Modul 1 FW


Set of flashcards Details

Flashcards 61
Students 41
Language Deutsch
Category Educational Science
Level Other
Created / Updated 07.10.2018 / 29.05.2025
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Wie sieht das Model von Streit et al. aus und welche Pole sind darin vorhanden?

 Was leisten gemäss Streit et al. (2014) Fächer/Bildungsbereiche ? 

• Vermittlung und zugänglich machen von Sinninhalten, durch verschiedene fachliche Denk-, Erkenntnis-, und Ausdrucksweisen.

• Vermittlung und Zugänglichkeit von Sinninhalten durch die Reflexion, Prüfung und Beurteilung des Sachverhaltes.

• Herstellung und Reduktion von Komplexität 

• Repräsentieren spezifische Konstruktionen der Wirklichkeit und bilden Kategorien um die Welt wahrnehmen und interpretieren und gliedern zu können.

• Lernen bedeutet neue Unterscheidungsmöglichkeiten zu erwerben. 

Was sind die Vorteile an Fächern gemäss Streit et al.?

Das Erwerben und verstehen von Sinninhalten bildet die Grundlage um erworbenes Wissen an weiteren Bereichen anschliessen und diese besser verstehen zu können. Dabei unterstützen auch fachliche unterschiede und Differenzen den Lernprozess

Welche Mglichkeiten zum fachbezogenen-fachübergreifenden Lernen werden angesprochen? (Streit et. al.)

  • der Unterricht sollte sich an der Erfahrung der Kinder orientieren und fachbezogenes und fachübergreifendes Lernen einbeziehen.
  • Die Möglichkeiten sind Unbegrenzt, denn durch das Kombinieren mehrerer Fächer kann das Wissen der einzelnen Fächer genutzt und reflektiert werden.
  • Übergeordnete Fragestellungen können mehrperspektivisch bearbeitet werden.
  • Wechselwirkung zwischen fachspezifischen und fächerübergreifenden lernen.
  • Durch das Kombinieren wird eine mehrperspektivische Rekonstruktion der Wirklichkeit ermöglicht und kontrastieren erlaubt die Leistungen und Grenzen der Fächer zu begrenzen.
  • Einbezug der Wahrnehmung, Interpretation und Gliederung der Alltagswelt (Metaeben) in den Unterricht und Reflexion dieser. 

Was sind die Herausforderungen der Dimension "Freies Tätigsein und instruierte Tätgkeiten" gemäss Streit et. al. 

  • Die Intensität und Art der Steuerung ist variabel und steht in der situativen Abhängigkeit der Lernenden und des Lerngegenstandes. Somit wird von der LP die Beweglichkeit innerhalb der beiden Poole erwartet, wobei sich die Verortung innerhalb eines Lernprozesses mehrfach verändern kann. Dies sollte zur richtigen Zeit im richtigem Mass geschehen. 
  • Handlungen der LP sollen sich mit einem entsprechenden Lernprozess verbinden, diesen zum Teil auch Steuern, jedoch nicht zu viel instruieren.
  • Instruktion im richtigen Moment unterstützt die kognitive Aktivierung und löst entscheidende Lernprozesse aus, dies erfordert von der LP die Kompetenz Situationen erfassen und darauf reagieren zu können.
  • Die Gefahr der sogenannten konstruktivistischen Falle, bei welcher die Aktivität der Lernenden durch Instruktion in die Passivität verschoben wird. 
  • man muss darauf achten, die Kinder weder zu über- noch zu unterfordern.
  • wichtig sind auch gute Kommunikation mit den Kindern und gut ausgewählte Materialien.

Welche An- und Herausforderungen an die Lehrperson und insb. an die Gestaltung von Unterricht werden im Text von Streit et al. auf der Grundlage des Modells beschrieben? 

Die An- und Herausforderung besteht darin den Lernenden durch Bereitstellung von Material und möglichst kleinen Anstössen, Lernprozesse zu ermöglichen und dabei ein Gefühl der Selbstbestimmung und Selbsttätigkeit zu vermitteln.

Dabei soll die Aktivierung der SuS fokussiert bleiben und auf die Balance zwischen den Poole geachtet werden. Ziel soll es sein den gesamten Raum zwischen der Poole zu nutzen und diese nicht als gegensätzlich zu verstehen.

Auch Diagnostische Kompetenzen in Form von Beobachtungskompetenz sind massgebend, um eine Verortung des Entwicklungsstandes zu ermöglichen und Denkweisen der Kinder verstehen zu können. Fachliche und Fachdidaktische Kompetenzen sind erforderlich, um aus den Aktivitäten der Kinder den fachspezifischen Gehalt erkennen zu können, Lernmaterialien daraus abzuleiten und Lernprozesse nachhaltig begleiten zu können.

Grafik Lernbegleitung in offenen Settings. (zum Anschauen)

Wie definiert der Lehrplan21 Bildung?

„Bildung ist ein offener, lebenslanger und aktiv gestalteter Entwicklungsprozess des Menschen.

Bildung ermöglicht dem Einzelnen, seine Potenziale in geistiger, kultureller und lebenspraktischer Hinsicht zu erkunden, sie zu entfalten und über die Auseinandersetzung mit sich und der Umwelt eine eigene Identität zu entwickeln.

Bildung befähigt zu einer eigenständigen und selbstverantwortlichen Lebensführung, die zu verantwortungsbewusster und selbstständiger Teilhabe und Mitwirkung im gesellschaftlichen Leben in sozialer, kultureller, beruflicher und politischer Hinsicht führt.“ (Lehrplan 21, Grundlagen, Hervorhebungen ChK)

Wie heisst der bekannte Bildungstheorektiker  (1767-1835) welcher Bildung als Ziel – Klassisches Bildungsverständnis definiert hatte 

Wilhelm von Humboldt (1767-1835)

Wie heissen 3 zentrale Aussagen über Bildung von  Wolfgang Klafki (1927-2016)

 

Drei zentrale Aspekte von Bildung:

• Als Fähigkeit zur Selbstbestimmung jeder/s Einzelnen über seine/ihre individuellen Lebensbeziehungen und Sinndeutungen ...

• Als Mitbestimmungsfähigkeit, insofern jede/r Anspruch, Möglichkeit und Verantwortung für die Gestaltung unserer Verhältnisse hat …

• Als Solidaritätsfähigkeit - besonders im Einsatz und im Zusammenschluss mit denjenigen, denen Selbstbestimmung und Mitbestimmung vorenthalten oder begrenzt werden.

2 Grundzüge des Humboldteschen Bildungsbegriff?

  • die allseitige Entwicklung er Kräfte
  • die Wechselwirkung von ich und Welt

 Was ist hinsichtlich Bildungsgerechtigkeit laut Koller eine Stärke von Humboldts Bildungsbegriff? 

Bildung für alle

Was an Humboldts Verständnis von Sprache ist für ein transformatorischen Bildungsverständnis relevant? 

Bildung ist nicht nur in der Entfaltung der menschlichen/eigenen Kräfte zu sehen, sondern auch in der Erweiterung und der Transformation der eigenen Weltansicht durch die Konfrontation mit neuen Sprachen. Lernt ein Mensch eine neue Sprache, setzt er sich nicht nur mit der Sprache auseinander, sondern auch mit einer anderen und neuen Weltansicht.  

Kokemohr hat aber die Antwort auf die Frage: Was gibt den Anstoss zu einem Bildungsprozess? 

Das bewältigen von einer Problemlage, wo sich das eigene und bisherige Welt – und Selbstverhältnis nicht mehr reicht. Ein Scheitern oder ein krisenhaftes Ereignis gibt den Anstoss für Bildungsprozess

Definieren Sie die vier Typen transversalen Unterrichtens auf der Grundlage von Textstellen. (Valsangiacomo et. al)

 

 

Typ 1: «Win-Win» beschreibt Lerngelegenheiten, in welchen fachliches Wissen und Können unter Einbezug eines weiteren Faches erarbeitet wird.

Typ 2: Unterrichtssequenzen, die durch das Kontrastieren von Fächern das Einnehmen einer Metaebene zum Fach ermöglichen, werden im «Fachkonzept» subsumiert.

Typ 3:«Fragestellung» beschreibt Lerngelegenheiten, in den fachliche Inhalte, Fachwissen und unterschiedliche Perspektiven zur Bearbeitung von Frage- und Problemstellungen in den Unterricht einbezogen werden, um ein möglichst umfassendes Bild eines Sachverhalts zu erhalten.

Typ 4: Unterrichtssequenzen zur Ermöglichung einer Urteilsbildung unter Einbezug mehrerer Perspektiven und Fachinhalte werden in der Systematik «Urteilsbildung» eingeordnet.

Lernen vs. Bildung Aussagen von Marotzki (2009)

?

 

Lernen I (Bilden von Verknüpfungen) Starre Reiz –Reaktions-Beziehung

Lernen II (Bilden von Gewohnheiten) Flexibilisierung der Reiz –Reaktionsbeziehung durch Kontext/Rahmenerkennung

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Bildung I (Gewohnheitsveränderungen, Differenzierung des Weltbezugs) Flexibilisierung der Rahmung, Veränderung von Ordnungsschemata und Konstruktionsprinzipien der Selbst-Weltbegegnung

Bildung II (Selbstreflexion, Differenzierung des Selbstbezugs) Relativierung der Konstruktionsprinzipien und der Erfahrungsgewohnheiten, Akzeptanz verschiedener Perspektiven

„Bildung lebt vom Spiel mit den Unbestimmtheiten. Sie eröffnet den Zugang zu Heterodoxien [Positionen jenseits des Mainstream, jenseits der geltenden Positionen], Vieldeutigkeiten“ (Jörissen, Marotzki2009 S. 21).

Bildung als Prozess

 

Aufgabe der Schule wegen Bildung?

–Bildungsprozesseanregen im Hinblick auf übergeordnete Ziele von Bildung

zum lesen....

 

 

Aufgabe der Schule –Bildungsprozesseanregen im Hinblick auf übergeordnete Ziele von Bildung Deutungsgewohnheiten irritieren und den Zugang zu verschiedenen Deutungsmöglichkeiten ermöglichen im Hinblick auf die Förderung von (eigen)verantwortlicher Urteils-und Mitgestaltungsfähigkeit bzw. eine mündige Lebensgestaltung

 

à Erweiterung des eigenen Erfahrungsraumes, begrenzte Sicht der Wirklichkeit erweitern im Hinblick auf (eigen-)verantwortliche Urteils und Mitgestaltungsfähigkeit

 

à Distanz schaffen vom Alltag und das nicht unmittelbar Erfahrbare thematisieren (Benner 2015)

 

à „Bekanntwerden mit Fremdem als auch [ein] Fremdwerden von Bekanntem“ (Rauschenberger, 2004, S. 83)

Spannungsfeld transversalen Unterrichts - Balance finden zwischen ....

Eindeutigkeit und Mehrdeutigkeit

Bedeutung von Fächern und Fachlichkeit für die Anregung von Bildungsprozessen

• Fächer bieten Kategorien für die Interpretation der Erfahrung, sie helfen uns bei der Ordnung  (Duncker 1997)

• Fächer haben eine je spezifische Zugriffsart auf die Welt und konstruieren damit eine je spezifische Wirklichkeit!

• In Fächern manifestieren sich gesellschaftlich etablierte Deutungen von Wirklichkeit bzw. die für eine Gesellschaft relevanten Deutungen

• Innere Logik der Fächer, spezialisierte Problembearbeitung: Jedes Fach weist spezifische Erkenntnisweisen, relevante Grundbegriffe und wesentliche Kernkategorien auf.