HWZ


Kartei Details

Karten 35
Sprache Deutsch
Kategorie Soziales
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 09.10.2017 / 09.12.2019
Weblink
https://card2brain.ch/box/20171009_soziologie
Einbinden
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20171009_soziologie/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Was ist ein sozialer Status? (Definition)

Ein sozialer Status weist eine Position in der Sozialstruktur einer Gruppe, Organisation oder Gesellschaft zu.

Was ist ein Status-Set?

Gesammtbestand an Positionen die eine bestimmte Person zu einer bestimmten Zeit einnimmt

Welche Statussets gibt es? 

Beschreiben sie diese.

• Master-Status: Dominierender Status

• Leit-Status: Dominierender Status in einem bestimmten sozialen Kontext

• Erworbener Status: Status, den eine Person vor allem durch eigene Anstrengungen erreicht. à Gegenteil: zugeschriebener Status

• Konsistenter / inkonsistenter Status: Der Status einer Person entspricht / entspricht nicht den Erwartungen der Menschen im Kontext.

Zeitliche Veränderung und Beurteilung Status

Status und Rollen verändern sich ständig und stehen mit dem Prozess der Sozialisation in Zusammenhang. Beurteilung eines Status und einer Rolle sind dabei abhängig von Zeitlichen Faktoren und deren Umwelteinflüssen. Z.B. Rolle VR-Präsident in der UBS gieng früher nur als Offizier. Heute ist dies nicht mehr so. Im Gegenteil. Nur wenn man Offizier ist wird dies nicht mehr als hoher Status gewertet.

Definition von Sozialisation (wortwörtlich)

die Gesammtheit aller Lernprozesse, die aufgrund der Interaktionen des Individuums mit seiner gesellschaftlichen Umwelt stattfinden, gelichgültig, ob diese bewusst oder von irgendwem gewünscht und geplan sind.

Was besagt das Anlage-Umwelt Modell

Was du bist hängt von 3 Faktoren ab:

Was du geerbt hast

Was deine Umgebung aus dir macht

Was du in freier Wahl aus deiner Umgebung und deinem Erbe gemacht hast

Erklären Sie die Begriffe Adaption, Assimilation und Akkomodation

Lernprozesse sind Anpassungsprozesse der Menschen an die Umwelt = Adaption

durch Prozesse der Assimilation = Eingliederung neuer Erfahrungen in bereits bestehende Strukturen

und Prozesse der Akkomodation = Erweiterung der bestehenden Strukturen

Machen Sie ein Beispiel zu Assimilation und Akkomodation

Ein Baby kennt Brot bzw hat gelernt dass es dies Essen kann indem es fest zubeisst

Obwohl ein Keks nicht biegbar ist und krümelt lernt dass Baby dass es diesen essen kann, es muss jedoch vorsichtiger zubeissen = Assimilation

Wenn es einen Bauklotz erhält fällt es zuerst in die selbe Schublade und es beisst drauf. Es muss dann aber lernen dass es den Klotz nicht essen kann. Es fängt an zu weinen, dies nicht wegen Schmerzen sondern aufgrund der Akkomodation. Diese ist für den Menschen Schmerzhaft da es in keine Schublade zugeordnet werden kann.

Nennen Sie die Instanzen der Sozialisation

Familie

Gleichaltrige

Schule

Massenmedien

Beruf

Erklären Sie die Gesetzmässigkeiten des Stufenmodells von Erikson

Die Abfolge ist notwendigerweise so wie im Stufenmodell vorgesehen

Wird eine Stufe nicht hinreichend bearbeitet so besteht ein Defekt über alle weiteren Stufen hinweg

Das Stufenmodell gilt universell über alle Zeiten und Kulturen hinweg

 

Nennen Sie die Stufen von Eriksons Modell

1. Urvertrauen vs. Misstrauen (0-1)

2. Autonomie vs. Scham und Zweifel (2-3)

3. Initiative vs. Schuldgefühl (4-5)

4. Werksinn vs. Minderwertigkeit (6-13)

5. Identität vs. Identitätsdiffusion (13-18)

6. Intimität vs. Isolierung (20-30)

7. Generativität vs. Stagnation (30-50)

8. Integrität vs. Verzweiflung (60-80)

 

Erklären Sie exogene und Endogene einflussfaktoren im Sozialisationsprozess

Exogen = Soziale Tatsachen (Durkheim) und Sozialisationsinstanzen wie Unfälle, Krankheit usw.

Endogen = Durchlebte Sozialisationsprozesse wie die kognitiven Strukturen (Piaget) und absolvierte Stufen (Erikson)

Ebenfalls einen einfluss haben Periodeneffekte wie Kriege, Krisen, Sozialer Wandel usw.

Was sind manifeste und latente Funktionen von Sozialisation

Manifeste Funktionen = gewollte und bewusste Folgen

latente Funktionen = unbeabsichtigte und unerkannte Folgen

Machen Sie je 2 Beispiele zu einer manifesten und einer latenten Funktion

Manifest: Ausgelehnte Spielzeuge bringt man zurück

Latent: Eigentum und Mechanismen des Kapitalismus respektieren

 

Manifest: Nationalität eines Menschen spielt keine Rolle

Latent: Menschen aus anderen Kulturen sind anders

Woraus konstituiert sich Status?

Aus der Sozialstruktur, Normen und Sozialem Handeln (dieses wiederum aus der Sozialisation)

Was ist eine soziale Rolle?

Bündel von Verhaltenserwartungen, Einstellungen, Verpflichtungen und Privilegien, die von jedem erwartet werden, der eine bestimmte Position in der Sozialstruktur hat.

- Sie sind gesallschaftlich normiert

- Rollenhandel: Rollenförmiges soziales Handeln, das sich aus den Positionen der Sozialstruktur ergibt

- Soziale Rollen zu spielen, lernen wir im Prozess der Sozialisation

Erläutern Sie die Konvergenz zwischen Status und Rolle

Satus = Position in der Sozialstruktur eines Kollektivs

Rolle = beschreibt, wie wir in dieser Position denken und handeln sollen

 

Menschen spielen permanent Rollen um ihren sozialen Status aufrecht zu erhalten

Zu jedem Status gehört dabei mindestens eine zugeschriebene Rolle - mest aber mehrere

 

Was ist ein Rollenset?

Bündel unterschiedlicher rollen die mit einem bestimmten Status verbunden ist 

Bsp: Rollenset moderner Mann / Frau

Kann auch zu Rollenüberforderung führen

Beschreiben Sie die beiden Arten von Rollenkonflikten und nennen Sie je ein Beispiel

Intra Rollenkonflikt: Konflikt innerhalb einer Rolle, welche widersprüchliche Erwartungen beinhaltet. Bsp Führungsperson im Mittleren Kader. Die unten erwarten grosse änderungen und führung, die oben erwarten Gehorsam und viel Arbeit.

Inter-Rollenkonflickt: Konflikt zwischen 2 oder mehreren Rollen. Bsp. Hausfrau und Mutter vs. Karrierefrau aufgrund der Erwartungen der Familie und Erwartungen des Arbeitgebers

 

Was beduetet der Begriff Sozialstruktur?

Relativ beständige Muster sozialer Beziehungen und soziale Positionen

Was bedeutet soziale Ungleichheit?

Die mehr oder weniger vorteilhaften Lebens- und Handlungschancen, die Menschen durch gesellschaftlich hervorgebrachte Lebensbedingungen dauerhaft vorgegeben sind.

Erklären Sie den Begriff Schicht

Oberbegriff für verschiedene Typen sozialer Ungleichheit

Erklären Sie den Begriff Schichtung

Vertikale Gliederung einer Gesellschaft nach ungleichheitsrelevanten Merkmalen (Einkommen, Macht, Bildung) ihrer Mitglieder

Erklären Sie Beziehung zwischen Marx bzw. seinen Theorien und der Soziologie

Marx erkennt im Konflikt der durch die ökonomische Verteilung hervorgerufen wir den Motor des sozialen Wandels. Objektive Realität existiert nicht durch das Individuum sondern aus Ihrer materiellen Existenz, was bedeutet dass die ökonomischen Verhätnisse die Denkweise bestimmen

Zählen Sie die Klassenarten nach Weber auf und erklären Sie diese

a. Besitzklasse Besitzunterschiede bestimmen diese Klasse primär

b. Erwerbsklasse: Wird primär bestimmt durch Chance der Marktverwertung von Gütern oder Leistungen

c. Soziale Klasse: Die Gesammtheit derjenigen klassen zwischen denen ein Wechsel persönlich, in Generationenfolge, leicht möglich und und typisch stattzufinden pflegt.

 

Erklären Sie die Bolte Zwiebel und erläutern Sie worauf diese hinaus wollen

Bolte Zwiebel: Darstellung von Status und Schichtenaufbau der Gesellschaft durch Kriterien, Bildung, Einkommen, berufliche Stellung

Meriokratische Pyramide: Darstellung nach Ungleichen Qualifikationen, ungleiche berufliche Stellung und ungleichem Einkommen

 

Beide Modelle zeigen auf dass die Bildung massgeblich ist für späteren Beruf und somit Einkommen und zwar Gesellschafts, Herkunft und Kultur sowie Geschlechterübergreiffend

Erklären Sie den Gini Koeffiziente  und versuchen Sie diesen an einem Beipiel anzuwenden

Der Gini Koeffizient wurde zur Darstellung von Ungleichverteilungen entwickelt. Er dient als Massstab für Vermögens und Einkommensverteilung. Er wird aus der Lorenzkurve abgeleitet und kann einen Wert von 0 bis 1 Einnehmen. 0 Wäre gleiche Einkommensverteilung 1 wäre wenn nur eine Person das gesammte einkommen erhalten würde.

Je höher der Wert desto ungleicher ist die Verteilung.

Bsp. In der Schweiz beträgt der Wert 0.7 was eine ungleiche Verteilung bedeutet.

Erläutern Sie Bourdieux Absicht und Grundkonzept

Menschen nehmen eine Position im sozialen Raum ein. Diese Position wird durch Ihre Kapitalausstattung bestimmt

Menschen bilden einen Habitus aus. Der Habitus ist eine gesellschaftlich konstruirte, dauerhafte Vorstellung von individuellen Handlungsmöglichkeiten und Handlungsgrenzen

Aus der position im sozialen Raum und dem Habitus resultieren Lebensstile, beobachtbare Unterscheidungszeichen und strategien gegenüber anderen

Zählen Sie die Kapitalarten nach Bourdieux auf

- ökonomisches Kapital (Eigentum, Vermögen)

- Kulturelles Kapital 

   - institutionalisiertes Kulturelles Kapital (Titel, Diplome)

   - objektiviertes kulturelles Kapital (Bücher, Lexika)

   - inkorporiertes kulturelles Kapital (Wissen, Bildung)

- Soziales Kapital (Beziehungen, Netzwerke

symbolisches Kapital (Status Ansehen)

Erklären Sie den Zusammenhang zwischen den Kapitalarten und den Klassen

Kulturelles, Soziales und Ökonomisches Kapital hängen zusammen. Sie bestimmen Schlussendlich in welcher Klasse (Herrschende, Mittel oder Volksklasse) man landet

Erklären Sie den Begriff Lebensstile

Lebensstile hängen eng, wenn auch nicht direkt, mit der Kapitalausstattung zusammen

In den Lebensstilen offenbart sich der Klassenspezifische Geschmack der Menschen

 

Was bedeutet Distinktion bei den Lebensstilen

Menschen pflegen bestimmte Lebensstile während Sie andere wehement ablehnen = Distinktion

Erklären Sie den Habitus

Der Habitus ist die Vermittlungsinstanz zwischen Klassenlage und Lebensstil

Er zeigt sich in Grundorientierung, spezifische Weltsicht, verfestigtes Wahrnehmungs und Bewertungsschema

Er ist eine gesellschaftlich Konstruierte dauerhafte Vorstellung der Menschen von Ihren individuellen Handlungsmöglichkeiten und Handlungsgrenzen

Wie entsteht der Habitus?

Der Habitus entsteht in der Sozialisation der Menschen, ist also Produkt des lebenslangen Lernprozesses, den wir bewusst / unbewusst, gewollt / ungewollt durchlaufen

Diese Lernprozesse sind bestimmt durch die Entwicklung des Individuums, Sozialisationsinstanzen und exogenen Einflussfaktoren = Sozialisation

Erläutern Sie den Zusammenhang zwischen Kapitalarten, Klassen, Habitus und Lebensstilen und machen Sie ein Beispiel

Die Kapitalarten bestimmen zu welcher Klasse wir gehören. Die Klassen selbst bestimmen aber nicht unsere Lebensstile. Dies bewirkt erst der Habitus also unsere Einstellungen, Wahrnehmungen, Weltansichten oder eifach gesagt die sozialisation, welche Lebensstile wir haben.

 

Bsp. EinArtzt steht weit oben in den Kapitalien und gehört somit zur Herrschenden Klasse. Da er aber in bescheidenen verhältnissen aufgewachsen ist muss er nicht mit seinem Reichtum protzen und sich einen BMW M5 kaufen obwohl er Ihn sich leisten kann. Es gehört sich in seiner Wahrnehmung nicht mit Reichtum zu protzen.