M1 Einführung in die Psychologie

Gerrig und Vorlesungen ab Unit 10 bis Unit 16 (Ergänzung zu den Karteikarten von Alisa Hager)

Gerrig und Vorlesungen ab Unit 10 bis Unit 16 (Ergänzung zu den Karteikarten von Alisa Hager)

Set of flashcards Details

Flashcards 66
Students 13
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 16.02.2018 / 27.06.2020
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Entwicklungsalter

• Entwicklungsalter: Unterscheidung zwischen Lebensalter und Entwicklungsalter (Alter, in denen Menschen eine gegebene Stufe körperlicher oder geistiger Entwicklungen aufweisen)

Kohorte

  • Kohorte: Gruppe von Personen, die in derselben historischen Zeitspanne geboren wurden wie die Versuchsperson

Längsschnitt - Vorteile/Nachteile

  • Längsschnitt: Forschungsdesign -  dieselben Personen werden wiederholt beobachtet und untersucht, oft über mehrere Jahre hinweg
    • Vorteile: altersbedingte Veränderungen nicht durch wandelnde soziale Umstände bedingt, da alle dieselbe Zeitspanne durchleben
    • Nachteile: bestimmte Verallgemeinerungen können nur im Bezug auf dieselbe Kohorte getroffen werden, Studien sind kostenintensiv, Verlust von Daten (Vpn steigt aus etc.)

Querschnitt - Vor-/Nachteile

  • Querschnitt: Gruppen von Probanden unterschiedlichen Alters werden zur gleichen Zeit untersucht und verglichen
    • Vorteil: es können Zusammenhänge zwischen Verhaltens- und Altersunterschieden hergestellt werden, kostengünstig, schnell
    • Nachteil: Altersbedingte Veränderungen sind konfundiert mit Unterschieden in den sozialen und politischen Bedingungen

fetales Stadium

  • •fetales Stadium
    • •8.Woche bis Geburt, Bewegungen können ab der 16. Woche gespürt werden
    • •die meisten der 100 Milliarden Neurone sind entstanden

Was sind Teratogene ?

  • Teratogene: Umweltfaktoren, die während der Schwangerschaft zu strukturellen Anomalitäten des Fetus führen

Physische Entwicklung folgt zwei Prinzipien

  • Proximodistales Prinzip: nahe an der Mitte gelegene Körperteile entwickeln sich schneller
  • Cephalokaudales Prinzip: Entwicklung vollzieht sich vom Kopf aus in Richtung der Füße

Hirnentwicklung

  • Hirnentwicklung (zuerst: limbisches System für Verarbeitung von emotionalen Prozessen, dann: Frontallappen für die Verarbeitung vorausplanenden Denkens und Emotionskontrolle) → Neigung zum riskanten Verhalten

Was verändert sich beim visuellen System?

Schema

  • Schema: geistige Strukturen, mit deren Hilfe Menschen die Welt interpretieren

Sensumotorische Intelligenz

  • Sensumotorische Intelligenz: erste Schemata von Kleinkindern, die Saugen, Greifen etc. steuern

sensumotirisches Stadion

•wichtigste kognitive Funktion: Objektpermanenz: Dinge existieren auch unabhängig des eigenen Verhaltens

präoperatorisches Stadion

  • •2-7 Jahre - verbesserte Fähigkeit zur mentalen Repräsentation von physikalisch nicht vorhandenen Objekten
  • •geprägt von Egozentrismus, Kind kann sich nicht in andere Person eindenken
  • •Zentrierung: Aufmerksamkeit wird nur auf einen Aspekt einer Situation gerichtet

konkret-operatorisches Stadion

  • •7-11 Jahre - in der Lage, Handlungen im Geist auszuführen, Entwicklung logischen Denkens
  • •erlernen Prinzip der Erhaltung/Invarianzprinzip: physikalische Eigenschaften eines Objekts ändern sich nicht direkt, wenn das Aussehen verändert wird

formal-operatorisches Stadion

  • •ab dem 11. Lebensjahr, Fähigkeit zu abstraktem Denken
  • •Kinder werden sich bewusst, dass ihre Realität nur eine von vielen Realitäten ist
  • •stellen Fragen nach Gerechtigkeit, die Welt und das Dasein an sich

Was ist Fluide Intelligenz und kristalline Intelligenz ?

  • Fluide Intelligenz (schneller, gründliches Lernen) nimmt im Alter schneller ab als kristalline Intelligenz (verbale Fähigkeiten)

Phoneme

  • Phoneme: Kleinste bedeutungsunterscheidenden Einheiten der Sprache (z.B. /R/inde oder /L/inde

Wortschatzexplosion, Fast mapping, Telegramstil - Was bedeutet das?

  • Mit 18 Monaten „Wortschatzexplosion“ - enorme Beschleunigung beim Erlernen von Wörtern
  • Fast mapping“: können Wörter oft mit nur einer einmaligen Begegnung erlernen
  • Telegramstil: Kinder sprechen in Zwei-Wort-Sätzen, haben aber hier schon ein Grundverständnis von Grammatik die sich in der Anordnung dieser 2 Wörter ausdrückt

Internes Arbeitsmodell

  • Internes Arbeitsmodell: Gedächtnisstruktur, in der die Interaktionen des Kindes mit den Menschen, die es versorgen, abgelegt sind
  • Führt zu einer Art Modell, das die Erwartungen an spätere soziale Interaktionen prägt

Erziehungsstile

Stufen des moralischen Urteils nach Kohlberg

4 Prinzipien des Stufenmodells

  1. Eine Person kann zu einer bestimmten Zeit nur auf einer Stufe stehen
  2. Jeder durchläuft die Stufen in der festgelegten Reihenfolge
  3. Jede Stufe ist komplexer und umfassender als die vorherige
  4. Die gleichen Stufen treten in jeder Kultur auf

Funktionen verschiedener Motivations-konzepte

•Um Biologie mit Verhalten zu verbinden

•Schließen von äußeren Handlungen auf innere Zustände

•Um Handlungen Verantwortung zuzuweisen

•Zur Erklärung von Beharrlichkeit trotz Widrigkeiten

•Zur Erklärung von Verhaltensvariabilität

Soziale Lerntheorie (Rotter 1954)

  • Wahrscheinlichkeit für ein Verhalten wird bestimmt durch die Erwartungen und die persönliche Bewertung des Ziels
    • Diskrepanz zw. Erwartungen und Realität kann dazu führen, dass das Verhalten korrigiert wird

Körperliche Reaktionen bei Hunger und Sättigung

  • Nucleus arcuatus und paraventikulärer Nukleus unterstützen beim Regulieren der Nahrungsaufnahme
  • Stoffe in der Blutbahn haben bedeutende Rolle
    • Wenig Glukose im Blut -> erneute Nahrungsaufnahme
    • Hormon Leptin -> zügelt den Appetit
    • Ghrelin -> Wahrnehmung von Hunger, wird im leeren Magen ausgeschüttet
    • Cholecystokinin -> Ausschüttung im Dünndarm beim Essen, Sättigungsgefühl

FTO-Gen

  • Neuere Befunde sprechen dafür, dass ein Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit und Interaktion zwischen Umwelt und Veranlagung besteht
    • Rezessiv vererbte Version des FTO-Gens (fat mass and obesity associated gen) hat nur dann Auswirkungen, wenn der Mensch keinen Sport macht. Bei Menschen mit starker Ausprägung des Gens, die aber Sport machen, gab es nicht mehr Fettleibigkeit als bei Menschen mit geringer Ausprägung des Gens

Homosexualität bei Zwilllingen

  • Konkordant: wenn beide Zwillinge dieselbe sexuelle Orientierung aufweisen
  • Diskordant: Zwillinge unterscheiden sich in sexueller Orientierung

Attribution von Erfolg und Misserfolg

  • Attributionen: Beurteilungen der Ursachen von Ergebnissen
    • Können entscheidenden Einfluss auf die Motivation haben, je nachdem ob internale oder externale Kontrollorientierung vorliegt

Definition Emotionen

  • Emotion Gefühl (Emotion ist kein Gefühl)
  • Emotion: komplexes Muster aus körperlichen und mentalen Veränderungen als Antwort auf eine Situation, die als persönlich bedeutsam wahrgenommen wird
    • körperliche Veränderungen: physiologische Erregung à erhöhter Herzschlag
    • mentale Veränderungen: Gefühle àAngst
    • kognitive Prozesse à „Ich werde sterben, wenn der Bär angreift
    • Reaktionen im Verhalten à Flucht

Körperliche Reaktionen bei Emotionen (Nervensystem etc)

  • Beteiligung des Autonomen Nervensystems (Vorbereitung auf Notfallsituation: Fight or Flight) und des Zentralen Nervensystems (Beteiligung von Hypothalamus, limbischem System, Amydala und Cortex)
  • autonome Nervensystem: sympathischer Teil (bei unangenehmen Situationen aktiver) und parasympathischer Teil (bei angenehmen Situation)
  • sympathischer Teil bereitet sich auf Notfallreaktion vor: Ausschüttung von Hormonen (Adrenalin und Noradrenalin) von den Nebennieren
  • Hypothalamus (hier limbisches System): Kontrollsystem für Angriffs-, Verteidigungs-, und Fluchtmuster
  • Cortex: psychische Erfahrungen und biologische Reaktionen bewirken hier beide Assoziationen, Gedächtnishinhalte und biologische Reaktionen

Kritik an der James-Lange-Theorie

Kritik:

- wenn das autonome und zentrale Nervensystem getrennt wird -> trotzdem Emotionserleben

- das autonome Nervensystem reagiert langsam:  die körperlichen Veränderungen durch das autonome Nervensystem kommen viel später als die Emotionalen Reaktionen

Welches sind die drei Stufen des allgemeinen Adaptionssyndroms nach Selye?

Drei Arten von Traits

  • Kardinale Traits: Eigenschaften, die das Leben bestimmen (z.B. Selbstaufopferung bei Mutter Teresa)
  • Zentrale Traits: Eigenschaften, die die wesentlichen Charakteristika einer Person repräsentieren (z.B. Ehrlichkeit, Optimismus) 

  • Sekundäre Traits: spezifische persönliche Merkmale, die Verhalten vorhersagen, aber nicht Persönlichkeit eines Individuums verstehen (z.B. Nahrungs- oder Kleidungspräferenzen)

Fünf Faktoren-Modell/ Big Five

  • Eselsbrücke: VEGON
  • V= Verträglichkeit
  • E= Extraversion
  • G= Gewissenhaftigkeit
  • O= Offenheit für Erfahrungen
  • N= Neurotizismus
  • alle 5 Dimensionen sind bipolar

3 Beschreibung von humanistischen Theorien als...

  • Holistisch: Persönlichkeit als Ganzes, nicht in Teilen für Verhaltenserklärung verantwortlich (im Gegensatz zu Trait-Theorien: hier Bausteine und Teile der Persönlichkeit)
  • Dispositional: angeborene Eigenschaften, die großen Einfluss auf das Verhalten haben; Umweltfaktoren nur als Barrieren
    • es gibt also keine Persönlichkeit die statisch bleibt, sondern die Persönlichkeit entwickelt sich

    • Führen das Individuum zur Selbstverwirklichung
  • Phänomenologisch: Betonung der individuellen Bezugssysteme und der subjektiven Sicht der Realität; Sichtweise auf die Gegenwart gerichtet
    • vor allem wichtig bei der Therapie, der Therapeut muss versuchen die Situation aus der Perspektive des Patienten zu sehen

Persönlichkeitstheorien im Überblick + Beispiele

Persönlichkeitstheorien im Überblick + Beispiele

Persönlichkeitstheorien- Welche sagt was aus?

DSM-IV-TR

  • •Diagnostic and Statistic Manual of Mental Disorders (DSM)
  • •häufig von Psychologen eingesetzt
  • •Beschreibt über 200 psychische Störungen
  • •Konzentriert sich auf die Beschreibung von Symptomen und Störungsverläufen, weniger auf die Theorien der Ätiologie oder Behandlungsmethoden

ICD

  • •International Classification of Diseases
  • •weniger forschungs- und verhaltensorientiert
  • •nicht nur psychische, sondern auch körperliche Erkrankungen
  • •weite Verbreitung in Kliniken und anderen Institutionen, bei Ärzten

Die 5 Achsen des DSM-IV-TR

  • Achse 1: bedeutsamste klinische Störungen
  • Achse 2: Probleme der Achse 2 können mit Achse 1 zusammen auftreten
  • Achse 3: medizinische Begleitumstände
  • Achse 4&5: Zusatzinfos, die für die Planung der Behandlung oder die Vorhersage zukünftiger Veränderungen hilfreich sein können

Die Ätiologie der Psychopathologie

4 Psychologische Ansätze

  • (Wurzeln in Erfahrungen, Traumata, Konflikten und Umweltfaktoren)
    • Psychodynamisches Modell:  geprägt durch frühe Kindheit, psychische Störungen als Erweiterungen normaler Prozesse von psychischen Konflikten und Ich-Abwehr; Ursachen in unbewussten Konflikten und Gedanken à übermäßige Abwehrmechanismen
    • Behaviorales Modell: gestörte Verhaltensweisen werden durch Lernen und Verstärkung erworben; Konzentration auf gegenwärtiges Verhalten und die gegenwärtigen Bedingungen und Verstärkungen, die es aufrechterhalten (erlernte ungünstige Verhaltensweisen)
    • Kognitives Modell: Ursachen nicht im Kontext von Reizen & Verstärkern, sondern subjektive Wahrnehmung der Person ihres Selbst, ihrer Beziehungen und ihrer Umwelt (fehlerhafte kognitive Prozesse)
    • Soziokulturelles Modell: Rolle der Kultur bei der Diagnose und Ätiologie abnormaler Verhaltensweisen (bestimmte kulturelle Umstände)