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Kartei Details

Karten 21
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 16.01.2018 / 18.01.2018
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Was sind die Ziele der enteralen Ernährung?

  • Sicherung der Flüssigkeits- und Energiezufuhr
  • Verhinderung der Exikkose, Katabolie
  • Erhalt/Verbesserung des Ernährungszustandes
  • Erhalt von Körpersubstanz und Muskelmasse
  • Erhalt der physiologischen Funktionsfähigkeit des Magen-Darm-Traktes

--> Verbesserung der Prognose eines Patienten bezüglich Komplikationen, Behandlungsdauer sowie Lebensqualität und Lebenszeit möglich

Was sind die Indikationen der enteralen Ernährung?

Grundlegend: wenn die orale Ernährung nicht bedarfsdeckend möglich ist. D.h. bei «unzureichender Energie- und Proteinaufnahme»

  • Bewusstseinstrübung wie Apoplexie, Koma
  • Mechanische Beeinträchtigung im oberen GIT
  • Frühpostoperative nach grossen Abdominaleingriffen
  • Respiratorische Insuffizienz (Beatmung, Aspirationsgefahr)
  • Neuro-muskuläre Störungen wie Dysphagie
  • Entzündungen im HNO-Bereich
  • Erhöhter Nährstoffbedarf wie Sepsis, Verbrennungen, Schädel-Hirn-Trauma
  • Maldigestion (z.B. Pankreatitis, Gallensäuremangel)
  • Malabsorption (z.B. M. Crohn, Colitis ulcerosa, Strahlenenteritis)
  • Anorexie nervosa

Was sind Kontraindikationen von einer enteralen Ernährung?

  • Darmfunktionsstörungen aufgrund Totale Darmatonie postoperativ, Darmverletzung mit Ileus, mechanischer Ileus mit vollständiger Blockierung (Darm-Atonie)
  • Fehlender Zugang zum Magen-Darm-Trakt (z.B. Verbrennung, Koma)
  • Akutphasen von kritisch Kranken z.B. bei Sepsis mit fehlender Darmfunktion
  • Ethische Bedenken, Sterbebegleitung

Entscheidung der Ernährung: Nach welcher Abfolge wird entschieden?

  1. Oral
  2. Enteral (geht nicht, wenn der Magen-Darm-Trakt nicht fünktioniert)
  3. Parenteral

Was sind die Vorteile von enteraler Ernährung gegenüber der parenteralen Ernährung?

Magen-Darm-Trakt mit seinen Funktionen wird genützt, d.h. z.B.

  • Benützung der Säure-Barriere des Magens
  • Portionierte Abgabe der Nahrung ins Duodenum
  • Ausschüttung der Gallenflüssigkeiten
  • Stimulation des Pankreas mit Sekretion der Verdauungsenzyme
  • Aufrecht Erhaltung einer intakten Darmschleimhaut
  • Erhalt der Mikrobiota
  • Aufrechterhaltung der Magen-Darm-Motilität
  • Stabile Stoffwechsellage gut möglich

Welches sind die verbreitesten Sondensysteme?

Welche Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten bieten das transnasale Sondensystem?

Welche Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten bieten das perkutane Sondensystem?

Häufigste Ernährungssonde: Perkutane Sonden: Perkutane Gastrostomie

Wleche Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten hat die perkutane Sonden – Perkutane Jejunostomie?

Sehr dünne Sonde und verstopft schnell

Welches Sondensystem:

Frau Braun, 85 J., Oberschenkelhalsfraktur, BMI 15, kein Appetit/Durst, seit Eintritt vor 2 Wochen 4kg verloren

transnasal - Endpunkt Magen

Welches Sondensystem:

Frau Müller, 65 J., 14 Tage nach CVI, orale Ernährung und Flüssigkeitszufuhr zu 20% möglich, BMI 25

Langfristige Lösung PEG
Schnelle Verbesserungen transnasal, Endpunkt: Magen

Welches Sondensystem: 

Herr Wirth, 48 J., akute, schwere, nekrotisierende Pankreatitis mit Gastroparese

FKJ
Endpunkt: Jejunum

Was verstehen Sie unter Verabreichungsmodus?

Unter Verabreichungsmodus versteht sich das Ernährungsregim, mit welchem die Sondennahrung verabreicht wird.

  • Bolus
  • Intermittierend
  • Nächtliche
  • kontinuierlich 

Verabreichungsmodus: Kontinuierlich: Nenne Indikation, Beispiel Masseinheit und Vorteile

Verabreichungsmodus: intermittierend (Bolus)

Definition der Verabreichungsmodi ESPEN Blaubuch, 2011

Bolus wie nach ESPEN wird bei uns in der Schweiz nicht gemacht. Wir nennen Intermittierend Bolus

Sondennahrung: Was enthält normokalorische Standartnahrung?

  • Intakte Proteine: 15 -22 Energie%
  • Lipide: 25 - 35 Energie%
  • KH: 49 - 65 Energie%
  • Energiedichte: 1 - 1.2 Kcal/ml
  • 80 - 85% Wassergehalt
  • Ballaststoffe

Sondennahrung: wie definiert man hochkalorische Standartnahrung

Mit Energiedichte ab 1.2 kcal/ml

Der Wassergehalt hochkalorischer Standardprodukten entspricht 64 – 77% und muss bei der Flüssigkeitsbilanzierung berücksichtigt werden.

Allgemeinde Indikationen für hochkalorische Standardnahrungen sind Flüssigkeitsrestriktionen bei Elektrolytstörungen durch Herz- und Nierenerkrankungen. Ebenfalls indiziert bei Reduktion des Nahrungsvolumens zur Optimierung der Verabreichungsdauer.

Sondennahrung: Wie definiert man Proteinreiche Standartnahrung?

Ab einem Proteinanteil von mehr als 20% der Energie

Sondennahrung: Standartprodukte Zusammenfassung

Vorgehen bei der Wahl der passenden Sondennahrung

  • Flüssigkeits-, Energie- und Proteinbedarfsberechnung
  • Flüssigkeits-, Energie- und Proteinaufnahmeberechnung

 

  1. Beurteilung des Ernährungszustandes inklusiv Refeedinggefahr, Zottenatrophie
  2. Beurteilung der Digestion
  3. Beurteilung der Absorption
  4. Beurteilung der Motilität