Fortpflanzung Hund

Geschlechtsorgane, Deckackt, -Termin, Trächtigkeit, Geburt, Komplikationen

Geschlechtsorgane, Deckackt, -Termin, Trächtigkeit, Geburt, Komplikationen


Set of flashcards Details

Flashcards 82
Students 14
Language Deutsch
Category Biology
Level Other
Created / Updated 19.10.2017 / 28.02.2025
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Was ist die puerperale Tetanie/Eklampsie?

  • tonisch klonische Krämpfe bei ungestörterm Bewusstsein
  • Nervosität
  • Muskelzittern
  • Hyperthermie infolge der Krampfanfälle
  • Folge einer Hypokalzämie. Ca-Konzentration im Blut unter 1.7mmol/l
  • tritt meistens während der Laktation auf, ca. 2-3 Wochen post partum / nach der Geburt
  • vorallem bei Hündinnen kleiner Rassen

Wie sollte der gesunde Welpe sein?

  • trinkt und schläft
  • nimmt pro Tag 7-10 % des Körpergewichts zu
  • starker Saugreflex
  • voller weicher Bauch
  • farbloser, klarer Harn
  • pastöser, gelblicher Kot
  • trockener, sauberer Nabel
  • kein Nasen- und Augenausfluss
  • gute Körperspannung

Wie erkennt man dass der Welpe dehydriert ist?

wenn der Harn gelb ist

Wie ist der kranke Welpe?

  • schreit
  • schwacher Saugreflex
  • keine Gewichtszunahme
  • schlaff und apathisch
  • Untertemperatur evtl. Fieber
  • Durchfall / Erbrechen
  • Atemnot
  • Abstossung durch Muttertier

Wie sollte sich das Gewicht des Welpen entwickeln?

  • Geburt 100-700g
  • 7-10 Tage 2x Geburtsgewicht
  • >14 Tage 3-4x Gg
  • >28 Tage 6-7x Gg

Was hat der Welpe für physiologische Besonderheiten?

  • Immunsystem
  • Thermoregulation
  • Glucosehomöostase (Blutzuckerregulation)
  • Volumenhomöostase (Regulation des Volumens des Körperwassers)
  • Nierenfunktion, erst nach ca. 8 Wochen normale Funktion
  • Leberfunktion; erst nach 4 Monaten normale Funktion
  • Herz-Kreislauffunktion
  • Blutbild
  • Neurologische Ausreifung
  • Verdauungssystem

Was ist beim Immunsystem der Welpen speziell?

  • kaum Antikörper-Übertritt über Plazenta
  • bei der Geburt wenig IgM und kein IgG
  • Komplement-System (Teil des unspezifischen humoralen Immunsystems, welches zur Eliminierung von zellulären Antigenen (z.B. Bakterien) beiträgt (unspezifische Immunreaktion)) und Neutrophilen-Funktion unreif (Untergruppe der weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Sie werden zum unspezifischen, angeborenen Immunsystem gezählt)
  • wenig Lymphozyten (Untergruppe der Leukozyten) in Lymphknoten
  • Passive Immunität durch kolostrale Antikörper enorm wichtig
  • Absorption der Antikörper in den ersten 12-24 h
    • spezifischer Transport durch neonatale Enterozyten
    • zusätzlich unspezifischer Ig-Transport

Was ist speziell an der Thermoregulation des Welpen?

  • unreif in den ersten Wochen
  • kein Kältezittern
  • kein subkutanes Fett
  • kein vasomotorischer Reflex (Erweiterung oder Verengung der Blutgefäße)
  • grosse Körperoberfläche im Verhältnis zu Körpermasse
  • Keratinisierung der Haut ab 20 Tagen

Wie hoch sollte die Körpertemperatur eines Welpen sein?

  • bis 14 Tage 35.6-36.1°C
  • bis 28 Tage -37.8°C

Welche Ursachen können Welpenkrankheiten haben?

  • kongenital / angeboren
  • Infektiös
  • traumatisch

Was beinhaltet die Symptomen-Trias für Welpen?

  • Hypothermie
    • schlechte Thermoregulation
  • Dehydration
    • schlechte Flüssigkeitshomöostase
  • Hypoglykämie
    • schlechte Glucosehomöostase
    • Zwergrassen bis 4 Monate

Was passiert mit der Verdauung des Welpen wenn seine Körpertemperatur unter 35°C sinkt?

  • Es führt zu einem Ileus / Darmverschluss
  • Verdauung kommt zum Stillstand
    • Fermentation im Darm --> Gasbildung, Blähung --> Dyspnoe / Atemnot --> Luftschlucken --> Gasbildung, Blähung --> Dyspnoe usw., wenn dann dazu gefüttert wird, kann Futter in die Lunge gelangen und es gibt eine Aspirationspneumonie

Was ist bei der Handaufzucht zu beachten?

  • Nur wenn Aufzucht mit Mutter oder Amme nicht möglich ist!
  • Natürliche Bedingungen müssen simuliert werden
    • Fütterung
    • Ruhe
    • Wärme
    • Geborgenheit

Wie hoch sollte die Umgebungstemperatur und die Luftfeuchtigkeit für Welpen sein?

  • 1. Woche: 29-32°C
  • 2.-4. Woche: 27°C
  • 5. Woche: 21-24°C
  • ab 5. Woche: 21°C

 

  • Luftfeuchtigkeit: 55-65%

Was ist bei der Ernährung beim Welpen zu beachten?

  • Gewichtskontrolle mind. 1x täglich
  • Ersatzmilch
  • ab 3.-4. Woche Zufütterung
  • Max. Magenkapazität 50ml/kg Körpergewicht

Wie füttert man einen Welpen mit Ersatzmilch?

  • bei Schoppen aufpassen wegen Aspirationsgefahr
  • Sonde
    • Welpe hat kein Würgereflex bis Tag 10 --> Kontrolle Sondensitz
    • Länge des Schlauchs: Nase bis letzte Rippe
  • Spritze mit Zitzenstift
  • Max. Magenkapazität 50ml/kg Körpergewicht

Wie oft muss der Welpe gefüttert werden und wie lange darf die Nachtpause dauern?

  • Fütterung:
    • bis 3. Tag alle 2 Stunden
    • 3-18. Tag alle 3 Stunden
    • ab 18. Tag alle 4 Stunden
    • ab 3 Wochen 3-4x täglich
  • Nachtpausen:
    • nach 1 Woche 4 Stunden
    • nach 2 Wochen 6 Stunden

Die Verdauung der Welpen braucht Assistenz. Was muss nach der Fütterung gemacht werden?

Massage der Anal- und Bauchregion für Urin- und Kotabsatz

Wie oft sollte der Welpe Urin absetzen?

nach jeder Fütterung

Wie oft sollte der Welpe Kot absetzen?

Mind. 1x täglich

Was ist die Definition der angeborenen Fehlbildung?

Die Fehlbildung ist von Geburt an erkennbar. Es wird unterschieden in:

  • makroskopisch (von blossem Auge erkennbar) oder mikroskopisch
  • äusserlich oder innerlich

Was für Arten von angeborenen Fehlbildungen kann es geben?

  • Organe doppelt angelegt
  • Organe nicht oder unvollständig angelegt
  • Embryonale Anlagen nicht zurückgebildet
  • Embryonale Anlagen nicht verbunden

Was ist Anasarka?

  • subkutanes Ödem (Flüssigkeitsansammlung unter der Haut), v.a. bei Bulldoggen
  • Anasarka bedeutet wörtlich übersetzt "über dem Fleisch". Der Begriff bezeichnet eine Ansammlung von Gewebsflüssigkeit (Ödem) im Bindegewebe der Unterhaut mit Zeichen von Dystrophie (Fehlwuchs) in den bedeckenden Epidermisschichten.
  • Therapieversuch mit Furosemid + KCL und Urinabsatz anregen

Was wissen Sie über die Gaumenspalte beim Hund?

  • kommt bei vielen Hunderassen vor
  • betrifft weichen und harten Gaumen
  • Symptome:
    • Flüssigkeitsaustritt aus Nase
    • Niesen nach Fressen
    • verzögertes Wachstum
  • Gefahr von Aspirationspneumonie

Was wissen Sie über den kongenitalen Hydrozephalus (Wasserkopf)?

  • Stenose (Verengung) des Aquaeductus Silvii (enger Kanal der zwei Ventrikel verbindet)
    • Atrophie (wahrnehmbarer Gewebeschwund) der Grosshirnrinde
    • Dilatation  (Erweiterung/Aufweitung) der Ventrikel
  • Symptome:
    • Verwölbung des Schädels
    • ventrolateraler Strabismus (zum Bauch und zur Seite hin gelegenes Schielen)
    • Blindheit
  • häufig asymptomatisch
    • Zwergrassen
    • brachyzephale Rassen
  • Diagnose:
    • Ultraschall
    • CT
    • MRI
  • Therapie:
    • Prednison
    • Omeprazol
    • evtl. Shunting

Was wissen Sie über das Schwimmer Syndrom?

  • Erkrankung die mit einer Fehlstellung und gelegentlich Fehlbildung der Gliedmaßen einhergeht
  • Ursache unbekannt
  • häufiger bei brachyzephalen Rassen
  • Folgen:
    • dorsoventrale (vom Rücken zum Bauch) Abflachung des Brustkorbs
    • Veränderungen an Gelenken, Femur (Oberschenkelknochen) und Humerus (Oberarmknochen)
    • Dyspnoe (Atemnot/-Beschwerden)
    • Dysphagie (Schluckstörung)
    • Koprostase (Stauung von Kot im Dickdarm)
    • Hautulzeration (Hautgeschwüre)
  • Therapie:
    • Muskelaufbau

Was wissen Sie über Pectus excavatum (Trichterbrust?

  • Abweichung des kaudalen Sternums nach dorsal (Einsenkung der vorderen Wand des Brustkorbs. Der Bereich um das Brustbein ist dabei zur Wirbelsäule hin eingezogen.
  • v.a. bei brachyzephalen Rassen
  • Folgen:
    • Dyspnoe (Atemnot/-Beschwerden)
  • Therapie:
    • Operation mögl. Chancen 50%

Was wissen Sie über die Spina bifida?

  • unvollständige Verschmelzung der embryonalen dorsalen (zur Rückseite des Körpers) Wirbelbogen und/oder -fortsätze
  • Meningozele: Bei der Meningozele wird der Bruch lediglich von den Rückenmarkshäuten ausgekleidet.
  • Meningomyelozele: Ein Erguss (Hydrops) von Rückenmark und den Rückenmarkshäuten in die Zyste zeichnet die sie aus.
  • Neurologische Symptome abhängig vom Grad
    • Kot- und Harninkontinenz
    • reduzierter oder fehlender Analreflex
    • ataktischer Gang in Hinterhand bis Parese (Lähmung)
  • häufiger bei Rassen mit Korkenzieherschwanz
  • Diagnose:
    • Röntgen
    • Myelogramm
    • CT
    • MRI

Was wissen Sie über Dermoidsinus?

  • epithelialisierte Fistel zwischen Haut und ZNS. Haut auf dem Rücken ist eingestülpt und bildet einen Gang  bzw. eine Röhre entlang der Wirbelsäule. Dieses Gebilde kann sich bis direkt auf die Wirbelsäule ziehen.
  • Folge eines gestörten Schlusses des Neuralrohrs
  • 3 Lokalisationen
    • Wirbelsäule
    • Kopf
    • Nase
  • 5 versch. Tiefengrade
  • Symptome
    • abhängig vom Grad
      • Infektionen
      • neurologische Störungen
  • Diagnose:
    • Myelogramm
    • Ultraschall
    • MRI
    • Fistulogramm: Infektionsrisiko
  • Therapie:
    • chirurgisch
  • v.a. Ridge-Rassen
  • Ridge Mutation auf Chromosom 18
    • autosomal dominat vererbt (R) (ein defektes Allel reicht für Merkmalsausprägung)
    • sehr viel häufiger in R/R-Hunden
    • Risikoreduktion für Dermoidsinus
      • r/r x R/R
      • r/r x R/r

Nennen Sie die wichtigsten viralen Infektionskrankheiten von Hunden- und Katzenwelpen?

  • Parvovirose
  • Herpesvirose Hund
  • Zwingerhusten
  • Adenovirose
  • Staupe

Canine Parvovirose / Katzenseuche

  • CPV/FPV, Fam. Parvoviridae, Genus Parvovirus
  • DNS-Virus unbehüllt
  • sehr resistent
  • symptomlose Ausscheider
  • überall verbreitet
  • Übertragung oral
  • Hochkontagiös /-ansteckend
  • Symptome:
    • Apathie
    • Anorexie (Appetitlosigkeit/Inappetenz)
    • Fieber
    • Kolik
    • Durchfall und/oder Erbrechen
      • v. a. bei 6-8 Wochen alten Welpen
      • Dehydration
    • bei sehr jungen Tieren häufig perakut (extrem schnell oder außergewöhnlich plötzlich auftretend) und letal (tödlich)
    • sehr selten Herzmuskelentzündung beim Hund

Staupe / Canine Distemper

  • CDV, Fam. Paramyxoviridae, Genus Morbillivirus
  • RNA-Virus, behüllt
  • sehr empfindlich
  • Übertragung oral
    • über Sekrete vom Respirationstrakt (Tröpfcheninfektion)
    • Kot + Urin
  • hochkontagiös/-ansteckend
  • Leidensentstehung:
    • lymphotrop (infizieren von Lymphozyten) --> Immunseppression --> Sekundärinfektionen
    • epitheliotrop (infizieren von Epithelien) --> Durchfall
    • neurotrop (die Nerven stimulierend bzw. auf das Nervensystem wirkend) --> Viruspersistenz möglich im ZNS, evtl. späteres Auftreten von ZNS-Symptomen (das Überdauern von Krankheitserregern in Rückzugsräumen des Wirtsorganismus)
  • Symptome:
    • Fieber
    • Apathie
    • Anorexie
    • Dehydration
    • RT(Respirations)-Symptome
      • Nasenausfluss
      • Husten
      • Dyspnoe
    • GIT(Gastrointestinaltrakt)-Symptome
      • Erbrechen
      • Durchfall
    • ZNS-Symptome
      • ca. 21 Tage post infectionem Krämpfe
      • Monate bis Jahre später Myoklonus "Staupetick" (Muskelzittern)
    • Haut:
      • Hyperkeratose (übermäßige Verhornung der Haut) der Pfotenballen
    • Zähne
      • Staupegebiss
    • Trächtigkeit: Abort, Totgeburten, Krämpfe -->Tod)
  • Therapie:
    • symptomatisch
  • Prophylaxe
    • Impfung

Maternale Antikörper

  • kaum Antikörper-übertritt durch Placenta endotheliochorialis
  • Kolostrum / Milch
    • Aufnahme der AK's durch den Darm nur innert der ersten 24 Stunden möglich
  • Plasmatransfusion
  • Interferenz/Überlagerung mit
    • natürlicher Exposition
    • Impfung

Wie schützen vor viralen Infektionen?

  • Stimulierung des innaten Immunsystems (angeborene Immunantwort)
  • Muttertier impfen
    • vor dem Decken
    • Herpes: Muttertier in der 2. Hälfte der Trächtigkeit boostern
  • Welpen so früh wie möglich impfen
    • Parvovirose,
    • Leptospirose
    • Staupe
    • Katzenschnupfen
    • nicht für Herpes!

Welche Krankheitsursachen gibt es?

  • viral
  • bakteriell
  • parasitär
  • Haltung
  • multifaktoriell
  • kongenital

Wo treten, laut Sektionsbefunden, die meisten bakteriellen Infektionen auf?

  1. Lunge
  2. Brustfell
  3. Bauchfell
  4. Blutvergiftungen
  5. Darm

Was wirkt begünstigend für bakterielle Infektionen bei Welpen?

  • Fruchtwasser eingeatmet
  • zu wenig Kolostrum
  • Infektion der Mutterhündin
  • mangelnde Hygiene, hoher Parasitenstatus
  • zu tiefe Umgebungstemperatur, zu hohe Luftfeuchtigkeit
  • zu geringe Belüftung
  • Hautverletzungen der Welpen
  • evtl. Schoppenfütterung

Was für bakterielle Erreger gibt es?

  • E. coli
  • Streptokokken
  • Staphylokokken
  • Salmonellen
  • Klebsiellen
  • uvm. sowie Mischinfektionen

Wann ist der Gebärmuttermund geöffnet?

  • Läufigkeit
  • Geburt

Warum ist es sinnvoller die Hündin zum Rüden zu bringen?

Damit der Rüde genug selbstbewusst und sicher ist.