AF-G Kurs 3 Kapitel 1 Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen / Setting Schule

Selbstformulierte MC-Fragen zum Modul AFG der FernUni Hagen SS2018

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Kartei Details

Karten	12
Lernende	18
Sprache	Deutsch
Kategorie	Psychologie
Stufe	Universität
Erstellt / Aktualisiert	30.05.2018 / 26.02.2025
Weblink	https://card2brain.ch/box/20180530_afg_kurs_3_kapitel_1_gesundheit_bei_kindern_und_jugendlichen_setting_schule
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Welche Aussagen zur Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen sind korrekt?

Unter der Kindheit wird im Allgemeinen die Lebensphase bis zur Volljährigkeit verstanden

Nach Lohaus und Klein-Heßling (2009) werden Jugendliche in ihrem Gesundheitsverhalten zunehmend unabhängig von ihren Eltern

Gesundheitsverhalten, wie bspw. körperliche Betätigung, Essverhalten und Zahnhygiene, werden in der Kindheit erlernt und bleiben über die folgenden Lebensabschnitte hinweg relativ stabil

Durchschnittlich essen Kinder und Jugendliche etwa 2 bis 3 Optionen Obst täglich, wobei weniger als die Hälfte der Mädchen und Jungen mehr als drei Portionen am Tag konsumieren

Laut Rabenberg und Mensink (2013) decken Kinder und Jugendliche durchschnittlich etwa mehr als die Hälfte ihres Flüssigkeitsbedarfs über zuckerhaltige Erfrischungsgetränke.

Aussagen zu Entwicklungsaufgaben. Was ist korrekt?

Erstmals definiert von Havighurst 1948.

Entwicklungsaufgaben haben nur wenig Einfluss auf die Gesundheit.

Chronische Erkrankungen erschweren die Bewältigung von Entwicklungsaufgaben.

Laut Pfeiffer und Pinquart (2013) kann überprotektives Elternverhalten Stress eingrenzen und somit die altersgerechte Entwicklung erleichtern.

Eine Studie von Baker, Niec und Meade (2012) fand, dass Kinder mit Asthma signifikant weniger qualitative Freundschaften berichten, besonders wenn mit der Krankheit viele Fehltage in der Schule einhergehen.

Kindliche Krankheits und Gesundheitskonzepte. Welche Aussagen stimmen?

Sauberkeit ist für Kinder Voraussetzung für Gesundheit.

Ein gut funktionierendes Mikrosystem ist für Kinder Voraussetzung für Gesundheit.

Im Gegensatz zu Piaget, betonte Vygotski wie frühe Entwicklung durch elterliche Erziehung und soziale Interaktion passiert

Traditionell wurde der strukturgenetische Ansatz nach Piaget (1971), der von einer phasenweisen Entwicklung kognitiver Fähigkeiten ausgeht, auf die Entwicklung von Krankheitskonzepten übertragen (Bibace & Walsh, 1980).

Hansdottir und Malcarne (1998) bestätigten empirisch, dass die Beschreibung von Krankheiten von isländischen Kindern ihrer kognitiven Entwicklungsphase nach Piaget entspricht.

Eiser, Patterson und Eiser (1983) untersuchten in einer Interviewstudie das Verständnis von präventivem Verhalten von 6- bis 11-Jährigen. Welche Aussagen sind korrekt?

Fast alle Kinder konnten bereits präventive Verhaltensweisen schildern, wobei bei den jüngeren Kindern hier noch Unsicherheit bestand.

80 % der Sechsjährigen konnten keine präventiven Maßnahmen anführen.

Bei den Achtjährigen kannten nur noch 10 % keine präventiven Maßnahmen.

Ein Großteil der befragten Kinder nannte gesunde Ernährung als Präventionsmaßnahme.

Auch jüngere Kinder in dieser Untersuchung berichteten bereits, dass Zähneputzen wichtig ist.

Welche Aussagen zum ökologisch-systemischen Ansatz nach Bronfenbrenner (1977) sind richtig?

Bronfenbrenner beschreibt die Entwicklung von Kindern als das Resultat von Interaktionen zwischen dem Individuum mit seinen Eigenschaften und Prädispositionen und verschiedenen Umweltkontexten.

Als Mikrosystem wird die unmittelbare Umgebung des Kindes bezeichnet, mit dem ein Kind direkt interagiert. Hierzu gehören Freunde, Lehrer und Erzieher, wobei Lehrer zum Beispiel das Angebot an gesunden Nahrungsmitteln beeinflussen können.

Das Mesosystem betrifft Beziehungen und Interaktionen zwischen den verschiedenen Mikrosystemen. Zum Beispiel können Eltern durch Erzieher dazu angeregt werden, auch zu Hause auf ausreichenden Sonnenschutz zu achten.

Als Exosystem werden die Interaktionen zwischen Akteuren des Mikrosystems und der Umwelt, zu der das Kind nicht unmittelbar gehört, bezeichnet.

Zuletzt geschieht Entwicklung innerhalb des Makrosystems.

Welche Aussagen zum Sozialisationskontext Familie stimmen?

Laut de Vries, Koletzko und Petermann (2008) spielen besonders die Eltern eine wichtige Rolle für das Gesundheitsverhalten ihrer Kinder und viele Programme richten sich sogar ausschließlich an Eltern.

Eltern treffen medizinische Entscheidungen für ihre Kinder, z.B. darüber, ob die Kinder geimpft werden, und Entscheidungen, die das Gesundheitsverhalten prägen, wie Verfügbarkeit kalorienreicher Snacks im Haushalt (Tinsley & Burleson, 2011)

Im mittleren Kindesalter sind Eltern für die Entwicklung von Gesundheitsroutinen und Automatismen, wie regelmäßiges Zähneputzen oder Verzicht auf das Auto bei kurzen Strecken, verantwortlich (Lohaus & Klein-Heßling, 2009)

Ein weiterer Einflussfaktor ist der Erziehungsstil der Eltern. Als besonders gesundheitsförderlich hat sich ein autoritäre Erziehungsstil erwiesen.

Die Überlegenheit des autoritären Erziehungsstils zeigte sich in empirischen Studien zum Beispiel für Ess- (Johannsen, Johannsen, & Specker, 2006), Schlaf- und Bewegungsverhalten (Philips, Sioen, Michels, Sleddens, & Henauw, 2014)

Was sind häufige Settings zur Gesundheitsförderung und Prävention bei Kindern in Deutschland?

Schulen

Kitas

Kindergärten

Jugendtreffs

Sportvereine

Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention im Setting Schule

Es werden drei Ansätze der Gesundheitsförderung in Schulen unterschieden: Verhaltensbezogene Gesundheitsförderung und Prävention in der Schule, gesundheitsfördernde Schule und gute gesunde Schule.

Es besteht ein Zusammenhang zwischen Übergewicht und schlechterer schulischer Leistung (Dadaczynski, 2012)

Die zwei bedeutsamsten Programmarten für Kinder und Jugendliche sind Lebenskompetenzprogramme und Standfestigkeitstrainings.

Standfestigkeitstrainings verhaltensunspezifisch und zielen auf die Förderung allgemeiner Fähigkeiten und Bewältigungskompetenzen ab.

Bezogen auf Lebenskompetenzprogramme gestaltet es sich schwierig, umfassende Aussagen bezüglich der Wirksamkeit zu treffen, da die meisten Evaluationsstudien sich auf Programme beziehen, bei denen Lebenskompetenzprogramme nur eine Teilkomponente darstelle

Was gehört zu den Lebenskompetenzen laut dem Life Skills Ansatz der WHO (1994)

Entscheidungsfähigkeit ermöglicht einen konstruktiven Umgang mit Entscheidungen des täglichen Lebens und kann die Gesundheit beeinflussen, indem Personen aktiv Entscheidungen über ihre Gesundheit treffen und unterschiedliche Optionen in Betracht ziehen kö

Interaktives Denken ermöglicht es, unterschiedliche Konsequenzen von Handlungen oder Nicht-Handlungen auch ohne direkte Erfahrung zu berücksichtigen und erleichtert dadurch das Treffen von Entscheidungen sowie Problemlösungen.

Affektive Kommunikation ermöglicht, dass Personen sich verbal und nonverbal angemessen ausdrücken können.

Empathie ist die Fähigkeit sich in andere hineinzuversetzen. Sie kann die Bereitschaft zur Hilfestellung, Toleranz und das Überwinden von Stigmata unterstützen.

Stressbewältigung ermöglicht es, Stressauslöser und Stressreaktionen zu erkennen und angemessen zu handeln.

Was trifft auf das Programm Klasse2000 zu?

Wird seit 2000 in den Klassenstufen 1 bis 4 durchgeführt.

Im Jahr 2017 nahmen deutschlandweit bereits über 20000 Klassen teil

Durchgeführt wird das Programm von Eltern mit Unterstützung von Gesundheitspsychologen.

Die theoretischen Grundlagen des Programms entstammen der sozialkognitiven Theorie und der Theorie des geplanten Verhaltens, dem Selbstmanagement-Ansatz und der Theorie der sozialen Informationsverarbeitung.

Bei fortwährender Evaluation wurden hauptsachlich die Auswirkungen auf das Rauch- und Trinkverhalten untersucht.

Aussagen zum Programm "GO!"

Was trifft zu?

Ein Programm im Setting Schule, das sich an Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren richtet und die Förderung der seelischen Gesundheit sowie die Prävention von Depressionen und Angststörungen zum Ziel hat, ist "Gesundheit und Optimismus (GO!)"

Das Programm ist ein universelles Präventionsprogramm.

Es wird von qualifizierten Trainern im Klassenverband durchgeführt und basiert auf kognitiv verhaltenstherapeutischen Grundlagen.

Für Trainer gibt es ein ausführliches Programmmanual und Arbeitsmaterialien wie Arbeitsblätter, Quizzes und Vorgaben zu Rollenspielen.

Besteht aus 18 Einheiten, zu je 9 Minuten.

Was gehört zum Ablauf von "GO!"

Einführung "LET'S GO!"

Die Kernthemen des Programms sind Angst (zwei Einheiten) und Depression (eine Einheit), Stressbewältigung (zwei Einheiten) und soziale Kompetenzen (eine Einheit).

Ausklang "GO AWAY!"

Angst III "Lebendig begraben. Zwei Mal."

Stressbewältigung II "Erfolgreich prokrastinieren"

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