Master
Kartei Details
Karten | 54 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Theologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 07.02.2018 / 06.06.2021 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20180207_ausgewaehlte_aspekte_des_bevoelkerungsschutzes
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20180207_ausgewaehlte_aspekte_des_bevoelkerungsschutzes/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Anwendungsmöglichkeiten von Numerischen Simulationen / Brand- und Rauchsimulationen ?
- Rauch- und Brandausbreitung in Gebäuden
- Dimensionierung von Rauchabzugsanlagen (Nachweis der Rauchfreihaltung von Rettungs-/Angriffswegen
- Wärmeeintrag in Bauteile (Nachweis einer ausreichenden Feuerwiderstandsdauer oder Standsicherheit)
- Bemessung von Sprinkleranlagen
Nennen Sie Numerische Modelle und erläutern Sie diese ?
Zonenmodell
- Einteilung des Raumes in zwei homogene Zonen
- Massen- und Energieaustausch nur über den
Plume, nicht über die Zonengrenzen
- Berechnung der Schichthöhe
- Vorteile: einfach und schnell, erprobt
- Nachteile: nur globale Aussagen
Feldmodell:
- Numerische Strömungsdynamik
- Einteilung des Raumes in kleine Gitterzellen
- Numerische Lösung der Navier-Stokes-
Gleichungen
- Turbulenz: RANS, LES, DNS
- Vorteile: Aussagen zu lokalen Größen möglich,
Entwicklungspotenzial
- Nachteile: kompliziert in Bedienung und
Berechnung, aufwändig, Validierung im Einzelfall
Modellierungsablauf
1) Physikalisches Modell
2) Mathematisches Modell
3) Numerisches Lösungsverfahren
4) Computerbasierte Implementierung
5) Durchführung von Simulationen
6) Visualisierung und Auswertung
Strömung?
… beschreibt, wie sich ein Fluid bewegt (Vektorfeld)
Advektion
… ist der Transport von Eigenschaften (Dichte, Temperatur) durch die Strömung
Diffusion
… ist ein Prozess, bei dem Unterschiede in den einzelnen Fluideigenschaften ausgeglichen werden
Dynamische Viskosität
… charakterisiert die Fähigkeit eines Stoffes Unterschiede in der Geschwindigkeit auszugleichen
Wärmeleitfähigkeit
… ist das Analogon zur Dynamischen Viskosität für die Temperatur des Fluids
Wärmekapazität
… beschreibt die Temperaturänderung beim Hinzufügen bzw. Entziehen von Wärme
Mach-Zahl – dimensionslose Kennzahl
… Verhältnis von Bewegungsgeschwindigkeit zur Schallgeschwindigkeit, beschreibt Kompressibilität
Reynolds-Zahl – dimensionslose Kennzahl
… Verhältnis von Advektion zur Diffusion, dient der Skalierung von Windkanalversuchen
Prandtl-Zahl – dimensionslose Kennzahl
… Verhältnis von Impulsdiffusion zur thermischen Diffusion, damit lassen sich Experimente im Maßstab skalieren
Eigenschaften einer Strömung
- Kompressibel oder inkompressibel
- Laminar oder turbulent
- Stationäre oder instationär
- Reibungsfrei oder viskos
Erhaltungssätze
1) Massenerhaltung
2) Impulserhaltung
3) Energieerhaltung
FDS berechnet
… schwach inkompressible Strömungen (Navier-Stokes- und Energiegleichung)
… es können keine kompressiblen Phänomene wie Druckwellen bei Explosionen oder Schallwellen simuliert werden
… FDS nutzt ein explizites FD (Finite Differenz)-Verfahren zweiter Ordnung
… FDS nutzt nur strukturierte Gitter
Turbulenzmodelle
RANS (Reynolds averaged Navier-Stokes): Gleichungen für zeitlich gemittelte Größen
- LES (Large eddy simnulation): Gleichungen für räumlich gemittelte Größen
- DNS (Direct numerical simulation): für kleine Reynoldszahlen und kleine Volumina, Turbulenzuntersuchung
Turbulente Viskosität
- Nullgleichungsmodelle
... direkte Berechnung der Dynamischen Viskosität aus der Strömung bzw. Geometrie
- Eingleichungsmodelle
… z.B. Transportgleichungen für die turbulente Viskosität
- Zweigleichungsmodelle
… z.B. Transportgleichungen für Dissipationsrate und turbulente kinetische Energie k
Wodurch werden k und etta geändert?
- Advektion
- Diffusion
- Erzeugung und Vernichtung
Welche Modellparameter können großen Einfluss auf das Simulationsergebnis haben?
- Cs
- delta x
Prozesse bei einem Brand
1) Pyrolyse Freisetzung des Brennstoffs
2) Verbrennung chemische Reaktion des Brennstoffs und Sauerstoff unter Erzeugung von
Verbrennungsprodukten und Wärme
3) Wärmetransport Strahlung und Konvektion
Verbrennung ist ein chemischer Prozess, bei dem Stoffe 8Brenn + Sauerstoff) reagieren. Dazu müssen diese Stoffe in
Kontakt kommen.
Grundsätzliches Verständnis von vorgemischter, nicht-vorgemischter Verbrennung und dem Modellierungsansatz
mixture fraction model
- Vorgemischte Verbrennung Verbrennung im gesamten Volumen (Verbrennungsmotor)
- Nicht-vorgemischte Verbrennung Kontakt an der Grenzschicht (Kerze, keine vollständige Verbrennung mit
Rußbildung)
- Mixture fraction model = Mischungsverhältnis, sobald sich das Mischungsverhältnis eingestellt hat,
läuft die Verbrennung zum selben Zeitpunkt ab
Wärmetransport
- Wärmestrahlung elektromagnetische Stahlung, Ausbreitung mit Lichtgeschwindigkeit
- Wärmeleitung Wärmediffusion durch einen Stoff und Wärmefluss zwischen Körpern, dynamischer Prozess
- Konvektion Gase und Flüssigkeiten geraten durch Temperatur-, Dichte- o. Druckunterschiede in Bewegung
Turbulenz
Turbulenz wird durch Reibung an Wänden und Scherströmungen induziert. Ohne Viskosität wird eine Strömung nicht turbulent. Die Kennzahl, welche im Allgemeinen den Grad der Turbulenz beschreibt, ist die Reynolds-Zahl.
Im Gegensatz zu laminaren Strömungen treten in turbulenten Strömungen extreme Schwankungen z.B. in der Geschwindigkeit mit einer viel höheren Wahrscheinlichkeit auf.
Werkzeuge zur Bemessung von Rettungswegen
1) Verordnungen, Richtlinien (MBauO, LandesBauO, SBauO, ASR)
2) Ingenieurverfahren (Handbücher, Evakuierungssimulationen)
Bauordnungsrecht
- Vorgabe maximaler Längen und Mindestbreiten
- Einfache Überprüfbarkeit
- Nachteile:
Keine Vorgabe an Räumungszeiten
Inkonsistente Vorgaben
Widerlegung mittels experimenteller Daten
Ob Personenströme zusammentreffen, kann nur mit einer Methode/eines Modells untersucht werden, welche/s
die Bewegung der Personenströme in dem Rettungswegsystem beschreibt. (Modellbildung: Formulierung,
Untersuchung, Validierung)
Makroskopisches Modell (Handrechenverfahren - Evakuierungssimulation)
Bei einem makroskopischen Modell verzichtet man darauf, das Verhalten eines Systems mittels seiner kleinsten Bestandteile herzuleiten. Betrachtet werden sinnvolle statistische Größen. Bei Personenströmen sind diese z.B. die mittlere Dichte und mittlere Geschwindigkeit des Stromes
Vorteil: Erlaubt Berechnug von Räumungszeiten
Nachteil: keine Aussage über Ort und Zeit einzelner Personen
Mikroskopisches Modell (Simulation - Evakuierungssimulation)
Bei einem mikroskopischen Modell wird jede Person i, bzw. die Größen die ihre Eigenschaften und Bewegungen charakterisieren, individuell betrachtet. Betrachtet werden die Größen Ort, Geschwindigkeit, Platzbedarf)
Vorteil: Freiheitsgrade
Nachteil: steigende Komplexität
Nennen Sie Vor- und Nachteile von Computersimulationen
Vorteile: Stand der Technik, wichtige und nicht offensichtliche Erkenntnisse
Nachteile: Vertuschung möglich, keine Zertifizierung, Expertenwissen notwendig
Worauf sind Modelle beschränkt?
- Leistungsfähigkeit des Rettungssystems
Evakuierungszeiten
Stauungen (Ob? Dichte? Dauer?)
Kapazitätsanlaysen (max. Personenanzahl pro Zeitraum)
- Ansatzweise Berücksichtigung von Verhalten
Schnelligkeit von Personen
Zugehörigkeiten
Orientierung Ortsfremder
Was können Modelle nicht berücksichtigen?
- Beschilderung
- Gruppenzugehörigkeit
- Beleuchtung
- Durchsagen
- Herdentrieb
Ein Nachteil kommerzieller Programme ist, dass meist nicht ausreichend dokumentiert wird, welches Modell für die Bewegung der Personen zugrunde liegt.
Um die Resultate der Computersimulation gewissenhaft interpretieren und richtig bewerten zu können, muss man die Gültigkeitsgrenzen der Modelle und Simulationen kennen.
Klassifikation der Modelle
- Beschreibung: mikroskopisch makroskopisch
- Dynamik: stochastisch deterministisch
- Variablen: diskret kontinuierlich
- Wechselwirkung: regelbasiert kraftbasiert
- Detailreichtum: hoch niedrig
- Konzeption: heuristisch first-principles
Stochastizität
- Bewegungen haben eine zufällige Komponente
- Größere Streuung der Resultate, welche die Unsicherheit und Vielfältigkeit der möglichen Ergebnisse besser wiederspiegeln als deterministische Modelle
Bewegung von Personen
Die Änderung des Ortes ist abhängig von der momentanen Gehgeschwindigkeit. Die Änderung der Gehgeschwindigkeit in Richtung und Betrag kann entweder über Kräfte formuliert werden oder über Regeln gesteuert werden.
Kräfte im Personenstrom
- Abstoßende und anziehende Kräfte der Personen untereinander
- Abstoßende Kräfte zwischen Hindernissen und Personen
- Reibungskräfte
FDS
- CFD-Modell zur Berechnung brandinduzierter Strömungen
- Schwerpunkt: Rauch- und Wärmetransport
- Lösung einer vereinfachten Form der Navier-Stokes-Gleichungen
- Erhaltungssätze: Masse, Impuls, Energie
- Turbulenzmodellierung
Direct numerical simulation DNS
Large eddy simulation LES
- Verbrennungsmodellierung
Vereinfachte und komplexe Pyrolysemodelle
FDS + Evak
Beschreibung des Modells: mikroskopisch
Dynamik: stochastisch
Variablen: kontinuierlich (Ort) diskret (Zeit)
Wechselwirkung: Kräfte- und regelbasiert
Detailreichtum: hoch
Motivation für FDS
- Deskriptive Methoden sind unflexibel, teilweise überdimensioniert, modere Architektur passt nicht
- Brandversuche sind (bedingt) Alternativen, aufwendig und teuer, Parameter lassen sich kaum variieren, zerstörungsfreie Prüfung nur bedingt möglich
- Einsatz von Brandsimulationsmodellen im Rahmen ingenieurmäßiger Nachweisverfahren
- Betrachtung unterschiedlicher Szenarien
- Kostengünstige Variante nach Einzelfall
Typische Problemstellungen für die Nutzung von Brandsimulationen
- Die Menge denkbarer Brandereignisse und ihre Unterschiedlichkeit
- Die Vielzahl und Komplexität physikalischer und chemischer Phänomene
Aerodynamik
Mehrphasenströmung
Turbulente Mischungs- und Verbrennungsvorgänge
Wärmeübertragung durch Strahlung
Wärmeübertragung auf und in Festkörpern
Physik und Chemie der Löschmittel
- Die Brandlasten sind inhomogen und meist nicht genau bekannt
- Die Stoffwerte sind schwierig zu bestimmen, haben aber großen Einfluss auf den Verbrennungsvorgang
Einschränkungen in der Anwendung
- Strömungsgeschwindigkeiten bis etwa Mach 0,3
- Beschränkung der Geometrie durch rechtwinklige Gitter
- Die Berechnung der Brandausbreitung ist schwierig
- Physikalische und chemische Prozesse
- Strahlungsaustausch
Aspekte der Evakuierung
- Gebäudetyp (Nutzung)
- Technische Gebäudeausstattung
- Leistungsfähigkeit von Rettungswegen
- Eigenschaften der Nutzer