Cartes mémoires PHB VL Klinische Psychologie (Seite 2 von 7)

Cartes-fiches	255
Utilisateurs	31
Langue	Deutsch
Catégorie	Psychologie
Niveau	Université
Crée / Actualisé	06.09.2017 / 13.07.2024
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VL Klinische Basis 1

Grundbegriffe: Ödipus Konflikt

Welche Aussagen bezüglich des Autors sind korrekt?

zeitgenössisch: es gibt eine „frühe“ Ödipalität und frühe Triangulierung, vor dem 5. LJ

zeitgenössisch: Triangulierung bedeutet die Nicht-Exklusivität in Beziehungen („relatives“ Ausgeschlossensein)

zeitgenössisch: Entwicklung vollzieht sich von verschiedenen dyadischen Beziehungen zu einem Beziehungsgeflecht

zeitgenössisch: es gibt eine nicht-konkretistische Auffassung der „Ur-Szene“

zeitgenössisch: ödipale Konflikte drehen sich um Unterschiedlichkeit (Generationen- und Geschlechtsunterschied) und Beziehungen von mehr als zweien und sind nicht auf klassische Familienstrukturen beschränkt

VL Klinische Basis 1

Grundbegriffe: psychischer Konflikt

Welche Aussagen sind korrekt?

Psychische Entwicklung und psychisches Erleben wird als mehr oder minder gelingende Konfliktbewältigung verstanden

Es handelt sich um unbewusste psychische Konflikte

Wünsche sind dynamische Repräsentanzen

(Trieb-) Wünsche stehen einem (psychischen) Verbot entgegen

Es herrschen Wunsch-Verbot- Konflikte vor

VL Klinische Basis 1

Grundbegriffe: Abwehrmechanismen

Welche Aussagen sind korrekt?

Durch Abwehrmechanismen wird Verpöntes aus dem Bewusstsein ferngehalten

Abwehrmechanismen sind dynamisch-unbewusst

Verdrängung und Ersatzbildung sind unbewusste Abwehrmechanismen

Abwehrmechanismen sind eine Funktion des Ich

Verpöntes drängt nach

VL Klinische Basis 1

Grundbegriffe: Abwehrmechanismen

Welche Beispiele für Abwehrmechanismen sind korrekt?

Rationalisierung

Affektisolierung

Wendung gegen das Selbst

Verleugnung

Projektierung

VL Klinische Basis 1

Grundbegriffe: Abwehrmechanismen

Welche Beispiele für Abwehrmechanismen sind korrekt?

Spaltung

Sublimierung

Kompromissbildung

Ersatzbildung

Symptombildung

VL Klinische Basis 1

Konflikt, Abwehr und Kompromissbildung

Welche Aussagen sind korrekt?

unbewusste Konflikte, die Schuld oder Scham auslösen werden unbewusst abgewehrt

Resultat von Abwehr durch Abwehrmechanismen ist eine bewusstseinsfähige Ersatz- bzw. Kompromissbildung

Beispiele für Kompromissbildungen sind Traum, Witz, Fehlleistung

Die Besonderheit des Traums ist das Zurücktreten der psychischen Zensur

Ein Psychopathologisches Symptom ist eine dysfunktionale, habituelle Kompromissbildung hinsichtlich eines psychischen Konflikts

VL Klinische Basis 1

Unbewusste Bedeutungen

Welche Aussagen sind korrekt?

Symptome sind deutbar aufgrund der Annahme, dass ihnen unbewusste Konflikte zugrunde liegen

Deutungen sind Rekonstruktionen der Entstellungsmechanismen bzw. der Abwehr

in der Traumdeutung, ist der Gang über die Assoziationen des Träumers von Bedeutung

Die Freie Assoziation als psychoanalytische Grundregel ist die Vorgehensweise der Wahl bei Deutungen

Deutung wird als als Teil von Verstehensprozessen angesehen, nicht als deren Ende

VL Klinische Basis 1

Freuds Modelle der Seele

Welche Aussagen sind korrekt?

Das Affekt-Trauma-Modell setzt sich mit der verlorenen Verbindung zwischen Gefühl und Vorstellung auseinander

Im Affekt-Trauma-Modell müssen affektiv besetzte traumatische Erfahrungen vom Bewusstsein abgewehrt und verdrängt werden

Die Erste Topik umfasst Bewusstes, Vorbewusstes und (dynamisch) Unbewusstes, die im Konflikt oder Kräftespiel zwischen Wunsch und Abwehr stehen

Die Zweite Topik wird auch Instanzen-oder Strukturmodell genannt, bestehend aus Es, Ich und ÜberIch

Die Abwehrmechanismen des Ichs sind bewusstseinsfähig

VL Klinische Basis 1

Grundbegriffe: Narzissmus

Welche Aussagen sind korrekt?

Freud unterscheidet zwischen primärem und sekundärem Narzissmus

primärer Narzismuss bedeutet den Abzug des Interesses von der Außenwelt zugunsten der eigenen Person

primärer Narzissmus hat keine psychische Repräsentation

sekundärer Narzissmus ist relevant bei Trauerprozessen

Bei Kohut ist Narzissmus die libidinöse Besetzung des Selbst (der Selbstrepräsentanz) anstelle der Objektrepräsentanz

VL Klinische Basis 1

Grundbegriffe: Aggression

Welche Aussagen sind korrekt?

Nach Freuds dualer Triebtheorie stehen sich Todes- und Lebenstrieb gegenüber

Der Todestrieb äussert sich als Aggression, Selbsthass, Selbstzerstörung, Hass, Abstossung oder Vernichtung

Aggression ist nicht auf Frustrationserfahrungen reduzierbar

Nach Winnicott bedarf es einer haltenden Umgebung „holding function“, um den Aggressionstrieb zu integrieren

Nach Winnicott ist Aggression ein angeborener „Lebenstrieb“

VL Klinische Basis 1

Grundbegriffe: Objektbeziehung

Welche Aussagen sind korrekt?

Freuds Triebtheorie steht das Trieb-Objekt im Vordergrund, nicht die Affekte

Beziehungsrepräsentanzen sind Grundbausteine des Psychischen

Beziehungserfahrungen schlagen sich in Beziehungsrepräsentanzen nieder

Beziehungsrepräsentanzen strukturieren neue Beziehungserfahrungen

Innere Objekte werden durch Internalisierungsvorgänge geschaffen, äußere Objekte durch Externalisierungsvorgänge (Projektionen und andere Abwehrmechanismen).

VL Klinische Basis 1

Fragen an Freud und Melanie Klein

Welche Aussagen sind korrekt?

Bei M. Klein können sich innere Abstraktionen/ Repräsentanzen auch lediglich auf Teilaspekte von Objekten oder dem Selbst beziehen, dann wird von Teil- oder Partialobjekten gesprochen, was z.B. bedeutsam für die Borderline-Störung ist.

Bei M. Klein kann sich eine Spaltung in ein gutes und schlechtes Selbst vollziehen, als Schutzfunktion

Bei M. Klein gibt es einen frühen ödipalen Konflikt, schon im Säuglingsalter

Da eine Mutter nicht immer zur Verfügung steht, erleb das Kind nach Melanie Klein neben positiven auch negative Gefühle, eine "gute" und eine "böse" Brust.

Bei Freud existiert im Es das uneingeschränkte Lustprinzip, schlechte Vorstellungen werden nach Außen projiziert.

VL Klinische Basis 1

Psychoanalytische Theorien

Welche gibt es?

Triebtheorie, S. Freud, Klein

Ichpsychologie, Anna Freud, Hartmann

Primäre Motivationstheorie, Balint, Lacan

Strukturale Psychoanalyse, Lacan

Objektbeziehungstheorien, Klein, Fairbairn, Balint, Sandler, Kernberg

VL Klinische Basis 1

Psychoanalytische Theorien

Welche gibt es?

Selbstpsychologie, Kohut

Intersubjektivitätstheorie, Altmeyer, Thomä

Bindungstheorie, Bowlby

Relationale/intersubjektive Psychoanalyse, Sullivan, Mitchell/Greenberg

Mentalisierungstheorie, Fonagy, Target, Bateman

VL Klinische Basis 1

Bindung und Mentalisierung

Was ist korrekt?

Die Bindungstheorie wurde von J. Bowlby und M. Ainsworth entwickelt

Die Mentalisierungstheorie hat sich aus der Bindungstheorie entwickelt.

Die Mentalisierungsfähigkeit leitet sich aus der Theory of mind-Forschung ab.

Der Begriff „Mentalisierung“ hat eine Tradition in der französischen Psychoanalyse (P. Marty), deren Autoren fehlende oder mangelnde Mentalisierung mit psychosomatischen Störungen in Zusammenhang brachten

Mentalisieren ist die menschliche Fähigkeit, sich auf sich selbst und andere als Personen mit inneren Zuständen wie Gefühlen, Wünschen und Überzeugungen zu beziehen, meint reflexive Kompetenz.

VL Klinische Basis 1

Bindungsstile

Welche werden genannt?

Sicherer Bindungsstil

Unsicher-vermeidender Bindungsstil

Ängstlich-desorganisierter Bindungsstil

Unsicher-ambivalenter Bindungsstil

Desorganisierter Bindungsstil

VL Klinische Basis 1

Allgemeine psychoanalytische Krankheitslehre: Konfliktmodell

Was ist nach den psychoanalytischen Theorien “Gesundheit”?

Liebes-, Arbeits- und Genussfähigkeit

Konfliktfreiheit und flexible Bewältigungsstrategien

Äquidistanz zwischen den psychischen Instanzen Ich, Es und Über-Ich

Umgang mit belastenden Lebensereignissen

Freiheit, sich „so oder anders“ zu verhalten

VL Klinische Basis 1

Allgemeine psychoanalytische Krankheitslehre: Konfliktmodell

Was ist falsch?

Im Konfliktmodell sind Symptome ein Ausdruck von Einschränkungen im psychischen Funktionsniveau.

Facetten psychoanalytischer Störungstheorie sind das Konfliktmodell und das Strukturmodell

Konflikte können zu psychischer Anfälligkeit und nachfolgender Dekompensation führen.

Im Konfliktmodell sind Symptome ein Ausdruck unbewusster Konflikte.

Konfliktbedingte Störungen sind Maladaptive Lösungsversuche für früh entstandene innerpsychische Konflikte.

VL Klinische Basis 1

Allgemeine psychoanalytische Krankheitslehre: Konfliktmodell

Was ist falsch?

Das Ausmaß der Rigidität der Motiv-Abwehr-Dynamik spielt eine wichtige Rolle bei der Reaktion auf eine aktuelle Auslösesituation, die eine unbewusste Konfliktdynamik aktiviert.

Auslösesituationen, die eine intensive Konfliktspannung induzieren, können auch bei ansonsten weitgehend flexibler und angemessener Abwehr einen latenten Konflikt bis hin zur Symptomentwicklung aktualisieren.

Eine mangelnde Verfügbarkeit über basale psychische Funktionen stellt einen weiteren Aspekt psychischer Störungsdisposition dar

Bei einer rigiden Abwehr, die keine situationsangemessene Flexibilität zuläßt, kann bereits eine geringe Konfliktspannung zur Symptombildung führen.

Konflikte überdauern als Motiv-Abwehr-Dynamik

VL Klinische Basis 1

Allgemeine psychoanalytische Krankheitslehre: Strukturmodell

Was ist falsch?

Im Strukturmodell sind Symptome ein Ausdruck von Einschränkungen im psychischen Funktionsniveau.

Eine mangelnde Verfügbarkeit über höhere psychische Funktionen stellt einen Aspekt psychischer Störungsdisposition dar.

Die Verfügbarkeit über konflikthafte Funktionen wird als Folge lebensgeschichtlicher Bedingungen gesehen, meist als Folge früher deprivierender und/oder traumatisierender Lebensumstände.

Die strukturellen Einschränkungen erfüllen psychodynamische Regulierungsfunktionen für nicht integrierbare Motive, Selbst-/Objektrepräsentanzen und Affekte.

Auf dem Boden sog. strukturellen Störungen entwickeln sich habituelle problematische Lebens-, Verhaltens-und Beziehungsmuster.

VL Klinische Basis 1

Symptombildung im Konfliktmodell

Das »klassische« Neurosenkonzept lässt sich durch folgende prototypische Abfolge skizzieren.

Ein unlösbarer infantiler Konflikt führt zu...

Was ist richtig?

Fixierung an die aktuelle psychosexuelle Entwicklungsphase

Reaktualisierung des ungelösten Konfliktes durch eine auslösende Situation im späteren Leben

Regression auf die damals aktuelle psychosexuelle Phase

Abwehr zumindest eines Konfliktanteils

subobtimale Kompromissbildung in Form des neurotischen Symptoms

VL Klinische Basis 1

Fixierung und Regression

Was ist richtig?

unzureichende Bewältigung der Konflikte aus einer infantil-sexuellen Entwicklungsphase führt zur Fixierung

Konflikte werden durch weitere Entwicklung, einschließlich mehr oder minder gelingender Kompromissbildungen überlagert

aktuelle Auslösesituation sind meist Versuchungs-oder Versagungssituation, Schwellensituationen

Bei Zwangshandlungen handelt es sich i.d.R. um „anale Fixierung“ wobei meist Kontrollthemen gemeint sind.

Bei Zwangshandlungen gibt es ein magisches In-Schach-Halten eigener Wünsche, die schuldhaft erlebt werden.

VL Klinische Basis 1

Fixierung und Regression

Was ist richtig?

Ein unbewusster Wunsch zeigt sich in entstellter Form bzw. als abgewehrter Wunsch.

Ein abgewehrter Wunsch zeigt sich beim Waschzwang durch „sich rein waschen“

Bei Zwangshandlungen sind die leitenden Abwehrmechanismen Affektisolierung und Wendung gegen das Selbst.

Zwangshandlungen werden beim Waschzwang als ich-dystonerlebt und führen zu Leidensdruck

symptomatisch ist das Unvermögen, auf die Symptomhandlung zu verzichten.

VL Klinische Basis 1

Fixierung und Regression

Was ist richtig?

Konflikte aus Wunsch und Verbot sind beide im Symptom, in kompromisshafter Form, ausgedrückt.

Aktuelle Auslöse-Situation „re-aktiviert“ infantile Konflikte.

Aktuelle Auslöse-Situation lässt bisherige Abwehrstrategien unbrauchbar werden

Konfliktmodell ist geeignet eng umschriebene Phobien zu erklären

Konfliktmodell ist ein geeignetes Erklärungsmodell für spezifische, wiederkehrende Symptomhandlungen bei eher reif strukturierten Patientinnen und Patienten

VL Klinische Basis 1

Systematische Konfliktkonzeptualisierung in der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik (OPD)

Was ist richtig?

Achse 1: Krankheitserleben und Behandlungsvoraussetzungen

Achse 2: Konflikt

Achse 3: Struktur

Achse 4: Beziehung

Achse 5: Psychische und psychosomatische Störungen (ICD-10, Kap. V)

VL Klinische Basis 1

Konflikt-Definition der OPD (Arbeitskreis OPD 2006, S. 96; zit.n. Benecke 2014, S. 133):

Was gehört dazu?

Unbewusste intrapsychische Konflikte sind unbewusste innerseelische Zusammenstöße entgegengerichteter Motivbündel.

Es gibt z.B. den basalen Wunsch nach Versorgung und den basalen Wunsch, autark zu sein.

Der zeitlich überdauernde, psychodynamische Konflikt ist gekennzeichnet durch festgelegte Erlebnismuster eines Menschen

In entsprechenden Situationen wird es immer wieder zu ähnlichen Verhaltensmustern bzw. zu wiedrekehrenden Kompromissbildungen führen

Menschen ist dies bewusst, aber er kann sich aus eigener Willensanstrengung nicht überwinden.

VL Klinische Basis 1

Konflikt-Achsen der OPD (Arbeitskreis OPD 2006, S. 96; zit.n. Benecke 2014):

Was ist richtig?

Es gibt die Konfliktachse Abhängigkeit vs Individuation

Es gibt die Konfliktachse Unterwerfung vs Kontrolle

Es gibt die Konfliktachse Versorgung vs Autarkie

Es gibt die Konfliktachse Verbotskonflikt

Es gibt die Konfliktachse Selbstwertkonflikt

VL Klinische Basis 1

Konflikt-Achsen der OPD (Arbeitskreis OPD 2006, S. 96; zit.n. Benecke 2014):

Was ist richtig?

Es gibt die Konfliktachse Schuldkonflikt

Es gibt die Konfliktachse Ödipaler Konflikt

Es gibt die Konfliktachse Identitätskonflikt

Das entsprehende Rating ist: wenig bedeutsam, bedeutsam, sehr bedeutsam, nicht beurteilbar

Es gibt 2 Verarbeitungsmodi: aktiv, passiv (inkl. Zwischen- oder Mischformen)

VL Klinische Basis 1

Konflikt-Achse: Abhängigkeit vs. Individuation (Arbeitskreis OPD 2006, ; zit.n. Benecke 2014):

Was ist richtig?

Das Konfliktthema ist durch die beiden Motivsysteme der Bindung und Autonomie/Individuation gekennzeichnet. Beide Motive haben eine existentielle Bedeutung im Leben jedes Menschen.

Bei gelungener Entwicklung löst weder Alleinsein noch In-Beziehung-Sein löst (unbewusste) Ängste aus.

Abhängigkeit und Autonomie/Individuation sind basale Elemente menschlichen Lebens und Erlebens und deshalb auch in allen anderen Konfliktbereichen enthalten.

Ein lebensbestimmender Konflikt besteht dann, wenn die Person in einer engen Beziehung sein muss (passiver Modus) bzw. forciert autonom und unabhängig sein muss (aktiver Modus).

Im passiven Modus werden entsprechend enge und möglichst dauerhafte Beziehungen fast um jeden Preis eingegangen, da Alleinsein nicht ertragen werden kann.

VL Klinische Basis 1

Konflikt-Achse: Abhängigkeit vs. Individuation (Arbeitskreis OPD 2006; zit.n. Benecke 2014):

Was ist richtig?

Im passiven Modus besteht eine Selbstwahrnehmung von Hilflosigkeit, Schwäche und Angewiesen-sein-auf-Andere.

Verantwortung und Eigenständigkeit wird vermieden, stattdessen findet eine Unterordnung unter die Wünsche und Interessen der Beziehungspersonen statt.

Im passiven Modus löst die Person häufig Sorge und Verantwortungsübernahmetendenzen in anderen aus, oft aber verbunden mit subtilen Befürchtung vor den überstarken Nähewünschen und vor Vereinnahmung.

Im aktiven Modus findet sich eine übersteigerte emotionale und existentielle Unabhängigkeit, ein Kampf um Eigenständigkeit und Unabhängigkeit in allen Lebensbereichen.

Im passiven Modus besteht eine Selbstwahrnehmung von großer Stärke und Nicht-Angewiesen-sein-auf-Andere.

VL Klinische Basis 1

Konflikt-Achse: Abhängigkeit vs. Individuation (Arbeitskreis OPD 2006, ; zit.n. Benecke 2014):

Was ist richtig?

Im aktiven Modus werden eigene Bedürfnisse nach Anlehnung und Nähe, die mit existentieller Angst vor Vereinnahmung, Verschmelzung und Verlust der Individuation verbunden sind, abgewehrt.

Im aktiven Modus wird in allen Lebensbereichen versucht, möglichst wenig Abhängigkeiten einzugehen, sowohl im Privaten als auch im Beruflichen.

Im aktiven Modus wird bei anderen kaum ein Verantwortungsgefühl aktiviert, auch kein Bedürfnis, der Person Fürsorge und Schutz zu gewähren.

Im aktiven Modus sind Verleugnung, Bagatellisierung oder Rationalisierung von Konflikten in Beziehungen häufig.

Im aktiven Modus besteht eine existenzielle Angst und Bedrohung bei Verlust, Trennung und Einsamkeit (schon die Vorstellung von Trennung ist oft nicht möglich).

VL Klinische Basis 1

Konflikt-Achse: Unterwerfung vs. Kontrolle (Arbeitskreis OPD 2006, ; zit.n. Benecke 2014):

Was ist richtig?

Ein Mindestmaß an Kontrolle über die wichtigsten Belange seiner Umwelt ist ein zentrales Motiv. Psychologisch wird dies als Selbstwirksamkeit beschrieben.

Bei gelungener Entwicklung hat eine Person ein sicher verankertes Selbstwirksamkeitserleben, und kann auf dieser Basis situativ angemessen sowohl Kontrolle ausüben als auch Kontrolle abgeben und sich unterordnen (ohne das als Unterwerfung zu erleben).

Defizitäre Selbstwirksamkeitserfahrungen (meist innerhalb von Beziehungskontexten) sind mit intensiver Hilflosigkeit verbunden. Entsprechende Erfahrungen lassen die Psyche fragen, wer die Kontrolle hat - Erleben von Hilflosigkeit vermieden werden kann.

Die 2 Modi beschreiben typische Auswege: durch aggressives Dominanzstreben wird versucht, Kontrolle niemals abzugeben, um Hilflosigkeit auszuschließen; Abwehr der Hilflosigkeit durch habituelle Unterwerfung bedeutet indirekte Kontrolle über „Mächtige“.

Im passiven Modus dominiert der Typus der passiv-aggressiven Unterwerfung.

VL Klinische Basis 1

Konflikt-Achse: Unterwerfung vs. Kontrolle (Arbeitskreis OPD 2006, ; zit.n. Benecke 2014):

Was ist richtig?

Im passiven Modus besteht eine Selbstwahrnehmung von Ohnmacht und Einflusslosigkeit („die Oberen bestimmen alles“), man muss das „Bestimmt-Werden“ ertragen, sich der „Willkür der Mächtigen“ beugen und sich fügen.

Im passiven Modus mit dem Bestimmt-Werden verbundenen Affekten von Ohnmacht wird durch passiv-aggressives Verhalten (Trödeln, Verzögern, passives Unterlaufen von Anforderungen) und durch „Pochen“ auf unumstößliche Regeln begegnet.

Im passiven Modus, im sich nur scheinbaren Fügen und der genauen Registrierung des „Tickens“ der „Bestimmer“ wird ein erhebliches Maß an Kontrolle erreicht.

Im aktiven Modus, ist ein Verharren in der untergeordneten Position zudem ein Schutz gegen das Durchbrechen von lebenslang angestauten Rachegelüsten („dann Gnade Euch Gott“).

Im Gegenüber löst das unterwürfige und zugleich unterschwellig aggressive Verhalten meist schnell Verärgerung aus.

VL Klinische Basis 1

Konflikt-Achse: Unterwerfung vs. Kontrolle (Arbeitskreis OPD 2006, ; zit.n. Benecke 2014):

Was ist richtig?

Im aktiven Modus findet sich typischerweise ein aggressives Dominanzstreben, mit dem Versuch, andauernde Kontrolle über andere und Situationen zu erlangen.

Im aktiven Modus werden beruflich und privat leitende Positionen angestrebt; hohe Leistungsbereitschaft sichert die Kontrolle. Die leicht auslösbare Wut dient ebenfalls dem Schutz vor Ohnmachtsempfindungen.

Im passiven Modus dient Macht-und Dominanzstreben der Abwehr der Angst, selbst bestimmt zu werden und in Hilflosigkeitszustände zu geraten.

Im aktiven Modus dominiert innerpsychisch die Frage nach „Oben-Unten“.

Im passiven Modus stellen konstruktive Kritik, abweichende Vorschläge und Eigenständigkeit anderer eine Bedrohung dar und aktivieren die Angst vor Fremdbestimmtheit, sodass es interaktiv schnell zu „Machtkämpfen“ kommt.

VL Klinische Basis 1

Konflikt-Achse: Versorgung vs. Autarkie (Arbeitskreis OPD 2006, ; zit.n. Benecke 2014):

Was ist richtig?

Bedürfnisse nach Versorgung und emotionaler Geborgenheit sind eine motivationale Grundthematik menschlicher Existenz; korrespondierend dazu sind die Bereitschaft und das Motiv zur Fürsorge zu sehen.

Bei einer gelungenen Entwicklung besteht einerseits eine innere Sicherheit darüber, genügend Versorgung bekommen zu haben und auch in Zukunft zu bekommen bzw. sich auch selbst versorgen zu können.

Bei gelungener Entwicklung kann Unterstützung erbeten und angenommen werden, ohne sich deshalb schuldig zu fühlen sowie anderen Zuwendung, Unterstützung und Geborgenheit gegeben werden, ohne in das Gefühl zu geraten, dabei selbst zu kurz zu kommen.

Sowohl Geben und Nehmen haben eine innere Selbstverständlichkeit und Ausgewogenheit, ohne ständige Befürchtung, zu wenig zu bekommen oder zu viel zu verlangen.

Unausgewogene lebensgeschichtliche Erfahrungen in diesen Bereichen führen zu einem inneren Persistieren der dringenden Wünsche, bis hin zu unbewusster „Gier“.

VL Klinische Basis 1

Konflikt-Achse: Versorgung vs. Autarkie (Arbeitskreis OPD 2006, ; zit.n. Benecke 2014):

Was ist richtig?

Im passiven Modus wird versucht, das innere Mangelgefühl durch enge Bindung an eine vorsorgende und Geborgenheit gebenden Bezugsperson zu kompensieren. Die Menschen erscheinen ausgeprägt abhängig, anklammernd oder fordernd.

Eine Variante des passiven Modus ist der „Kontakthunger“, woraus vorübergehende und kurzzeitige (zum Teil geradezu parasitäre) Beziehungen erwachsen.

Die Beziehungsgestaltung kann im passiven Modus mit den Begriffen dependent and demanding beschrieben werden.

Im passiven Modus bedeutet Trennung der Verlust der dringend benötigten Versorgungsstation.

Im passiven Modus wird das innere Mangelgefühl häufig von Neid auf andere begleitet.

VL Klinische Basis 1

Konflikt-Achse: Versorgung vs. Autarkie (Arbeitskreis OPD 2006, ; zit.n. Benecke 2014):

Was ist richtig?

Der passive Modus ist gekennzeichnet durch Selbstgenügsamkeit, Anspruchslosigkeit und Bescheidenheit („Ich brauche nichts“)

Im aktiven Modus tritt in der Ausgestaltung von Beziehungen, eine „altruistische, anspruchslose, fürsorgliche Grundhaltung“ in Erscheinung.

Im aktiven Modus können enge Beziehungen eingefordert werden, um immer für den anderen „da sein zu können“. Eigene Ansprüche zu stellen löst Schuld-Angst aus.

Im aktiven Modus dominiert im bewussten Erleben die Sorge um den anderen. Dahinter sind die eigenen, abgewehrten Bedürftigkeit und der Neid („ich mache so viel und bekomme nichts“) meist spürbar.

Die intensive, selbstgenügsame und aufopfernde Fürsorge des aktiven Modus and. gegenüber erlaubt so zumindest eine stellvertretende „Erfüllung“ („altruistische Abtretung“). Die Überfürsorglichkeit führt bei anderen häufig zu st. Abgrenzungstendenze

VL Klinische Basis 1

Konflikt-Achse: Selbstwert (…vs. Objektwert) (Arbeitskreis OPD 2006, ; zit.n. Benecke 2014):

Was ist richtig?

Bei gelungener Entwicklung besteht eine innere Sicherheit über den eigenen „Wert“ als Mensch, sodass sich die Frage, wer wieviel wert ist, gar nicht stellt, und auch keine Notwendigkeit zur Abwertung anderer besteht.

Der erlebte Selbstwert spiegelt die Distanz zwischen dem eigenen Ideal (Idealselbst: „so will ich, so sollte ich sein“) und der Einschätzung über den Istzustand des Selbst (Realselbst: „so bin ich“) wider.

Gelingt diese Entwicklung nicht, besteht innerlich ein Minderwertigkeitserleben, verbunden mit massiver und leicht aktivierbarem Altruismus, sodass die „Wert“-Frage bzw. deren Bewältigungsversuche das psychische Geschehen dominiert.

Eine akzeptable Distanz zwischen Ideal-und Realselbst ist eine Grundvoraussetzung für psychisches Wohlbefinden.

Jeder Mensch ist auf Entwicklung und Aufrechterhaltung eines Selbstwertgefühls bedacht.

VL Klinische Basis 1

Konflikt-Achse: Selbstwert (…vs. Objektwert) (Arbeitskreis OPD 2006, ; zit.n. Benecke 2014):

Was ist richtig?

Im passiven Modus richten sich Personen in der Existenz als „unwichtiges Mängelexemplar“ ein (auch in der Partnerwahl) und darin sogar eine Form von narzisstischer Befriedigung finden.

Im passiven Modus wird damit verbundene massive Trauer dadurch reguliert, dass der Versuch, den (meist völlig überzogenen inneren) eigenen Idealvorstellungen zu entsprechen und damit auch jegliche Aussicht auf Entwicklung aufgegeben wird.

Im passiven Modus finden sich in der oftmals gezeigten idealisierenden Bewunderung anderer nicht selten subtile Entwertungen (und sei es darin, den anderen in seinem „Anspringen“ auf die vermeintliche Bewunderung vorzuführen).

Im passiven Moduswird die Minderwertigkeit erlebt und manchmal regelrecht vor sich hergetragen. Es besteht eine Überzeugung des eigenen Unvermögens, der Unattraktivität etc.

Bei narzisstisch selbst gut regulierten Personen löst sowohl das selbstabwertende also auch das andere bewundernde Verhalten eher Peinlichkeit aus, im passiven Modus.

VL Klinische Basis 1

Konflikt-Achse: Selbstwert (…vs. Objektwert) (Arbeitskreis OPD 2006, ; zit.n. Benecke 2014):

Was ist richtig?

Die Beschreibung des aktiven Modus des Selbstwertkonflikts entspricht ziemlich genau der einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung gemäß DSM-IV.

Im aktiven Modus wird die Brüchigkeit der Selbstwertregulation auch in der sehr leichten Kränkbarkeit deutlich, was sich dann häufig in Gereiztheit oder „narzisstischer“ Scham äußert. Das Verhalten in allen Lebensbereichen dient der Kompensation des brü

Im aktiven Modus kann die Person auf den ersten Blick selbstsicher wirken, die hintergründige Unsicherheit wird jedoch bald wahrgenommen („pseudoselbstsicher“).

Da im aktiven Modus andere überwiegend entwertet werden, reagieren diese regelmäßig mit Aggression.

Im aktiven Modus imponiert eine forcierte Selbstsicherheit der Person gegenüber anderen als Versuch zur Bewältigung des eigenen Minderwertigkeitserlebens.

PHB VL Klinische Psychologie

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