Genetik Hunde

Genetische Grundlagen der Hundezucht

Genetische Grundlagen der Hundezucht


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Flashcards 66
Students 18
Language Deutsch
Category Biology
Level Other
Created / Updated 29.10.2017 / 16.03.2025
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Wieviele Chromosomen hat der Hund pro Körperzelle?

  • 78 resp. 39  Chromosomenpaare, denn je 2 sehen exakt gleich aus
  • Ein Chromosom jeden Paares stammt von der Mutter (Eizelle) und eins vom Vater (Spermium)
    • M+V (über)tragen Gene/Information für die gleichen Merkmale, jedoch können die Gene versch. "Werte" enthalten

Was passiert während der Zellteilung / Mitose / Wachstum?

  • Erbsubstanz formiert sich als Chromosomen in der Mittelebene der Zelle
  • die Chromosomen teilen sich der Länge nach
  • halbierte Chromosomen werden wieder zu einem Doppelstrang ergänzt, es entstehen 2 identische Chromosomen
  • kopierte Chromosomen werden von einander getrennt zu den Zellpolen gezogen
  • die Zellmembran schnürt sich ein bis sich die  beiden Tochterzellen voneinander lösen können

Was ist anders bei der Meiose / Geschlechtszellenbildung als bei der Mitose?

  • bei der Zellteilung findet keine Verdoppelung der Chromosomen statt

Warum verdoppelt sich die Chromosomenzahl nicht bei der Befruchtung der Eizelle?

Weil bei der Bildung der Geschlechtszellen (Meiose) im Eierstock oder Hoden ein Mechanismus aktiv wird , der dazu führt, dass vor der Zellteilung keine Verdoppelung der Chromosomen stattfindet und nach der Zellteilung nur je ein Chromosom in der reifen Geschlechtszelle vorhanden ist. Dabei wird die Herkunft (M. o. V) nicht beachtet, was zu einer zufälligen Mischung vaterl. und mütterl. Chromosomen in jeder Tochterzelle führt.

Wie werden die mütterlichen und väterlichen "Halbgene" genannt?

Allele

Wieviele Allele trägt jede Körperzelle pro Genstelle?

  • 2 Allele pro Genstelle
    • Jedes Individuum kann nur 2 Allele pro Genstelle tragen, doch bei mehreren Individuen können mehr als zwei versch. Allele gefunden werden. (z.B. Agouti-Gen, 5 Allele: schwarz, wildfarbe, gelb, Sattelmuster, loh)

Was ist der Verwandschaftsgrad?

Der Verwandschaftsgrad zwischen zwei Tieren A+B (RAB) bezeichnet den Anteil der Genstellen, auf denen bei beiden Individuen Allele zu finden sind, die von einem gemeinsamen Vorfahren stammen, also "identisch durch Abstammung" sind.

Wie hoch ist der Verwandschaftsgrad zwischen Halbgeschwistern und zwischen Vollgeschwistern?

  • Halbgeschwister 25%
  • Vollgeschwister 50%

Wie kann man den Verwandschaftsgrad zwischen zwei Tieren bestimmen?

  • man zeichnet ein genetisches Pfaddiagramm, in dem die Weitergabe des Erbmaterials als Strich eingezeichnet wird.
    • mit jedem Pfadschritt halbiert sich der Verwandschaftsgrad
    • Verbinden zwei Tiere mehr als ein Pfad müssen die "Pfadverwandschaften" zusammengezählt werden

Wie entsteht Inzucht?

Bei der Paarung von verwandten Tieren.

Wird ein ingezüchtetes Tier mit einem nicht verwandten Tier verpaart, ist bei den Nachkommen keine Inzucht mehr vorhanden.

Warum sind bei einer Verpaarung eines ingezüchteten Tier mit einem nicht verwandten Tier die Nachkommen keine Inzucht mehr?

Weil keine Gene von einem gemeinsamen Vorfahren von Mutter und Vater gleichzeitig erhalten werden und eine Genstelle im Nachkommen dadurch homozygot werden könnte.

Wie lässt sich feststellen ob ein Tier ingezüchtet ist?

  • Es lässt sich im Pfaddiagramm erkennen, ob die Verbindung über Vater und Mutter bei einem Ahnen zusammenläuft
  • In der Ahnentafel findet sich in diesem Fall der gleiche Vorfahre oberhalb und unterhalb der Mittellinie, die M+V trennt, eingetragen

Was ist der Inzuchtkoeffizient?

  • Er bezeichnet die Wahrscheinlichkeit, mit der bei der Verpaarung verwandter Individuen deren Gene gleicher Abstammung (identische Gene) in den Nachkommen zusammenkommen und die Genstelle damit homozygot wird.
  • Der Inzuchtkoeffizient eine Individuums beträgt immer die Hälfte des Verwandschaftsgrades der Eltern

Was ist der Ahnenverlustkoeffizient?

  • wird häufig anstelle des Inzuchtkoeffizienten angegeben
  • damit wird ausgedrückt wie viel kleiner als erwartet die Anzahl der Ahnen in einer Generation ist.
  • In der Urgrosselterngeneration sollten 8 Ahnen sein. Kommt einer zweimal vor, reduziert dies die Ahnenanzahl auf 7, der Ahnenverlustkoeffizient ist somit 87.5%

In züchterischer Überlegungen sollte eher mit Inzuchtkoeffizient oder Ahnenverlustkoeffizient gearbeitet werden und warum?

Der Inzuchtkoeffizient sollte bevorzugt werden, da dieser direkt die zu erwartende Homozygotie-Steigerung angibt.

Was ist die Linienzucht?

  • Die Eltern sind entfernt miteinander verwandt, haben gemeinsame Gross- oder Urgrosseltern
  • Zwischen Linienzucht und Inzucht besteht kein grundsätzlicher genetischer Unterschied
  • Linienzucht ist schwache Inzucht

Merksatz 1 biologischer Bauplan

Der biologische Bauplan ist in jeder Zelle doppelt vorhanden, wobei die zwei Pläne in den Einzelheiten voneinander abweichen können.

Merksatz 2 Inzucht

Wird ein ingezüchtetes Tier mit einem nicht verwandten Tier verpaart, liegt beim Nachkommen keine Inzucht mehr vor.

Merksatz 3 Inzuchtkoeffizient

Der Inzuchtkoeffizient eines Individuums beträgt immer die Hälfte des Verwandschaftsgrads der Eltern.

Merksatz 4 Linien- und Inzucht

Zwischen Linien- und Inzucht besteht kein grundsätzlicher genetischer Unterschied, denn Linienzucht ist schwache Inzucht.

Merksatz 5 Aussage über genetische Qualität

Die Sicherheit der Aussage über die genetische Qualität eines Tieres aufgrund seiner eigenen Leistung ist ausser bei der Farbvererbung klein. Sie kann nicht grösser als die Heritabilität / Erblichkeit des Merkmals sein.

Merksatz 6a hohe Heritabilität

Merkmale mit hoher Heritabilität sind stark vom Genotyp beeinflusst. Es ist einfach, die "guten" Genotypen zu erkennen und zur Zucht einzusetzen. Bsp. Körpergrösse, Kopfform

Merksatz 6b kleine Heritabilität

Die Heritabilität ist gewöhnlich klein bei Fitnessmerkmalen. Der direkte Rückschluss auf den Genwert ist praktisch unmöglich. Bsp. Fruchtbarkeit, Krankheitsresistenz

Merksatz 7 grössere Heritabilität

Je grösser die Heritabilität, desto bedeutender ist der ererbte Anteil des Merkmals und desto sicherer sind wir, dass die beobachtete Überlegenheit eines Tieres tatsächlich genetisch bedingt ist und sein Zuchtwert hoch ist.

Merksatz 8 Deformationen

Viele Deformationen verhalten sich genetisch wie Schwellenmerkmale, bei denen die genetische Veranlagung so schlecht ist, das die Krankheit bei allen Tieren unter normalen Bedingungen zum Ausbruch kommt.

Merksatz 9 Zuchtfortschritt

Der Zuchtfortschritt in jedem einzelnen Merkmal sinkt, je mehr Merkmale bei der Selektion berücksichtigt werden müssen.