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Set of flashcards Details
Flashcards | 62 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Politics |
Level | University |
Created / Updated | 10.01.2018 / 14.02.2019 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20180110_politische_psychologie
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Persönlichkeitseingenschaften und Neigung zu politischen Diskussionen
verträgliche diskutieren nicht gerne, je offener und extrovertierten diskutieren eher
offene tun das in jedem Umfeld, so auch die extrovertierten
gewissenhafte diskutieren auch mit freunden eher nicht, „es gehört sich nicht“
Persönlichkeitseigenschaften und Teilnahme an Wahlen / Abstimmungen
offene machen mit bei wahlen und abstimmungen — wer offen ist unterschreibt auch initiativen etc
gewissenhafte klar positiv bei abstimmungen, negativer zusammenhang bei nationalratswahlen —> warum der unterschied? —> Effektiv beeinflussen kann man eher bei abstimmungen —> kosten-nutzen bei abstimmungen höher
Neurotizismus eher nicht bei Abstimmungen
Persönlichkeitseigenschaften, poltische Aktivitäten und ihre Adressaten -- Organisationen, Versammlungen, Politik und Verwaltung
- Extrovertierte sind aktiv --> geselligkeit, direkter draht -- sowohl bei Aktivität in Organisationen, Kontakt mit Politikern, Teilnahme bei Veranstaltungen nur nicht unbedingt beim Geld sammeln
- Offene suchen Kontakt zu Politikern, Verträgliche eher nicht
Persönlichkeitseigenschaften und politischer Protest / Konsum / Onlineaktivität / Kauf oder Boykott von Produkten
- Protest - tendenziell offene und extrovertierte, gewissenhafte nicht
- Online - Offene und Extrovertierte aktiv, keine systematischen zusammenhänge bei anderen
- Bewusster Kauf - kaum zusammenhänge, nur Gewissenhafte NICHT
- Boykott - Offene ja, Gewissenhafte und Verträgliche eher nicht
Persönlichkeitseigenschaften und Informationskanäle poltischer Nachtichten
TV und Radio
- TV und Radio - Gewissenhafte und Extrovertierte
- Offene - bewusste Suche nach Informationen aus Interesse an kognitiv stimulierenden Erfahrungen
- Gewissenhafte - Neigung zu Informationsquellen, die strukturiert, sachdienlich und knapp, wesentliche Botschaften vermitteln können
- Extrovertierte - möchten prinzipiell auf dem Laufenden sein, um sich bei Gelegenheit auch darüber austauschen zu können
- Verträgliche - angesichts Abneigung gegenüber Kontroversen sind verträgliche Personen schwierig für Botschaften zu erreichen
- Neurotische - Interesse an politischen Informationen eher wenig ausgeprägt, aber Sorge um gesellschaftspolitische oder wirtschaftliche Entwicklungen weckt Bedarf nach Aufklärungen. Präferenz für Quellen die einfache Lösungen für Probleme präsentieren
Persönlichkeitseingenschaften und Quellen Politischer Info
Briefkasten
Werbung Briefkasten - nur Verträgliche
- Offene - bewusste Suche nach Informationen aus Interesse an kognitiv stimulierenden Erfahrungen
- Gewissenhafte - Neigung zu Informationsquellen, die strukturiert, sachdienlich und knapp, wesentliche Botschaften vermitteln können
- Extrovertierte - möchten prinzipiell auf dem Laufenden sein, um sich bei Gelegenheit auch darüber austauschen zu können
- Verträgliche - angesichts Abneigung gegenüber Kontroversen sind verträgliche Personen schwierig für Botschaften zu erreichen
- Neurotische - Interesse an politischen Informationen eher wenig ausgeprägt, aber Sorge um gesellschaftspolitische oder wirtschaftliche Entwicklungen weckt Bedarf nach Aufklärungen. Präferenz für Quellen die einfache Lösungen für Probleme präsentieren
Phasen der Politischen Psychologie nach McGuire
Ära der Persönlichkeitstudien 40er 50er
- Analyse des Einflusses der Persönlichkeit und Führungsstils politischer Führungsfiguren auf politisches Handeln —> noch keine Umfragen im grossen Stil
- Qualitative Forschung
- Psychobiografien auf Grundlage von Freud
- später auch Untersuchung von Charaktereigenschaften und Motivationen politischer Elite
Phasen der Politischen Psychologie nach McGuire
Ära der Analysen zu politischen Einstellungen und Verhaltensweisen 60er und 70er Jahre
- systematische Erforschung öffentlicher Meinung, Einstellungen und Verhaltens der Bevölkerung
- Quantitative Forschung —> nun Umfragen im grösseren Stil
- Zusammenhang zwischen Einstellungen und Verhalten im Vordergrund — politische Kulturforschung
- Sozialpsychologsicher Ansatz des Wahlverhaltens — Michigan Schule, Campbell et al — Parteibindung —> Handlungsbestimmend
- Theorie der kognitiven Dissonanz — Festinger
Phasen der Politischen Psychologie nach McGuire
Ära der Analysen zu politischen Überzeugungen, Informationsverarbeitung und Enscheidungsfindung - 80er 90er
- Annahme unvollständiger Infos und begrenzter kognitiver Kapazitäten — begrenzte Rationalität — kann nicht rational entscheiden
- Orientierung und Entscheidungshilfe durch Heuristiken
- Entscheidung nicht annähend Nutzenmaximierung, sondern Anspruchserfüllung
- erstbeste und nicht optimale Möglichkeit zur Erfüllung eines Anspruchsniveaus wird gewählt
Phasen der Politischen Psychologie nach McGuire
Ära der Beschäftigung mit intrapersonellen Themen und Intergruppenbeziehungen - 00 bis jetzt
- Persönlichkeit als auslösendes Moment bei politischen Einstellungen und Verhaltensweisen
- Neurowissenschaften — Messung Hirnaktivität bei Auseinandersetzung mit Politik
- Rolle der Emotionen bei politischen Konflikten und Prozessen — Gewalt, Terror, Krieg, Intergruppenkonflikte
Hinweise auf Gedanken der PP in politischer Ideengeschichte
- charakterliche Eigenschaften eines guten Staatsoberhaupts und Bürger im Altertum
- Analyse Charakterzüge anhand dreier Perspektiven
- pessimistische Sichtweise — Hobbes — Mensch von Natur aus selbstsüchtig, rücksichtslos und Brutal. Einbindung in soziale Organisation nötig
- optimistische Sichtweise — Rousseau — gute Natur den Menschen, die allerdings Befreiung sozialer Zwänge bedarf
- neutrale Sichtweise — Locke — Mensch bei Geburt ein unbeschriebenes Blatt, welches durch Umwelt geformt wird
Zunehmende Relevanz PP in Zwischenkriegszeit
- Wirkung totalitärer Regime, aufkommen Massenmedien, Propaganda
Verankerung als akademische Disziplin in USA Beginn 1930er Jahre durch Arbeiten von Harold Lasswell
- aufbauend auf Freud
- Projektion psychischer Konflikt auf politische Welt
Wie lässt sich Einstellung gegenüber Zuwanderung erklären?
Konflikthypothese
Konflikthypothese
- Bedrohung als Motiv
- Entstehung realer ökonomischer, kultureller oder religiöser Bedrohungsgefühle durch Präsenz und Anwachsen kulturell fremder Gruppen in Wirtschaft und Kultur
- zunehmende Heterogenität des Umfeldes generiert Unsicherheit gegenüber des eigenen sozialen Status
- Bedrohungsgefühle bei sozioökonomisch Benachteiligten stärker ausgeprägt
Wie lässt sich einstellung gegenüber zuwanderung erklären?
Theorie sozialer Identität
- Theorie sozialer Identität
- Kategorisierungsprozesse — wir vs die — fahren ohne reale Bedrohung zu kompetitiven Intergruppenbeziehungen
- positive soziale Identifikation und überhöhte Favorisieren der Eigengruppe
Wie lässt sich einstellung gegenüber zuwanderung erklären?
Kontakthypothese
- Kontakthypothese
- Aktives Zusammenleben mit zugewanderten als Motiv
- Perspektivenwechsel und gegenseitiges Lernen zum Abbau von Vorurteilen und Ausbildung von Vertrauen
- Kontakt muss eng ung wiederholend sein, nicht hierarchisch
- wenig oder kein Kontakt fördert Bildung von negativen Stereotypen
Führt Kriegserfahrung zu Vertrauensverlust?
PTSD
- PTSD
- führen zu Rückzug des betroffenen Individuums aus dem öffentlichen Leben und zu sozialer Isolation
- Gefühle der Angst und Schutzlosigkeit sowie Erinnerungen an Kriegsereignisse forcieren negatives Menschenbild — rücksichtslos, boshaft und münden so in einem Vertrauensentzug gegenüber fremden Mitmenschen
--> Je mehr kriegserfahrung, umso weniger vertrauen in menschen
Führt Kriegserfahrung zu Vertrauensverlust?
Posttraumatisches Wachstum
- Posttraumatisches Wachstum
- Krieg und Krisen mit positiven Veränderungsprozessen
- Persönliche Reifung infolge Kriegserfahrung berührt Selbstwahrnehumg, Beziehung zu anderen und Lebensphilosophie
- grösseres Selbstvertrauen, erlangte Kreativität, vertieftes Mitgefühl, Solidarität, Toleranz, Wertschätzung des Lebens lassen vertrauen in Mitmenschen entwickeln
Historische Vorläufer der Persönlichkeitsforschung
Altes Testament, China, Platon, antike medizin, Hippokrates, Gall, Galton
- Altes Testament
- Buch der Richter — Trinkverhalten bestimmt Charakter
- Anfänge des psychologischen Testens von Charaktere im alten China
- Bewerber für höheren Staatsdienst mussten sich Leistungstests und Charaktertests unterziehen
- Philosophie — Platon
- genetisch bedingte Ungleichheit geht mit selektiver Platzierung von Menschen für verschiedene Tätigkeiten einher
- Ausübung verschiedener Funktionen soll nicht durch Herkunft, sonder durch persönliche Fähigkeiten und die Kardinaltugenden Besonnenheit, Tapferkeit und Weisheit begründet sein
- antike Medizin
- erste Ansätze zur Kennzeichnung interindividueller Unterschiede, da diese im Kontext von Krankheit und Kontext offensichtlich werden
- Hippokrates
- Verbindung von Körpersäften mit Temperamentstypen
- Sanguiniker
- Melancholiker
- Choleriker
- Phlegmatiker
- Verbindung von Körpersäften mit Temperamentstypen
- Gall
- Phrenologie — Typologie des Hirns —> Schädelwölbungen
- Sir Francis Galton
- Entwicklung der Sedimentationshypothese — wichtige Eigenschaften sind durch Eigenschaftsworte der jeweiligen Sprache repräsentiert
Offenheit
- phantasievoll, neugierig, kreativ, interessiert, einfallsreich, experimentierfreudig
- Kreativität macht sie anziehend
- ecken oft an durch ungewöhnliche Denkmuster
Gewissenhaftigkeit
- diszipliniert, fleissig, gründlich, pflichtbewusst, regeltreu und gut organisiert
- achten auf Nachhaltigkeit
- nachteilig ist Besessenheit und Starrsinn
Extraversion
- gesellig, aktiv, gesprächig, durchsetzungsfähig, sozial dominant
- Erfolge beim Dating
- unfallgefährdet, geringere Stabilität im Familienleben
Verträglichkeit
- vertrauensvoll, bescheiden, altruistisch, mitfühlend, hilfsbereit, kompromissbereit, kooperativ, konfliktscheu
- ausgewogenes, harmonisches Umfeld
- verlässliche Teamplayer
- werden oft ausgenutzt und bekunden Schwierigkeiten eigenes Wohl im Auge zu behalten
Neurotizismus
- besorgt, ängstlich, traurig, unsicher, unruhig, wenig entspannt
- wittern Gefahren und halten Augen danach offen
- Ängste als Antriebsmotor
- leiden unter Stress
- nicht selten mit Depressionen
Sozidemografie und Offenheit
Leute mit sekundärer / tertiärer Bildung sind offener —> Effekt bei allen Umfragen
Stadt - land - kaum unterschiede, nicht Signifikant aber Tendenziell schätzen sich Städter offener ein
Kulturkreis — Westschweiz schätzt sich ein wenig offener ein, noch mehr die italienische Schweiz
Soziodemografie und Gewissenhaftigkeit
Mit zunehmendem Alter gewissenhafter
Frauen gewissenhafter
Auch hier das gleiche Bild mit Bildung - tertiäre oder sekundäre bildung höhere werte
Stadt im vergleich zum Land weniger Gewissenhaft
Kulturkreis, Westschweizer sehen sich weniger Gewissenhaft, die Italienischen auch eher
Soziodemografie und Extraversion
Frauen höher
höhere bildung = höhere werte
stadt - land ungefähr gleich
italienische schweiz tendenziell tiefer
Soziodemografie und Verträglichkeit
Frauen verträglicher
Bildung wie wohnort gemischte resultate
Franz. Schweizer schätzen sich weniger verträglich ein als Deutschschweizer, ebenso die ital. sprechenden
Soziodemografie und Neurotizismus
Frauen emotional instabiler
Im alter abnehmend
Bildung nur Tendenzen
Mehr sorgen in der Westschweiz
keine klaren Resultate bei den Italienischsprechenden
y-basiertes Froschungsdesign
- ein zu erklärendes Phänomen soll möglichst vollständig zu verstehen sein
- möglichst alle Ursachen sind zu identifizieren
- Design hält abhängige Variable konstant und sucht nach Determinanten
- Was erklärt Stimmbeteiligung?
- Wie kann man Armut erklären?
- Woher kommt Extraversion?
x-basiertes Forschungsdesign
- interessieren sich für unterschiedliche mitunter gar für alle Konsequenzen eines bestimmten Phänomens
- die interessierende UV wird konstant gehalten und es wird nach den Folgen der Varianz dieser UV gesucht
- Wozu führt Globalisierung?
- Welche Konsequenzen hat Armut?
- Wozu führt Extraversion?
y= f(x) Forschungsdesign
- Schnittmenge von y- und x-basierten Designs
- analysieren Zusammenhang zwischen einer oder mehreren UVs und einer AV
- Zusammenhang Bildung und Stimmbeteiligung
- Einfluss Globalisierung auf Armut im Generationenvergleich
- Einfluss Charakter auf Einstellung gegenüber der Demokratie
Zentrale Annahmen Fünf-Faktoren Theorie
- nicht mehr nur rein beschreibende Folie des Charakters, sondern erörtert der Entstehung, Entwicklung und Konsequenzen der Persönlichkeit
- Zentrale Annahmen
- Persönlichkeit als Objekt wissenschaftlicher Forschung zugänglich
- Menschen sind prinzipiell in der Lage, sich selber und andere zu verstehen
- Individuen unterscheiden sich in substanzieller Hinsicht
- Ursprung menschlichen Verhaltens ist in der Person selbst zu suchen
Zentrale Bausteine der FFT
- Grundtendenzen — Big Five nicht beobachtbar, stabil, genetisch vorgegeben
- charakterliche Anpassungen
- Gewohnheiten, Werte, Einstellungen, persönliche Pläne, Fähigkeiten oder Wahrnehmungsschemata
- Selbstkonzept und objektive Biographie — Verhalten — as a specific instance of behaviour, the output of the system
- Zahl relevanter Persönlichkeitsdimensionen
- alternative Modelle mit unterschiedlicher Zahl Faktoren
- There is nothing magic about the number 5 it is simply what the data seem to show
- Universale Geltung der Fünf-Faktoren
- grundlegende Faktorenstruktur ist weltweit und zu jeder Zeit anzutreffen
- individuelle Ausprägungen der fünf charakterzüge zwischen Kulturkreisen und Gesellschaften können sich unterscheiden
- People everywhere have hair, but there are more blonds in Europe than in Asia
- Grad an Generalisierbarkeit
- grundlegende Tendenzen leiten das Denken und Handeln einer Person über verschiedene Situationen hinweg
- Big5 nicht situationsabhängig
- Grad der Vererbung
- Umwelteinflüsse mit keiner allzu grossen Wirkung auf die Ausprägung von Persönlichkeitseigenschaften
- statistische Hinweise zum Einfluss unserer Vorfahren liefert der sogenannte Erblichkeitskoeffizient — etwa 50%
- Stabilität im Lebensverlauf
- Persönlichkeit verändert sich ab dem 30. Lebensjahr nur noch wenig
- ausserordentlich prägende Ereignisse können Persönlichkeit verändern
Systemkultur
— Einstellungen zum politischen Regime (Grundrechte, Herrschaftsordnung) und zur Poltischen Gemeinschaft (Nation, Region, Ethnie)
Policy-Kultur
— Orientierungen gegenüber Inhalten politischer Entscheidungen (Einstellungen zur Kernenergie, zur Öffnung des Politischen Systems, Ausländerpolitik)
Prozesskultur
— Einstellungen zum Prozess der Politikgestaltung, zur Artikulation wie zu den Forderungen und zur Durchsetzung verbindlicher Entscheidungen (Einstellungen zu Wählerschaft, Parteien und Verbände, Medien, Gerichte, Regierung)
Unterschiede zwischen diachronem und synchronem Vergleich
- diachron — bezeichnet historische Längsschnittuntersuchung
- synchron — zeitgleiche Querschnittuntersuchungen
Unterschiede zwischen fallorientierter und variablenorientierter Herangehensweise
- fallorientierte Analyse — Klassifikation gleichartiger Fälle —> Typenbildung
- variablenorientierte Analyse — Zusammenhänge Zwischen Merkmalen (über alle Fälle hinweg), Konstruktion von Zusammenhangsmodellen, Verwendung von statistischer Analyseverfahren
- viele Einheiten die Verglichen werden mit Fokus auf Merkmale
homo sociologicus
Individuum von Umwelt geprägt und erwirbt durch soziale Kontakte Normen die handlungsleitend sind und situative Anreize unbeachtet lassen
homo oeconomicus
rational handelnder Akteur in politischen Belangen — Akteure wählen gemäss Präferenzen aus mehreren alternativen Parteien diejenige Gruppierung, die bei den geringsten Kosten den höchsten Nutzen entspricht