Einführung in die Architekturgeschichte PS NR. 3
Themen: - Tempelaufbau - Nachwirkung der Antike - Pfeiler oder Säule - Bogenform
Themen: - Tempelaufbau - Nachwirkung der Antike - Pfeiler oder Säule - Bogenform
Kartei Details
Karten | 62 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Handwerk |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 21.10.2018 / 07.06.2025 |
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Polychromiestreit
Polychromie (gr.) = Verschiedenfarbigkeit
Im 19. Jahrhundert entfachte, auf Grund von gefundenen Farbresten bei antiker Architektur, einen Streit darüber, ob die antike Architektur wirklich immer in reinem Weiss "gehalten" wurde, wie Winkelmann (Ärchologe, 1717-1786) angenommen hatte.
Heute weiss man: Antike war farbig ! ( Nicht ganz so bunt, aber sicherlich nicht in der angenommen weissen Reinheit)
Säule
Im Steinbau : Ein Stützglied, aber auch ein Bedeutungsträger
Gibt auch Halbsäulen, Dreiviertelsäule und Ecksäule
Säulenaufbau: SCHAFT
Besteht aus einem Stück (monolith) oder kann auch aus verschiedenen Trommeln zusammengesetzt sein.
Schaft kann verschiedene Formen haben :
Säulenaufbau: KAPITELL
Ausladendes Kopfteil einer Stütze
Das Kapitell vermittelt formal zw. Stütze und Last
Gibt verschiedene Möglichkeiten das Kapitell als Übergang zwischen der runden Säulenschaft und der meist quadratischen Abdeckplatte zu formen ( siehe weitere Karteikarten)
Säulenordnungen ( griechisch und römisch)
Unterschied zwischen den Säulen bei der Proportionierung, bei Relationen und der Anordnung der Bauelementen
Bei den Griechen unterscheidet man drei Ordnungen :
- Dorische Ordnung
- Ionische Ordnung ( unterteilt in att. - und kleinasiat.-ion.)
- Korinthische Ordnung
Bei den Römern:
Übernahmen von den Griechen deren Säulen in abgewandelte Form als
- römisch - dorische Ordnung
- römisch - ionische Ordnung
Neu :
- Toskanische Ordnung
- Kompositordnung
Dorische Ordnung
Aufbau
Von den Griechen ( die älteste der gr. Ordnungen)
Benannt nach den Dorern, einem der Hauptstämme des Altgreichenlands.
Aufbau:
Das Fundament des Tempels ist im Erdboden verborgen
über das Bodenniveau hebt den Tempel ein meist dreistufiger Krepis/ Krepidoma empor.
Die Säulen stehen ohne Basis unmittelbar auf dem Stylobat
Euthynetrie
Oberste, geglättete, aus dem Boden ragende Schicht des Fundaments des griechischen Tempels
Dorische Ordnung
Säule Aufbau
- Säule ist mit 16 - 20 vertikalen Furchen ( Kanneluren) versehen.
- Sie ist nach oben hin verjüngt und zeigt eine deutliche Schwellung (Entasis)
- Am oberen Ende des Säulenschaftes, markiert eine rundumlaufende Einkerbung den Beginn des Säulenhalses.
- Der Säulenhals ist aus demselben Block wie das Kapitell und druch mehrere Riemchen/ Rillen (Anuli) von diesem optisch getrennt.
- Darüber folgt das Kapitell, bestehnd aus dem ausladenden Echinus und der quadratischen Eckplatte (Abakus)
- Das Gebälk beginnt mit dem Architrav, der horizontal auf den Säulen ruht und die erste Grundlage für den weiteren Oberbau bildet.
- Der Architrav ( auch Epistyl genannt) wird oben von einer vorspringenden Leiste (Taenia) abgeschlossen.
- Die nächste horizontale Gebälkzone ist der Triglyphenfries
Entasis
in griechisch: Anspannung
nach Vitruv die leichte Schwellung der nach oben verjüngten Säule.
Die Schwellung ist kurz unterhalb der Säulenmitte am stärksten.
Die Entasis verleiht der Säule den Eindruck von gespannter Kraft.
Triglyphenfries
Benannt nach den, ihn unterteilenden Dreischlitzplatten (Tryglyphen).
Die etwa quadratischen Flächen zw. den Tryglyphen heissen Metopen und sind oft mit figürlichen Motiven geschmückt.
Metopen
Zwischenräume zw. den Tryglyphen. Sind oft mit figürlichen Reliefs geschmückt.
Ionische Ordnung zur dorischen Ordnung:
Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Gemeinsamkeiten:
- zeitlich ungefähr gleich
- beide haben einen Stufenbau
Unterschiede:
- ionische Ordnung besitzt ein grösseres Variantenreichtum
- ionische Ordnung ist weniger wehrhaft, schlanker, weiblicher
- ionische Ord. verfügt über eine Basis
- kein Tryglyphenfeld
- Kanneluren sind tiefer und enden oben und unten in Halbkreisbogen
Ionische Ordnung
- Auf dem Fundament befindet sich ein Stufenbau (Stufenhöhe variert je nach Stil)
- Auf dem Stylobat stehen die Säulen mit ihrer Basis
- Basis besteht aus mehreren Scheiben, mit schwellendm oder eingezogenen Profil (Torus oder Trochilus)
- über dem Schaft setzt das Kapitell mit einem Polster (Echinus) auf, welches in Längsrichtung über den Schaft vorspringt und sich dann einrollt.
- Die spiralige Einrollungen nennt man Voluten
- Auf den Säulen liegt der Architrav , welcher in drei, auch zwei Horizontalstreifen (Fascien) gegliedert ist. Diese springen nach oben immer weiter vor.
- Der Architrav wird mit Perlstab und Eierstab abgeschlossen, darauf folgt die Decke
- Die Decke beginnt mit dem Zahnschnitt (Geisipodes) die Traufleiste Sima mit wasserspeienden Löwenköpfen schliesst das Gebälk ab
Trochilus
Hohlkerbe
Als ästhetisches Mittel bei dem Übergang von der Senkrechten zur Waagrechten ( also von der Säule zur Basis)
Torus
Wulst
Ästhetisches Mittel im Übergang von der Senkrechten zur Wagrechten bei einer Säule ( also Übergang von Säule zu Basis)
Korinthische Ordnung
Eine Sonderform der Ionischen Ordnung, , die sich von dieser hauptsächlich durch die Form des korinthischen Kapitells unterscheidet.
Korinthisches Kapitell:
Hat einen Blattkelch bestehend aus 16 Akanthusblättern, deren acht unteren einen Kranz bilden, während die übrigen acht höher aufsteigen. Aus dem Blattkranz herausgehend entwickeln sich acht Volutenpaare. Diese tragen die Abdeckplatte (Abakus). In der Seitenmitte der Abakus ist jeweils eine Blume (Abakusblume) angeordnet.
Toskanische Ordnung
grundsätzlich : ähnlich wie dorisch, aber eine Basis ist vorhanden
Eine römisch - dorische Ordnung, abgeleitet von der Antike durch die Römer -> also eine Säulenordnug der Römer.
Der Säulenschaft hat oft keine Kanneluren, dafür eine Basis.
Kompositordnung
kommt in der römischen Baukunst vor
Säulenordnung mit einem Kompositkapitell, aber auch aus Teilen verschiedener klassischen Ordnungen zusammengesetzt.
Kompositkapitell
(lat. compositum : zusammengesetzt)
aus verschiedenen ursprünglich ncht zusammengehördenden Teilen von bestehenden Kapitellen.
Das röm. Kompositkapitell verbindet Teile des ionischen und korinthischen : Über dem Eierstab eines ionischen Kapitells werden grosse Voluten angebracht. Säulenschaft hat Kanneluren (Ionisch)