Umweltmanagement

Umweltpolitik auf Unternehmensebene Entsorgungs- und Recyclingkonzept Längerfristiges Finazierungsmodell Relevante Prozesse und Ihr Optimierungspotential Mit ISO 14‘000 zur nachhaltigen Umweltpolitik

Umweltpolitik auf Unternehmensebene Entsorgungs- und Recyclingkonzept Längerfristiges Finazierungsmodell Relevante Prozesse und Ihr Optimierungspotential Mit ISO 14‘000 zur nachhaltigen Umweltpolitik


Kartei Details

Karten 61
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Berufslehre
Erstellt / Aktualisiert 03.12.2018 / 02.04.2022
Weblink
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Reaktordeponie heisst?

Alle übrigen für die Ablagerung zugelassenen Abfälle müssen in eine Reaktordeponie geführt werden, in der mit chemischen und biologischen Prozessen zu rechnen ist. Auch hier ist die kontrollierte Entwässerung vorgeschrieben. Zusätzlich müssen die entstehenden Gase aufgefangen und behandelt werden. Reaktordeponien

Gesetzliche Verpflichtungen heisst?

  • Vermeiden
  • Vermindern
  • Verwerten
  • Umweltgerecht entsorgen

Funktionen der betrieblichen Entsorgungslogistik?

Unter Entsorgungslogistik versteht man alle logistischen Maßnahmen zur Vorbereitung und Durchführung der Entsorgung von Abfällen. Die Entsorgungslogistik im Betrieb beinhaltet dementsprechend alle planenden, ausführenden und kontrollierenden Tätigkeiten, die sich auf die Wiederverwendung, Verwertung und geordnete Beseitigung der Abfälle beziehen, die im Zusammenhang mit den betrieblichen Tätigkeiten anfallen.

Nenne mir einige Sammel- und Transportgefässe?

  • Abfalltrennsysteme = Getrenntes Sammeln von Abfällen an der Quelle
  • Abfallcontainer aus Kunststoff  (EN-Standard) in vielen Farben erhältlich
  • Abfallcontainer aus feuerverzinktem Stahl (CH-Standard, System Ochsner)
  • Palettenboxen (Paloxe) aus Kunststoff, Stahl oder Holz
  • Karton- oder Kunststoffsammelbox
  • Sammelcontainer / Sammlung von PET-Getränkeflaschen bei öffentlich zugänglichen Sammelstellen wie z.B. bei Detailhandelsgeschäften, Badeanstalten, Pausenplätzen etc.
  • Gitterrboxen / Gitterrahmen für Paletten
  • Absetzmulden oder Abrollcontainer
  • Pressmulden
  • Fässer und Kanister
  • IBC Behälter
  • Sicherheitsbehälter für Akten
  • Altölbehälter

Was ist bei der Lagerung von Abfällen zu beachten?

Bei der Lagerung von gefährlichen Stoffen und Abfällen muss den Anforderungen des Gewässerschutzes, der Störfallvorsorge, dem Arbeitnehmerschutz, der Unfallverhütung sowie den Brandschutz Rechnung getragen werden. Ein vollständiges Lagerkonzept beschreibt:

  • die örtlichen Verhältnisse (Umgebung des Lagers, Lagerräume, Lagerart),
  • die Art und Menge der zu lagernden Stoffe
  • die baulichen, technischen und organisatorischen Maßnahmen

Die wichtigsten Prinzipien, welche bei der Lagerung von gefährlichen Stoffen und Abfällen zu berücksichtigen sind:

■ Stoffe sind nach den verschiedenen Lagerklassen zu gruppieren
■ Unterschiedliche Lagerklassen sind getrennt (mit Zwischenraum) oder separat (in einem anderen Brandabschnitt) zu lagern.
■ Flüssige Stoffe müssen über Auffangwannen gelagert werden
■ Keine Bodenabläufe in Lagerräumen
■ Lagerräume sind von Arbeitsräumen zu trennen

Gefahrgut beim Transport:

Transportgut, von dem eine Gefährdung ausgeht - und dazu gehören alle Sonderabfälle - bezeichnet man als Gefahrgut. Das können einzelne chemische Verbindungen sein, oder auch Stoffgruppen und sonstige Güter mit Gefährdungspotential. Jedes Gefahrgut hat eine Kennzahl - die UN-Nummer, auch Stoffnummer genannt.

An Gefahrguttransporten (Lastkraftwagen, Sattelkraftfahrzeugen und Lastzügen) befindet sich vorn und hinten am Fahrzeug senkrecht zur Fahrzeugachse je eine rechteckige (40 x 30 cm) rückstrahlende orangefarbene Tafel mit schwarzem Rand.

Ein Beispiel für solch eine Warntafel (Benzin) ist in Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden. ersichtlich (oben die Gefahrnummer 33; unten die UN-Nummer 1088).

Inhalt eines Entsorgungskonzepts wären?

Einzelne Branchen wie zum Beispiel die Baubranche kennen verbindliche Normen für den Inhalt oder die Darstellung von Entsorgungskonzepten, es existiert jedoch kein allgemeingültiger Standard. Für größere Bauvorhaben muss im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung ein Entsorgungskonzept vorgelegt werden. Doch auch hierfür gibt es keine einheitliche Regelung, was dieses Konzept enthalten muss. Der geforderte Detaillierungsgrad ist von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich und kann je nach Größe des Bauvorhabens variieren.

Nenne mir dir 5 Phasen für den Entsorgungskonzept ohne die 7 W Fragen.

Phase 1: Ist-Analyse
In der ersten Phase wird der Ist-Zustand analysiert in Bezug auf alle Abfallstoffe, die im definierten System anfallen. Dabei müssen die ersten beiden W-Fragen beantwortet sein.

Phase 2: Varianten bilden
Aufgrund der gesammelten Informationen und Analysen werden in der zweiten Phase pro Abfallstoff oder Abfallkategorie die nächsten 4 W-Fragen beantwortet:

Phase 3: Variante auswählen
In der dritten Phase wird die letzte W-Frage beantwortet:

Phase 4: Umsetzen
In der vierten Phase wird das ausgewählte entsorgungslogistische System umgesetzt und in die bestehenden Unternehmensprozesse eingebunden. Typische Aufgaben dabei sind:

Phase 5: Controlling
Nach der Umsetzung eines neuen Entsorgungskonzepts (Veränderung) wird in der fünften und letzten Phase die Nachhaltigkeit des logistischen Teilsystems sichergestellt. Sie beruht auf den drei Elementen:

Welche 2 W Fragen werden bei der 1 Phase die IST Analyse beantwortet?

Was – für Abfälle sind zu entsorgen? (genaue Beschreibung der Abfallstoffe inkl. Konsistenz, Kategorie, Kontrollpflicht, Gefahrengruppe, Nutzbarkeit)

Wie viel – der Abfälle sind zu entsorgen? (Menge / Gewicht / Volumen pro Quelle)
Daneben werden in der ersten Phase auch alle weiteren relevanten Informationen beschafft, die nötig sind, um sinnvolle Varianten zu bilden:
■ Wenn es Abfälle gibt, deren genaue Zusammensetzung unbekannt ist, dann muss – vor allem wenn Schadstoffe darin enthalten sein könnten – zuerst eine Analyse des Abfallstoffs durchgeführt werden.
■ Alle relevanten gesetzlichen Vorschriften sind zu konsultieren.
■ Risiken und Gefahren einschätzen (für Personen, Umwelt, Image usw.).
■ Abklärungen betreffend Vorschriften der Branche; oder vielleicht sogar Branchenlösungen.
■ Im Hinblick auf eine ISO-Zertifizierung sind allenfalls bestimmte Prozesse zu berücksichtigen.
■ Zur Veranschaulichung und zum besseren Verständnis kann in dieser Phase ein Stoffflussdiagram erstellt werden.
■ In Notfällen müssen meistens aufgrund dieser ersten Analyseschritte bereits Sofortmaßnahmen veranlasst werden.

Welche 4 W Fragen werden bei der 2 Phase Varianten bilden beantwortet?

Wer – entsorgt die Abfälle? (Eigenleistung / Entsorgungspartner, welche Person, Funktion, mit welchen (Fach-) Kenntnissen usw.)

Wie – werden die Abfälle entsorgt? (Gestaltung des gesamten Entsorgungsprozesses inkl. verwendete Gefäße, möglichst vollständiger Entsorgungsweg, nötige Vorkehrungen bei kontrollpflichtigen oder gefährlichen Abfällen)

Wann – werden die Abfälle entsorgt? (Entsorgungsrhythmus, stetig / unstetig)

Wo – wird gesammelt, getrennt, umgeschlagen, gelagert und entsorgt? (an der Quelle, zentral / dezentral usw.)

Welche W Frage wird bei der 3 Phase die Variante auswählen beantwortet?

Wieso – werden die Abfälle nicht anders entsorgt? (Entscheid der Auswahl begründen, ökologische und ökonomische Aspekte berücksichtigen)

Was wird bei der 4 Phase das Umsetzen gemacht?

In der vierten Phase wird das ausgewählte entsorgungslogistische System umgesetzt und in die bestehenden Unternehmensprozesse eingebunden. Typische Aufgaben dabei sind:
■ Beschaffung der Entsorgungsgefäße und Transportmittel;
■ Bereitstellen des Lagerraums;
■ Beschaffen von Sicherheitsausrüstung und -installationen;
■ Definition der Schnittstellen;
■ Definition des Informationsflusses;
■ Bereitstellung der notwendigen IT-Unterstützung;
■ Auftragsvergabe an Entsorgungspartner;
■ Information der betroffenen Mitarbeitenden in den Abteilungen;
■ Schulung der beteiligten (Logistik-)Mitarbeitenden;
■ Integration in den bestehenden Material- und Informationsfluss.

 

Dabei wird meistens unterschieden zwischen:
■ kurzfristigen Maßnahmen;
■ langfristigen Maßnahmen;
■ unterstützenden Maßnahmen (z.B. Anpassung von Stellenbeschreibungen, Lieferantenbewertungen, Produktionsabläufen usw.).

Was wird bei der 5 Phase Controlling gemacht?

Nach der Umsetzung eines neuen Entsorgungskonzepts (Veränderung) wird in der fünften und letzten Phase die Nachhaltigkeit des logistischen Teilsystems sichergestellt. Sie beruht auf den drei Elementen:
■ Kennzahlensystem
■ Qualitätssicherung
■ Kontinuierlicher Verbesserungsprozess

Kennzahlen in der Entsortung.

Es werden sinnvolle Kennzahlen und ihre Messgrößen festgelegt. Die erhobenen Daten sollen integrierter Bestandteil des gesamtbetrieblichen Kennzahlensystems sein (z.B. Balanced Scorecard, MIS oder ähnliche).

Beispiel einer globalen Kennzahl in der Logistik:

Kennzahl: Entsorgungskosten
Bedeutung: Wie groß ist der %-Anteil der Entsorgungskosten an den Betriebskosten
Anwendung: Abteilung Wareneingang; Produktionslogistik usw.
Berechnung: Entsorgungskosten x 100 Betriebskosten

Nenne mir 4 mögliche Kennzahlen?

Skript Seite 100

Was bedeuted Wer und Stoffströme?

In einer Stoffflussanalyse werden Herkunft, Entstehung, Umwandlungsprozesse und Entsorgungswege eines ausgewählten Stoffes (Element oder chemische Verbindung) oder einer ausgewählten Stoffgruppe quantitativ erfasst. Stoffflussanalysen eignen sich zur Früherkennung von Problemstoffen, zur Abklärung des Handlungsbedarfs, zur Erfassung der am meisten erfolgversprechenden Maßnahmen, zur Kontrolle der Wirksamkeit bereits getroffener Maßnahmen und zur Vorausschau auf künftige Entwicklungen. Stoffflussanalysen enthalten selbst keine Bewertungen und Maßnahmen; sie bilden vielmehr die Grundlage für nachfolgende Bewertungen (z.B. Ökobilanz oder Risk Assessment) oder sind Ausgangspunkt für die Einführung von wirksamen Maßnahmen.

Nenne mir ein paar Gesetzgebungen?

• Bundesgesetze
• Umweltschutzgesetz (USG; 1983)
• Gewässerschutzgesetz (GschG; 1955, 1971, 1991)
• Bundesverordnungen
• Technische Verordnung über Abfälle (TVA; 1990)

Vorgezogene Entsorgungs-Gebühren (VEG) heisst?

Seit dem 1. Januar 2002 ist im Preis von Getränken in Glasflaschen eine vorgezogene Entsorgungsgebühr (VEG) zwischen 2 und 6 Rappen enthalten. Dieses Geld dient zur Bezahlung der Kosten für die Altglasverwertung und wird im Auftrag des Bundes von der VetroSwiss in Glattbrugg einkassiert. Die Verordnung über Getränkeverpackungen (VGV) und im Besonderen die VEG für Verpackungen aus Glas zielen darauf ab, die anfallenden Kosten der Altglasentsorgung respektive der Verwertung verursachergerecht zu verteilen.
 

Vorgezogene Recycling-Beiträge (VRB) heisst?

Beim Kauf eines Produktes wird ein vorgezogener Recyclingbeitrag mitbezahlt. Als Gegenleistung kann der Kunde die ausgedienten Produkte und Verpackungen ohne zusätzliche Kosten entsorgen.

Nachgezogene Gebühren und Abgaben bedeutet?

Kehrichtgebühren: Sack-, Containergebühren (kommunal festgelegt) für die Entsorgung von Abfällen sind nachgezogene Gebühren und sollten im Sinne des Verursacher- und Kostendeckungsprinzips alle Kosten der Entsorgungskette decken.
Abwassergebühren: Auch die Entsorgung (Ableitung und Reinigung) der kommunalen Abwässer wird über (kommunal festgelegte) Gebühren finanziert.