Biodidaktik
Einführung in die Biologiedidaktik
Einführung in die Biologiedidaktik
Kartei Details
Karten | 118 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Biologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 23.10.2017 / 19.01.2025 |
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Unterrichtliche Umsetzung
zb. Moralische Urteilsbildung nach Hößle (2001)
Dilemmamethode (7)
1) Definieren des Dilemmas
2) Nennen der Handlungsoptionen
3) Aufzählen berührter ethischer Werte
4) Unterscheiden zwischen deontologischen und (konsequenzialistischen) utilitaristischen Argumenten
5) Begründete Urteilsfällung und Diskussion alternativer Urteile
6) Aufzählen von Konsequenzen
7) Erneute Reflexion des Urteils
Unterschiedliche Modelle der Moralbegründung (2)
1) Deontologische Argumente
- Handlungen "in sich schlecht" - ablehnen
2) Konsequenzialistische Argumente
- Handlungen ausschließlich anhand derer Folgen beurteilen
Indoktrinationsverbot (Überwältigungsverbot)
Multiperspektivität der Gesellschaft im Unterricht aufgreifen
Grenzen: Freiheitlich-rechtliche Grundordnung
Rolle Lehrperson:
argumentationshomogene Klassen - Multiperspektiv einbringen
argumentationsheterogene Klassen - als Moderator fungieren
Induktionsproblem
Hypothesen nicht beweisen, nur falsifiziert.
Karl Popper (1902-1994)
"Quasi-Induktion"
1) Praxis der empirisch arbeitenden Wissenschaften
2) vom Besonderen auf das Allgemeine schließen
3) Theorien und Methoden der Erkenntnisgewinnung haben zentralen Stellenwert
SDDS - Modell
(Klahr & Dunbar, 1998; Klahr, 2000)
Scientific Discovery as Dual Search
Modell zur Erklärung naturwissenschaftlichen Denken und Arbeiten
Modellierung aus kognitionspsychologischer Perspektive
Problem-Based-Learning (PBL)
Howard S. Barrows
Ursprung: Defizite Hochschullehre der Medizin USA 1970
hypothetisch-deduktive Analyseverfahren
Entwicklung problemorientierte Curriculum
Definition: Problem-Based-Learning
"Problem-Based-Learning ist ein lernzentrierter Lehr- und Curriculumansatz, der Lehrende dazu befähigt, Untersuchungen durchzuführen, Theorie und Praxis zu verbinden sowie Wissen und Fähigkeiten anzuwenden, um eine tragfähige Lösung für ein bestimmtes Problem finden zu können."
Phasen problemorientierten Unterrichts (9)
(Meisert, 2004)
1) (Wiederholung)
2) Einstieg/ Problem
3) Lösungsplanung I
4) Lösungsplanung II
5) Erarbeitung
6) Auswertung
7) Festigung
8) Vertiefung
9) (neues Problem)
1) (Wiederholung)
(Phasen problemorientierten Unterrichts)
- Vernetzung inhaltlicher Aspekte vorheriger Themenschwerpunkte
- Aktualisierung der Lernvoraussetzungen
2) Einstieg/ Problem
(Phasen problemorientierten Unterrichts)
- Entwickeln von Fragestellungen: zentrale Kompetenz der Schüler(innen)
- Kombination von Bekanntem und Unbekantem
- Idealerweise: Konkrete Phänomenbetrachtung
3) Lösungsplanung I
(Phasen problemorientierten Unterrichts)
- Hypothesen entwickeln
4) Lösungsplanung II
(Phasen problemorientierten Unterrichts)
- Plannung einer Untersuchung zur Überprüfung der Hypothesen
- zentral: Selbstständigkeit der SuS
5) Erarbeitung
(Phasen problemorientierten Unterrichts)
- Ermittlung von Untersuchungsergebnissen
- Lösungsstrategie für das aufgeworfene Problem
- Arbeiten an der selbst entwickelten Zielsetzung
6) Auswertung
(Phasen problemorientierten Unterrichts)
- Deutung der Untersuchungsergebnisse
- Falsifizierung/ Verifizierung der Hypothesen
7) Festigung + 8) Vertiefung
(Phasen problemorientierten Unterrichts)
- Reflexion des Erkenntnisprozesses
- Einbringen weiterer Beispiele -> Abstraktion vom konkreten Phänomenbezug zum Allgemeinen
9) (neues Problem)
(Phasen problemorientierten Unterrichts)
- neue Fragestellungen
- erneute Initiierung des problemorientierten Erkenntnisprozesses
Die Rolle der Lehrenden (Unterstützung!)
Chin & Chia, 2005
Lehrender - Moderator
Wissensvermittler - metakognitiven Coach
Gerüstfunktion: unterstützen Ideen & Lernvorhaben
Gestaltung adäquate Lernumgebung/ Infrastruktur
Anforderungen problemorientierte Lernumgebung (Gräsel 2000)
Lernvoraussetzungen! (3)
Voraussetzungen:
1) Fachliches Vorwissen
2) Fähigkeiten zum eigenverantwortlichen Lernen
3) Kompetenzen zum kooperativen Lernen
Anforderung Lernkultur
Einbettung Testverfahren - Klausur!
Kritik Problemorientierung im Biologieunterricht (6)
1) mit ursprünglichen PBL nicht vergleichbar
2) Verfahren erfordert Methodenkompetenz
3) Lernumgebung komplex & aufwendig
4) Schwierigkeit PBL - orientierte Ansätze in Schulcurricula integrieren
5) Probleme sind häufig eher wissenschaftliche Phänomene
6) Auswahl der zu bearbeitenden Hypothesen erfolgt meist instruktiv
Kriteriengeleitetes Vergleichen
Unterscheidung zwischen Kriterien und Ausprägungen eines Kriteriums:
Beispiel: Kriterium - Fellmusterung
Ausprägungen - gepunktet, gestreift, einfarbig
Vergleichen & Klassifizieren (4)
Ziel: Erkenntnisse über die Vielfalt der Organismen und deren wesentliche Merkmale (Eschenhagen, 2001)
1) Klassischer Ansatz
2) Prototypenansatz
3) Klassifizieren durch Regelanwendung
4) Hybridansatz
1) Klassischer Ansatz
Gemeinsam definierte Merkmale (Bruner, 1956)
2) Prototypenansatz
Definition charakteristischer Merkmale einer nach einem Prototypen (Rosch & Mervis, 1975)
3) Klassifizieren durch Regelanwendung
Aus individueller Erfahrung (Carey 1985)
4) Hybridansatz
Ähnlichkeitserwägungen und Regelanwendungen (Keil 1998)
Der Begriff des Modells
"Modelle sind vereinfachte Abbildungen von Originalen. Sie repräsentieren somit gedankliche und materielle Realität" (Eschenhagen 2003)
Modelle im schulischen Kontext (2)
1) Als Medium
2) Als Methode der Erkenntnisgewinnung
Vier Funktionen von Modellen im Kontext der Scientific Literacy
(Gilbert, 1993)
1) Modelle sind die wichtigsten Produkte wissenschaftlicher Erkenntnisse.
2) Modelle sind methodische Elemente der wissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung. (Hypothese - Feldarbeit - Revidierte Modell)
3) Modelle sind zentrale Lernmaterialien in naturwissenschaftlicher Bildung (Modell durch LERNENDE ersteltt)
4) Modelle sind zentraler Lehrmaterialien für naturwissenschaftlichen Unterricht (Modell durch LEHRENDE erstellt)
Stellenwert der Modellarbeit in Naturwissenschaften (3)
1) naturwissenschaftliches Denken = Modelldenken
2) keine Abbiildung der Realität angestrebt
3) unterliegen der subjektiven Betrachtung von Forschern
Definition naturwissenschaftliches Denken als Modelldenken fördert Scientific Literacy
Modelle - vier EInflussvariablen
(Stachowiak, 1980)
"X ist ein modell des Originals Y für den Verwender V in der Zeitspanne T bezüglich der Intention Z."
Intellektuelle Entwicklung bei SuS (4)
(Perry 1970)
1) Dualismus
2) Multiplismus
3) Relativismus
4) Engagierte Relativismus
1) Dualismus
Eine richtige Darstellung. "Die Wahrheit."
2) Multiplismus
Diverse Repräsentationen akzeptiert, da die richtuge Darstellung noch nicht vorliegt.
Schwebezustand
3) Relativismus
Wissen relativ & kontextabhängig
Probleme im Kontext betrachten.
Keine absolute Wahrheit.
4) Engagierter Relativismus
Wissen ethisch & sozial korrekt + korrekt im Kontext betrachtet werden.
Warum Basiskonzepte? (Struktur & Funktion, System, Entwicklung) (4)
1) Explosionsartige Entwicklung Wissensbestand
2) Orientierung auf zu erwerbende Kompetenzen (Output)
3) reine Reduktion Inhalte wird Komplexität als ein Kennzeichnen der Biologie nicht gerecht.
4) Versuche der Strukturierung bereits in den 1970er und 1980er (Kennzeichen des Lebendigen)