Entwicklungspsychologie - UNIBE

Kail, Children and their development Erstellt aus den Folien der Vorlesung Entwicklungspsychologie 1 an der Universität Bern

Kail, Children and their development Erstellt aus den Folien der Vorlesung Entwicklungspsychologie 1 an der Universität Bern


Set of flashcards Details

Flashcards 78
Students 20
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 14.05.2018 / 09.10.2023
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https://card2brain.ch/box/20180514_entwicklungspsychologie_unibe
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Langzeitgedächtnis

Information kann für immer behalten werden und ist in Netzwerken gespeichert.
keien Kapazitätsgrenzen, vergessen = nicht wiederfinden von Infos wegen: falscher Ablage, zu schwacher Verbindung zu anderen Gedächtnisinhalten oder zu lange nicht mehr aktiviert worden

Deklaratives Gedächtnis
 

Teil des Langzeitgedächtnis
Gedächtnis für Fakten, ein einziger Lerndurchgang kann ausreichen für lebenslange Erinnerung aber gleichzeitig eine hohe Vergessensrate

implizites Gedächtnis (prozedurales Gedächtnis)

funktioniert eher langsam aber dafür nahezu unfehlbar auch nach langer Zeit
Dinge wie Tennis spielen, Auto fahren, Wahrnehmungsprozesse etc.

Priming

die Beeinflussung der Verarbeitung eines Reizes dadurch, dass ein vorangegangener Reiz implizite Gedächtnisinhalte aktiviert hat. Diese Aktivierung spezieller Assoziationen im Gedächtnis aufgrund von Vorerfahrungen mit den betreffenden Informationen geschieht häufig und zum allergrößten Teil unbewusst

semantisches Priming

bezeichnet, dass die Verarbeitung eines Wortes die Verarbeitung eines zweiten nachfolgenden Wortes beeinflusst, falls zwischen beiden Wörtern eine kategorielle Beziehung besteht. (Brot -> Käse und Butter)

perzeptuelles Priming

zuvor gezeigte Bilder werden schneller (auch unvollständiger) erkannt

autobiografisches Gedächtnis

Teil des Gedächtnisses für das Speichern von autobiographischen Episoden mit großer Bedeutung für das Individuum. Sie werden dauerhaft behalten und bilden einen Kontext für Inhalte des episodischen Gedächtnisses.

Zugrunde liegende Prozesse für Entwicklungsveränderung

1. Veränderung in neuronalen Strukturen
2. Veränderung der Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit
3. Aufmerksamkeit
4. Strategien
5. Wissensbasis/Vorwissen
6. Metagedächtnis

Deklaratives Metagedächtnis

Faktenwissen bzgl. Personenmerkmale, Aufgabencharackteristika, Strategien etc. <- verbalisierbar und faktisch verfügbar
Indirekter Einfluss des deklarativen Metagedächtnises auf Gedächtnisleistung: wird vermittelt über Strategien

prozedurales Metagedächtnis

kontrolliert gedächtnisbezogene Aktivität <- kaum verbalisierbar
durch Monitoring und Controlling

Monitoring

wie wird die aktuelle Aufgabenbewältigungsubjektiv wahrgenommen im Vergleich zur objektiven Bewältigung?
- vor dem Lernen "ease-of-learning" EOL (Leistungsprognose)
- Während des Lernens " feeling of knowing" FOK und "judgment of learning" JOL
- bei der Wiedergabe "confidence judgment" CJ (wie sicher ist man, dass die gegebene Antwort richtig ist)

Controlling

welche Konsequenzen für das Lernverhalten zieht jemand aufgrund seiner subjektiven Wahrnehmung?
- vor dem Lernen: Lernart und Lernform festlegen
- während dem Lernen: Lernzeitallokation (schwieriges wird länger gelernt als einfaches)
- bei der Wiedergabe: Korrekturen, Auslassen, "ich weiss nicht"

2 Perspektiven der Intelligenzentwicklung

1. Transaktionaler Zugang: Genetik und Umwelt führen zu Intelligenzunterschieden
2. Psychometricher Ansatz: Intelligenz ist ein multifaktorielles Konstrukt

geteilte Umwelt-Einflüsse

- sozioökonomischer Status
- Familienklima
- Beziehung der Eltern
- Nachbarschaft
- schulische Erwartung
- Zugang zu Fördermöglichkeiten etc.

-> Geteilte Umwelten sind nicht gleich!

nicht geteilte Umwelt-Einflüsse

- Schwangerschafts- und Geburtsverlauf
- Kind-spezifisches Elternverhalten
- Freizeit
- Freundschaften
- Schulklasse
- Geschwister etc.

Entwicklungsquotient (DQ)

eigenet sich für die frühe Aufdeckung neurologischer Besonderheiten und um Entwicklungsprozesse abzubilden

 Kognitive Basiskompetenzen in der Intelligenzentwicklung

- Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit: umso schneller desto intelligenter
- Arbeitsgedächtnis: Hochbegabte haben typischerweise ein extrem gutes Arbeitsgedächtnis

höher geordnete kognitive Prozesse in der Intelligenzentwicklung

- Strategien: Hochbegabte entdecken Strategien früher und setzten diese flexibler ein
- Vorwissen: ist die Wissensbasis nicht elaboriert genug schneidet man schlechter am IQ Test ab
- Metakognitive Prozesse: Hochbegabte können ihre Gedächtnisleistungen besser überwachen und steuern

Sternbergs Theorie der Intelligenz

1. Kontext: Intelligente Leistungen sind in ihrem Kontext zu verstehen, je nach Umwelt gibt es andere Anforderungen (Bananen Dealer). 3 Prozesse in der Kontextsubtheorie:

  • Adaption an die Umwelt
  • Selektion einer besser passenden Umwelt
  • Formung der Gegebenheiten für eine bessere Anpassung

2. Erfahrung: Frühere Erfahrungen beeinflussen jetztige Leistung (hatte ich schon einmal ein ähnliches Problem)
3. Komponenten: Hier sind im wesentlichen Prozesse aus dem Inforamtionsverarbeitungsansatz integriert -> Metakomponenten, Leistungspkomponenten, Wissenskomponenten...

vier Basis-Voraussetzungen des Problemlösens

1. Zielgerichtetheit
2. Ist-Soll-Diskrepanz (Hindernisse die im Weg zum Ziel sind)
3. Operatoren (Hilfsmittel)
4. Evaluation (der zielgerichteten Handlungen)

Gründe defizitärer Planungsfähigkeit jüngerer Kinder

- Planung verlang Inhibition (Verhaltenskontrolle)
- Planung braucht Zeit 
- metakognitive Strategien - Kinder tendieren zu Überschätzung ihrer Lösungen
- beansprucht hohe mentale Ressourcen
- Planen = spezielle Strategien

prosodische Kompetenz der Sprache

Zweck und Ziel: Zugang zur Sprache schaffen; Sprachwahrnehmung und erste Laute

  • Lautwahrnehmung und -unterscheidung
  • Intonationskontur (Tonhöhe und Tonverlauf)
  • Betonung
  • Rhythmische Gleiderung

linguistische Kompetenz der Sprache

Zweck und Ziel: Worverständnis und Sprachverständnis

  • Morphologie: Wissen über Morpheme (kleinste Einheiten der Sprache - Auto vs. Autos)
  • Syntax: Regeln zur Satzbildung 
  • Lexikon: Wortbedeutung
  • Semantik: Satz- und Wortbedeutung

pragmatische Kompetenz der Sprache

Zweck und Ziel: Sprache als effiktives Mittel zur zielgerichteten Kommunikation einsezten

  • Sprachakte: situationsangepasstes sprachliches Handeln (Lautstäkre, Sprechpausen, Betonung etc.)
  • Diskurs: Kohärenz der Konversation erhalten

Nature

Gene

Nurture

Umwelt

sorting

Ausmass des Strategieeinsatzes beim Lernen

Clustering

Ausmass der Strategienutzung beim Abruf

Lernbeschränkungen

  1. Ganzheitsbeschränkung
  2. Taxonomische Beschränkung
  3. Disjunktionsbeschränkung

Ganzheitsbeschränkung

Benennung bezieht sich auf das Objekt als Ganzes und nicht seine Teile oder Eigenschaften (Mutter zeigt auf Tier und sagt Hase, Kind lernt dass Tier Hase heisst und nicht, dass Hase die Bezeichnung für die Ohren des Hasens ist)

Taxonomische Beschränkung

neu erworbenes Wort bezieht sich auch auf andere Objekte der gleichen Kategorie
Probleme bei Objekten mit ähnlicher Form aber unterschiedlichen Funktionen

Disjunktionsbeschränkung

neu erlerntes Wort bezieht sich auf das Objekt, das bislang noch keinen Namen hat (Umwelt bringt einem das bei was neu ist)

Wug Test

Auch von erfundene Wörter kann richtiger Plural gebildet werden

Modelle des Schriftspracherwerb

  1. Logographische Strategie
  2. Alphabetische Strategie
  3. Orthographische Strategie

Logographische Strategie

Rein visuelle Strategie. 
Phonologische Bewusstheit = Reime erkennen, Anfangsbuchstaben heraushören, Silben klatschen und zählen

Alphabetische Strategie

Zuordnung von Lauten zu Buchstaben, Wort wird nach der sequentiellen Folge seiner Elemente analysiert und lausprachlich zugeordnet = dekodieren 

Orthographische Strategie

automatische analyse von Wörtern in grösseren Einheiten (Silben, häufige Buchstabensequenzen), stützt sich auf intuitive linguistische Wortbildungsregeln.
Im Endstadium: automatischer und unbewusster Abruf der Gedächtnisbilder

Entwicklungsverlauf in mathematischen Fähigkeiten

  1. Unterscheidung von Mengen
  2. Zählfertigkeit
  3. Mengenvergleiche
  4. Number Line: Zahlenstrahl  1-----------10, wo befindet sich z.B 6?
  5. Symbolfähigkeit