Qualitative Forschungsmethoden

Sie bietet sich an, wenn komplexe Verhaltens- oder Motivationsfaktoren aufgedeckt werden sollen. Des Weiteren sollen dabei möglichst viele Ideen generiert werden. Dies klappt in Gruppen meist besser als in Einzelbefragungen.

• nur begrenzte Zahl von Fragen möglich
• Schwierig während des Interviews Notizen zu machen
• Aufwendige Terminkoordination
• Einzelne Teilnehmer können die Gruppe dominieren, während andere schweigen

• Aufgrund des Wechsel zwischen aktiver und passiver Beteiligung ist es für den Befragten eine angenehme Art der Befragung
• alltäglichere Situation als beim Einzelinterview
• Fokusgruppen erfassen zusätzlich kollektive Meinungen und die Prozesse zu dieser Meinungsbildung

Es besteht ein Konflikt darin, dass man Informationen über Inhalte und Ziele geben muss, um die im Raum stehenden Fragen des möglichen Probanden zu beantworten. Auf der anderen Seite dürfen nicht zuviele Informationen im Vorhinein übermittelt werden, da sonst die Gefahr der vorgefertigten Reflexion besteht.

Es geht darum nur Teile des ganzen Forschungsvorhabens dem Probanden mitzuteilen. So kann dann im Nachhinein der Probanden differenziert über die Forschungsziele aufgeklärt werden, ohne das Interesse des Probanden zu schmälern.

Qualitative Interviews sind offene Gespräche, in denen die Interviewten auf einige Fragen hin frei all das erzählen sollen, was für sie wichtig ist. In qualitativen Interviews stehen nicht die Fragen der Forschenden im Vordergrund, sondern die ausführlichen Antworten der Befragten.

• Offener Gesprächscharakter
• Durchführung der Interviews in einem möglichst ungestörten Rahmen
• Wahlrecht des Interviewortes liegt zunächst allein bei der Interviewperson

• Interviewperson lassen sich auf Kommunikationssituation ein, die Ihnen nicht bekannt ist
• Bei Erstkontaktaufnahme Klärung der Fragen des Vertrauens und Gewährleistung des Datenschutzes

• Bereitschaft für Lern- und Erfahrungsprozesse
• Sich vom Gespräch führen lassen
• Offene und nicht strukturierende Interviewführung

• Das in den Vordergrund rücken des eigenen Relevanzsystems
• Deutungsangebote
• Fragen mit Suggestions- oder Provokationsanteilen

Nach der Unterzeichnung der Einverständniserklärung

• Lernbereitschaft
• Interesse und Neugier
• Keine vorschnellen (Vor-)Urteile
• Zuhören
• Nicht alles als selbstverständlich hinnehmen
• nachfragen
• Theoriebezug und Forschungsfrage
• Respekt vor dem Interviewtem
• Offenheit und Zurückhaltung
• Nachvollziehbarkeit
• Ökonomie
• Rechtliche Aspekte
• Technisch begabt

• Wertschätzung des Forschenden gegenüber den Befragten
• Vertrauens- und Datenschutz
• Verantwortungsbewusstsein (Reflexion von Forschung als soziale Intervention)
• Einverständniserklärung

• Gesprächsatmosphäre
• Befindlichkeiten
• Beziehung zwischen den beiden Kommunikanten
• Gesprächsverlauf
• Interaktionen
• Besonderheiten
• Auffallende Themen
• Störungen

Herstellung eines dauerhaft verfügbaren Protokolls, dass den Gesprächsverlauf wirklichkeitsgetreu wiedergibt.

"A transcription should be easy to write, easy to read, easy to learn and easy to search."

• Wörtliche Transkription
• kommentierte Transkription
• Zusammenfassende Transkription
• selektive Transkription

Purposive (Purposeful) Sampling

Convenience Sampling

Die Auswahl der Stichprobengruppe beruht nicht auf statistischer Entsprechung einer Bezugspopulation, sondern eher die inhaltliche Relevanz für die Fragestellung. Es steht die theoretische Repräsentativität im Vordergrund.

Die Stichproben bestehen aus zufällig verfügbaren Personen. Es muss beachtet werden, dass auch diese Samplingmethode begründet werden sollte.

Qualitative Leitfadeninterviews operieren im Modus des Erfragens, nicht im Modus des Abfragens oder gar des Ausfragens!

Grundreiz bzw. Leitfrage

Inhaltliche Aspekte

Aufrechterhaltungsfragen

Konkrete Nachfragen

• Roter Faden erhalten?
• Wiederholen sich Bereiche?
• Sprunghafte Wechsel zwischen einzelnen Themen?
• Verständliche, nicht suggestive Fragen?
• Erst einfache, dann komplexe Fragen?

• eindeutige oder unmissverständliche Stimuli verwenden
• nur Fragen verwenden, die tatsächlich auch von der befragten Person beantwortet werden können
• keine Fragealternativen oder Mehrfachfragen stellen
• Verwendung einfacher Wortwahl
• Wortwahl sollte dem Sozialkontext angepasst werden

S - Fragen im Brainstorming sammeln

P - Überprüfung auf Geeignetheit

S - Sortieren der übriggebliebenen Fragen nach offenen Erzählaufforderungen oder konkreten Nachfragen

S - Subsumierung bzw. Einordnung der Fragen in den Leitfaden

Sie müssen ein prinzipiell unscharfes Datenmaterial auswerten, in dem sich relevante und irrelevante Informationen mischen, das redundant und teilweise nur schwer interpretierbar ist.

Die deduktive Analyse bestätigt bereits bestehende Theorien und Konzepte durch die in der qualitativen Studie gesammelten Daten.

Die induktive Analyse erzeugt neue Erklärungen und Theorien auf der Basis der qualitativen Daten.

• Resultat
• Regel
• Konkreter Fall

Die Konzepte, die in einer Antwort auftauchen, werden Satz für Satz am Rand notiert. Ein solches Konzepte wird als Code oder Kategorie bezeichnet. Durch das Kodieren wird der Sinn des Textes in Bezug auf die Forschungsfrage offengelegt.