Innere Medizin
Unsystematisch durch die ganze Innere
Unsystematisch durch die ganze Innere
Fichier Détails
Cartes-fiches | 45 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Médecine |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 29.12.2017 / 03.09.2021 |
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Atrioventrikuläre Reentrytachykardien (AVRT)
Varianten?
- WPW-Syndrom (häufigste)
- Maiham-Faser
- verborgene akzessorische Leitungsbahn
- permanente junktionale Reentrytachykardie
Atrioventrikuläre Reentrytachykardie (AVRT)
Reizleitungsrichtungen?
Orthodrome AVRT: Antegrade Reizleitungsrichtungen (Vorhof zu Kammer) über normale Bahn und retrograde Leitung (Kammer zu Vorhof) über akzessorische Bahn. Damit schmaler QRS-Komplex.
Antidrome AVRT: antegrade Leitung über die akzessorische Bahn. Damit breiter QRS-Komplex
WPW-Syndrom
Klinik
Am häufigsten orthodrome AVRT: schmale QRS-Komplexe um 150-220 min. Selten antidrome AVRT mit breiten QRS-Komplex.
Gefährlichkeit abhängig von der Refraktärzeit der akzessorischen Bahn. Patienten die im EKG oder der ergo einen Verlust der Delta Welle zeigen haben eine lange Refraktärzeit und sind in der Regel nicht gefährdet
WPW-Syndrom
Therapie
Mittel der Wahl Ajmalin (50 mg langsam i.v.)
Cave: Bei Präexzitationssyndrom mit Vorhofflimmern sind Verapamil, Digitalis und Adenosin kontraindiziert , weil sie zu einer Verkürzung der Refraktärzeit der akzessorischen Bahn führen: Gefahr des Kammerflimmern
Capture Beat und Fusionssystole
Beweisend für eine VT ist eine komplette AV-Dissoziation. In der Hälfte der Fälle ist diese jedoch inkomplett so dass vereinzelt eine Sinuserregung auf die Kammer mit normalen QRS-Komplex als capture beat oder mit einem Mischbild aus normalen QRS-Komplex und Schenkelblock als Fusionssystole übergeleitet werden kann
Progressive systemische Sklerose (Sklerodermie)
Definition
Systemerkrankung mit Fibrose von Haut und inneren Organen sowie obliterierende Angiopathie kleiner Gefäße (Zwiebelschalenangiopathie)
Sjögren Syndrom
Chronische Entzündung von Tränen- und Speicheldrüsen sowie evtl. anderen exokrinen Drüsen.
Xerophthalmie (augenaustrocknung) und Xerostomie (Mundaustrocknung)
Lyse bei instabilen Patienten mit Lungenembolie
10 mg Alteplase (rt-PA) als Bolus über 2 Minuten. Dann 90 mg über 2 Stunden.
Idiopathische pulmonale Fibrose (IPF)
Chronisch progredient verlaufende fibrosierende interstitielle Pneumonie unbekannter Ursache.
Diagnosekriterien sind Ausschluss bekannter Ursachen und ein UIP-Muster (unspezifische interstitielle Pneumonie)
Therapie: Pirfenidon oder Nintedanib (Steroide nutzlos)
Exogen allergische Alveolitis
Ätiologie
Hypersensitivitätsreaktion der Lunge gegen organische Antigene.
Am häufigsten Vogelhalterlunge, am zweithäufigsten Farmerlunge
Exogen allergische Alveolitis
Diagnose, Therapie und Prognose
Diagnose: Anamnese und BAL (CD4/CD8) <1,0
Therapie: Antigen- Expositionsprophylaxe. Im akuten Schub Steroide
Prognose abhängig davon, ob sich bereits eine Lungenfibrose ausgebildet hat
Pancoast-Syndrom
Peripheres Lungenkarzinom der Lungenspitze .
Ggf. Plexusneuralgie mit Armschmerzen
Ggf. Horner-Symptomenkomplex mit Miosis, Ptosis und Pseudoenophthalmus
Euler-Liljestrand-Reflex
O2-Mangel an den Alveolen führt zu einer Vasokonstriktion
Pulmonal arterielle Hypertonie
Definition
Pulmonal arterieller Mitteldruck (PAPm) in Ruhe > 25 mmHg; pulmonal arterieller Verschlussdruck (PAWP) <15 mmHg
Pulmonale Hypertonie
Klassifikation (nach Nizza Konferenz)
1. Pulmonal-arterielle Hypertonie (PAH ) 3% (idiopathische, genetisch, Medikamente)
2. Pulmonale Hypertonie bei Linksherzerkrankungen (65%)
3. Pulmonale Hypertonie bei Lungenerkrankungen (30%)
4. Chronisch thrombembolische pulmonale Hypertonie (CTEPH) (2%)
5. Pulmonale Hypertonie unklarer und/oder multifaktorieller Genese (selten)
Howell-Jolly-Körperchen
Kernreste in Erythrozyten (bei fehlender Milz)
Anämien Einteilung
1. Anämien durch Bildungsstörung (Eisenmangel, Vitamin B12 oder Folsäuremangel, renale Anämie, chronische Erkrankungen)
2. Anämien durch gesteigerten Erythrozytenabbau (korpuskuläre hämolytische Anämie = Defekt der Erythrozyten; extrakorpuskuläre hämolytische Anämie)
3. Anämien durch Erythrozytenverlust
4. Anämien durch Verteilungsstörung (Hyperspleniesyndrom)
Einteilung Schilddrüsenkarzinome
1. Differenzierte Karzinome: Papilläres Karzinom (ca. 60%) und follikuläres Karzinom (ca. 30 %)
2. Gering differenziertes Karzinom (selten)
3. Undifferenziertes/ anaplastisches Karzinom (ca. 5%)
4. Medulläres Karzinom = C-Zell Karzinom (ca.5%)
Medulläres Schilddrüsenkarzinom
Keine Teilnahme am Schilddüsenstoffwechsel, daher keine Radioiodtherapie möglich. C-Zellen produzieren Calcitonin = Tumormarker. In 25% familiäres Auftreten (Non-MEN: nur C-ZELL Karzinom; MEN2 = Sipple-Syndrom: C-Zellkarzinom+Phäochromozytom+primärer Hyperparathreoidismus; MEN3 = Gorlin-Syndrom: C-Zellkarzinom+ Phäochromozytom+ marfanoider Habitus+ Schleimhautneurinome)
Phäochromozytom
Definition
Katecholaminproduzierende neuroendokrine Tumoren des Nebennierenmarks (80%) oder der Paraganglien. Zu 90% gutartig. Zu 25% hereditär. Zu 90% einseitig
Phäochromozytom
Klinik
Hypertonie mit Blutdruckkrisen, blasse Haut, Hyperglykämie, Gewichtsverlust, Kopfschmerzen, schwitzen, Palpitationen
Phäochromozytom
Diagnose
Bestimmung der Metanephrine im Serum (zuvor mindestens 30 Minuten ruhiges liegen).
Alternativ im 24h Urin
Diuretika, Kalziumantagonisten und ACE-Hemmer/ Sartane können weiter gegeben werden (Clonidin, Alpha Blocker und Antidepressiva sollten abgesetzt werden)
Pyridostigmin
(Mestinon®)
Indirektes Parasympathomimetikum durch Hemmung der Acetylcholinesterase
Therapie der Myasthenia gravis; Antagonisierung von nicht depolarisierenden Muskelrelaxantien
(KI: Asthma bronchiale, Glaukom, mechanischen Ileus oder Harnverhalt)
Clonidin
Wirkmechanismen
Hemmung des Sympathikotonus durch Stimulation der alpha2-Adrenozeptoren (u.a. an den Barorezeptoren des Glomus caroticus und im zentralen Nervensystem) und von Imidazolinrezeptoren (v.a. Medulla oblongata)
Herzglykoside
Wirkungsmechanismus
Hemmung der Natrium-Kalium-ATPase führt zu einer Erhöhung der intrazellulären Natriumkonzentration was wiederum den Umsatz des Natrium-Kalzium Austausch und damit zu einer einer erhöhten intrazellulären Kalziumkonzentration . Somit Steigerung der Kontraktilität. Zudem zentrale Erregung des Nervus Vagus
Herzglykoside
Wirkung
- positiv inotrop (Erhöhte Kontraktilität)
- negativ chronotrop (Verringerung der Herzfrequenz)
- negativ dromotrop (Verlangsamung der Erregungsleitung)
- positiv bathmotrop (Senkung der Reizschwelle der Erregungsleitung)
Hypokortisolismus = Nebenniereninsuffizienz
Ätiologische Einteilung
- Primäre Nebennierenrindeninsuffizienz = Morbus Addison (80% autoimmun mit Nachweis von 21-Hydroxylase-Ak; paraneoplastisch)
- Sekundäre Nebennierenrindeninsuffizienz (Insuffizienz von Hypophysenvorderlappen oder Hypothalamus)
- Langzeittherapie mit Steroiden (am häufigsten)
Primärer Hypokortisolismus (M. Addison)
Klinik
Schwäche, Hyperpigmentierung, Gewichtsverlust, Hypotonie, abdominelle Beschwerden
Primärer Hypokortisolismus (M. Addison)
Diagnose
Hyponatriämie, Hyperkaliämie, ggf. Hyperkalzämie
Morgendliche Bestimmung von ACTH (erhöht) und Cortisol (vermindert). Ggf. Synacten ® Test (Serumcortisolbestimmung vor und 60 Minuten nach gabe von 0,25 mg ACTH)
Primärer Hyperaldosteronismus
= Conn-Syndrom
Epidemiologie
5-10% der Hypertoniker(häufigste Form der sekundären Hypertonie; hypokaliämisches Conn-Syndrom weniger als 0,5 % der Hypertoniker)
Conn-Syndrom
Ätiologie
- 2/3 der Fälle bilaterale Hyperplasie der Zona glomerulosa (häufig mildes Krankheitsbild mit normalen Kalium)
- 1/3 der Fälle: Aldosteron produzierende Adenome
- Selten familiär oder bei Karzinomen
Primärer Hyperaldosteronismus
Conn-Syndrom
Klinik
Schwer einstellbare Hypertonie
Bei weniger als 1/3 der Fälle "klassische" Trias aus Hypertonie (Leitsymptom), Hypokaliämie und metabolischer Alkalose
Primärer Hyperaldosteronismus
Conn-Syndrom
Diagnostik
Keine Hypernatriämie aufgrund von Escape-Phänomen; In ca. 30% Hypokaliämie
Screeningtest: Im Plasma Aldosteron erhöht und Renin erniedrigt; Aldosteron-Renin-Quotient erhöht(Aldosteronantagonisten und SSRI müssen vier Wochen zuvor abgesetzt werden)
Ggf. Kochsalzbelastungstest oder Fludrocortison-Hemmtest
Calcitonin
Calcitonin wird in den C-Zellen der Schilddrüse gebildet und hemmt die Osteklastenaktivität. Hohe Kalziumspiegel fördern, niedrige hemmen die Calcitoninfreisetzung
Parathormon
Wirkung
- Fördert die Aktivität der Osteoklasten
- Fördert die Kalziumresorptionam Tubulus
- Fördert die Bildung von Dihydroxycholecalciferol welches die intestinale und renale Kalziumresorption begünstigt
Parathormon
Regulation
Bildung in den Nebenschilddrüsen (4 Epithelkörperchen); Regulation über Kalziumrezeptoren der Nebenschilddrüsen mit negativer Feedback-Regulation (das eine hoch,das andere niedrig); bei primärem Hypoparathyreoidismus beides erniedrigt, bei primären Hyperparathyreoidismus beides erhöht
Multiples Myelom
Definition, Pathophysiologie
Niedrig malignes B-Zell-NHL mit Infiltration des Knochenmarks durch Klone maligne transformierter Plasmazellen (=Myelomzellen)
Bildung von monoklonalen Immunglobuline = Paraproteine oder nur freie Leichtketten (kappa oder Lambda)
Multiples Myelom
Klinik/ Komplikationen
Fatigue, Gewichtsverlust; Osteolysen (80%), Hyperkalzämie, Myelomniere durch Paraprotein- und Leichtkettenablagerungen (führen zu nephrotischem Syndrom und Niereninsuffizienz), Antikörpermangelsyndrom mit Infektanfälligkeit, Hyperviskositätssyndrom, AL-Amyloidose (10%)
Multiples Myelom
Diagnostik
Über 10% Plasmazellen im Knochenmark und mindestens ein myelomdefinierendes Ereignis (CRAB-Kriterien: hyperCalcemia, Renal disease, Anemia, Bone disease) oder Biomarker
Multiples Myelom
Typen
- IgG (50%)
- IgA (25%) (M-Gradient oft in den Beta-Bereich verschoben)
- Leichtketten-(Bence Jones)-Myelom (20%)(kein M-Gradient)
- Selten IgD und asekretorisches Myelom