Entwicklungspsychologie - UNIBE

Kail, Children and their development Erstellt aus den Folien der Vorlesung Entwicklungspsychologie 1 an der Universität Bern

Kail, Children and their development Erstellt aus den Folien der Vorlesung Entwicklungspsychologie 1 an der Universität Bern


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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
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Crée / Actualisé 14.05.2018 / 09.10.2023
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Methoden der Enwicklungspsych

- Systematische Beobachtung
- Aufgabenbewältigung
- Non-invasive physiologische Messung

Querschnitsstudien

1 Messuung in verschiedenen Altersgruppen, unterschiedliche Altersgruppen werden dann verglichen

Längsschnittstudien

mehrere Messungen der gleiche Gruppe, Vergleich einzelner Individuen mit sich selbst

5 Theorien der Entwicklungspsych

- biologische Sichtweise
- psychodynamische Sichtweise
- Lerntheoretische Sichtweise
- Kognitive Entiwcklunstheorie
- Kontexttheorien

Biologische Sichtweise von Entwicklung

Entwicklung = Reifung. Verhalten isst adaptiv und sicher überleben.
Annahme von kritischen Perioden, in denen Entwicklung und Lernen am besten stattfinden

Psychodynamische Sichtweise von Entwicklung

Entwicklung = Bewältigung von Entwicklungsaufgaben und Hürden.
Güte der Bewältigung der vorhergehenden Stufe determiniert weitere Entwicklung (Erikson und seine 8 psychosoziale Konflikte)

Lerntheoretische Sichtweise von Entwicklung

Kind als tabula rasa, Entwicklung = Erfahrungen mit der Umwelt
(Watson, Skinner und Bandura)

-> Lernen und Entwicklung kann nicht nur aufgrund von Verstärkung und Bestrafung erklärt werden

Kognitive Enwicklungstheorie

Piaget's Stufentheorie -> heute neo-piaget'sche Sichtweise

Kontexttheorie der Entwicklung

Lev Vygotski: Entwicklung in kulturellen Kontext

Epigenesis

Veränderung von Phenotypmerkmalen ohne dass sich die genetische Ausstattung verändert hat

Embryonale Phase

Gestationswoche 3-8

- aus Ektoderm bildet sich Haare, Haut und Nervensystem
- aus Mesoderm bildet sich Muskeln, Knochen und das Herz-Kreislauf-System
- aus Endoderm bilder sich Verdauungsystem und Lungen

Phase des Fötus

Gestationswoche 9-38. Geschlechtsdiffernzierung, Entwicklung des Nervesystems. Überlebensfähig ab Woche 30.

- Neurogenesis: neue Zellen enstehen druch Zellteilung. Pränatal besonders wichtig für das Zentrale Nervensystem
- Zellmigarion: Die meisten Zellen haben ihren Zielort mit 7 Monaten erreicht. (Fehler können Ursachen sein für Lernstörungen oder Epilepsie
- Zelldifferenzierung: Zellen werden immer grösser, Dendriten und Synapsen bilden sich

Synaptogenese 

Bildung von Synapsen

Unterschiedliche Teile des Gehirns zu unterschiedlichen postnatalen Zeitpunkten - zuerst visueller und auditatider Kortex, dann Sprachareale und zuletzt höher geordnete kognitive Fähigkeiten.

passive Gen-Umwelt Korrelation

Eltern geben den Kindern die genetische Ausstattung mit und gestalten ihre Umwelt (Kind passiv)

Evokative Gen-Umwelt Korrelation

Unterschiede in genetischer Ausstattung ruft andere Umweltreaktionen hervor (Sunshine-Kinder rufen andere Reaktionen hervor als "Knurrkinder)

Aktive Gen-Umwelt Korrelation

Kind mit seiner spezifischen genetischen Ausstattung sucht sich seine "Nische"

Teratogene

Spezifische negative Einflüsse (Alk, Stress, schlechte Ernährung, Alter, Krankheit etc)
Ausmass des negativen Einflusses eines Teratogens hängt vom Genotyp ab.

3 Methoden der Säuglingsforschung

1. Physiologische Reaktionen: Herzrate, Saugfrequenz, Kopfbewegung, EEG, leg kicking
2. Blickmessung:
- Präfrenezmethode: Früher Fantz's Box, heute Brilllen
- Habituations-Dishabituations-Methode: 1. wiederholte Präsentation desselben Stimulus 2. zeigt Desinteresse 3. neuer Stimulus
- Erwartungsverletzungs-Methode
3. Greif-/ Such-/ Auswahlmethoden

Perceptual norrowing

man kommt mit starker Unterscheidungsfähigkeit zur Welt, bis zum sechsten Lebensmonate kann man sehr gut zwischen Sprachen und Gesichtern unterscheiden. Danach spezialisiert man sich auf die eigene Sprache und Ethnie

Other-race-Effekt

nach dem sechsten Lebensmonat erkennt man nur noch Gesichter eigener Ethnie

Cephalocaudale Abfolge

Körperkontrolle entwickelt sich von oben nach unten

predictive reaching

bereits 18 Wochen alte Säuglinge greifen nach sich schnell bewegenden Objekten in vorausplanender Weise

Akkommodation

neue Erfahrungen führen dazu, dass das vorhandene Verständnis über die Welt an die neuen Erfahrungen angepasst wird
(Kind zeigt auf Katze und sagt wau wau weill es gelernt hat das alles was vier Beine und einen Schwanz hat ein Hund ist)

Assimilation

neue Erfahrungen werden direkt in bestehendes Verständnis über die Welt eingebaut
(Mutter zeigt auf Dackel und sagt wau wau, später zeigt Mutter auf Dogge und sagt wau wau, Kind lernt so Schma Hund)

4. Stufen, Piaget's Theorie der kognitiven Entwicklung

1. Senso-motorische Stufe
2. Prä-operationale Stufe
3. Konkret-operationale Sufe
4. Formal-operationale Stufe

Piaget's Senso-motorische Stufe

Geburt bis 2. Jahre: sog. zirkula-Reaktionen, Kinder explorieren Objekte in ihrer Umwelt, Verständnis von einfachen Ursache-Wirkung-Zusammenhängen (zum Beispiel das Verstehen eines Lichtschalters).

Objektpermanenz: Verständnis, dass ein Objekt noch weiter existiert, obwohl man es selbst nicht sieht

Piaget's Prä-operationale Stufe

2 bis 7 Jahren, erste Symbolbenutzung (z.B. Schulterzucken), Fähigkeit Dinge und Ereignisse mental zu repräsentieren, Eindimensionalität im Denken (Glas Test).
Egozentrismus - fehlende Perspektivenübernahme-Kompetenz (wenn ich das Objekt nicht sehen kann, kann das auch sonst niemand)

Piaget's Konkret-operationale Stufe

7 bis 11 Jahren. Denken wird systematischer: Schlussfolgerungen werden gezogen, Operationen können rückgängig gemacht werden, Strategien werden entdeckt

Piaget's Formal-operationale Stufe

ab 11 Jahren. wird nicht von jedem im Hinblick auf ale Aspekte des Denkens erreicht, vor allem: deduktives Denken und richtiges Schlussfolgern

Kognitive Entwicklung im Mehrspeichermodell

Ergebnis von vielen quantitativen Veränderungen in den verschiedenen Bereichen der Inforamtionsverarbeitung

Wesentliche Faktoren mit denen kognitive Entwicklungsveränderungen erklärt werden können

- Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit
- Aufmerksamkeit
- Arbeitsgedächtnis
- Strategien
- Vorwissen
- Metagedächtnis/Metakognitionen

biologisch vorprogrammierte Fähigkeiten die einer besonders schneller Verfeinerung der Kompetenz unterliegen

- Unterscheidung belebt vs. unbelebt
- Verstehen von Absichten und Zielen von anderen
- Wiedererkennen von Gesichtern
- Sprache
- Physikalische Gesetze

Sprache im Enwicklungsprozess gemäss Vytgoksky

1. Sprache vom kompetenteren Interaktionspartner begleitet das kindliche Tun
2. Lautes Sprechen vom Kind selber initiiert und steuert das Tun
3. Inneres Sprechen: automatisiert Handlungssteuern (entwickelt sich zwischen 6 und 9 Jahren)

Elaborativer Kommunikationsstil

Mutter sagt dem Kind es soll der Oma erzählen was sie am Sonntag getan haben, antwortet das Kind nicht, variiert die Mutter die Frage: wir sind doch mit dem Bus dahin gefahren, weisst du noch

Repetitiver Kommunikationsstil

"Erzähl der Oma wo wir am Sonntag waren"... Kind sagt nichts, Mutter wiederholt die Frage "Komm schon erzähl"

Zone der proximalen Entwicklung

definiert die Bandbreite von Aufgaben, die ein Kind zwar noch nicht ganz alleine bewältigen kann, die aber unter Begleitung und Ermutigung durch einen kompetenteren Partner gemeistert wird

Scaffolding

das helfende Begleiten einer weniger kompetenteren Person durch einen kompetenteren Partner, der auf das Lern- und Lösungsverhalten kontibuierlich reagiert und hilft, das Probelm zu verstehen und Lösungswege zu generieren

guided Participation/apprenticeship

durch Beobachtunf und selbständiges Ausprobieren, weniger druch sprachliche Instruktion und Begleitung, werden neue Fähigkeiten und Fertigkeiten erworben

Zentrale theoretische Ansätze ähneln sich durch 

 

Zentrale theoretische Ansätze unterscheiden sich im Bezug auf die Frage

- die aktive Rolle, die das Kind in seiner eigenen Entwicklung einnimmt
- die Annahme von komplexen Interaktionen zwischen dem sich entwickelnden Kind und seiner Umwelt

 

- ob Entwicklung bereichs-übergreifend oder domänen-spezifisch abläuft
- wie stark der Einfluss von biologische angelegten Fähigkeiten einerseits und
- der Umwelt anderseits ist

Kurzzeitgedächtnis

beschränkte Kapazität (Flaschenhals), Info hält nur für ein paar Sekunden, 7 +/- 2 Items