HS17
Kartei Details
Karten | 105 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 21.06.2018 / 05.02.2023 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20180621_persoenlichkeitspsychologie_unibe
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20180621_persoenlichkeitspsychologie_unibe/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Individualpsychologie
Psychologische Situation des Kindes, das sich minderwertig erlebt, und der Einfluss des elterlichen Erziehungsstils auf das Minderwertigkeitsgefühl im Fokus. Kind realisiert Unfähigkeit alleine zu überleben, dadurch entsteht Gefühl von Minderwertigkeit & Schwäche. (dieses Gefühl kann durch psychische Störung oder körperlicher Erkrankung verstärkt werden)
männlicher Protest
- im engeren Sinne: Frau wehrt sich gegen Ungleichheit, patriarchische Gesellschaft
- im weiteren Sinne: unabhängig von Geschlecht, durch symbolische Handlungen Minderwertigkeitsgefühl kompensieren
Minderwertigkeitskomplex (auf eigene Leistung bezogen)
Endlosschleife im Leben, streben nach Überlegenheit: Basis für Ehrgeiz & Weiterentwicklung (auch für Gesellschaft), erst problematisch wenn Alltag von Komplex bestimmt ist
Ichpsychologie: zwei zentrale Konzepte
· Ich-Identität; starke, stabile Ich-Identität die gleichzeitig veränderbar ist – Voraussetzung für gute psychische Gesundheit. Diese entsteht durch Interaktion mit Umwelt, neue soziale Kontexte, ständige Weiterentwicklung – es ist dynamisch nicht statisch.
· Kompetenz und persönliche Zugänglichkeit; 8 Stufen mit psychosozialen Konflikten, die gemeistert werden müssen. Wenn bestimmte Qualitäten erreicht werden, geht man gestärkt aus Situation heraus ansonsten entsteht Gefühl von Unterlegenheit.
Epigenetisches Prinzip
Konflikt ergibt sich aus sozialen Kontext, dabei kann man diesen positiv oder negativ lösen. Auf jeder Stufe muss sich Mensch bewähren. Krisen nie ganz überwunden, doch durch positive Bewältigung bessere Lösungsansätze. Erikson hat festgelegte Reihenfolge der Stufen, jedoch Altersangaben nicht fix. Gewisser Bauplan ist vorhanden, doch aus etwas einfachem entsteht komplexer Organismus durch ständige Weiterentwicklung.
Urvertrauen vs. Urmisstrauen
Säugling auf Unterstützung angewiesen – Fürsorge von Mutter / aus sozialer Umwelt. Wenn Mutter Bedürfnisse des Kindes befriedigt, kann Kind Vertrauen fassen -> wichtig auch für Folgestufe (auf andere Verlassen können; Urvertrauen) falls aber Eltern nicht verlässlich sind entsteht Urmisstrauen
-> Balance muss gefunden werden, viel Urvertrauen & etwas Misstrauen (sonst naiv): Hoffnung
Autonomie vs. Scham/Zweifel
Kind lernt Kontrolle über Muskulatur, erste Erfahrungen mit Autonomie (freier in Umwelt bewegen). Falls aber Bezugspersonen sich passiv verhält, keine Rückmeldungen gibt oder Kind nicht ermutigen oder sogar davor bewahren sich zu erproben dann resultiert Scham (auch im Sinne Reinlichkeitserziehung) & Zweifel. Doch bei Geduld & Toleranz erreicht Kind Willenskraft & Entschlossenheit
Initiative vs. Schuldgefühl
wissensbegierig Objekte auseinandernehmen, kennenlernen auch in sozialem Bereich neugierig – stundenlanges Fragen. Kind mit Geduld und Toleranz antworten bei Zurückweisung -> Schuldgefühle entstehen, falls aber ermutigt zu fragen
-> wird Mut entwickelt Ziel zu erreichen & Initiative zu ergreifen: Zweckvolles Handeln
Fleiss vs. Minderwertigkeit
(6-12 Jahre ± Grundschulzeit) lesen, schreiben & soziale Strukturen lernen. 1tes Mal andere Umwelt. Bemühungen des Kindes sollten unterstützt werden, falls entmutigt wird später nicht in der Lage mit technologischen Dingen umzugehen. Kompetenz resultiert, wenn Kind sich traut Dinge anzugehen.
Identität vs. Rollendifusion
(13-18 Jahre) soziale & biologische Veränderungen -> neues Selbstbild, erweiterte soziale Identität gelingt dies resultiert Treue – zu sich selbst, Fähigkeit Leben gemäss eigenen Überzeugungen zu Leben. Doch Gefahr zu scheitern gross; Wer bin ich? – Rollendiffusion falls diese Phase zu lange dauert, Gefahr in irreale Welt zu driften. (Flucht· vor sozialen Realität durch bsp. mit Berühmtheit identifizieren)
Intimität vs. Isolation
(19 – 25 Jahre) mit anderer Person/Identität verschmelzen (Voraussetzung für funktionierende Partnerschaft) aber nur möglich wenn beide Identität haben. Falls dies gelingt erlangt man Fähigkeit zu lieben ansonsten droht Isolation.
Generativität vs. Stagnation
(26-40 Jahre) Wunsch seine Identität auszuweiten und seine Ideen & bis anhin Geschaffene weiterzugeben an Gesellschaft/ Nachkommen -> Fürsorge
falls dies nicht der Fall entweder in depressive Stagnation (Erfahrung, dass man nichts geleistet hat das weitergegeben werden könnte) oder narzisstische Stagnation (sehr egoistisches Leben, das zu diesem Punkt in Frage gestellt wird: mid-life-crises. Tendenz alles nochmals neu zu Beginnen – Erikson warnt vor Flucht der Realität)
ICH-Integrität vs. Verzweiflung
(ab 41 Jahre), An der Schwelle mit Alter. Mit Alter kommt Abstieg – gesundheitliche Gebrechen, jüngere werden im Job vorgezogen (Abstieg Rentner, auf andere angewiesen) Ich-Integrität: Rückwendung zu Urvertrauen, darauf vertrauen, dass alles gut war. Falls gelingt -> Weisheit. Ansonsten Verzweiflung (beruht wie Leben gelaufen war etc.)
Behaviorismus
Behaviorismus soll streng experimentell ausgerichtete Theorie sein. Natur gibt strenge Gesetzmässigkeiten vor – Grundregeln für Mensch & Tier. Objektives Verhalten kann gemessen werden, Reize aus Umwelt die physikalische Reize auslösen operationalisieren. Zudem geht er von 3 angeborenen Emotionen aus: Furcht, Hass & Liebe. Persönlichkeit wird jedoch durch Lebenserfahrungen & potenziellen Gewohnheitssystemen erlangt
Reizsubstitution
obwohl er Freuds Theorie ablehnt ist Watson fasziniert von der Idee Emotionen auf andere übertragen zu können. Er macht Studie «little Albert», klassische Konditionierung mit Ratte & Hammerschlag. -> Beweis um individuelle Ängste zu erklären, da jeder eigene Erfahrungen macht & so anders konditioniert wird. Im Zuge von Reizsubstitution findet auch Reizgeneralisierung statt. (Bsp. Albert nun auch Angst vor Hund etc.)
Bildung von Gewohnheiten
elementare Einheiten zu etwas komplexem Verknüpfen. Ausgestattet mit elementaren Verhaltensweisen durch Reiz-Reaktion werden diese weiterentwickelt und zu komplexen Gewohnheiten ausgebildet. Da wir ständig Reizen ausgesetzt sind findet ständige Handlungen statt & jede Person eigene Lerngeschichte
-> Persönlichkeit is Endprodukt unseres Gewohnheitsystems
Theorie von Hull
Annahme: jeder lebende Organismus in der Lage ist Reize wahrzunehmen und darauf zu reagieren. Rezeptor-Effektor-Verbindungen, die angeboren sind:
- externe Rezeptoren; Reize aus Umwelt wahrnehmen & verarbeiten
- Fähigkeit Bewegungen auszuführen; motorische Reaktionen
- Aktivierung bei Vorliegen eines biologischen Bedarfs; bestimmte (natürliche) Bedürfnisse, geht auch davon aus dass bei Geburt Minderwertig/Defizite vorhanden sind
- interne Rezeptoren; Organismus wird bei Erfahrung von Defiziten (Bsp. Bedarf Nahrung, Wärme) aktiv um die Defizite wahrzunehmen braucht’s innere Rezeptoren
- Hierarchie angeborener Reaktionstendenzen (sUR) jeder Reiz ruft bestimmte Reaktion hervor, dabei verschiedene Abstufungen der angeborenen Reaktionen
Triebtheorie
Trieb agiert als intervenierende Variable zwischen Bedürfnis & Aktivierung des Organismus, in Abhängigkeit von vorausgegangenen Bedingungen (Funktion der Zeit). Bsp. vor einer Stunde gegessen weniger Hunger als vor einem Tag gegessen.
Der Trieb ist unspezifisch (nicht wie bei Freud) wird aktiviert durch primären Bedarf.
Primäre Verstärkung
biologischer Bedarf, diese Reize wirken verstärkend (auf Triebenergie) ohne Lernprozess, reine Befriedigung grundlegender Bedürfnisse
Sekundäre Verstärkung
ein neutraler Reiz der kein primäres Bedürfnis befriedigt, wird durch einen Lernprozess (Assoziation mit primären Verstärker) zum Verstärker. (Im Alltag sekundäre Verstärker dominierend. Berühmtestes Beispiel: Geld; wir haben gelernt, dass mithilfe von Geld zahlreiche primäre Bedürfnisse befriedigt werden können)
Messung der Gewohnheitsstärke
- einer Erhöhung der Reaktionswahrscheinlichkeit
- einer Verminderung der Reaktionslatenz (Zeit zwischen Ereignis und darauf folgende Reaktion)
- einer Erhöhung der Reaktionsstärke
- einer erhöhten Extinktionsresistenz (wie lange wird Verhalten weiterhin gezeigt obwohl es keine Konsequenz mehr gibt)
Determination der Gewohnheitsstärke
- Kontiguität von Stimulus und Reaktion während des Trainings
- Umfang der Verstärkungen während des Trainings
- Anzahl der Verstärkungen.
Vergleich Hull vs. Freud
Ähnlichkeiten: beide Interesse an Hypnose, verhalten ist nur dann adaptiv wenn es einen zweck verfolgt, Triebe die Befriedigt werden müssen, Hedonismus: Unlust vermeiden und Lust maximieren
Unterschiede: Psychodiagnostik, Abwehrmechanismen werden von Behaviorismus abgelehnt, F lehnt Laborexperimente ab, Behaviorismus versucht alles zu operationalisieren
Drei Klassen von Verstärker nach Skinner
- materielle Verstärker; etwas zum «anfassen» Bsp. Stück Schokolade
- soziale Verstärker; Lob/Anerkennung
- Handlungsverstärker; etwas Attraktives machen – Bsp. mit Kind in Kino gehen
- (generalisierbarer Verstärker; mit deren Hilfe versch. Arten von Verstärker verfügbar machen – Bsp. Geld)
Reaktionsgeneralisierung
positive Lernerfahrung in einem bestimmten Kontext, kann dazu führen dass Reaktion in einer ähnlichen Situation auch wieder auftritt. Bsp. Anerkennung für gute Note in Mathe nun auch Bemühungen in Deutsch gut zu sein.
Reaktionsdiskrimination
Aus einer Verhaltenskette wird ein Element herausgenommen. Beispiel: Tennispieler wird nur gelobt wenn ihre Fussstellung beim Aufschlag korrekt ist.
diskriminativer Reiz
wichtig für soziales Leben, Konsequenzen abmessen/voraussehen
Beispiel: Mädchen hat Freude wenn Vater von der Arbeit kommt und möchte sofort mit ihm spielen, aber nur wenn seine Miene freundlich ist. Wenn er müde aussieht hat sie weniger Chancen das er mit ihr Spielen will, daher stürmt sie auch nicht auf ihn zu.
Verhaltensformung/shaping
zuerst eine Teilreaktion verstärkt, dann erst wenn diese in richtiger Reihenfolge gezeigt werden, systematische Verstärkung der schrittweisen Annäherung: sukzessive Approximation
(Teilreaktionen verbinden durch operante Konditionierung)
Verhlatensverkettung/chaining
ähnlich wie ‘shaping’ doch von Beginn oder Ende des Zielverhaltens angefangen. (Bsp. Mit Löffel Suppe essen: ‘backwards chaining’ zuerst Inhalt schlucken (positive Verstärkung) in zweiten Schritt Löffel in Mund und Inhalt schlucken, in nächsten Schritt Löffel selbst zu Mund führen, dann Löffel selbst beladen usw.)
Ausschleichen/fading
Hilfestellungen zurückfahren – andere Verstärker sollen nun genug sein Verhalten aufrecht zu erhalten. Bsp. Lob anstatt Stück Schokolade
Kritik an Behaviorismus
stark vereinfachtes Menschenbild, Mensch ist hilflos der Umweltbedingung ausgesetzt, biologische Einflüsse werden nicht beachtet, tierexperimentelle Orientierung, kognitive Aspekte werden ausgeklammert, Verstärker sind nach Behavioristen alle gleich gut - entspricht aber nicht der Realität
Motivations- und Regulationssystem des Verhaltens
- Aktualisierungstendenz
- organismische Bewertung
- Aktualisierungstendenz: zielstrebige Kraft. angeborenes Dynamisches Prinzip...
nicht nur primäre Bedürfnisse befriedigen sondern auch neue Erfahrungen - nicht alle Erfahrungen sind positiv für uns -> organismische Bewrtung -> gibt der Person Auskunft darüber ob die momentane Erfahrung positiv (gut für die Entwicklung des Organismus) oder negativ (schlecht für Organismus) ist. berücksichtig auch die aktuelle situation z.b wenn man hungrig ist wird Nahrungsaufnahme als positiv gesehen, ist man allerdings satt wird dies negativ bewertet
Selbstaktualisierungstendenz
Erfahrungen, die einem selbst betreffen werde von anderen Erfahrungen getrennt
Für die Ausgestaltung und Entwicklung des Selbstkonzeptes stehen drei “Belohnungssysteme“ zur Verfügung
1) Organismischer Bewertungsprozess von Selbsterfahrungen im Rahmen des Bedürfnisses nach Selbstaktualisierung (ist angeboren und bewertet Erfahrungen als positiv oder negativ
2) positive Selbsterfahrungen im Zusammenhang mit der Befriedigung des Bedürfnisses nach positiver Wertschätzung durch andere (ist erlernt, aber trotzdem universell also jede Person erlernt es im verlauf des Lebens nur in unterschiedlichen Massen)
3) positive Selbsterfahrungen im Zusammenhang mit der Befriedigung des Bedürfnisses nach Selbstachtung (die Bewertungsmassstäbe der Eltern wird übernommen und das Kind kann sich so dann selbst belohnen. baut so sein Selbstkonzept aus und stabilisiert es. Internalisierung von externen Belohnungssystemen)
Abwehrhaltungen
bei Inkongruenz zwischen Selbstkonzept und Erfahrung werden Selbsterfahrungen nicht als solche erkennt oder verfälscht repräsentiert
Verzerrung der Bewusstheit
eine Erfahrung wird für das bewusste Erleben zugelassen aber in einer verzerrten Form.
Schüler mit starker Leistungsorientierung: bekommt schlechte note, muss dies mit seinem Selbstkonzept in Einklang bringen > schiebt die Schuld auf Lehrer oder Banknachbar etc
Verneinung der Bewusstheit
Zugang zum Bewusstsein wird Emotion verweigert, z.b wegschauen wenn man Kaninchen überfährt
Der kognitive Ansatz von Kelly betont:
1) Jede Person hat eine einzigartige, subjektive Sicht der Welt.
2) Jeder Mensch konstruiert sich aktiv ein Bild von der Realität.
Konstrukt
Ordnungsprinzip: eine bestimmte Art und Weise um die Welt zu konstruieren und interpretieren -> Konstrukte bilden individuellen Filter durh den jeder Mensch die Welt aus seiner persönlichen Sichtweise wahrnimmt -> Verhalten, Gedanken und Gefühle sind bestimmt durch Konstrukte, die eine Person anwendet um Ereignisse vorherzusehen
Merkmale der Konstrukte
– Konstrukte sind biopolar,
– Konstrukte sind wiederkehrend,
– Bandbreite des Nutzens,
– Durchlässigkeit,
– Fokus des Nutzens,
– Individualität,
– verbale vs. präverbale Konstrukte,
– übergeordnete vs. Untergeordnete Konstrukte,
– Elaboration: a) Definition b) Extension
– induzierte Reorganisation,
– Rollen-Übernahme,
– Kernkonstrukte vs. periphere Konstrukte.