Einführung in die Architekturgeschichte PS NR. 3

Themen: - Tempelaufbau - Nachwirkung der Antike - Pfeiler oder Säule - Bogenform

Themen: - Tempelaufbau - Nachwirkung der Antike - Pfeiler oder Säule - Bogenform


Kartei Details

Karten 62
Sprache Deutsch
Kategorie Handwerk
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 21.10.2018 / 07.06.2025
Weblink
https://card2brain.ch/box/20181021_architektur_ps_3
Einbinden
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20181021_architektur_ps_3/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Polychromiestreit

Polychromie (gr.) = Verschiedenfarbigkeit 

Im 19. Jahrhundert entfachte, auf Grund von gefundenen Farbresten bei antiker Architektur, einen Streit darüber, ob die antike Architektur wirklich immer in reinem Weiss "gehalten" wurde, wie Winkelmann (Ärchologe, 1717-1786) angenommen hatte. 

Heute weiss man: Antike war farbig ! ( Nicht ganz so bunt, aber sicherlich nicht in der angenommen weissen Reinheit)

Säule

Im Steinbau : Ein Stützglied, aber auch ein Bedeutungsträger 

Gibt auch Halbsäulen, Dreiviertelsäule und Ecksäule

Säulenaufbau ( allgm.) 

Gewöhnlich in Basis, Schaft und Kapitell gegliedert. 

Säulenaufbau: BASIS

Ausladender Fuss einer Säule oder eines Pfeilers

Besteht aus einer quadratischen Platte (Plinthe) und einem oder mehreren Wülsten und Kehlen. 

 

Säulenaufbau: SCHAFT

Besteht aus einem Stück (monolith) oder kann auch aus verschiedenen Trommeln zusammengesetzt sein.

Schaft kann verschiedene Formen haben : 

Säulenaufbau: KAPITELL

Ausladendes Kopfteil einer Stütze

Das Kapitell vermittelt formal zw. Stütze und Last

Gibt verschiedene Möglichkeiten das Kapitell als Übergang zwischen der runden Säulenschaft und der meist quadratischen Abdeckplatte zu formen ( siehe weitere Karteikarten) 

Säulenordnungen ( griechisch und römisch) 

Unterschied zwischen den Säulen bei der Proportionierung, bei Relationen und der Anordnung der Bauelementen

Bei den Griechen unterscheidet man drei Ordnungen : 

- Dorische Ordnung

- Ionische Ordnung ( unterteilt in att. - und kleinasiat.-ion.)

- Korinthische Ordnung 

Bei den Römern: 

Übernahmen von den Griechen deren Säulen in  abgewandelte Form als

- römisch - dorische Ordnung

- römisch - ionische Ordnung 

Neu :

- Toskanische Ordnung 

- Kompositordnung 

 

Dorische Ordnung 

Aufbau 

Von den Griechen ( die älteste der gr. Ordnungen)

Benannt nach den Dorern, einem der Hauptstämme des Altgreichenlands.

Aufbau: 

Das Fundament des Tempels ist im Erdboden verborgen

über das Bodenniveau hebt den Tempel ein meist dreistufiger Krepis/ Krepidoma empor. 

Die Säulen stehen ohne Basis unmittelbar auf dem Stylobat

 

 

Stereobat 

Stufenunterbau antiker Bauwerke

Bestehend aus : 

- Fundament

- Euthynterie 

- Krepis ( umfasst meist drei Stufen) 

- Stylobat ( oberste Stufe der Krepis) 

Euthynetrie 

Oberste, geglättete, aus dem Boden ragende Schicht des Fundaments des griechischen Tempels

Dorische Ordnung 

Säule Aufbau 

- Säule ist mit 16 - 20 vertikalen Furchen ( Kanneluren) versehen. 

- Sie ist nach oben hin verjüngt und zeigt eine deutliche Schwellung (Entasis

- Am oberen Ende des Säulenschaftes, markiert eine rundumlaufende Einkerbung den Beginn des Säulenhalses. 

- Der Säulenhals ist aus demselben Block wie das Kapitell und druch mehrere Riemchen/ Rillen (Anuli) von diesem optisch getrennt.

- Darüber folgt das Kapitell, bestehnd aus dem ausladenden Echinus und der quadratischen Eckplatte (Abakus)

- Das Gebälk beginnt mit dem Architrav, der horizontal auf den Säulen ruht und die erste Grundlage für den weiteren Oberbau bildet. 

- Der Architrav ( auch Epistyl genannt) wird oben von einer vorspringenden Leiste (Taenia) abgeschlossen.

- Die nächste horizontale Gebälkzone ist der Triglyphenfries

 

Entasis 

in griechisch: Anspannung 

nach Vitruv die leichte Schwellung der nach oben verjüngten Säule. 

Die Schwellung ist kurz unterhalb der Säulenmitte am stärksten. 

Die Entasis verleiht der Säule den Eindruck von gespannter Kraft. 

Triglyphenfries

Benannt nach den, ihn unterteilenden Dreischlitzplatten (Tryglyphen).

Die etwa quadratischen Flächen zw. den Tryglyphen heissen Metopen und sind oft mit figürlichen Motiven geschmückt. 

Metopen

Zwischenräume zw. den Tryglyphen. Sind oft mit figürlichen Reliefs geschmückt. 

Beschreibe das Bild anhand der Nummern

1. Säulenschaft

2. Kanneluren

3. Kerbe

4. Hals

5. Anuli

6. Echinus

7. Abakus

8. Architrav

9. Taeniae

12. Fries

13. Tryglyohe

14. Metope

15. Geison

 

 

 

Ionische Ordnung zur  dorischen Ordnung: 

Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Gemeinsamkeiten: 

- zeitlich ungefähr gleich

- beide haben einen Stufenbau 

Unterschiede:

- ionische Ordnung besitzt ein grösseres Variantenreichtum

- ionische Ordnung ist weniger wehrhaft, schlanker, weiblicher 

- ionische Ord. verfügt über eine Basis

- kein Tryglyphenfeld

- Kanneluren sind tiefer und enden oben und unten in Halbkreisbogen

Ionische Ordnung 

- Auf dem Fundament befindet sich ein Stufenbau (Stufenhöhe variert je nach Stil) 

- Auf dem Stylobat stehen die Säulen mit ihrer Basis

- Basis besteht aus mehreren Scheiben, mit schwellendm oder eingezogenen Profil (Torus oder Trochilus)

über dem Schaft setzt das Kapitell mit einem Polster (Echinus) auf, welches in Längsrichtung über den Schaft vorspringt und sich dann einrollt.

- Die spiralige Einrollungen nennt man Voluten

Auf den Säulen liegt der Architrav , welcher in drei, auch zwei Horizontalstreifen (Fascien) gegliedert ist. Diese springen nach oben immer weiter vor.

- Der Architrav wird mit Perlstab und Eierstab abgeschlossen, darauf folgt die Decke

- Die Decke beginnt mit dem Zahnschnitt (Geisipodes) die Traufleiste Sima mit wasserspeienden Löwenköpfen schliesst das Gebälk ab 

Trochilus 

Hohlkerbe

Als ästhetisches Mittel bei dem Übergang von der Senkrechten zur Waagrechten ( also von der Säule zur Basis) 

Torus 

Wulst 

Ästhetisches Mittel im Übergang von der Senkrechten zur Wagrechten bei einer Säule ( also Übergang von Säule zu Basis) 

NR. 1 

Ionische Ordnung / Schaft mit Kanneluren

NR 2

Ionische Ordn. / Volute ( Eckform)

Nr. 3

Ionische Ordnung / Echinus mit Eierstab

Nr. 4 

Ionische Ordn. / Kanalis (= Voulutengang)

Nr. 6

Ionische Ordnung / Faszien

Nr. 7

Ionische Ordnung / Eierstab und Perlstab

Nr.8

Zahnschnitt

Nr.9 

Ionische Ordnung / Sima mit Wasserspeiern

Nr. 1

Ionische Ordnung / Stereobat

Nr. 2

Ion. Ordn. / Basis

Nr.3 

Ionische Ordnung / Schaft mit Kanneluren

Nr. 4 

Ionische Ordn./ Volute (Eckform)

Nr. 5

Ionische Ordnung / Volute (Normalform)

Nr 7

Ionische Ordnung / Epistyl ( Architrav)

Nr.8

Ionische Ordnung / Faszien

Nr. 11

Geison

Nr. 12

Ionische Ordnung : Sima

Korinthische Ordnung 

Eine Sonderform der Ionischen Ordnung, , die sich von dieser hauptsächlich durch die Form des korinthischen Kapitells unterscheidet. 

Korinthisches Kapitell

Hat einen Blattkelch bestehend aus 16 Akanthusblättern, deren acht unteren einen Kranz bilden, während die übrigen acht höher aufsteigen. Aus dem Blattkranz herausgehend entwickeln sich acht Volutenpaare. Diese tragen die Abdeckplatte (Abakus). In der Seitenmitte der Abakus ist jeweils eine Blume (Abakusblume) angeordnet.

Toskanische Ordnung 

grundsätzlich : ähnlich wie dorisch, aber eine Basis ist vorhanden 

Eine römisch - dorische Ordnung, abgeleitet von der Antike durch die Römer -> also eine Säulenordnug der Römer. 

Der Säulenschaft hat oft keine Kanneluren, dafür eine Basis.

Kompositordnung 

kommt in der römischen Baukunst vor

Säulenordnung mit einem Kompositkapitell, aber auch aus Teilen verschiedener klassischen Ordnungen zusammengesetzt. 

Kompositkapitell 

(lat. compositum : zusammengesetzt) 

aus verschiedenen ursprünglich ncht zusammengehördenden Teilen von bestehenden Kapitellen. 

Das röm. Kompositkapitell verbindet Teile des ionischen und korinthischen : Über dem Eierstab eines ionischen Kapitells werden grosse Voluten angebracht. Säulenschaft hat Kanneluren (Ionisch)