Vitalz.

Vitalzeichen

Vitalzeichen


Kartei Details

Karten 43
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin
Stufe Mittelschule
Erstellt / Aktualisiert 02.10.2017 / 01.06.2021
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Wie kommt der Puls zustande?

Die Pulswelle entsteht dadurch, dass bei jedem Herzschlag Blut in die Aorta ausgestossen wird, der Druckstoss breitet sich dann im arteriellen Gefässsystem aus (Windkesselfunktion). Der Puls ist das Anstossen der Druckwelle an die Arterienwand.

Warum ist der Puls z.B. am Handgelenk gut spürbar?

Die A. radialis liegt am Hangelenk dicht unterhalb der Körperoberfläche. Zudem liegt darunter eine knöcherne Struktur.

An welchen verschiedenen Orten ist der Puls tastbar?

 

A. radialis
-A. ulnaris
-A. axillaris
-A. carotis communis
-A. brachialis
-A. temporalis
-A. femoralis
-A. poplitea
-A. dorsalis pedis
-A. tibialis posterior

In welchen Situationen sollte der Puls gemessen werden?

 

-Bei Aufnahme
-Bei Pat. mit Herz-Kreislauferkrankungen
-Nach Operationen (Nachblutungsgefahr)
-Nach schweren Verletzungen
-Bei SHT
-Bei Therapie mit kreislaufwirksamen Medikamenten (z.B. β
-Blocker)
-Bei Vergiftungen

Wie hoch ist die normale Pulsfrequenz beim a) Erwachsenen (>10J.) und b) Neugeborenen im Wachzustand?

a) 55-90bpm
b)100-180bpm

Was bedeutet der Begriff "Pulsdefizit"?

Differenz zwischen der durch Auskultation oder EKG ermittelten HF und der peripheren Pulsfrequenz, d.h. die getastete Pulsfrequenz entspricht nicht der tatsächlichen Zahl der Herzkontraktionen.

Was ist eine "Asystolie"?

Zentral (A. carotis, A. femoralis) ist kein Puls mehr tastbar. .

Was ist eine "Tachykardie"?

Eine Tachykardie ist eine Überschreitung der dem Alter entsprechend physiologischen Herzfrequenz.

Was ist eine "Bradykardie"?

Eine Bradykardie ist eine Unterschreitung der altersüblich physiologischen Herzfrequenz.

Anhand welcher Kriterien wird die Pulsqualität beurteilt?

-Pulsfrequenz
-Pulsrhythmus
-Anstiegsgeschwindigkeit/Steilheit
-Amplitude der Pulswelle (Amplitude der Pulswelle (Differenz zwischen dem Spitzendruck während der Systole und dem Minimaldruck am Ende der Diastole)
-Gefässwandspannung

Von was hängt die Höhe des Blutdruckes ab? (3 Faktoren)

-Herzminutenvolumen
-Blutvolumen im Gefässsystem
-Gefässwiderstand in den Arterien

Welche Faktoren beeinflussen die Blutdruckwerte?

-Stress
-Messen direkt nach sportlicher Betätigung
-Messen direkt nach dem Essen
-Fieber

Wie funktioniert der kleine Körperkreislauf (Lungenkreislauf)?

-Re. Ventrikel
-O2-armes Blut wird durch die Pulmonalarterien in die Lungenkapillaren gepumpt
-O2-CO2 Austausch findet statt
-Über die Pulmonalvenen wird das Blut in den li. Vorhof geleitet
-Vom li. Vorhof gelangt das Blut in die li. Herzkammer
-Von dort gelangt das Blut über die Aorta in den Körperkreislauf

Wie funktioniert der grosse Körperkreislauf?

-Austreibung des O2-reichen Blutes über die Aorta in die grossen Schlagadern
-Blut fliesst durch die Arterien -> Arteriolen -> Kapillaren
-Austausch von Nährstoffen, O2 und Stoffwechselendprodukten
-Über Venolen fliesst das Blut in grössere Venen
-Mündung in obere und untere Hohlvene
-Blut fliesst in den re. Vorhof

Unterschied zwischen Arterie und Vene?

-Arterien haben eine dickere/stärkere Gefässwand
-Arterien führen vom Herzen weg, Venen leiten das CO2-reiche Blut zum Herzen (im Lungenkreislauf umgekehrt)

Erkläre den Begriff "Systole"

Anspannungsphase: Ventrikel sind mit Blut gefüllt. Segel- und Taschenklappen sind geschlossen. Durch die Anspannung des Myokards steigt der intraventrikuläre Druck, ist noch nicht genug stark um die Taschenklappen aufzustossen.

Auswurfphase: Zunehmende Muskelkontraktion -> Druck in den Ventrikel übersteigt Druck in der Aorta – Taschenklappen werden aufgestossen -> Blut wird in die grossen Arterien getrieben. Volumen in den Ventrikel verkleinert sich auf ca. die Hälfte -> Taschenklappen schliessen wieder, weil der Druck in den Arterien höher ist als in den Kammern.

Erkläre den Begriff "Diastole"?

Entspannungsphase: Kammermyokard erschlafft, Kammerdrücke sinken ab, alle Klappen sind abermals geschlossen.


Füllungsphase: Kammerdruck sinkt unter Vorhofdruck, Segelklappen öffnen sich, das Blut strömt aus den Vorhöfen in die Kammern -> überwiegend passiv, aktive Vorhofkontraktion trägt bei normaler HF nur zu etwa 10-15% zur Kammerfüllung bei. Füllungsphase endet mit dem Schliessen der Segelklappen.

Erkläre den Begriff "diastolischer Wert".

Minimaler Druck im Gefäss während der Herzkammerdiastole. Wird auch in der Zeit zwischen zwei Herzschlägen nicht unterschritten, ist Mass für die Dauerbelastung der Gefässwände. Der Wert gibt an, mit welchem Druck die Koronararterien perfundiert (durchströmt) werden.

Erkläre den Begriff "Atrium".

Atrium dextrum: Sauerstoffarmes Blut sammelt sich dort aus  der oberen und unteren Hohlvene. Auch das Blut, welches das Herz selbst verbracht, fliesst in den re. Vorhof.

Atrium sinistrum: Sauerstoffreiches Blut aus der Lunge fliesst über vier horizontal verlaufende Lungenvenen in den li. Vorhof.

Erkläre den Begriff "Ventrikel"

Ventriculus dexter: Im Ventriculus hat es viele vorspringende, dünne Muskelleisten und drei dickere Muskelzapfen (Papillarmuskeln), an diesen ist die Trikuspidalklappe aufgehängt. Ausgang der re. Kammer ist der Stamm der Lungenschlagadern (Truncus pulmonalis). Blut fliesst dann in die re. und li. Lungenarterie und dann in die beiden Lungen.

Ventriculus sinister: Muskulatur der li. Kammer ist die dickste und stärkste des gesamten Herzens, 3x so dick wie die der re. Kammer. An der Innenfläche der li. Kammer hat es wieder Muskelleisten und 2 Papillarmuskel (Mitralklappe). Von der li. Kammer aus wird das Blut in die Aorta gepumpt.

Welche Normwerte bestehen bei a) Neugeborenen, b) Jugendlichen,   c) Erwachsenen.

a)70-80 mmHg nur systolischer Wert ermittelbar
b)120/80 mmHg
c)120/80 mmHg

Erkläre die Begriffe a) Hypertonie und b) Hypotonie

a)Blutdruckerhöhung, dauerhafter BD beim Erwachsenen über 140/90 mmHg

b)Blutdruckerniedrigung, dauerhafter BD beim Erwachsenen unter 105/60 mmHg

Ab welchen BD-Werten wird von a) Hypertonie und b) Hypotonie gesprochen?

a)dauerhafter BD-Wert > 140/90 mmHg

b)dauerhafter BD-Wert < 105/60 mmHg

Definiere den Begriff «Blutdruckamplitude».

Differenz zwischen systolischem und diastolischem Blutdruck. Bsp.: 120/80 mmHg beträgt die Amplitude 40mmHg.

Es ist ein warmer Sommertag, die Mutter von Laura liegt frierend im Bett. Wie wird die Körpertemperatur normalerweise reguliert? Was läuft hier falsch?

Die Körpertempi wird im Hypothalamus reguliert. Ist-Wert ist bei der Mutter tiefer als Soll-Wert.

Welche weiteren Einflussfaktoren auf die Körpertemperatur (ausser hohe Aussentemperaturen) gibt es?

-hormonelle Veränderung
-Anstrengung
-zentral bedingte Temperaturregulationsstörung (z.B Hirntumor)

Die Körpertemperatur ist erhöht. Welche weiteren objektiven Fieberzeichen würden sich wahrscheinlich bei der Mutter feststellen lassen?

-Schwitzen
-glänzende Augen
-beschleunigte Atmung
-trockene/belegte Zunge
-BD/P/AF erhöht

Wie würde sich die Mutter äussern, wenn sie gefragt würde, wie es ihr gehe? (subjektive Fieberzeichen)

-Appetitlosigkeit
-Lichtempfindlichkeit
-Müdigkeit
-Durst
-Abwechselndes Hitze-Kältegefühl
-Schwäche
-Allgemeines Krankheitsgefühl

Sie hat eine Köperkerntemperatur von 39.9°C. Zu welcher Fieberstufe ordnen Sie diese Temperatur zu?

Hohes Fieber

Wie werden die anderen Fieberstufen (Körperkerntemperatur) bezeichnet? Nenne die Grenzwerte?

-Normaltemperatur: 36.3 – 37.4°C

-Subfebrile Temperatur: 37.5 – 38.0°C

-Leichtes Fieber: 38.1 – 38.5°C

-Mässiges Fieber: 38.6 – 39.0°C

-Hohes Fieber: 39.1 – 39.9°C

-Sehr hohes Fieber: 40.0 – 42.0°C

Nenne die Fieberphasen?

-Fieberanstieg
-Fieberhöhe
-Fieberabfall

Was passiert beim Fieberanstieg?

-Sollwert im Hypothalamus ist erhöht
-Körper versucht mit verstärkter Muskelarbeit und Stoffwechselankurbelung Wärmebildung anzuregen
-Kältezittern,Schüttelfrost, je nachdem wie tief die IST-Tempi ist.
-Um erhöhten O2 und Energiebedarf zu decken, arbeitet der Körper auf Hochtouren
-Kreislauf und Atmung sind beschleunigt


-Säuglinge und Kleinkinder haben einen verhältnismässig hohen GU, Erzeugung von Wärme, z.B. durch Schüttelfrost bedeutet einen erheblichen Mehrbedarf an Energiereserven, deshalb ist Schüttelfrost erst bei älteren Kindern sichtbar. Bei Säuglingen und Kleinkindern kann es jedoch zu Fieberkrämpfen kommen.

Was muss bei der Pflege beachtet werden beim Fieberanstieg?

-Von aussen Wärme hinzuführen
-Pat. zudecken/wärmer anziehen
-Heizdecke oder Wärmeflasche
-Heisse Getränke anbieten -> starkes zittern -> ausschütten!!

Was passiert bei der Fieberhöhe?

-Wärmebildung und erhöhte Stoffwechselaktivität bleiben auf erhöhtem Niveau
-Puls/Atmung/Kalorienbedarf erhöht
-Je wärmer der Pat. hat, desto mehr Flüssigkeit verliert er über Haut und Atmung
-Bei fieberhaften Infekten mit Diarrhoe und Emesis, kann es schnell zu einem lebensbedrohlichen Flüssigkeitsverlust kommen.
 

Welche Folgeerkrankungen drohen wenn der Pat. lange geschwächt ist?

-Thrombose -> Flüssigkeitsverlust, Immobilität -> Thromboseprophylaxe

-Obstipation -> Flüssigkeitsverlust – Obstipationsprophylaxe

-Pneumonie -> Abwehrschwäche, Immobilität, Flüssigkeitsverlust-> Pneumonieprophylaxe.

-Dekubitus -> Immobilität, Schwitzen -> Dekubitusprophylaxe

Was muss beachtet werden bei der Pflege in der Fieberhöhe?

-Mässiges Fieber sollte nicht gesenkt werden, da die körpereigene Abwehr besser funktioniert, wenn die Körpertemperatur erhöht ist.
-Behandlung der Grunderkrankung, dann geht Fieber zurück.
-Nur hohes oder mässiges Fieber bei Risikopatienten muss gesenkt werden, um Kreislaufkomplikationen oder Fieberkrämpfe zu verhindern (Risikopat. Pat. mit hochgradiger HI, Kleinkinder)
-

 

Auf was muss geachtet werden, wenn die Fieberursache beim Kleinkind ungeklärt ist?

-Bewusstseinslage
-Trinkverhalten
-Hautfarbe
-ev. Petechien

Was passiert beim Fieberabfall?

-Sollwert sinkt durch Abklingen der Infektion
-Gesunkener Soll-wert -> zu hoher Ist-Wert -> verstärkte Wärmeabgabe des Organismus

Welche 2 Wege gibt es um die normale Körpertempi wieder zu erreichen?

-Lysis: Langsamer Fieberabfall innerhalb mehrerer Tage, wird i.d.R. gut vertragen.

-Krisis: Rascher Temperaturabfall innerhalb weniger Stunden, Schweissausbrüche, hohe Belastung für den Kreislauf -> Gefahr Kreislaufkollaps -> ist ein NOTFALL -> Kreislaufversagen -> Schock

Was muss bei der Pflege während des Fieberabfalles beachtet werden'

Bei Temperaturrückgang ist eine anhaltende Überwachung wichtig, um einen lytischen (normalen) Fieberabfall von einem kritischen Fieberabfall zu unterscheiden.
-Gute Dekubitus- und Intertrigoprophylaxe wegen starkem Schwitzen.
-Bettwäsche und Kleider müssen gewechselt werden, sobald diese feucht ist.
-Achten, dass der Pat. Ruhe hat, ist meist erschöpft und möchte schlafen
-
Besondere Vorsicht bei Mobilisation -> Anstrengung und Flüssigkeitsverlust -> Kollapsgefahr!!