv geladen (lumenpositives transepitheliales Potential) und treibt Kationen (Kalium, Natrium, Magnesium, Calcium) ins Interstitium