Политичка историја

Политичка историја

Политичка историја


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Flashcards 30
Language Deutsch
Category Social
Level University
Created / Updated 07.06.2018 / 13.06.2018
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Entwicklung der Dynamik Komparative Geschichte vs. Transfergeschichte?

- In der komparativen Geschichte ist der Vergleich das Werkzeug der
Historikerin
(Frage nach Unterschieden und Gemeinsamkeiten)

- In der Transfergeschichte interessiert der Vergleich als Werkzeug der
historischen Akteure
(Frage nach Beziehungen, Transfers,
Verflechtungen)

Entwicklung: von Abgrenzung zu Kombination dieser
beiden Perspektiven.

Worauf fokusierte sich die Politikgeschichte bis weit ins 20. Jahrhundert?

Wieso ist diese Denkweise veraltet?

Fragen, die mit staatlichem Handeln in Verbindung stehen.

Politikgeschichte war in erster Linie eine Geschichte der (auf- und absteigenden) Staaten und ihrer gegenseitigen (kriegerischen und friedlichen) Beziehungen.

Denkweise veraltet -> relatives Eigengewicht des Politischen = ohne allzu starke Überschneidungen zwischen dem Feld des Politischen mit gesellschaftlichen Feldern wie dem der Wirtschaft, der Kultur oder der Religion.
Von den „Neorankeanern“ favorisierte Auffassung, dass die politische oder Staatengeschichte gegenüber der Kultur-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte den Primat haben müsse.

Was sind die grossen Vorteile bei der neuen, integrativen Politikgeschichte?

Alte Politikgeschichte =  Staat (Regierung, Opposition, Verwaltung, Parteien, etc.) und

generell Herrschaftsverhältnisse und Machtbeziehungen

Neue Erkenntnisse möglich: Comics, Film, Musik, Religion und Sport.

Weg von Staat und politisch handelnder Personen (Ereignisgeschichte).

Im 20. Jahrhundert machten verschiedene Strömungen der klassischen Politikgeschichte ihre Vorrangstellung streitig.

Welche Strömungen sollten das politische neu Beleuchten?

Die französische Annales-Schule seit den 1930er Jahren,

die westdeutsche Strukturgeschichte der 1950er,

die Historische Sozialwissenschaft (Bielefelder Schule) seit den 1970er Jahren und

die neue Kulturgeschichte (New Cultural History) seit den 1990ern.

Der Begriff „Ereignisgeschichte“ (franz. histoire événementielle) wurde von Historikern der Annales-Schule abwertend benutzt, um sich von der „klassischen“ Geschichtswissenschaft des 19. Jahrhunderts abzusetzen.

Arbeitsdefinition „das Politische“ (Hänni/Luginbühl 2018):

Wann ist etwas politisch?

Eine Handlung, eine (diskursive oder nicht-diskursive) Praxis, eine Institution, ein Prozess oder ein
Gegenstand ist politisch bzw. Teil des Feldes des Politischen, wenn er/sie


1) eine weitgehende und dauerhafte Wirkung auf eine bestimmte Gemeinschaft oder grosse Teile
von ihr ausübt (oder ihm/ihr eine solche Wirkung zugeschrieben wird) (Öffentlichkeitskriterium)


2) darauf abzielt, verbindliche Regeln für das gesellschaftliche Leben aufzustellen bzw. zu verändern, Machtrelationen zu modifizieren oder die Grenzen dessen zu verschieben, was gesagt und
getan werden kann. (Verbindlichkeitskriterium)

Exkurs Periodisierung Kalter Krieg:

 

1) Erste Spannungsphase: 1947-1968 (Höhepunkt: Kubakrise 1962)
2) Entspannungsphase/Friedliche Koexistenz: 1968-1979 (Höhepunkt: KSZE-Akte
von 1975), wurde ab 1995 zur OSZE

3) Zweite Spannungsphase: 1979-1989 (Höhepunkt: Krisenjahr 1983

Positivismus

Das Dreistadiengesetz (oder auch Gesetz der Geistesentwicklung) des Philosophen Auguste Comte besagt?

dass die Menschheit drei Stadien des Denkens/Wissens durchläuft, bis sie den Optimalzustand erreicht.

Diese seien das theologische, das metaphysische und das positive Stadium.

Das Durchlaufen sei vergleichbar mit dem Heranreifen eines Menschen. Das theologische Stadium wird in Comtes Theorie mit dem Kindesalter der Menschheit, das metaphysische mit der Pubertät und das positive mit dem „männlichen Geisteszustand“ identifiziert.

Die Theorie des Dreistadiengesetzes hat einen stark teleologischen Charakter, d. h., sie unterstellt, dass die menschheitsgeschichtliche Entwicklung auf ein bestimmtes, von vornherein feststehendes Ziel gerichtet ist.

Positivismus

Henry Thomas Buckle (1821 - 1862), ein Autodidakt, der weder an einer Universität studiert noch gelehrt hatte (gesundheitliche Gründe). Buckle hatte sich bis 1850 fast 20 Sprachen selbst beigebracht und mit seiner «History of Civilization in England» einen gewaltigen Erfolg errungen.

Für ihn galten allein die Naturwissenschaften als wissenschaftlich und für ihn war klar, dass es «keine Geschichte ohne die Naturwissenschaften geben» kann.

Was sollten seines erachtensHistoriker suchen/machen/entdecken?

«nach den verborgenen Gesetzmässigkeiten menschlichen Handelns» suchen, darauffolgend würde Geschichte eine «echte Wissenschaft» werden.

Für ihn stellte sich die grosse Frage: "Werden die Handlungen der Menschen und somit der Gemeinschaften von festen Gesetzen bestimmt, oder sind sie ein Ergebnis entweder des Zufalls oder eines
übernatürlichen Eingreifens?
" Buckle ging vom Paradigma aus, dass «im Studium der menschlichen Geschichte die wichtigsten Fakten vernachlässigt und die unwichtigen bewahrt wurden». Dabei kritisierte er insbesondere langatmige Schilderungen von Feldzügen, persönliche Anekdoten von Königen und nutzlose Berichte über Minister.

Seine Überzeugung, dass «die wahre Geschichte des Menschengeschlechts eine Geschichte von Strömungen ist, die vom Geist erkannt werden, und nicht von Ereignissen, die von den Sinnen wahrgenommen werden», gilt in Historikerkreisen als anerkannte Lehrmeinung, dies obwohl Johann Gustav Droysen (1808 - 1884, preussische historische Schule) zu Buckles Kritikern der ersten Stunde gehörte.

Innerhalb der Politikgeschichte des 19./20. Jahrhunderts lassen sich zahlreiche Schulen und Strömungen unterscheiden.

nter den Schulen des 19. Jahrhunderts sind?

Historismus (Deutsche historische Schule)

Zeitraum: ab ca. 1850 bis heute

Vertreter: Leopold von Ranke (1795 – 1886), Johann Gustav Droysen (1808 – 1884)

Er ist die Alternative zum positivistischen Standpunkt Positivismus v.a. der französischen Geschichtswissenschaften, die auf eine analytische, den Naturwissenschaften ähnliche Geschichtswissenschaft drängen.

 

Diese Konzeption geht von der Einmaligkeit historischer Epochen aus.

Der Historismus fordert allgemein mehr Vielfalt in der Geschichtsforschung durch das Verwenden von qualitativen Faktoren bei der Methodik und Resultatgewinnung. Er stellt die Professionalisierung der Geschichtswissenschaft in den Vordergrund und will Geschichte wissenschaftlich erklären und auswerten können.
Der Historismus setzt sich stark mit der Kritik und der korrekten Interpretation von Quellen auseinander. Die Daten der Quelle müssen durch den Historiker aktiv wahrgenommen und interpretiert werden (=Hermeneutik).

Diese Quellenkritik bezieht sich vorallem auf primäre Quellen, speziell Staatsquellen. Der methodische Historismus sieht sich als wissenschaftliche Disziplin wegen der angewandten grösstmöglichsten Objektivität, verbunden mit der Hermeneutik.

Der Historismus liegt in der deutschen preussischen Tradition mit Schwerpunkt auf der Militär-, Politik- und Verfassungsgeschichte und lässt soziale, wirtschaftliche und kulturelle Faktoren eher unbeachtet.

Wichtige politikgeschichtliche Strömung im 19. Jh. HISTORISMUS (vs Positivismus)

Johann Gustav Bernhard Droysen (1884 in Berlin) Die Forderung Leopold von Rankes nach Objektivität in der Geschichtsschreibung lehnte Droysen entschieden ab: Für ihn hatte die Geschichte vielmehr eine erzieherische Funktion für den Staat wahrzunehmen. Als Geschichtstheoretiker hat Droysen die Grundlage für die hermeneutische Methodik in den modernen Geschichtswissenschaften gelegt. Die quellenkritische Methode, die von weitreichendem Einfluss auf die Historiographie war, geht auf Droysen und Barthold Georg Niebuhr zurück.

Was ist Hermeneutik?

Hermeneutik (griech. Auslegekunst, Verstehenslehre) Verstehenslehre) Ursprünglich: Erkenntniskonzept der christlichen Theologie:  Bibel als das überlieferte Wort Gottes als alleinige Erkenntnisgrundlage alleinige Erkenntnisgrundlage > Jura (Gesetzestext als Erkenntnisgrundlage) > Erkenntniskonzept der klassischen Geistes-und Geschichtswissenschaft.

Johann Gustav Droysen hat das „Verstehen“ erstmals als wissenschaftlichen Begriff zur Bezeichnung der Methode der Geschichtswissenschaften eingeführt.

Er unterschied ihn von dem „Entwickeln“ bzw. später „Erkennen“ für die philosophisch-theologische Methode und von dem „Erklären“ für die mathematisch-physikalische Methode.

Die Möglichkeit des Verstehens beruht auf der geistig-sinnlichen Natur des Menschen: Jeder innere Vorgang bekundet sich in einem entsprechenden äußerlich wahrnehmbaren Vorgang. Dieser kann von einem anderen Menschen wahrgenommen werden und ruft bei ihm dann den gleichen inneren Vorgang hervor.

Wichtige politikgeschichtliche Strömung im 19. Jh. Textkritische Schule (Qing Dynastie 1644-1912)

Während der davor herrschenden Ming Dynastie herrschte der Neokonfuzianismus vor, der die konfuzianischen Texte verherrlichte und für unantastbar hielt. Das Motto der Textkritischen Schule war die "Suche nach der Wahrheit in den Fakten" (ähnlich von Ranke's Historismus "wie es eigentlich gewesen"). 

Wie verstanden/interpretierten sie die konfizianischen Texte?

Sie gingen davon aus, dass - um die Bedeutung eines Texte zu verstehen, erst die Bedeutung der einzelnen Wörter verstanden werden muss -> beispiel GETÖTET VS ERMORDET (schlimmer = wertend) 

Mithilfe philologischen, phraseologischen, phonologischen, etymologischen und epigrafischen Methoden überprüften sie die konfuzianischen Texte und es entstanden diverse Werke mit den Titeln "Kritische Untersuchungen", "Kritische Bemerkungen" oder "Anmerkungen zu".

Ihr Motiv war die Geschichte als Spiegel darzustellen und sie bemühten sich, die Geschichte zu einer klassischen Wissenschaft zu entwicklen.

Wichtige politikgeschichtliche Strömung im 19. Jh. Konfuzianische Geschichtsschreibung (NEUtextschule/New Text Confucianism davor allgemeingültiges Konfuziusnarrativ-> Geschichte soll sozialpolitisch Wirken und zur besten Herrschaftsform führen)

Geschichte als "Weisheitsspeicher", also verfolgte die Konfuzianische Geschichtsschreibung das Ziel, aus der Geschichte allgemeingültige Gesetze abzuleiten.

Die beiden Intellektuellen Gong Zizhen (historical cycle - chaos - ascending peace - universal peace - to criticize the current social practices in the Qing empire) und Wei Yuan sahen in der Aneignung von Wissen über Staatsführung eine defensive Strategie gegenüber den zunehmenden Einflüssen des Westens und empfanden eine Veränderung in der chinesischen Geschichtsauffassung für notwendig.

Sie wollten, durch die Untersuchung der Geschichte Chinas vor der Han-Dynastie, zur Zeit des Konfuzius, zeitgerechte und allgemeingültige Gesetze ausformulieren. Die Konfuzianische Geschichtsschreibung orientierte sich insofern an der Textkritische Schule, als auch Gong und Wei grosses Interesse an der alten Geschichte Chinas zeigten. Sie unterschied sich jedoch davon, indem sie darauf abzielte, über die Untersuchung der Vergangenheit die überzeitlichen, allgemeingültigen Gesetze zu entdecken, die in der Geschichte wirksam seien.

Zu den Bedeutenden Schulen und Strömungen (innerhalb der Politikgeschichte) des 20. Jahrhunderts gehören?

Marxismus,

die Consensus School und

die Sozialdarwinistische Geschichtsschreibung.

Auf je unterschiedliche Art und Weise intendierten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die New Political History und die Sozialgeschichte der Politik eine Erneuerung der Politikgeschichte.

Marxismus, Merkmale

dialektischer Materialismus?

dialektischer MaterialismusDialektik – des Denkens in Widersprüchen, um die Welt auf materieller Grundlage zu erklären. Er grenzt sich damit deutlich vom dialektischen Idealismus des G.W.F. Hegel ab. Der Hauptgedanke ist, dass die Einheit der Welt in der Materie, die ewig und unendlich ist, begründet ist. Damit wird es möglich, die Unterschiede von Bewusstsein und Sein, von belebten und unbelebten Dingen anzuerkennen und trotzdem an einem gemeinsamen Ursprung – der Materie – festzuhalten. Der dialektische Materialismus wird oft als die philosophische Grundlage des Marxismus gesehen.

Marxismus, Melrkmale

Historischer Materialismus?

Historischer Materialismus. Die materialistische Anschauung der Geschichte geht von dem Satz aus, daß die Produktion, und nächst der Produktion der Austausch ihrer Produkte, die Grundlage aller Gesellschaftsordnung ist; daß in jeder geschichtlich auftretenden Gesellschaft die Verteilung der Produkte, und mit ihr die soziale Gliederung in Klassen oder Stände, sich danach richtet, was und wie produziert und wie das Produzierte ausgetauscht wird. Hiernach sind die letzten Ursachen aller gesellschaftlichen Veränderungen und politischen Umwälzungen zu suchen nicht in den Köpfen der Menschen, in ihrer zunehmenden Einsicht in die ewige Wahrheit und Gerechtigkeit, sondern in Veränderungen der Produktions- und Austauschweise; sie sind zu suchen nicht in der Philosophie, sondern in der Ökonomie der betreffenden Epoche.“

Ab den 1960er Jahren erlebte die Consensus School einen Niedergang.

Wieso?

Die Schule lebt von der Idee, dass die ganze Welt dem amerikanischen Modernisierungsprozess folgt, mit freier Marktwirtschaft und liberaler parlamentarischer Demokratie.

Einerseits wurde sie herausgefordert von den Vertretern der New Political History, andererseits von der aufstrebenden Sozialgeschichte, die sich in den USA noch dezidierter von der Politik als Gegenstandsbereich abwandte als etwa in Deutschland (Sozialgeschichte der Politik).

 

Sozialdarwinistische Geschichtsschreibung in China zwischen 1890 und 1912 und dann in Deutschland zwischen 1920 und 1950

Obwohl britischem Ursprung erhält die sozialdarwinistische Geschichtsschreibung mit dem erstarken Japans im asiatischen Raum um 1890 starken Einfluss in China. Mit der Niederlage im chinesisch-japanischen Krieg von 1895  war China anhand der schnellen Modernisierung Japans alarmiert, was eine neue Periode im historischen Denken eröffnete. China sah sich seiner Macht als Nation bedroht und so war der Aufstieg Japans ausschlaggebend für die Entwicklung der sozialdarwinistischen Geschichtsschreibung. Durch den westlichen Einfluss, Übersetzung der Werke von Robert Mackenzies "The Nineteenth Century" und Thomas Huxleys "Evolution and Ethics" ins Chinesische, wurde der drang nach Überlebensfähigkeit und Selbststärkung durch die Ideen der Evolutionstheorie und Sozialdarwinismus beeinflusst.

In der Zwischenkriegszeit entwickelte sich in Deutschland eine Opposition zum Historismus und Marxismus durch junge Historiker der ultranationalen Rechten. In dem sie das "deutsche Volk" in den Mittelpunkt rücken wollten, griffen sie die Vorstellung eines Überlebenskampfs der Rassen im sozialdarwinistischen Sinn auf und forderten teilweise einen Krieg, in welchem sich die Deutschlands Vormachtstellung bestätigen würde.

Auf je unterschiedliche Art und Weise intendierten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die New Political History und die Sozialgeschichte der Politik eine Erneuerung der Politikgeschichte.

Was ist die New Political History?

Der Begriff entstand Mitte der 1960er Jahre, nachdem die sich in den in den 1950er Jahren in den USA etablierte Strömung zahlreiche Vertreter fand. Diese stammten aus beiden Disziplinen, der Geschichts- sowie der Sozialwissenschaft und bezeichneten sich selbst oft als „behavioralists“.

Forscher dieser Strömung versuchten theoretische und methodische Elemente der Politikwissenschaft mit der Geschichtswissenschaft zu verbinden. Sie versuchten so, mit Hilfe quantitativer Methoden, Statistiken und Regressionsanalysen allgemeingültige Gesetze auszuformulieren.

Grosse Bedeutung trug dabei die 1961 publizierte Untersuchung von Lee Benson „The Concept of Jacksonian Democracy“, welche als eines der Grundwerke der „New Political History“ gilt und den Fokus auf die „Jacksonian Democracy“ legte. In seinem Buch untersuchte Benson die Wahlresultate „ethnokulturellen Gruppierungen“ während einer Zeit von intensiver politischen Umordnung mithilfe quantitativer Methoden.

In den späten 1960er und den folgenden 1970er Jahren wurde zunehmend versucht, das Wahlverhalten von ganzen sozialen oder kulturellen Gruppierungen mit quantitativen Methoden zu messen. Dabei wurde von der Idee ausgegangen, dass durch die systematische Untersuchung von „sozialen, wirtschaftlichen und politischen Charakteristiken von individuellen Mitglieder einer bestimmten (...) Gruppierung“ auf das gemeinsame Verhalten dieser Gruppierung geschlossen werden kann.

Die Sozialgeschichte der Politik nahm ihre Anfänge in den 1960er Jahren, der Auslöser dafür lieferte die Fischer-Kontroverse. Was die Sozialgeschichte Deutschlands von der neuen Sozialgeschichte in anderen Ländern unterschied, war die Konzentration auf die nationale Geschichte Deutschlands, insbesondere der politischen Geschichte des von Bismarck geschaffenen Preussisch-Deutschen Nationalstaats, mit Hauptfokus auf einer Erklärung, warum es zu den Ereignissen im Deutschland des 20. Jahrhunderts kommen konnte. Demzufolge konzentrierte sie sich zuerst auf nationale Gegebenheiten, um traditionelle Annahmen und Wertungen revidieren zu können, um sich dann zu einer Geschichtswissenschaft zu wandeln, welche diese kritische Orientierung bewusst weiterführt, aber dem Leben und Kultur im politischen Kontext grössere Aufmerksamkeit schenkt. Ähnlich wie beim Historismus liegt somit ein grosser Fokus auf der nationalen Geschichte, aber ungleich diesem beachtet die Sozialgeschichte der Politik auch soziale, wirtschaftliche und kulturelle Faktoren.

Die Methoden zum Studium dieser Beziehungen beinhalten die Untersuchungen von sozialen, wirtschaftlichen und intellektuellen Faktoren, welche nicht unmittelbar aus Dokumenten ersichtlich sind. Sie verschoben sich dabei von der Auslegung der Entscheidungen führender politischer Personen zur Untersuchung des breiteren politischen und sozialen Kontextes, in welchem diese Entscheidungen überhaupt getroffen werden konnten, wobei ein Wechsel von Narrative zu sozialer Analyse stattfand. Die neuen kritischen Historiker sahen die Dringlichkeit der Verwendung von systematischen Sozialwissenschaften, da diese aber keine einheitliche Wissenschaft war, bedienten sie sich vielseitiger Anwendungen und Konzepten.

Bisweilen beinhaltet die deutsche Sozialgeschichte der Politik Elemente des Marxismus, jedoch distanziert sie sich von ihm durch ihre klare Zugehörigkeit zu einer liberalen, sozialen Demokratie, welche auch ein ausschlaggebendes Merkmal dieser Strömung darstellt. Auch steht die Sozialgeschichte der Politik für ein konzeptuelles Verstehen, das nicht auf mathematische Beziehungen reduziert werden kann, sondern auch andere Faktoren wie Religion oder Ethnizität, sowie der entwickelten Bürokratie beinhaltet.

Was untersucht die Wissenschaftstheorie auf systematische Weise?

Die theoretischen Grundpositionen von einzelnen Texten der historischen Forschung, aber auch kollektiv des Werks bestimmter Autoren oder historiographischer Schulen.

In erster Linie werden dabei die ontologische, die epistemologische und die methodologische Grundposition, das Menschen- und Gesellschaftsbild sowie die Zweckebene analysiert.

Alle wissenschaftlichen Texte, Schulen und Strömungen zur Politikgeschichte können

vier Master Paradigmen zugeordnet werden, welche sich mittels einer 2x2-Matrix systematisieren lassen


 

Positivistisch-szientistisches Paradigma
Interpretativ-hermeneutisches Paradigma
Kritisch-humanistisches Paradigma
Totalistisch-strukturalistisches Paradigma
 

Welche Schulen gehören zu:

Positivistisch-szientistisches Paradigma
Interpretativ-hermeneutisches Paradigma
Kritisch-humanistisches Paradigma
Totalistisch-strukturalistisches Paradigma

Positivistisch-szientistisches Paradigma = Positivismus New Political History / Konfuzianische Geschichtsschreibung das Ziel, aus der Geschichte allgemeingültige Gesetze abzuleiten.
Interpretativ-hermeneutisches Paradigma = HistorismusTextkritische Schule, die sich intensiv mit dem Bedeutungswandel bestimmter Begriffe in der Zeit auseinandergesetzt hat.
Kritisch-humanistisches Paradigma = Sozialgeschichte der Politik & ab 2 hälfte 20Jh. nicht orthodoxer Marxismus (vorher Totalistisch-strukturalistischen Paradigma)
Totalistisch-strukturalistisches Paradigma =Die Sozialdarwinistische Geschichtsschreibung meinte dieses Gesetz im sozialdarwinistischen Prinzip des "survival of the fittest" gefunden zu haben, die orthodoxe marxistische Geschichtsschreibung (Marxismus) im historischen Materialismus und dem Gesetz des Klassenkampfs.

Transnationale Geschichte -> Globalisierung VS nationale Geschixhte

Merkmale?

Ab 1970 entsteht in DE eine Generation mit grosser Abneigung gegen NAtionalismus

Davor befürwortete ab dem 1880/1890er Jahren das nationalistische Bildungsbürgertum die DE Kolonialexpansion

Hochadel & Grossbourgeoisie konnten sich nie mit den Kolonialprojekten anfreuden

Der Nationalstaat bleibt vorerst der entscheidende Ort, trotz Fokus auf Transnationalität

Nitsche. Vom Nutzen und NAchteil der Historie für das Leben.

3 Arten der Historie: monumentalistische / kritische / antiquarische (das Bewahrende = Identitätsfunktion durch sammeln)

Für den historischen Menschen ist Geschichte Erkenntrnis. Geschichte = Lebenshilfe. Die Notwendigkeit der Historie ist einer der höchsten Sorgen in betreff der Gesundheit eines Menschen. ABER ein Übermass der Historie schade dem Lebendigen.

Untere Klassen durch Historie anspornen infolge Heimantverbundenheit

Wir sind die Resultate früherer Geschlechter

The religious cold war KIRBY.

Interessanter Wechsel bei der Religiosität der Politik. Wieso?

Heiliger Stuhl ab 1940 gegebn Kommunismus. Westliches Bündnis Vatikan & Truman (wolle auch Islam ins Boot holen gegen Kommunismus)

Saudia Arabien-< US Ölfirmen gegen Salafistische Arbeitergruppen

Koalition von Christen + Moslems in Afghanistan gegen laizistische Kommunisten

USA erst ab den 80er Jahren dipl. Vertretung im Vatikan

Zarenreich bis 1917 orthodox. Kaukasus neu Hoffnung für islamische Intelekteuelle im laizistischen Kommunismus

Reagan wird von Evangelikalen gewählt 80er Jahre = New Christian richt / zur gleichen Zeit Politischer Islam im Aufstieg nach den sozialistisachen und nationalistischen Phasen

USA zwar säkular aber judeo-christlich ≠ laizistisch

Um 1900 war in USA liberaler Protestantismus vorherrschend - > im Kalten Krieg "in God we trust" USA fördert die Evangelikalen NEU Religiosität = Patriotismus, davor ganz klar Religion ≠ Staat

Die Orthodoxie in Russland wieder im Aufstieg

Positivistisch-szientistisches Paradigma
 

Forschungsziel?

Geschichtswissenschaft führt zu einer rationalen Erweiterung des Wissens und damit zu gesellschaftlichem Fortschritt. In der Regel werden keine ethisch-normativen Werturteile gefällt und es besteht eine Tendenz zur Erhaltung des Status-quo oder zumindest ein mangelndes Interesse, den Status-quo zu ändern.

Interpretativ-hermeneutisches Paradigma
 

Forschungsziel?

Über die subjektiven Sinngehalte der Akteure sollen historische Entwicklungen gedeutet werden.
Charakteristisch ist ein mangelndes Interesse, den soziopolitischen Status-quo zu ändern.
 

Kritisch-humanistisches Paradigma
 

Forschungsziel?

Kritisch-humanistische Geschichtswissenschaftler verstehen sich als engagierte Historiker, die mit
ihrer historia activa Befreiung von Bevormundung, Entfremdung, Ausbeutung und Unterdrückung
durch Kritik, Bildung und soziale Reformen anstreben. Werturteil in der Form einer radikalen ideologischen Ablehnung des konstruierten, historischen Status quo.

Totalistisch-strukturalistisches Paradigma
 

Forschungsziel?

Es besteht ein Forschungsinteresse an sozialem Wandel. Die objektiv gegebenen Strukturen sollen
zu diesem Zweck verstanden, erklärt und kritisiert werden; ideologische Befürwortung eines radikalen, umfassenden Wandels der strukturellen Wirklichkeit, der durch Widersprüche in den Strukturen bedingt wird.