Lernkartei AF G MC-Fragen SS 19 Kurs 1 (Seite 9 von 10)

Karten	365
Lernende	58
Sprache	Deutsch
Kategorie	Psychologie
Stufe	Universität
Erstellt / Aktualisiert	08.09.2018 / 20.02.2023
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Ernährung und Essverhalten

Allgemeiner Konsenz bezüglich gesunder Ernährung.

absorptive Phase = Atmung

Ist die Energie aus der verzehrten Nahrung aufgebraucht, setzt die Fastenphase ein, in der die Energie aus den körpereigenen Reserven bezogen wird.

Bereits ein einziger Schluck Cola kann den Insulinspiegel erhöhen. Die Fastenphase wird dadurch bereits unterbrochen.

Der Nahrungsbedarf entsprechend der Ernährungspyramide könnte vor allem in östlichen Nationen problemlos gedeckt werden, jedoch kommt in diesen Nationen zu einer Überversorgung von Energie und einer Unterversorgung von Nährstoffen.

Ernährung

Betrachtet man beispielsweise den pro-Kopf-Konsum in Deutschland für das Jahr 2016, so nahmen die Deutschen im Schnitt 99 kg Obst, 91 kg Gemüse und Salat, 88 kg Fleisch, 14 kg Fisch, 80 kg Brot, 10 kg Öle und Fette sowie 400 kg Milchprodukte (Milch, Butter, Käse) zu sich (Deutscher Bauernverband, 2016).

23 % der Frauen und 12 % der Männer gaben an jeden Tag Süßigkeiten oder Salzgebäck zu essen.

Die Steuerung des Hunger- und Sättigungsgefühls wird maßgeblich über endokrine Mechanismen reguliert.

Die Hormone Ghrelin und Leptin spielen eine bedeutsame Rolle bei der Nahrungsbeschaffung und -aufnahme.

Leptin wird in der Magenschleimhaut und der Bauchspeicheldrüse produziert und hat unter anderem die Funktion der Appetitanregung.

Einflussfaktoren auf das Ernährungsverhalten

Leptin wird durch einsetzende Verdauungsprozesse ausgeschüttet.

Gherin und Leptin docken and den Rezeptoren des Nucleus arcuatus im Hypothalamus an.

Der Leptinspiegel steigt in Hungerphasen an.

Cholecystokinin, das direkt bei der Nahrungsaufnahme ausgeschüttet wird, und Cortisol (wird bei Gefahr/Stress ausgeschüttet), oder auch nicht endokrine Mechanismen, wie die Ausdehnung des Magens, sorgen für Sättigung

Ein hoher soziökologischer Status geht mit einer stärker ausgeprägten Selbstwerterwartung und einem größeren Wissen über gesunde Ernährung einher.

Umweltfaktoren und Ernährung

Wansink (2004) unterscheidet zwischen der Ernährungsumgebung (engl.: eating environment), also der physischen und sozialen Umgebung der Nahrungsaufnahme auf der einen Seite und dem Anrichten der Speisen (engl.: food environment) auf der anderen Seite.

Einige Studien zeigten, dass Personen, die größere Teller nutzen, eher zu zusätzlichem Gemüse greifen, sodass die Empfehlung zur Verwendung kleinerer Teller unter Umständen sogar gegenteilige Effekte haben könnte.

The Eating Motivation Survey (TEMS) von Läufer, Sprösslingm Strohbach und Schrupp (2012).

The Eating Motivation Survey (TEMS) mit 300 potentiellen Motiven für Essverhalten (15 verschiedene motivationale Faktoren)

Motivationale Faktoren: Gewohnheit, Einfachheit, Gemeinschaft, Preis, Appetit, Hunger, Gesundheit, Genuss, Tradition, Natürlichkeit, Präsentation, Gewichtskontrolle, Affektregulation, soziale Normen, Ärger und soziales Image.

Ernährung und Essverhalten

Bei einer Geschlechtsanalyse gaben Frauen insgesamt bei fünf der 15 Motive an, hierdurch signifikant stärker motiviert zu sein als Männer, während bei den anderen fünf Motiven kein Unterschied bestand.

Die deutlichsten Unterschiede zwischen Mann und Frau konnten in den Motiven der Affektregulation und Gewichtskontrolle gefunden werden.

Über 30-Jährige gaben beispielsweise an, Nahrungsmittel eher aus Motiven der Naturbelassenheit und Gesundheit zu wählen, während sie alle anderen Kategorien als signifikant bedeutsamer als unter 30 Jährige betrachteten.

Umanhängig vom BMI gaben Frauen mit niedrigem sozioökonomischen Status an, dass der Geschmack das wichtigste Kriterium bei der Nahrungsauswahl war.

Erklärung für Übergewicht: thermodynamischer Ansatz

Einflussfaktoren auf Überessen

Set-Point-Theorie besagt, dass das individuelle Körpergewicht nicht beliebig beeinflussbar, sondern eher genetisch vorprogrammiert ist.

Die Set-Point-Theorie ist der heute gängige Erklärungsansatz.

Die Leptinproduktion wird durch Schlafmangel gesteigert, was einen bedeutsamen Faktor für den Zusammenhang zwischen Schlafmangel und der Entstehung von Adipositas darstellen könnte.

Stark übergewichtige Personen scheinen eine Leptinresistenz zu besitzen, weshalb das Sättigungsgefühl nicht einsetzt und diese Personen länger Hunger verspüren (Klok, Jakobsdottir, & Drent, 2007). Konsequenterweise scheiden Leptin Präparate daher als Pharmazeutikum gegen Übergewicht aus.

Insgesamt geben 27 % der deutschen Frauen und 20 % der deutschen Männer an, häufig aufgrund negativer Emotionen zu essen (TK, 2017).

Emotionsregulierende Faktoren von Essen

Insbesondere stellt bei übergewichtigen Personen die hochkalorische Nahrungsaufnahme einen Auslöser für negative Emotionen dar, weshalb diese in einem bidirektionalen Zsmh. stehen.

Nach Macht (2008) scheinen intensive Emotionen generell zur Steigerung des Essverhaltens führen.

Tägliche Risikofaktoren für "Emotionales Essen" : Anwendung von Suppression, Rumination & fehelnde Anwendung kognitiver Neubewertungen als Reaktion auf täglichen Stress.

Übergewichtige essen eher aus Appetit und Hunger, Normalgewichtige orientieren sich eher an der sozialen Norm und Nutzen Essen als Mittel zur Emotionsregulation.

Interaktion biologischer, soziokultureller, individueller und affektiver Faktoren als Ursache für Adipositas. Nach Munsch & Hilbert, 2015

Zunächst müssen laut Modell begünstigende sozikulturelle Faktoren, wie die hohe Verfügbarkeit energiedichter Nahrung , und eine genetische Prädisposition vorliegen.

Als dritten Faktor nennen Munsch und Hilbert (2015) das Vorliegen von Depressivität bzw. negativem Affekt.

Ernährungsmythen

Bei übergewichtigen Kindern haben Programme zur Reduzierung von Übergewicht größeren Erfolg, wenn die Eltern und das Zuhause mit einbezogen werden.

Eine schnelle und starke Gewichtsabnahme ist langfristig weniger erfolgreich, als eine langsame und kontinuierliche Gewichtsabnahme

Bereits sehr kleine Veränderungen in der Umwelt führen zu genauso viel oder mehr Gewichtsverlust im Vergleich zu pharmazeutischen Mitteln.

Nur kleine Kaloriendefizite (z. B. 3,500 kcal / Woche) können langfristig stabile, gesunde Gewichtsabnahmen fördern.

Kinder, die gestillt werden, entwickeln später seltener Übergewicht.

Ernährungsfakten

Kinder, die gestillt werden, entwickeln später seltener Übergewicht.

Bei übergewichtigen Kindern haben Programme zur Reduzierung von Übergewicht größeren Erfolg, wenn die Eltern und das Zuhause mit einbezogen werden.

Genetische Faktoren existieren für die Entwicklung von Übergewicht, spielen aber eine sehr untergeordnete Rolle.

Eine schnelle und starke Gewichtsabnahme ist langfristig weniger erfolgreich, als eine langsame und kontinuierliche Gewichtsabnahme.

Nur kleine Kaloriendefizite (z. B. 3,500 kcal / Woche) können langfristig stabile, gesunde Gewichtsabnahmen fördern.

Übergewicht und Adipositas

Übergewicht anhand des BMIs

Eine Person mit einem Gewicht von 65 kg und einer Größe von 1.68 m wäre in der Kategorie der Übergewichtigen.

Adipositas Grad 2 = 30 -34.9

Adipositas Grad 3 = ab 40

Untergewicht = <19

Gewichtsverteilung

Der BMI sagt einiges über die Verteilung des Körperfettes aus.

Ein unabhängig vom BMI guter Prädiktor für Mortalität und verschiedene Erkrankungen stellt beispielsweise das viszerale Fett, also das Bauchfett dar (Kuk et al., 2006).

Waist Circumference (Taillenumfang; kritische Werte bei Männern > 85 cm; Frauen > 75 cm)

Waist-to-Hip-Ratio (Verhältnis von Taillen- zu Hüftumfang, kritische Werte bei Männern > 1,5, Frauen > 1)

Laut einer Studie des Robert Koch-Instituts zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland sind mehr als 70 % der Männer und mehr als 60 % der Frauen übergewichtig.

Verteilung von Übergewicht

23 % der übergewichtigen sind adipös.

Auch wenn Übergewicht häufiger bei älteren Personen und bei Personen mit niedrigem sozioökonomischem Status vorkommt, wird der stärkste Anstieg in der Gruppe der 25- bis 44Jährigen verzeichnet.

Insgesamt leben in Deutschland circa zwei Million Menschen mit einem Körpergewicht über 120 Kilogramm.

Circa 25 % der zwischen 3- und 17-Jährigen hierzulande sind von Übergewicht betroffen.

Kinder aus sozial benachteiligten Familien haben das größte Risiko übergewichtig zu sein.

Verteilung Übergewicht, Faktoren der WHO (2017)

Übergewicht hat sich seit dem Jahr 1975 verdoppelt.

Mehr als 1.9 Milliarden (39 %) der über 18-Jährigen Personen weltweit sind übergewichtig, 650 Millionen (13 %) davon sogar adipös.

42 Millionen Kinder, die unter 5 Jahren alt sind, sind übergewichtig.

Mindestens 340 Millionen Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 19 Jahren sind übergewichtig.

Die Mehrheit der Personen weltweit lebt in Ländern, in denen mehr Menschen an den Folgen von Übergewicht als an den Folgen von Untergewicht sterben.

Gesundheitliche Folgen von Gewicht

Es besteht ein positiver Zusammenhang zwischen dem Ausmaß des Übergewichts und dem Risiko für zahlreiche Erkrankungen.

Übergewicht oder Adipositas lösen Erkrankungen direkt aus.

Plague, das durch einen erhöhten Spiegel an Fettsäuren im Blut entsteht, führt zu Ablagerungen an denarteriellen Gefäßwänden.

Die Blutgefäße werden durch Plagues erweitern.

Teile von der Gefäßwand können sich lösen und dann wie Pfropfen größere Gefäße verschließen.

Gesundheitliche Folgen von Übergewicht

Plagues = kann zum Herzinfarkt führen

Plagues = kann zum Schlaganfall führen

essenzielle Hypotonie = Bluthochdruck, der die Prozesse, die zu Herzinfarkt und Schlaganfällen führt beschleunigt.

Eine gesundheitliche Folge von Übergewicht bzw. Adipositas ist Diabetes Mellitus des Typus I .

Diabetes Typus I macht 90 % aller Diabeteserkrankungen aus und im Jugendalter aufgrund fehlgerichteter Immunreaktionen auftritt

Gesundheitliche Folgen von Übergewicht

80 % der Diabetes Typ II - Erkrankten sind Übergewichtig.

Aufgrund der dauerhaft überhöhten Zuckerzufuhr erhöht die Bauchspeicheldrüse die Produktion des Hormons Insulin, welches Zucker aus dem Blut in die Zellen transportiert. Darüber hinaus nimmt die Anzahl der Rezeptoren für Insulin an der Zellmembran ab, was die Aufnahme zusätzlich erschwert

Zu den Langzeitfolgen von Diabetes Typ I gehören eine Reihe von gesundheitlichen Gefährdungen wie Nervenschäden, Netzhautschäden, Nierenschäden und ebenso Herzinfarkt und Schlafanfall.

Gesundheitliche Folgen von Übergewicht

Neben Diabetes Mellitus Typ II und Arteriosklerose treten bei Personen mit Adipositas gesundheitliche Probleme wie Atembeschwerden, Fettstoffwechselstörungen, Gallenblasenerkrankungen und (Rücken)Schmerzen zwei bis dreimal häufiger als bei Normalgewichtigen auf.

In einer Meta-Analyse von Guh et al. (2009) wurde anhand von 89 prospektiven Studien das relative Erkrankungsrisiko (bzw. die Inzidenzrate) von 6 verschiedenen Erkrankungen als Folge von Übergewicht und Adipositas analysiert.

Adipöse Frauen haben im Vergleich zu normalgewichtigen Frauen ein 12-fach erhöhtes Risiko, an Diabetes Mellitus Typ II zu erkranken.

Für Lungenembolie gibt es nur Daten von Frauen, weshalb die Daten von Männern und Frauen in den jeweiligen Gruppen in der Tabelle gleich sind.

Anhand von 18 Studien konnte gezeigt werden, dass vor allem Adipositas das Risiko, später als Erwachsener an Depressionen oder depressiven Symptomen zu erkranken erhöht.

Ernährung und Essverhalten

Durch Reduktion des Übergewichts können auf lange Zeit betrachtet die erhöhten Gesundheitsrisiken wieder deutlich gesenkt werden (Sjöström, Peltonen, Wedel, & Sjöström, 2000).

Übergewicht und Adipositas stellen klinisch diagnostizierbare Essstörungen dar.

Essstörungen im klinischen Bereich lassen sich in Anorexia nervosa, Bulimia nervosa, die Binge-Eating-Störung und nicht näher bezeichnete Essstörungen untergliedern.

Neben den manifesten klinischen Essstörungen existiert auch im subklinischen Bereich ein oftmals ungesunder Umgang mit Ernährung, um Übergewicht oder Gewichtszunahme durch zu viel hochkalorische Nahrungsaufnahme zu vermeiden.

Während die Prävalenz für Übergewicht und Adipositas bei Frauen deutlich höher ist, sind Symptome für klinisch relevante Essstörungen bei Männern, insbesondere bei Männern in der Adoleszenz, ausgeprägter.

Formen gestörten Ernährungsverhaltens

2/3 aller Frauen geben im jungen Erwachsenenalter an, Maßnahmen zur Gewichtsregulation durchzuführen, während jede fünfte Frau sogar angibt, einmal im Monat einen Essanfall zu haben.

Als übergeordnete Risikofaktoren für die Entwicklung einer Essstörung nennt Fichtner (2008) neben dem weiblichen Geschlecht eine nicht asiatische ethnische Zugehörigkeit, negative Selbsteinschätzung, Gewichts- und Figursorgen, sexuellen Missbrauch sowie frühkindliche Ernährungsstörungen.

Gezügeltes Essverhalten (engl.: restraint eating) ist eine klinische Störung.

Der Begriff restraint eating wurde von Bratman (1997) geprägt.

Gezügeltes Essverhalten ist durch unterentwickelte kognitive Kontrolle, permanentes Kalorienzählen und strenge Regeln bezüglich des Essens geprägt.

Orthorexie und Binge-Eating-Störung

Orthorexie, auch Orthorexia nervosa.

Orthorexie ist seit kurzer Zeit als eigenständige Störung definiert worden.

Störungsbild beinhaltet eine starke Fixierung auf gesunde Nahrung, eine zwanghafte Planung und Vorbereitung der Nahrungsaufnahme, die Tendenz, Nahrung nicht als Genuss, sonder ausschließlich als gesund anzusehen, sowie Ekel und Vermeidung vor als ungesund eingestufter Nahrung.

Binge-Eating-Störung, erstmals von Bratman (1997) klassifiziert.

Binge-Eating-Störung ist durch unkontrollierte Essanfälle gekennzeichnet.

Essstörungen

Bulimia nervosa und Binge-Eating weisen ähnliche Symptome auf.

Bei übergewichtigen Personen liegt die Wahrscheinlichkeit, an einer Binge-Eating-Störung zu erkranken, bei 25 Prozent.

Bulimia nervosa oder auch Magersucht. beginnt häufig in der Pubertät.

Die Langzeitprognose der Heilung einer Bulimie ist mit 60-70 % besser als bei der Anorexie.

Werden klinische Interviews zur Diagnosestellung genutzt, schwankt die Prävalenz von Bulimia nervosa bei jungen Frauen im Alter von 14-20 Jahren zwischen 0.2 und 0.8 Prozent.

Anorexia nervosa

objektives Kriterium : BMI unter 17,5

Betroffene kann man in 3 Typen einteilen.

Der restrikte Typus (oder asketische), der kleinerlei Essanfälle zeigt.

der Binge Eating/ Purging Typus (bulimische Typus), der regelmäßige Essanfälle und Purging-Verhalten.

Die Heilungsprognose ist bei Anorexia nervosa günstiger als bei Bulimia nervosa.

Ernährung und Essverhalten

Studien belegen, dass eine Heilung bei Anorexie nur bei knapp 50 % der Patientinnen und Patienten eintritt, sich bei etwa 30 % eine Besserung zeigt, während bei weiteren 20 % ein chronischer Verlauf entsteht. Die Mortalitätsrate liegt bei circa 5 % (Steinhausen, 2002).

Diet = bezeichnet im englischen eine Diät sowie die generelle Ernährungsumstellung

Verhaltenspräventive Maßnahmen zielen auf die Veränderung der Person ab.

Frauen haben einen höheren Fettanteil.

Ernährung und Essverhalten

Studie von Franz et al. (2007): mittlerer Gewichtsverlust von 5-8.5 kg innerhalb der ersten sechs Monate.

Laut Brinkmann (2014) zählen im Bereich Ernährung hierzu besonders: Wissensvermittlung, Stärkung der Selbstkontrolle, Beobachtung des eigenen Verhaltens, Selbstwirksamkeit, Einübung neuer Verhaltensweisen ,Belohnungen, Problemlösetechniken und Stressbewältigungsstrategien (insb. zur Rückfallprävention).

Bei Interventionen, die sowohl die Komponenten Ernährungsumstellung als auch physische Aktivität beinhalteten zeigte sich , dass das Körpergewicht um insgesamt 2.6 kg im Vergleich zu einer Kontrollgruppe reduziert werden konnte

Die Bausteine der Studie von Neve, Morgan, Jones und Collins (2010) umfassen: generelle und individuelle Wissensvermittlung, Zielsetzung, Selbstbeobachtung/Tracking (Erfolgsdokumentation), Diätplanerstellung, Chaträume oder soziale Unterstützung (Buddy-Programme).

Die Bedeutung von Selbstbeobachtung beim Abnehmen wird überschätzt.

Physische Aktivität

Ein MET(Ruhestand) entspricht in etwa einem Kiloverbrauch von 4.2 KJ bzw. 1 kcal pro Kilogramm Körpergewicht pro Stunde .

1.5 - 2.9 METs: Sedentäres Verhalten: normale Atmung (z. B. sitzende Bürotätigkeit)

3 - 6 METs: Starke physische Aktivität: deutlich stärkere Atmung als normal

1.5 - 2.9 METs: Moderate physische Aktivität: etwas stärkere Atmung als normal (z. B. Lebensmittel treppenaufwärts tragen, leichtere Gartenarbeit, Yoga)

Sport ist ein Teilbereich physischer Aktivität, der sich durch intensive muskuläre Beanspruchung, oftmals mit Wettkampfcharakter, auszeichnet.

Physische Aktivität

Sport kann differenziert werden in Leistungs-, Breiten- und Gesundheitssport.

Leistungssport: weniger zeitintensiv und weniger leistungsorientiert. Beim Gesundheitssport tritt der Leistungs- und Wettkampfgedanke zurück; Grund für die sportliche Betätigung ist die Gesundheitsförderung. Dabei werden physische Aktivitäten zumeist unter Anleitung mit dem Ziel durchgeführt, Gesundheit zu erlangen oder wiederherzustellen (Hollmann & Strüder, 2009).

Breitensport: Je besser diese Fitness, desto seltener erkranken Personen an chronischen Krankheiten und sterben seltener an vermeidbaren Todesursachen (Lee et al., 2011).

Im Gegensatz zu anaeroben Aktivitäten, bei denen schnell unter geringem zusätzlichen Sauerstoffbedarf Energie aufgewendet wird (z. B. bei einem Sprint), werden bei aeroben (sauerstoffabhängigen) Aktivitäten über einen längeren Zeitraum große Mengen an Sauerstoff verbraucht, wodurch das Herz-Kreislauf-System gestärkt und somit die kardiorespiratorische Fitness gesteigert wird, was langfristig zu einer Senkung der Herzfrequenz im Ruhezustand und einem niedrigen Blutdruck führt.

Beispiel für anaerobe Sportarten sind Radfahren, Laufen oder Schwimmen.

Diagnostik physischer Aktivität

Bewegungsmessverfahren können in vier Kategorien eingeteilt werden.

Die indirekten Methoden sind leichter anzuwenden und kostengünstiger als Kriteriumsmethoden und haben eine höhere Genauigkeit als subjektive Methoden.

Doubly Labeled Water-Methode (Messung der Kohlendioxidabgabe eines Organismus unter Verwendung oral aufgenommenen Wassers mit nachweisbaren, nichtradioaktiven Wasser- und Sauerstoffisotopen). Nachteilig an diesen Methoden sind der hohe Geräte- und Kostenaufwand.

Die indirekten und direkten Methoden werden in der heutigen Forschung am häufigsten verwendet.

Die Kriteriumsmethoden erfassen physische Aktivität oder den damit zusammenhängenden Energieumsatz.

Demografische Aspekte physischer Aktivität

In der deutschen Bevölkerung treiben knapp 68 % der Kinder und Jugendlichen Sport; von diesen sind 62 % wöchentlich für mindestens zwei Stunden sportlich aktiv (Manz et al., 2014)

Bei den Erwachsenen üben 64 % regelmäßig Sport aus – mit steigender Tendenz.

Die physische Aktivität hängt mit verschiedenen demografischen Variablen zusammen. Männer erweisen sich in den meisten Untersuchungen als physisch aktiver im Vergleich zu Frauen.

Die beruflichen Tätigkeiten von Personen mit einem hohem sozioökonomischen Status sind häufiger physisch anstrengend, während diejenigen von Personen mit niedrigem sozioökonomischen Status eher bewegungsarm sind (Krug et al., 2013).

Personen mit hohem soziökonomischen Status sind in ihrer Freizeit physisch aktiver.

Demografische Aspekte physischer Aktivität

Der Bildungsstand als ein Kriterium des sozioökonomischen Status korreliert positiv mit der Ausübung physischer Aktivität – je höher die Bildung, desto mehr Bewegung.

33 % der 40-59 Jährigen betreiben: Fitnesstraining, Aerobus, Gymnastik

2% der 60 Jährigen (und älter) spielen Fußball.

Wandern oder (Nordic) Walking betreiben 24 % der über 60 Jährigen.

Fahrradfahren, Mountain Bike, Radrennsport: 40 % der 18-59 Jährigen.

Physische Aktivität und Gesundheit

Schwimmen, Tauchen, Aqua-Fit machen 17 % der 18-39 Jährigen.

41 % der Leute über 60 gehen ins Fitnessstudio, zum Aerobic oder zur Gymnastik

Laut der WHO bewirkt regelmäßige moderate physische Aktivität eine Schutzwirkung hinsichtlich der kardiovaskulären Gesundheit, der metabolischen Gesundheit , der muskuloskeletalen Gesundheit, der funktionalen und der psychischen Gesundheit sowie bei malignen Krebsarten.

Erwachsene sollten jeden Tag wenigstens 60 Minuten mit einer mindestens moderaten Bewegungsintensität (z. B. zügiges Spazierengehen) physisch aktiv sein.

Kinder und Jugendliche sollten jeden Tag wenigstens 60 Minuten mit einer mindestens moderaten Bewegungsintensität (z. B. zügiges Spazierengehen) physisch aktiv sein.

Physische Aktivität und Gesundheit

Gesunde Erwachsene sollten Ausdaueraktivitäten mit einer Dauer von mindestens 150 Minuten pro Woche (ca. 30 Minuten pro Tag) bei mittlerer Intensität oder 75 Minuten pro Woche bei hoher Intensität mit Bewegungseinheiten von mindestens 10 Minuten zusätzlich zur alltäglichen Bewegung ausüben.

Kinder und Jugendliche sollten Ausdaueraktivitäten mit einer Dauer von mindestens 150 Minuten pro Woche (ca. 30 Minuten pro Tag) bei mittlerer Intensität oder 75 Minuten pro Woche bei hoher Intensität mit Bewegungseinheiten von mindestens 10 Minuten zusätzlich zur alltäglichen Bewegung ausüben.

Bei Erwachsenen entspricht das Ausdauer-Bewegungsverhalten von 43 % der Frauen und 48 % Männer den WHO-Richtlinien. In Bezug auf muskelkräftigende Aktivitäten erreichen 21 % der Frauen und 28 % der Männer die WHO-Richtwerte.

gering aktiv (Tudor-Locke & Bassett, 2004) = 7500 bis 9999 Tagesschritte

hochaktiv (Tudor-Locke & Bassett, 2004) = <12500 Tageschritte

Physische Aktivität und physische Gesundheit

Epidemiologische Studien zeigen, dass bei regelmäßig physisch aktiven Menschen ein bis zu 45 % niedrigeres Mortalitätsrisiko besteht

Wer regelmäßig ausreichend physisch aktiv ist, unterstützt die Konstanthaltung seines Körpergewichts beziehungsweise wirkt einer Gewichtszunahme und eventuell auch Adipositas entgegen. Dies gilt unter der Voraussetzung, dass die zugeführte Nahrungsenergie die abgebaute Bewegungsenergie nicht (erheblich) übersteigt.

Physische Inaktivität gilt als Hauptursache für knapp 25 % der Brust- und Darmkrebsfälle und für 30 % der Diabetes Typ II-Fälle und für 27 % koronarer Erkrankungen (WHO, 2010).

Bewegung kann sich positiv auf's Gedächtnis und auf's Lernvermögen auswirken.

Bewegung fördert die im präfrontalen Kortex verorteten exekutiven Funktionen wie die kognitive Kontrolle des Denkens und Verhaltens

Bewegung und Gesundheit

Klinische Forschungsergebnisse, die einen positiven Effekt von physischer Aktivität auf psychische Störungen wie Depressionen und Angststörungen zeigen, sind kaum zu finden.

Die Motivation für physische Aktivität ist bei Erwachsenen laut Dishman (1990) von drei Faktoren abhängig: a) Merkmale der physischen Aktivität (z. B. Art, Intensität, Anstrengung), b) Personenmerkmale (z. B. Motive, soziale Schicht, physische Voraussetzungen), und c) Umweltmerkmale (z. B. Verfügbarkeit von Sportstätten, Jahreszeiten). Im Folgenden wird auf ausgewählte Personen- und Umweltmerkmale eingegangen.

Es zeigte sich, dass das vorherrschende Motiv für physische Aktivität im Kindesalter bei Jungen physische Stärke, gefolgt von Gesundheit und Zugehörigkeit, war.

Bei Jungen war das stärkste Motiv Gesundheit und nachfolgend Zugehörigkeit und Stärke.

Bei weiblichen Jugendlichen war Freude (und nicht Zugehörigkeit) das drittstärkste Motiv, während bei den männlichen Jugendlichen Gewichtsregulation und Aussehen wichtiger wurden.

Physische Aktivität

In faktorenanalytischen Untersuchungen wie derjenigen von Patel, Schofield, Kolt und Keogh (2013) ergaben sich bezüglich der physischen Aktivität für Erwachsene im höheren Alter (unabhängig vom Geschlecht) Motive wie Freude (z. B. "ich mag es, aktiv zu sein"), gesundheitliche und medizinische Gründe (z. B. "ich möchte physisch aktiv sein, um meine Gelenke beweglich zu halten") sowie Engagement (z. B. "ich wünschte, körperlich fit zu sein").

In Bezug auf den subjektiven Nutzen physischer Aktivität konnten zwei Faktoren identifiziert werden: psychischer Nutzen (z. B. Lebenskontrolle, Selbstbewusstsein, Glück) und physischer Nutzen (z. B. Gesundheit, Fitness, Entspannung).

Insgesamt 7 Clustergruppen.

Cluster 1 Die meisten Personen sind figurbewusste Ästhetinnen und Ästheten mit überdurchschnittlicher Ausprägung der Motive Ästhetik und Figur/Aussehen.

Cluster 3: Aktiv-Erholerinnen und -Erholer richten sich auf psychische Aspekte der Erholung aus (Ablenkung und Aktivierung/Freude).

Clustergruppen

Cluster 4: Für die Clustergruppe figurbewusste Gesellige sind soziale Kontakte im Sport und Figur/Aussehen wichtig.

Cluster 8: Figurorientierte Stressreguliererinnen und -regulierer werden durch eine Zweckorientierung des Sporttreibens charakterisiert, da der Fokus auf Figur/Gewichtseffekten (wesentlich stärker als bei den erholungssuchenden Fitnessorientierten, Cluster 4) liegt und Sport als Mittel für Erholungseffekte (Ablenkung) verwendet wird.

Cluster 9: Eine weitere Gruppe sind die erholungssuchenden Fitnessorientierten mit hohen Ausprägungen auf den Merkmalen Figur/Aussehen und Ablenkung.

Cluster 5: Gesundheits- und Figurorientierte fokussieren besonders auf die physischen Aspekte in Form des Motivs Figur/Aussehen.

Cluster 6: Das letzte Cluster beinhaltet die erholungssuchenden Sportlerinnen und Sportler, die eine überdurchschnittliche Ausprägung des erholungsrelevanten Motivs Ablenkung und der Ästhetik aufweisen.

Physische Aktivität

Das Motiv Aktivierung/Freude ist bei allen Clustergruppen überdurchschnittlich ausgeprägt.

Der dafür verwendete Begriff Walkability beschreibt die Quantität der Lebensumgebung in Hinblick auf die Möglichkeit aktiver Fortbewegung

Sechs D, 1. Density, 2. Diversity, 3. Design, 4. Destination accessibility, 5. Distance to transit, 6. Difference.

Walkability steht im Zusammenhang mit psychosozialen Faktoren, einer der wichtigsten Faktoren für die Ausübung von Verhalten ist: Selbstwirksamkeit

Die Untersuchungsergebnisse der Walkability-Forschung werden zunehmend zur Gestaltung von Lebensräumen herangezogen.

Physische Aktivität

In dem im Mai 2013 publizierten APA wurden erstmalig Verhaltenssüchte als Diagnosekategorie aufgeführt.

Sportsucht ist nicht mit stoffgebundenen/ stoffungebundenen Süchten gleichzusetzen.

Die Prävalenz von Sportsucht liegt in Deutschland bei 4%.

Man kann eine primäre und eine sekundäre Sportsucht voneinander unterscheiden.

Der der sekundären Sportsucht besteht ein Zusammenhang mit Angstgefühlen, Depressionen oder Psychosen.

Physische Aktivität

Sekundäre Sportsucht bedeutet zwanghaftes Sporttreiben in Verbindung mit Essstörungen (Anorexia nervosa oder Bulimia nervosa) – 30 bis 70 % essgestörter Personen treiben exzessiv Sport.

Tendenziell neigen Männer eher zu zwanghaftem Sporttreiben und Frauen zu einer Essstörung. Dies liegt in geschlechtsspezifischer Motivation begründet: entsprechend des derzeitigen Schönheitsideals werden Muskeln bei Männern und Schlankheit bei Frauen als attraktiv betrachtet (Modolo et al., 2011).

80 % der Deutschen verbringen mindestens drei Stunden des Tages in einer sitzenden Position.

Bereits in der Kindheit verbringen Kinder ungefähr ein Viertel des Tages mit Bildschirmgeräten wie Fernseher, Computer, Spiele-Konsolen oder Smartphones und Tablets.

Die Gründe für einen inaktiven Lebensstil bei Erwachsenen können in drei Kategorien eingeteilt werden: a) persönliche Hindernisse (z. B. mangelnde Motivation, hohe Anstrengung, Müdigkeit), b) wahrnehmungsbezogene Hindernisse (z. B. soziale Demotivierung, mangelndes Interesse, Verletzungsangst), c) zeitbezogene Hindernisse.

Unbewegtes Deutschland, daran liegt':

45 % ich bewege mich einfach nicht gerne.

47 % lange Wege

28 % Krankheit

28% Zeitmangel.

6 % fehlende Motivation, kann mich nicht aufraffen.

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