z Entwicklungspsychologie FHNW HS17
Segerer / Lemola
Segerer / Lemola
Set of flashcards Details
Flashcards | 199 |
---|---|
Students | 18 |
Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 12.11.2017 / 02.02.2022 |
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Was wird an Piaget kritisiert?
- Stufenmodell stellt Denkentwicklung konsistenter dar, als es tatsächlich ist.
- Unterschätzung der Kinderkompetenzen.
- Soziale Faktoren vernachlässigt.
- Kein tatsächlich erklärendes Entwicklungsmodell.
- Lebenslange Entwicklung vernachlässigt (Ontogenese).
Was beschreiben die Sozio-kulturellen Theorien von Wygotski?
- Kindesentwicklung wird durch Menschen und der umgebenden Kultur betont
- Interaktionen sind der Entwicklungsmotor
- -> Soziale Einbettung
Wie wird die Sicht auf das Wesen des Kindes in den Sozio-kulturellen Theorien beschrieben?
- Das Kind als soziales Wesen, das durch seinen kulturellen Kontext geformt wird und auch selbst mitgestaltet.
- Das Kind als Lerner und Lehrer = Soziale Eingliederung.
- Das Kind als Produkt seiner Kultur. Prozesse die Entwicklung anstossen, wie z.B. gelenkte Partizipation.
Welches sind die Zentralen Konzepte der sozio-kulturellen Theorien?
Intersubjektivität = wechselseitiges Kommunikationsverständnis.
- Geteilte Aufmerksamkeit = Aufmerksamkeit vom Kind und sozialen Partner auf einen gemeinsamen Bezugspunkt.
- Soziale Stützung (Anleitend, fragend, moderierend).
Zone proximaler Entwicklung:
Bereich der Leistungsfähigkeit zwischen dem was das Kind mit und ohne Hilfestellung bewältigen kann.
Was sind die Theorien des Kernwissens?
- Das Kind als evolutionäres Produkt. Bereiche, die im Verlauf der menschlichen Evolutionsgeschichte von Bedeutung waren sind besonders differenziert.
- Annahme: Kinder sind zu logischen Denkleistungen fähig, die darüber hinausgehen, was Piaget für möglich hielt.
- Moderne Platoniker / angeborenes Wissen.
Was sagt die Theorie des Kernwissens zur Sicht auf das Wesen des Kindes?
- Kinder besitzen von Geburt an spezialisierte Lernfähigkeiten, mit denen sie evolutionär bedeutende Informationen mühelos aufnehmen können.
- Die angeborenen Kenntnisse sind domänenspezifisch. (physikalische, psychologische und biologische usw.).
Was besagen die Theorien des Kernwissen zu den Informellen Theorien von Kindern?
- Kleinkinder strukturieren ihre Kenntnisse über Wissensdomänen zu informellen Theorien.
- Theorien helfen Objekte / Ereignisse der Umwelt einzuordnen.
- Sie erklären Phänomene anhand weniger Grundprinzipien und nicht beobachtbarer Ursachen.
Wie funktioniert die Sinnesempfindung?
Verarbeitung grundlegender Information aus der Aussenwelt durch die Sinnesrezeptoren in den Sinnesorganen und im Gehirn
Was beschreibt die Wahrnehmung?
Prozess der Strukturierung und Interpretation sensorischer Information
Warum ist die visuelle Wahrnehmung für die Menschen besonders wichtig?
Bis zu 50% des cerebralen Kortex sind an der visuellen Verarbeitung beteiligt
Wie wird die visuelle Wahrnehmung untersucht?
Blickpräferenz:
Untersuchung der visuellen Aufmerksamkeit. Gleichzeitig werden 2 Muster oder Objekte gezeigt, um herauszufinden ob die Kinder eines davon bevorzugen. -> Unterschied wird bemerkt
Methode der Habituation
Abfolge von Reizdarbietung, Wiederholung und neuem Reiz unter Beobachtung der Reaktion des Säuglings
(Habituationsphase: Gewöhnung an Reiz)
Was beschreibt die Sehschärfe?
Das Auflösungsvermögen beim Sehen von verschiedenen Testobjekten in einer bestimmten Entfernung
Was beschreibt die Kontrastempfindlichkeit?
Die Fähigkeit, Unterschiede zwischen den hellen und dunklen Bereichen eines optischen Musters zu erkennen
Warum ist die Sehschärfe bei Neugeborenen noch nicht gleich wie bei Erwachsenen?
Bei Neugeborenen sind die Zäpfchen weiter auseinander, nicht in der Fovea zentriert -> Nur 2% des Lichts wird aufgenommen
Bei Erwachsenen wird 65% des Lichts von Zäpfchen aufgenommen -> Säuglinge bevorzugen deshalb starke Kontraste (geringe Kontrastempfindlichkeit)
Mit 0;8 ist die Sehschärfe schon ähnlich wie bei Erwachsenen
Wie funktioniert das visuelle Abtasten der Umwelt?
Mit 0;1 fixieren Säuglinge äussere Konturen.
Mit 0;2 fixieren Säuglinge innenliegende Merkmale.
Ab 0;3 können Kinder bewegliche Objekte geschmeidig folgen.
Bei komplexeren Formen beschränken sie sich auf äussere Kanten.
Wie funktioniert die Gesichtswahrnehmung?
nach 12h mit Mutter = Präferenz für das Gesicht der Mutter. -> Intermodale Wahrnehmung.
0;5 – 0;7 Erkennung von emotionalen Ausdrücken (Bild & Stimme)
1;0 Generelle Bevorzugung lächelnder Gesichter.
Mit 0;6: Gesichter von Äffchen können gleich gut unterschieden werden wie menschliche Gesichter
Mit 0;9: Menschliche Gesichter können deutlich besser unterschieden werden
Mimik
Um 0;4: Erkennen von Unterschieden zwischen verschiedenen Gesichtsausdrücken
Zwischen 0;5 und 0;7: Erkennen von emotionalen Ausdrücken und Bevorzugung von Gesichtern mit entsprechenden Emotionen (Bild und Stimme kongruent)
Bis Ende 1. Lebensjahr: Generelle Bevorzugung von lächelnden Gesichtern
Was beschreibt die Objekttrennung?
- Identifikation einzelner Objekte in sichtbarer Anordnung.
- Versuche zur Objekttrennung = Erkennung durch Bewegungsinformation.
Wie funktioniert die Tiefenwahrnehmung/Visuelle Klippe?
- Kinder verlassen sich auf den Erwachsenen. Lächelt er, krabbeln die Kinder munter los, schaute er besorgt, bleibt das Kind auf der sicheren Seite (soziales Referenzieren).
- 0;2 nehmen die Tiefe war, sie empfinden aber keine Furcht.
- 0;6 – 1;2 überqueren den tiefen Teil trotz elterlicher Lockung nicht.
Wenn der erwachsene lächelt krabbeln die Kinder eher los, wenn er besorgt schaut bleiben sie auf der sicheren Seite (-> Soziales Referenzieren)
Wie funktioniert die akustische Wahrnehmung von Kinder?
Das schwächste Geräusch, auf das Neugeborene reagieren, ist ca. 4 x lauter als das leiseste Schallereignis eines Erwachsenen.
Erst mit 5;0 – 8;0 ist das Hörvermögen Erwachsener erreicht.
Was beschreibt die Akustische Lokalisation?
Die Wahrnehmung des Ortes eines Schallereignisses
-> Wertheimer (1961) fand, dass seine zehm Minuten alte Tochter ihren Kopf nach einem Klickgeräusch drehte, das er neben ihrem Kopf gemacht hatte
Wie funktioniert die Wahrnehmung von Musik bei Kleinkinder?
(Konsonant/Dissonant)
Mit 0;4 präferieren Kinder eine konsonante Version eines Volksliedes gegenüber einer dissonanten
0;4/0;5 Rhythmus
0;5 Sensibilität für Melodien
Was ist die Intermodale Wahrnehmung?
Kombination von Informationen aus zwei oder mehreren Sinnessystemen
Verknüpfung oraler und visueller Erfahrung -> Experiment Schnuller -> Nehmen den bekannten, auch wenn sie einen nicht sichtbaren Schnuller benutzten
Bildschirme mit unterschiedlichen Filmen -> Beachten denjenigen Film mit passendem Ton schon mit 0;4
Welche Reflexe gibt es bei der frühkindlichen Entwicklung?
- Greifreflex
- Saugreflex
- Wangensuchreflex
- Tonischer Nacken-/Halsreflex
Zu starke oder zu schwache Reflexe bei der Geburt sind ein Zeichen für Hirnschäden
Das Andauern eines frühkindlichen Reflexes über den Zeitpunkt hinaus sind ein Zeichen für ein mögliches neurologisches Problem.
Wie sind die Meilensteine der Motorik beim Greifen?
0;0 – 0;3 ungezielte Bewegungen (prereaching movements).
0;3 – 0;4 noch ungelenk und schlecht kontrolliert.
Ab 0;7 Greifvermögen ziemlich stabil.
Was ist Habituation?
Habituation ist die Reaktionsabnahme bei wiederholter gleicher Stimulation.
Wir ein anderer Reiz als neuartig wahrgenommen, tritt eine erneute Reaktionszunahme (Dishabituation).
Was ist Wahrnehmungslernen?
Lernen durch genaues Betrachten von Gegenständen und Ereignissen.
Differenzierung Prozess des Herausfilterns.
Affordanzen Handlungsanregungen, Handlungsmöglichkeiten.
Das Wahrnehmungslernen ist an vielen Bereichen der intermodalen Koordination beteiligt.
Säuglinge suchen aktiv nach Ordnung und Regelmässigkeit in ihrer Umwelt.
Was bezeichnet statistisches Lernen?
- Erkennen / Lernen von Regelmässigkeiten in der Umwelt. (Sprachlernen).
- Habituation an Formen in regelmässiger Abfolge (Einhaltung der Schlafzeit).
- 0;2 – 0;8: Habituation an Formen in regelmässiger Abfolge (z.B: auf ein Quadrat folgt immer ein Kreuz) -> nach Änderung der Abfolge erneute Aufmerksamkeit
Was ist Klassisches Konditionieren?
- Ist eine grundlegende Lernform, bei der ein Reiz oder Ereignis das Auftreten eines anderen Reizes oder Ereignisses vorhersagt.
- Der Organismus lernt eine neue Assoziation zwischen zwei Reizen.
-> Pawlow gilt als der Entdecker der klassischen Konditionierung mti seinem bekannten Experiment mit den Hunden
Operantes Konditionieren
Je jünger das Kind ist, desto näher müssen das Verhalten und die Belohnung räumlich und zeitlich beieinander liegen.
Kontingenz
- Instrumentelles Lernen ist das Erlernen der Kontingenz-Beziehung zwischen dem eigenen Verhalten und den resultierenden Folgen.
- Zusammenhang zwischen eigenem Verhalten und einem äusseren Ereignis.
- Verbundenheit zwischen zwei Ereignissen (Mobile-Bewegung bei Berührung).
Beobachtungslernen / Nachahmungslernen
- Die Fähigkeit zur Imitation ist schon früh vorhanden. (Zunge herausstrecken)
- Die Intention (Absicht) muss offensichtlich und zuschreibbar sein. (Spielzeughantel auseinander ziehen).
- Zwischen 0;6 und 0;9 können Kinder neuartige Handlungen, deren Zeuge sie waren selbst nach 24 Stunden noch nachahmen
Kognition
- Oberbegriff für die höheren geistigen Funktionen, insbesondere Denken, Wahrnehmung, Erkennen und Verstand.
- Strukturen oder Prozesse des Erkennens und Wissens. Darunter fallen auch Schlussfolgerungs- und Entscheidungsprozesse und die Struktur der Begriffe und des Gedächtnisses.
- Kognition kann bewusst, wie auch unbewusst sein.
Kategorisieren in der frühen Kindheit
- Durch Wahrnehmung
- Danach durch Funktion des Objekts 1;0
- Letztlich durch die Gesamtform mit 2;0
Soziales Wissen
- Schon Säuglinge begreifen andere Menschen als intentionale Wesen. Sie erkennen objektgerichtetes Greife einer anderen Person.(0;6)
- Verhalten sich unbelebte Objekte „menschlich“, werden auch ihnen Intentionen unterstellt.
Theory of Mind (TOM)
- Fähigkeit sich selbst und anderen innere Zustände (Wünsche / Absichten, Überzeugungen / Wissen) zuzuschreiben.
- Einfluss dieser inneren Zustände auf Verhalten erkennen.
Theory of Mind / Erklärungsansätze
- Existenz eines Theory-of-Mind-Moduls. Z.B. Autismus.
- Interaktionen mit anderen Menschen. Z.B. schneller Erwerb bei Kindern mit älteren Geschwistern. (Sozio-Kultureller-Ansatz)
- Entwicklung der allgemeinen Informationsverarbeitung ist die Grundlage für das Verstehen mentaler Vorgänge anderer Menschen.
- Überzeugungen: Entwicklung erst nach 3-jährig -> Crayons Aufgabe / False-Belief-Tasks