3472 Offene Fragen Altfragen
MM6 FernUni Hagen (Community Psychology)
MM6 FernUni Hagen (Community Psychology)
Kartei Details
Karten | 33 |
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Lernende | 23 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 01.12.2018 / 02.10.2024 |
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Nennen Sie in weiblichen und männlichen Stereotypen enthaltene Persönlichkeitseigenschaften: Stahlberg, 2007
- Männer: Kompetenz, Aggression, Instrumentalität, Durchsetzungfähigkeit, Agency, Risikofreudig, aufgabenorientiert, unabhängig
- Frauen: Warmherzig, Communion, Expressivität, personenorientiert, fürsorglich, abhängig, emotional, passiv
Nennen Sie Prozesse und Effekte, die zur Geschlechterdiskriminierung und Verringerung der Erfolgschancen für Frauen beitragen - Stahlberg, 2007
- Stereotype Threat
- Lack-of-Fit-Modell
- Think-manager-think-male Phänomen
- Glass Ceiling Effect
- Glass Escalator Effect
- Token-Effekt
- Queen Bee Syndrom
- Sex-Role Spillover
- Backlash-Effekt
Formen von Mikroaggressionen mit Beispielen - Sue, 2007
- Microassault: z.B. einen weißen Kunden vor einem schwarzen Bedienen
- Microinsult: z.B. einen Schwarzen danach fragen, wie er seinen Job bekommen hat
- Microinvalidation: “Sei nicht so sensible”, “I don’t see colour”
4 Dilemmata im Hinblick auf Mikroaggressionen - Sue, 2007
- Conflict of Racial Realities (Unterschiede in der Wahrnehmung zwischen Weißen + Schwarzen)
- Invisibilty (Color Blindness)
- Minimal Harm (Einschätzung der Auswirkungen von Mikroaggressionen)
- Catch-22/double bind of Responding to Mikroaggressionen (bisherige Erfahrungen in der Beurteilung von Handlungen als Mikroaggressionen)
Dimensionen Altersdiskriminierung - Mayer, 2007,
- Gründe der Benachteiligung (spezifische, alterskorrelierte Merkmale vs. Alter, Altersstereotype/VU, Ageism als Grund)
- Anspruchsverletzung (Ja vs. Nein)
- Erwerbsleben: es wird von Leistungsabbau im zunehmenden Alter ausgegangen;
Gesundheitsversorgung: Krankheitssymptome werden eher auf die Alterung zurückgeführt
Facetten von Ageism - Mayer, 2007
Drei Facetten nach Butler (1969):
- Vorurteile gegenüber alten Menschen, dem Alter, dem Alterungsprozess
- Soziale Diskriminierung älterer Menschen im alltäglichen Leben
- Institutionelle und politische Praktiken, die Stereotype bestätigen und aufrechterhalten
3 Phasen mit Beispielen zu Diskriminierung? Hier sollten m. E. zwei Lebensbereiche genannt werden, in denen Altersdiskriminierung stattfindet. Jeweils ein Beispiel sollte dazu aufgeführt werden, dieses Beispiel sollte dann anhand der zwei Dimensionen von Mayer und Rothermund klassifiziert werden. à Mayer, 2007
Nennen Sie 2 Beispiele der Altersdiskriminierung im Alltag - Mayer, 2007
- Arbeitsleben: Arbeitgeber lässt seine ältesten Mitarbeiter nicht an Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen, weil er der Meinung ist, die Investition lohne sich nicht mehr
- Gesundheitswesen: Arzt weigert sich, einen älteren Patienten zu untersuchen, weil er meint „es lohnt sich nicht“
Erklärungsansätze für Altersdiskriminierung - Mayer, 2007
- Altersstereotype
- Angst vor Altern und Tod
- Altersspezifische soziale Motivation
Altersstereotype, Ängste vor Altern und Tod = aging anxiety, altersspezifische soziale Motivationen
Altersstereotype
- sind ambivalent:
negativ: krank, unflexibel, hilflos
positiv: zuverlässig, weise, lebenserfahren, freundlich, warm, hilfsbereit
- Aktivierung des negativen Altersstereotyps führt in der Regel nicht zur Distanzierung von älteren Menschen, sondern zu Hilfsbereitschaft
Überbehütung positive Diskriminierung
Theorie der gegenseitigen sprachlichen Anpassung Überanpassung der jüngeren Kommunikationspartner
- Aktivierung des positiven Altersstereotyps kann auch nachteilig wirken
wenn erwartete Verhaltensweisen nicht gezeigt werden, kann das zu Kontrasteffekten in der sozialen Urteilsbildung beitragen und es erfolgt die Zuschreibung besonders negativer Eigenschaften
- Einstellungen zu älteren Menschen allgemein beeinflusst tatsächliches Verhalten
Ängste vor Altern und Tod = aging anxiety
- Terror Management Theorie: Begegnung mit älteren Menschen stellt Bedrohung des Glaubens dar
altersspezifische soziale Motivationen
- Theorie der sozio-emotionalen Selektivität: unabhängig vom Alter bestehen Präferenzen für unterschiedliche Interaktionspartner
jüngere Menschen: Bevorzugung von Interaktionspartnern, die ihnen einen Informationsgewinn über das Selbst und die Umwelt ermöglichen
ältere Menschen: Bevorzugung von Beziehungen zu Personen, die ihre emotionalen Bedürfnisse befriedigen (meist nahestehende Personen)
Psychische Probleme Jugendlicher reicher Eltern - Luthar, 2005
- Leistungsdruck und (emotionale) Isolation sind Hauptfaktoren
- Unzufriedenheit, neg. Selbstwert, Substanzmissbrauch, Angst, Depression, Selbstmedikation, wollen beliebt sein
- Leistungsversäumnisse werden als persönliches Versäumnisse gesehen, Leistung wichtiger als Charakter
- Eltern wollen Selbstständigkeit erhöhen oder haben keine Zeit (gemeinsames Abendessen als Prädiktor für Anpassung und Leistung)
Variablen zwischen Diversitätserfahrungen und Einstellungen (Mediatoren) - Aberson
- Motivation etwas über die andere Gruppe zu lernen
- Perspektivübernahme
- Offenheit bezogen auf Diversität
Auf welche Variablen wirken sich Diversitätserfahrungen positiv aus? - Aberson, 201
mehr Offenheit für Diversität
- stärkere pluralistische Orientierung
- mehr Achtsamkeit auf Ungleichheit
- stärkeres Interesse am Intergruppenkontakt
Wissen um gerechte Prozeduren - Kompetenz im Umgang mit Diversität
offenere Personen scheinen einen größeren Nutzen zu haben
Intergroup DIalogue - Aberson, 2010
- face-to-face learning experience, Diskussion zwischen Studenten unterschiedlicher Outgroups Themen: Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Gruppen, soziale Ungleichheiten, Methoden des gemeinsamen Arbeitens, um Gleichberechtigung zu schaffen Vorteile/positive Ergebnisse:
- Erhöhtes Verständnis für Perspektive der Outgroup
- Erhöhte Bereitschaft in Interaktionen mit Outgroup-Mitgliedern zu treten
- Erhöhte Wertschätzung von Unterschieden
Diversitätsüberzeugungen / Diversity Beliefs - SB
- Überzeugung, dass ethnische Diversität in Gruppen/Gesellschaft positive Auswirkungen hat.
- Hängen negativ mit sozialer Dominanzorientierung zusammen.
- Personen, die Diversität ablehnen, haben häufiger Vorurteile gegenüber Migranten und lehnen deren Integration ab, haben weniger Kontakt zu Fremdgruppe.
- Dass Diversität wertvoll ist, hängt mit positiven Einstellung gegenüber Migranten zusammen.
- Negative Korrelation von Diversitätsüberzeugung mit Diskkrimination wird mediiert durch Reduktion realistischer und symbolischer Bedrohung
- Positive Diversitätsüberzeugung reduzieren die durch fremdklingende Namen hervorgerufene Diskriminierung
- Diversitätsüberzeugung als Moderator für die Beziehung zwischen Kontakt und Vorurteilen.
- Antizipation steigender Diversitätsüberzeugung bewirkt negative Intergruppenemotionen: mehr Wut und Angst gegenüber ethnischer Minoritäten, Sympathie für Eigengruppe wird stärker -> wird mediiert durch wahrgenommene Bedrohung der Eigengruppe
- Diversitätsüberzeugung sind keine objektive Größe, werden subjektiv konstruiert durch soziale Dominanzorientierung und Identifikation mit Eigengruppe
Migrationsprozess, 3 Ebenen von Pettigrew
- Mikroebene: Identitätsaushandlung, Werte, Motivation, Aktionen
- Mesoebene: soz. Interaktionen, Einstellungen und Verhalten, Mediatorfunktion zw. Mikro und Makroebene.
- Makroebene: Migrationspolitik, demografische Muster, soziale Repräsentationen
Schutz- und Risikofaktoren von Migranten - Studienbrief
- Schutzfaktoren: Mikro-Sprachkenntnisse, Meso-kulturelle Sensibilisierung sozialer Dienste, Makro-Multikulturalismus
- Risikofaktoren: Mikro-Heimweh, Meso-Verlust des sozialen Netzwerks, Makro-Diskriminierung
Forschungsergebnisse zu Akkulturation - SB
- Geringe Übereinstimmung der Einstellung der am Akkulturationsprozess beteiligten Gruppen nimmt Einfluss auf Intergruppen-Beziehung.
- Geringe Übereinstimmung = stärkeres Bedrohungsempfinden
- Wahrgenommene Bedrohung (Symbol. + Real. B. + Intergruppenangst) am geringsten wenn Konsens, am höchsten wenn Konflikt zw. Akkulturationseinstellungen
- 2. Studie replizierte Ergebnisse hinsichtl. Symbol Bedrohung und IG-Angst
Wie verstärken multikulturelle Programme Stereotype? -SB, Cameron, 2010
- Verstärkung von Vorurteilen, Stereotype, Diskriminierung durch Ignoranz und Zunahme von Verunsicherung
- Einstellungsinkongruente Infos werden vergessen, wenn sie dem Schema widersprechen, v.a. bei niedrigen kognitive Fähigkeiten
- Allgemein merken sich Kinder verstärkt besser die Unterschiede als die Gemeinsamkeiten, was zu Stereotypen führen kann
Ansätze Diversität-Trainings für Kinder - Cameron, 2010
- Multicultural education
- Antiracism education
- Diversity Training
- Dual language schooling
- Multiple classification Training
- Intergroup Contact
- Indirect Contact (imagined/extended)
4 Interventionstypen von Educators designed - Cameron, 2010,
- Multicultural education
- Anti-racism education
- Diversity trainings
- Dual language schooling
3 Interventionen von Psychologen designed - Cameron, 2010
- Multiple classification training
- Intergroup contact
- Indirect/various contact (extended / imagined contact)
2 grundlegende Annahmen multikultureller Bildungsprogramme - Cameron, 2010
- Vorurteile basieren auf Ignoranz / Unwissen
- Kinder orientieren ihr öffentliches Verhalten an akzeptablen Normen
Stärke und Schwächen der in der Praxis entwickelter Interventionen zur Vorurteilreduktion - Cameron, 2010
Stärken: 3 Hauptvorteile
- funktionieren in diversen + non-diversen Kontexten -> Präsenz der Fremdgruppe nicht zwingend nötig
- sehr praktikabel und anwenderfreundlich
- sind anpassungsfähig und gehen eher auf Intergruppenbeziehungen in besonderen Communities ein
Schwächen:
- Fehlen von systematisch und konsequenter Evaluation, nicht reliabel evaluiert
-> Unklar, wann oder warum und mit wem Interventionen den größten Einfluss haben
-> Verschiedene Techniken wirken oft additiv -> Isolation einzelner Effekte schwierig
-> Oft inadäquate Kontrollbedingungen -> Nichterfüllen der notwendigen Bedingungen
4 Kriterien sollten Evaluationen von Bildungsprogrammen erfüllen. Welche? - Cameron, 2010
- Randomisiertes Kontrollgruppen-Experimentaldesign
- Vermeidung multipler Techniken in Initiationsphase
- Identifizieren des Mechanismus, der Effekt verursacht
- Nur passende, reliable + pretested Outcome-Indikatoren verwenden
5 Barrieren überwinden, die Aufbau einer Freundschaft zu Personen einer anderen Gruppe ermöglichen - Cameron, 2010
- Möglichkeit in multiplen Kontexten zu interagieren
- Intergruppenangst
- Ingroup Normen
- Outgroup Normen
- Betonung von beteiligten Identitäten
3 Interventionsansätze zur Förderung „Freundschaft zu Outgroup-Mitglied“ - Cameron, 2010
- Kooperatives Lernen
- Indirekter Kontakt – extended contact
- Indirekter kontakt – imagined contact
Implementierung von Programmen gegen Vorurteile - Stephan 2012
- bestimmte Personen lassen sich schwer auf Änderungen ein
- Menschen mit rechten Ideologien
- Personen, die an die Legitimität sozialer Hierarchien glauben
- Personen, die sich stark mit der Ingroup identifizieren
- ggf. besser, beschränkte Ressourcen für andere Menschen zu nutzen
2.vor dem Einsatz von Programmen sollten die konkreten Einstellungen und Bedürfnisse ermittelt werden
- unterschiedliche Migrantengruppen haben unterschiedliche Bedürfnisse
- Ansichten differieren zwischen Bewohnern
- Sprachniveau und Misstrauen muss beachtet werden
3. Immigranten sollen einbezogen werden - Unterstützung von bikulturellen Personen ist hilfreich
4. eingesetzte Programme sollen systematisch evaluiert werden
Welche 3 Gründe nennt er für Probleme in Bezug auf Migration - Stephan 2012
- Realistische Bedrohung (tangible)
- Symbolische Bedrohung (cultural)
- Angst vor Veränderung (fears of change)
Daraus resultieren negative Einstellungen + Fehlwahrnehmungen in Bezug auf Fremdgruppe
Beispiel: Maßnahmen zum Umgang mit Diversität auf Mesoebene / Community - Stephan, 2012
- Orte für Begegnungen schaffen
- Gezielte Städteplanung
- Bildungs- und Betreuungsangebote
- Veränderung negativer Stereotype
- Nachbarschaftsprojekte
- Konfliktlösestrategien/Mediationsprogramme
- IK Training
- Normen ändern
Klare Abgrenzung und Sanktionierung von Gewalt durch Gemeindeoberhäupter, Polizei, Gesetze
Wirksamkeit interkultureller Trainings - SB
- Wirksamkeit prüfen/evaluieren: 1. Reaktion der TN 2.Lernerfolg (Wissen, Fähigkeiten, Einstellungen) 3. Verhaltensänderung 4. Ergebnis: langandauernde (Organisations-) Veränderungen
- Wenig Untersuchungen zu Wirksamkeit
- Beurteilung von Wirksamkeit hängt von Evaluationskriterien ab
- IKT in 81% der Studien TN zufrieden
- In 60% der Studien wirkten sich IKT positiv auf kogn. Evaluationskriterien aus
- Schwächer auf einstellungsbezogene oder affektive Evaluationskriterien
Erfassung von Verhaltenseffekten und zeitliche Stabilität wird vernachlässigt
6 Schritte evidenzbasierten Trainings - SB
- Auswahl der Gruppen
- Klärung der Ziele
- Auswahl relevanter Theorien
- Psychologische Prozesse und Kommunikationsprozesse, die zur Zielerreichung führen, spezifizieren
- Methoden, Materialien, Übungen auswählen
- Überprüfung der Wirksamkeit der Maßnahme
In einer Berufsschule haben Lehrende festgestellt, dass viele Schüler mit bikulturellem Hintergrund Einflüsse aus der rechtsextremen Szene ausgesetzt sind. Es kam zu fremdenfeindlichen Äußerungen und Pöbeleien gegen die Berufsschüler. Das Kollegium hat beschlossen, sie als Experten einzuladen, in den Klassen des ersten Berufsschuljahres ein Training durchzuführen, um Rassismus zu reduzieren und die Einstellung gegenüber Diversität zu verbessern.
Stephan und Stephan unterteilen die Konzeption von evidenzbasierten Trainings und Bildungsprogrammen zur Förderung interkultureller Kompetenzen in 6 schritte. Benennen Sie für dieses Vorhaben die 6 schritte und beachten dabei auch die Reihenfolge der Schritte. Beschreiben Sie dann in Stichpunkten für jede Stufe die mögliche Umsetzung in der Berufsschule beispielhaft. Greifen sie auf die Ihnen bekannten Befunde und Theorien zurück.
1. Auswahl der involvierten Kulturen bzw. Subgruppen
2. Klärung der Ziele der Maßnahme
3. Auswahl relevanter Theorien zu Kultur, Kulturwandel und Adaptation
4. Auf Basis der Ergebnisse der vorhergehenden Phasen psychologische Prozesse und Kommunikationsprozesse spezifieren, die zur Zielerreichung führen.
5. Auswahl von Methoden, Materialien und Übungen, die diese Prozesse aktivieren können.
6. Überprüfung der Wirksamkeit einer Intervention und der Prozesse, die für die Veränderung verantwortlich sind.