Phytomedizin Begriffe UI15_FS17

Phytopathologie, Herbologie, Entomologie, Epidemiologie, PSM

Phytopathologie, Herbologie, Entomologie, Epidemiologie, PSM


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Langue Deutsch
Catégorie Biologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 05.09.2017 / 30.08.2021
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Systematik der Traubenwicklers = Sauerwurm = Heuwurm

& allgemeine Infos

Arthropoda > Hexapoda > Insecta > Pterygota > Holometabola > Lepidoptera (Schuppenflügler, Schmetterlinge)

Lepidoptera ernähren sich leckend-saugend mit einem langen Rüssel. Die Larven sind Raupen und ernähren sich phytophag, die Adulttiere sind harmlose Nektarsauger. Die Partnerfindung findet über Pheromone des Weibchens statt. Dies wird genutzt in Fallen (Warndienst) oder zur biotechnischen Bekämpfung (Verwirrtechnik).

Es gibt verschiedene Traubenwicklerarten.

Lebenszyklus des Traubenwicklers (=Sauerwurm = Heuwurm)

  1. Raupen der ersten Generation erscheinen Mitte bis Ende Juni (Heuwurmgeneration).
  2. Die etwa 1 mm große Raupe nagt sich nach dem Eischlupf in den Blütenstand ein.
  3. Machen zweite Generation: Nach dem Begattungsflug des Mottenstadiums (Sauerwurmmotten) im Juli legt das Weibchen seine Eier einzeln auf die Beeren ab.
  4. Nach dem Eischlupf, Ende Juli/August, bohrt sich die 2.Generation (Sauerwurmgeneration) in die Beeren ein. Die Beeren können dabei völlig ausgehöhlt und daraufhin vom Botrytispilz befallen werden. Die noch unreifen Beeren bleiben sauer und eignen sich nicht mehr zur Weingewinnung - daher der Name Sauerwurm.
  5. Danach suchen sie sich für die Überwinterung ein Versteck - z.B. unter der Borke des Rebholzes (Verpuppt).

Bekämpfung des Traubenwicklers = Sauerwurm = Heuwurm

Nicht alle Massnahmen werden in allen Stadien angewendet bzw. je nach Stadium anders angewendet.

Erlaubt in Bio und IP:

  • Verwirrungstechnik: verhindert die Befruchtung, da die Paare nicht zueinanderfinden. Um zu kontrollieren, ob es wirkt, werden zusätzlich Pheromonfallen aufgestellt. Wenn dort trotzdem noch Männchen gefunden werden, funktioniert die Verwirrung nicht.
  • Bakterienpräparate (Bacillus thuringensis) --> Darmgift (Junglarve)
  • Audienz --> Biologisches Insektizid

Nur konventionell:

  • Phosphorsäureester --> Frass- und Kontaktgift, braucht Bewilligung!
  • Wachstumsregulatoren
    • Häutungshemmer --> verhindern den Aufbau des Chitins
    • Häutungsbeschleuniger --> stören die normale Entwicklung
    • Metamorphosehemmer --> ??? stören wohl die Metamorphose
    • Inodoxacarb --> ???

Insektenparasitische Nematoden (EPN = Entomoparasitic Nematodes) allgemeine Infos

Insektenparasitische Nematoden haben saugende Mundwerkzeuge (Pflanzenparasitische einen Stachel). Lange hat man Insekten nur chemisch bekämpft, mittlerweile haben sich Nematoden als sehr nützlich erwiesen.

Man züchtet die Nematoden heutzutage in Bioreaktoren. Zuerst musste ihr ideales Umfeld dem Lebenszyklus entsprechend nachgebaut werden, was nicht immer funktioniert hat und hohe Kosten mit sich brachte. Man hat Nematodenarten verwendet, welche man aus teilweise stark parasitierten Käfern extrahiert hat und diese dann gezüchtet.

Insektenparasitische NEmatoden (EPNs): Parasitierungsablauf

  1. Applikation*
  2. Suchen der Larve**
  3. Käfer können sich auch wehren ***
  4. Eindringen in Wirt via Natürliche Öffnungen oder Cuticula bis zu Hämolymphe
  5. Freisetzung symbiontischer Bakterienzellen (Nematoden gehen Symbiosen mit Bakterien ein…)
  6. Insekt stirbt
  7. Fortpflanzung im toten Wirt
  8. Fortpflanzung in nächster Generation & Produktion von Dauerjuvenilen (???)
  9. Ausschwärmen aus totem Wirt

* je nach dem, was ich Bekämpfen will, appliziere ich es an anderen Orten, oberirdisch ist allerdings schwirig, weil Nematoden am Licht sterben --> Abend
Sie können mit diversen Applikoationsapparaturen ausgebracht werden, halten auch relativ viel Druck aus, man muss einfach aufpassen, dass sie beim Druckabfall nicht sterben. Zudem ist es wichtig, dass sie IN den Boden eingeschwemmt werden!

**Sie suchen eigentlich Wurzeln, weil sie dort quasi Larven vermuten: Verletzte Wurzeln senden Botenstoffe aus, diese nehmen die Nematoden wahr. Zudem können sie Atmungsgase (bzw. deren Gradienten) wahrnehmen und bewegen sich dort hin.

*** Wehren sich durch Putzen/Pflege (abstreifen, abwehren mit Beinen, reiben mit Körper, Beissen mit Mudwerkzeugen) oder verlassen die Gefahrenzone

Erkläre: Population, Populationsdynamik, Epidemiologie

Population: Gesamtheit der Individuen einer Art in einem Lebensraum (Habitat)

Populationsdynamik: Entwicklung tierischer Schädlinge

Epidemiologie: Entwicklung von Erregern von Pflanzenkrankheiten (Pilze, Bakterien, Viren)

Welche Eigenschaften der Pflanzenpathogengen Pilze führen zu ihrem grossen Schadens-/Epidemiepotenzial?

  • hohe Reproduktionsraten
  • kurze Inkubationszeiten
  • Ausbreitungsfähigkeit
  • Überdauerungsfähigkeit.

Begriffsklärung zu den Pflanzenpathogengenen Pilzen:

  • Infektion
  • Infektionszeit
  • Inkubationszeit
  • Fruktifikationszeit

  • Infektion: führt zum Zustandekommen des stabilen, pathogenen Verhältnisses
  • Infektionszeit: Zeitspanne von Beginn der Keimung des Erregers bis zum Abschluss der Infektion
  • Inkubationszeit (Ausbrütungszeit): Beginn der Keimung bis zum den ersten sichtbaren Krankheitserscheinungen (Tage, Wochen, Monate)
  • Fruktifikatioszeit: Infektion bis Erscheinen von Fortpflanzungsorganen. (Ab dann kann sich der Pilz räumlich weiter ausbreiten)

Diese Zeiten sind je nach Pathogenart und Temperaturen etc. unterschiedlich. Auch ist die Infektionsgefahr unterschiedlich gross, je nach dem wie gross z.B. die Nässedauer in Zusammenhang mit der Temperatur ist (siehe Bild)

Ausbreitungsdistanzen von Pathogenen?

Pathogene sind unterschiedlich mobil, was damit zu tun hat, ob und wie gut sie flugfähig sind, ob sie nur mittels Wasser weiter kommen oder sogar bodenbürtig sind. Dazu kommt, ob das Pathogen mono- oder polyzyklisch ist.
 

Polyzyklische, windbürtige Pathogene können mehr als 1000km kommen in einer Saison
Bodenbürtige Pathogene einige Meter

Erkläre: vertikale Resistenz

Vertikale Resistenz ist rassenspezifisch, die Pflanze ist also gegen EINE Rasse einer Pathogenart resistent, nicht aber gegen die anderen Rassen. Sie kann diese Rasse sehr erfolgreich abwehren. Allerdings fördert der Anbau dieser Sorte auch die Gegenauslese von durchbrechenden Pathotypen, die Resistenz ist also nur Temporär. Es verhindert oder verschiebt den Beginn des Befalls.

Erkläre: horizontale Resistenz

Horizontale Resistenz ist unspezifisch, eine Pflanze ist gegen alle Rassen einer Art resistent und dies gleichmässig. In der Regel mach die Pflanze nicht Überempfindlichkeitsreaktionen, sondern sie verlangsamt die Befallszunahme einfach, was durchaus reichen kann um zum Ziel der Ernte zu kommen. Die Selektion unter Rassen ist so mehrheitlich ausgeschaltet.

Erkläre: erworbenen Resistenz

Resistenz kann bis zu einem gewissen Grad herbeigeführt werden (--> erworbene Resistenz). Sie ist unspezifisch für den Organismus des Pathogens und zeitlich auf wenige Wochen begrenzt, Mehrfachapplikationen sind nötig. Die Pflanze wird im Vorhinein durch die Inokulation mit einem Pathogen, mikrobiellen Metaboliten o.ä. auf den Befall „vorbereitet“ (Impfung???). Solche Produkte sind teilweise als Pflanzenstärkungsmittel erhältlich.

Erkläre: passive Resistenz

Das sind anatomisch-morphologische Ursachen, die das Pathogen am Eindringen hindern (Dicke Kutikula hindert Pilze am Eindringen, Blattbehaarung als Frasshemmung, Vorhofleisten der Stomata sind unterschiedlich gebaut….).

Unbeeinflussbare Faktoren, die die Resistenzentwicklung beeinflussen

  • Wirkungsmechanismus des Biozids (Wirkungsort im Stoffwechsel des Pathogenes)
  • Vorhandensein von resistenten Mutanten oder einer Mutationsrate
  • Fitness und Konkurrenzkraft der resistenten Mutanten
  • Entwicklung der Krankheitserreger, Zahl der Generationen, Vermehrungsrate, Mobilität
  • Klimatische Bedingungen, die fördernd oder hemmend auf das Pathogen wirken.

Beeinflussbare Faktoren, die die Resistenzentwicklung beeinflussen

  • Zeitraum der Einwirkung des Biozids, das als Selektionsfaktor wirkt
  • Höhe des Selektionsdruck, abhängig von Aktivität des Biozids und Applikationsart
  • Geogerafische Verbreitung der Biozidanwendung
  • Anbaumethoden, Sorte, Düngung, die die Heftigkeit einer Epidemie fordern und die Selektion bestimmter Pathotypen (Stämme) fördern können.

Welche Pflanzenstärkungsmittel gibt es und wie wirken sie?

  • Mikroorganismen
    • Aktivierung der Bodenaktivität
    • Schutz der Wurzeln
       
  • Organische Komplexe
    • Pflege
    • Nahrung für Bodenleben und Pflanze
       
  • Homöopathie
    • Aktivierung von Stoffkreisläufen in Boden und Pflanze
    • Vitalisierung
       
  • Pflanzenextrakte
    • Erhöhung der Widerstandskraft gegen Schädlinge und Krankheitserreger

Plasmopara viticola - Falscher Mehltau der Weinrebe
 

allgemeine Informationen:

Der Falsche Mehltau ist die wichtigste Schadursache im Weinbau der Deutschschweiz. Er hat eine hohe Virulenz, wird nicht behandelt, droht ein Totalausfall. Da die spezifischen Umweltbedingungen für die Vermehrung bekannt sind, werden diese beobachtet und daraus und aus den vorangegangenen Infektionen berechnet, wie gross die Risiken in verschiedenen Gebieten jeweils sind. So kann man besser Vorbeugend handeln und evtl. auch Spritzen --> AGROMETEO.

Symptome des Falschen Mehltaus der Weinrebe - Plasmopara viticola

Je nach dem, in welchem Wachstumsstadium die Rebe befallen wird, sehen die Symptome anders aus. Bei einem jüngeren Blatt kommt es zu Ölflecken auf der Oberseite, bei einem Alten zu Mosaikartigen Nekrosen.

Lebenszyklus des Falschen Mehltaus der Weinrebe - Plasmopara viticola

  1. Infektion durch Spaltöffung mittels einer Zoospore
  2. Parasitierung
  3. Bildung eines Sporangienträgers, wovon Sporangien abfallen, die sich differenzieren und Zoosporen freigeben (Zyklus geht erneut los) ODER
  4. Gametangiogamie IM Wirt, wobei sich eine Oospore bildet.
  5. Blatt stirbt ab (ob durch Pilz oder Saison wiess ich nicht), wird zersetzt und die Oospore wird freigegeben.
  6. In der neuen Vegetationszeit keimt die Oospore und bildet ein Primärsporangium, aus welchem Zoosporen schlüpfen.

All diese Vorgänge brauchen eine Bestimmte Feuchtigkeit, Helligkeit, Temperatur und Temperatursumme --> so werden dann auch die Mehltauprognosen berechnet.

Erkläre: Temperatursumme

Temperatursumme: Summe der jährlichen Tagesmitteltemperaturen über +5°C

Pflanzengesundheit im Bioanbau:

- Was ist das allgemeine Credo?

- Was sind die Bausteine?

Allgemein: Man versucht in der Bio-Pflanzenproduktion möglichst mit dem System zu arbeiten und die Bedingungen etc. schon so gut zu wählen und zu gestalten, dass Nützlingseinsatz oder Biozide weniger nötig sind. Man versucht die Umwelt immer mit einzubeziehen, auch um z.B. die Nützlinge zu fördern. Auch bei der Gewächshausproduktion wird die Umwelt nach Möglichkeit miteinbezogen.

Bausteine:

  • optimale Wachstumsbedingungen schaffen (gutes Substrat, gute Versorgung mit Wasser und Nährstoffen...)
  • Gesunde Pflanzen (widerstandsfähige Sorten, gesundes Saat- und Pflanzgut)
  • Klimaführung (Abstände einhalten, genügend lüften/entfeuchten/heizen, ein krankheitsfeindliches Klima schaffen)
  • Hygiene rundherum (Boden und Arbeitsflächen sauberhalten, evtl. desinfizieren, Mulchen, wischen, abflammen, schaumreinigen...)
  • Pflanzenhygiene (befallsfreie Pflanzen, Vektoren bekämpfen, krankte Pflanzen(teile) sofort entfernen, Kompost hygienisieren, wenn nicht genügend heiss, evtl- PSM und Nützlinge einsetzen)
  • Desinfektion: für  Flächen und Pflanzgefässe momentan nicht geregelt, chlorhaltige Mittel sind im Bio nicht erwünscht. Chemsiches Beizen verboten, Heisswasser ok. Pflanzenstärkungsmittel zeigen eine gewisse Wirkung.

Wie können Nützlinge im Freiland gefördert werden?

Mittels geeigneter Blütenpflanzen in der Nähe der Kultur können Nützlinge gefördert werden. Allerdings werden sie durch die allgemeinen ökologischen Ausgleichsflächen häufig nicht genügend spezifisch gefördert oder diese sind zu weit weg. Zudem brauchen verschiedene Nützlinge verschiedene Zuckerarten. Es lohnt sich also, spezifische Mischungen für die entsprechenden Kulturen in nächster Nähe anzusäen oder sogar zwischen die Reihen zu Pflanzen. Für den Zierpflanzenbau gibt es bis jetzt keine Konkreten Mischungen, aus dem Gemüsebau hat sich aber die Kombination von Buchweizen und Kornblumen bewährt, da sie zusammen einen langen Teil der Vegetationszeit mit Nektar abdecken.

Wann und wie sollten Nützlinge im Gewächshaus eingesetzt werden?

Gehört heutzutage zur guten Praxis. Vorbeugend eher unspezifisch. Sobald aber eine Kultur grossflächig angebaut wird oder Befall festgestellt wird, sollten die Nützlinge auf Kultur und Schädling angepasst werden. Vorbeugend sollten Nützlinge eingesetzt werden, welche sich auch ohne ihre Beute halten können, sich als z.B. von Pollen oder anderen Schädlingen ernähren können.

Welche Regeln sollten vor und beim Ausbringen von Nützlingen beachtet werden?

  1. Transport, Lagerung, Ausbringung: die Bedingungen sollten stimmen, also nicht zu kalt und nicht zu heiss, am besten gleich nach der Lieferung ausbringen, wenn zu heiss auch erst am Abend.
  2. Hygiene: Saubere Jungpflanzen, Beikräutern in Gewächshäusern reduzieren, Kranke/befallenen Pflanzen(-teile) in den Restmüll!
  3. Farbtafeln zur Befallsbeobachtung: so kann ein Befall relativ früh festgestellt werden. Es kommt etwas auf die Kultur und die Schädlinge an, wie sie genau angebracht werden und welche Farbe sie haben
  4. Vorbehandlung des Vermehrungsmaterials: Konventionelles Vermehrungsmaterial darf nicht mit Neonicotinoiden behandelt worden sind, da dies auch die Nützlinge über längere Zeit noch beeinträchtigen kann.
  5. Regelmässige, rationelle Bestandeskontrollen: Herde kontrollieren, gezielte Kontrollgänge durch dieselben Personen, vorrangig Erstbefallsstellen und Stellen mit ungünstigem Klima kontrollieren.
  6. Kostenoptimierung: Rechtzeitige Behandlung (mit Seifen- und Ölpräparaten), wenn sie an einigen Stellen überhand nehmen (ist günstiger, als nachher alles zu behandeln), Präparate ggf. auf Kontrollgänge mitnehmen.
  7. Aussaat von Blütenstreifen im und ums Gewächshaus zur Nützlingsföderung: können gezielten Einsatz von Nützlingen aber nicht ersetzen!

Was muss bei der offenen Zucht von Blattlausnützlingen beachtet werden?

Man kann Getreideblattläuse züchten und die befallenen Pflanzen im Gewächshaus aufstellen. So haben die Ausgesetzten Nützlinge sicher Nahrung, bzw. wenn schon viele vorhanden sind, müssen nicht zusätzlichen ausgesetzt werden – sie werden von den Getreideblattläusen angezogen. Die Getreideblattläuse haben den Vorteil, dass sie zweikeimblättrige Kulturpflanzen nicht befallen. Wintergerste oder Winterroggen mit den Getreideblattläusen zu besiedeln ist praktisch, da diese nicht zur Blüte kommen. Im Sommer eigenen sich auch Mais oder Fingerhirse, wobei beim Mais die Blüte verhindert werden muss, weil dies die Thripsentwicklung fördern könnte. Fingerhirse blüht weniger schnell, ist jedoch anfällig auf Spinnmilbenbefall --> bei Bedarf Raubmilben dagegen aussetzten. Zudem ist wichtig, dass die Getreideblattläuse immer frische, junge Nahrung haben, es muss also immer wieder neu ausgesät werden bzw. im Notfall Katzengras verwendet werden. Auch die Getreidepflanzen müssen selbstverständlich gedüngt, gegossen etc. werden. Zuerst wird das Getreide angezogen, dann die Getreideblattläuse darauf angesetzt und erst später die Nützlinge ausgebracht.

Wie kann Blattläusen vorgebeugt werden?

  • räuberische und parasitierende Nutzinsekten fördern
  • weniger anfällige Sorten verwenden
  • Ameisen bekämpfen
  • regelmässige Kontrollen durchführen
  • evtl. mit engmaschigen Netzen zudecken
  • Nützlinge in offener Zucht verwenden im Gewächshaus
  • im Freiland Blühstreifen anlegen.

Was kann bei Blattlausbefall getan werden?

  • Nützlinge freisetzen
  • PSM verwenden --> zur Schonung der Nützlinge Kaliseife oder Neem verwenden oder nur die Befallsherde besprühen.

Herausforderungen der Bio-Insektizide und -Fungizide

Bio-Insektizide und -Fungizide stellen Herausforderungen, da sie nur dort wirken wo sie in Kontakt mit dem Schaderreger treten (nur NeemAzalT/S hat translaminare Wirkung --> Wirkung durch Baltt hindurch). Optimal müssen Blattober- und Unterseite benetzt werden.

Technische Begriffe Applikationstechnik PSM

Erkläre: Drift

Verlust von Tröpfchen durch Wind/Thermik

Technische Begriffe Applikationstechnik PSM

Erkläre: Kaliber

Grössenmass für eine Düse (Liter pro Minute bei einem bestimmten Druck)

Technische Begriffe Applikationstechnik PSM

Erkläre: Kalibration

Ermitteln des Outputs eines Applikationsgerätes in Abhängigkeit von Düsentyp, Düsenzahl, Druck, Arbeitsbreite und Fahrgeschwindigkeit

Technische Begriffe Applikationstechnik PSM

Erkläre: on target

auf der Zielfläche

Technische Begriffe Applikationstechnik PSM

Erkläre: off target

nicht auf Zielfläche (Verlust auf Boden, Luft…)

Technische Begriffe Applikationstechnik PSM

Erkläre MVD

Mass für mittlere Grösse der Tröpfchen

Technische Begriffe Applikationstechnik PSM

Erkläre: Output

Was aus der Düse insgesamt rauskommt (auch das, was verloren geht)

Technische Begriffe Applikationstechnik PSM

Erkläre: Recovery

Wiederfindungsrate, Anteil Produktmenge auf Zielfläche --> WICHTIG

Technische Begriffe Applikationstechnik PSM

Erkläre: Run-off

Abtropfen von Spritzbrühe von behandelten Pflanzen

Je nach Applikationsart ist die Tropfengrösse des Spritzmittels unterschiedlich. Was hat sie für einen Einfluss?

Sehr grosse Tropfen haben zwar wenig Drift und dringen gut ein (auch in dichteres Blattwerk), bedecken aber viel weniger und tropfen ab. Bei sehr kleinen Tropfen ist es genau
umgekehrt. Deshalb versucht man einen guten Mittelweg zu finden. Oft reicht es, wenn die Tropfen nicht ganz fein verteilt sind – das Mittel wirkt trotzdem. Gröbere Tropfen erreichen ihren Bestimmungsort dementsprechend viel besser.

Was ist die Kalibration bei PSM und wie wird sie gemacht?

Berechnung, wieviel PSM es pro Fläche braucht bei den aktuellen Einstellungen/Gerätschaften.

Formel: \( Menge(l)={{{l \over Min}(Düse) * Anz. offene Düsen} \over {Arbeitsbreite (m) * Fahrgeschwindigkeit ({km \over h})}}\)

Grundregeln der PSM-Anwendung?

  • Ausbildung, wiederholte Trainings für Anwendende
  • Hohes Verantwortungsbewusstsein der Anwendenden
  • Genaues, fachgerechtes Arbeiten
  • Applikationsgeräte kalibrieren, reinigen, reparieren
  • PSM (Dosis) und Applikationsgrät möglichst gut an jeweilige Kultur anpassen
  • Hohe Wirkung der einzelnen Behandlung bei möglichst geringer Anzahl Behandlungen anstreben
  • Moderne, gut untersuchte Produkte verwenden
  • Alte Produkte, auch wenn billig, vermeiden!