Phytomedizin Begriffe UI15_FS17
Phytopathologie, Herbologie, Entomologie, Epidemiologie, PSM
Phytopathologie, Herbologie, Entomologie, Epidemiologie, PSM
Fichier Détails
Cartes-fiches | 140 |
---|---|
Langue | Deutsch |
Catégorie | Biologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 05.09.2017 / 30.08.2021 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/20170905_phytomedizin_begriffe_ui15fs17
|
Intégrer |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20170905_phytomedizin_begriffe_ui15fs17/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Wie kann man vorgehen, wenn bereist herbizidresistente Beikräuter im Bestand etabliert sind?
- Vermehrung und Verschleppung der Resistenten Arten unbedingt vermeiden!
- Fruchtfolgealternativen, in denen der resistenzauslösende Wirkstoff vermieden wird
- Flächenstilllegung mit termingerechtem Schnitt des Aufwuchse
- Behandlung mit nicht-selektiven Herbiziden
- Abweiden lassen (Achtung, einige Samen können sich auch via Verdauungstrakt der Tiere vermehren)
- Gründliche Reinigung (Waschen, Desinfizieren) der Arbeitsgeräte
Was sind die Vorteile, wenn man Kulturpflanzen so verändert, dass sie resistent gegen Totalherbizide sind?
- Es müssen weniger verschiedene Herbizide eingesetzt werden
- Glyphosat ist im Gegensatz zu selektiven Herbiziden vollständig biologisch abbaubar und deshalb umweltverträglicher.
- Herbizid kann im Nachauflauf eingesetzt werden --> gezielter, behandeln statt vorbeugen
- Bis 40% Herbizid kann eingespart werden
- Kostengünstigere und ertragreichere Produktion
Was sind die Nachteile, wenn man Kulturpflanzen so verändert, dass sie resistent gegen Totalherbizide sind?
- Entstehung von „Superbeikräutern“, welche mit immer giftigeren Mitteln bekämpft werden müssen oder man gar nichts mehr machen kann
- Saatgut kann Bio-Felder verunreinigen. Eine Koexistenz ist nicht möglich
- Langfristig wird Herbizidbedarf steigen, da GVO-Pflanzen mit den immer gleichen Herbiziden behandelt werden können und Beikräuter schneller eine Resistenz entwickeln.
- Langfristige Auswirkungen auf Mensch und Umwelt nie untersucht und nicht vorhersehbar
- Abhängigkeit der Bauern von Agro-Konzernen.
Wie gelangen Herbizide in die Umwelt (also nicht nur auf die Zielpflanzen)?
- Oberflächenabfluss und Bodenabtrag
- Abfluss über Drainage-Anlagen
- Abdrift bei der Ausbringung
- Verdunstung mit nachfolgender trockener oder feuchter Deposition
- Winderosion
- Versickerung in tiefere Bodenschichten --> bis ins Grundwasser
- Direkteinträge oder Einträge über die Kanalisation in Gewässer durch unsachgemässe Anwendung und Handhabung.
Herbizide, welche in die Umwelt (oder auch einfach auf das Ziel?) eingebracht werden, durchlaufen einen von zwei Hauptprozessen: Transport oder Abbau.
Wie werden Herbizide in der Umwelt transportiert?
- Auswaschen (leaching): Bodenherbizide müssen logischerweise eingewaschen werden. Es kann aber sein, dass sie zu stark eingewaschen werden und so ihre Wirkung verlieren, Schaden an der Kultur anrichten oder bis ins Grundwasser gelangen (stark mobile Stoffe). Es kommt neben der Wassermenge auch auf die Eigenschaften des Bodens an (z.B. Adsorptionsfähigkeit). In Baumschulen, Rebbau-, Obstbau- und Ackerbaugebieten ist die Verdunstung in den Sommermonaten meist grösser als der Niederschlag. So ist die Gefahr klein. Es kann aber sein, dass es starke Regenfälle gibt oder das Pestizid so persistent ist, dass es in den regenreicheren Monaten eingewaschen wird…
- Abdrift, Thermik (volatilization): Wenn sie mit hohem Druck oder bei starker Hitze ausgebracht werden, braucht es u.U. gar keinen Wind, damit das Pestizid verteilt wird. Bei starkem Wind wird es auch so verteilt.
- Verdampfen (Flüchtigkeit von Herbiziden): Die meisten Herbizide sind nicht allzu flüchtig. Jedoch gibt es einige mit hohem Dampfdruck. Diese müssen insbesondere bei Hitze sofort eingearbeitet werden. Auch können grosse Mengen von Blättern verdunsten.
Wie werden Herbizide in der Umwelt abgebaut?
- Inaktivierung oder Abbau durch Licht: Es gibt Herbizide, deren Moleküle durch UV-Strahlung gespalten werden können. Diese sollten bei hoher Sonneneinstrahlung in den Boden eingearbeitet werden. In Strahlungsärmeren Jahreszeiten ist das nicht nötig.
- Festlegung (Adsorption an Bodenbestandteile): Alle Herbizide werden, in unterschiedlich grossem Umfang an Bodenbestandteile adsorbiert, ein Teil kann auch ein die organische Bodensubstanz eingebaut werden. In beiden Fällen ist der Wirkstoff so vorübergehend nicht verfügbar. Hohe Adsorption verzögert den Abbau.
- Biologischer Abbau (wichtiger als chemischer Abbau): Je schneller ein Herbizid in eine inaktive, ungiftige Form überführt wird, desto schneller ist es unschädlich. Meistens sind es Bakterien und Pilze, die diese Substanzen abbauen, sofern es sich bei der Substanz um eine organische Verbindung handelt, kann sie teilweise von gewissen MO als Substrat – für den Energiegewinn genutzt werden. Der biologische Abbau hängt ab von den Faktoren, welche die MO beeinflussen (Menge an MO, pH, Bodenfeuchtigkeit, Bodenluft (aerob, anaerob), Wirkstoff, Humusgehalt und Nährstoffgehalt des Bodens, Temperatur)
- Chemischer Abbau: Durch chemische Reaktionen, oft durch Licht oder katalytische Substanzen beschleunigt. Führt aber meist nicht zur vollständigen Degradation des Herbizides. Im Boden herrschen günstige Verhältnisse für einen chemischen Abbau.
Auswirkungen von Herbiziden auf die Mikro- und Makro- Flora/Fauna?
Es gibt direkte und indirekte Wirkungen der Herbizide. Boden-MO sind durch Herbizide besonders gefährdet, aber auch durch andere Pestizide.
- Es kann sein, dass die Population verringert wird
- es kann aber auch sein, dass das Mikroklima verändert wird und
- Nährstoffe im Boden durch fehlende Beikräuter fehlen.
- Vermindert die Artenvielfalt und
- die Selbstregulation des Ökosystems.
- Einige Tiere sterben direkt, bei anderen Akkumulieren sich die Stoffe an und es kann ihre Fitness beeinträchtigen. Wieder andere reagieren nicht oder nur vorübergehend.
Ablauf einer Schadensdiagnose (egal welcher Schädling/welches Pathogen)?
- Name der Pflanze
- Woher stammt die Pflanze (Standort, Lage, Besonnung…)
- Erkenne ich von Auge Schädlinge oder Krankheitserreger an Pflanzenteilen (Pilzorgane, Frassspuren…)
- Wie lassen sich die Befalls- oder Krankheitssymptome mit Worten beschreiben (exakt, reproduzierbar)?
- Kenne ich aus Erfahrung bereits ähnliche Erscheinungen
- Konsultation von FachkollegInnen oder Literatur
- Einleitung von Gegenmassnahmen.
Wie können Schadsymptome beobachtet, beschreiben und erfasst werden?
Verschiedene Methoden
- Auftreten, Verteilungsmuster im Feldbestand (Nester, Streifen, Randbefall
- Makroskopische Symptome an Einzelpflanzen
- Mikroskopische Befundung der Symptome (Erregersporen etc.)
- Labordiagnostik : Isolierung & Tests (siehe auch Bakterien)
Was sind Schadsymptome generell?
- Welken
- Farbveränderungen
- Absterbeerscheinungen (Nekrosen, Fäulen, Dürren, Verfall)
- Formveränderungen (Gallen, Tumore)
- Mechanische Schäden (Kerben, Kahlfrass, Lochfrass, Miniergänge)
- Ausscheidungen (Sekundärpilze auf Pflanzensaft etc.)
- Sichtbare Schaderreger (Ansammlungen)
Kopfbau der Insekten?
Der Kopf ist eine Kapsel, an dem die Mundwerkzeuge, die Antennen und die Augen sitzen. Die Mundwerkeuge können sehr unterschiedlich aussehen, je nachdem, wie sich das Insekt ernährt. Die Oberlippe (Labrum), Oberkiefer (Mandibel), Unterkiefer (Maxille), und die Unterlippe (Labium) sind unterschiedlich verwachsen und konstruiert.
Die Antennen sind Anhängsel des Kopfes mit Sinneszellen, sind beweglich. Sie sind gegliedert und können mechanische (fühlen) und chemische (riechen) Reize aufnehmen. Die Anzahl der Glieder und die Form der Antennen können stark variieren und sind oft ein wichtiges Bestimmungsmerkmal.
Verschiedene Mundwerkzeuge der Insekten
- beissend: Käfer, Raupen
- leckend-saugend: Bienen, Schmetterlinge, Stubenfliege
- stechend-saugend: Läuse, Wanzen, Mücken, Bremsen, Zikaden
Beine der Insekten
Sind gegliedert und können ausser der Gehfunktion z.B. auch dienen zum: Putzen der Fühler, als Grabschaufeln, Sprungbeine. Häufig sind in den letzten Gliedern auch Nervenendigungen für Geschmacks- und Tastsinn vorhanden. Bienen und Maulwurfsgrillen tragen dort ihr Hörorgan.
Flügel der Insekten
Sind - wenn, dann - nur an ausgewachsenen Insekten vorhanden (Imago). Sie sind sehr unterschiedlich und dienen als eine Grundlage für die systematische Einteilung der Insekten.
Fortpflanzung und Entwicklung der Insekten
Ist meist geschlechtlich mit Eiablage, Eiablage bevorzugt an Wirtspflanzen (damit Larve Fressen kann)
Hemimetabolie: Jungtiere unterscheiden sich nur durch ihre Grösse von den Adulten. Mehrere Häutungen, evtl. kommen noch Flügel dazu.
Holometabolie: Tiere verwandeln sich vollständig von Larven zu imagines über ein Puppenstadium. Larven häuten sich mehrmals und verpuppen sich dann. Die Ernährung und die Wirtsspezialisierung können sich stark unterscheiden.
Sie kommunizieren über Exohormone (Pheromone): Sexual- Aggregations- Alarm- Spur-Pheromone. Diese werden auch für die biotechnische Bekämpfung eingesetzt z.B. zum Verwirren. Es wird für die Bekämpfung manchmal ein Juvenilhormon eingesetzt (was das genau macht, weiss ich nicht).
Wie werden Insektizide aufgenommen?
- Atemgifte gelangen durch Stigmen, Tracheen zu den Tracheolen
- Kontaktgifte wirken durch Berührung des Insektenkörpers
- Frassgifte werden von fressenden oder leckenden Schädlingen aufgenommen.
Systematische Einordnung des westilchen Maiswurzelbohrers - Diabrotica virgifera virgifera
Arthropoda > Hexapoda > Insecta > Pterygota > Holometabola > Coleoptera (Käfer) > Blattkäfer
Wirtspflanzen des westlichen Maiswurzelbohrers - Diabrotica virgifera virgifera
Sein Hauptwirt ist der Mais. Falls gar keine Maiswurzeln verfügbar sind, können die Larven auch auf andere Gräser gehen. Zwar ist die Sterblichkeitsrate dann viel höher, aber es gibt durchaus erfolgreiche Entwicklungen. Die Adulten Käfer sind teilweise auch an Blüten anderen Pflanzen zu finden (Sonnenblumen, Kürbis), ohne dort Schaden anzurichten.
Lebenszyklus des westlichen Maiswurzelbohrers - Diabrotica virgifera virgifera
- Frühling: Larven schlüpfen aus den Eiern, ca. Anfang bis Mitte Mai (Käfer überwintert im Ei-Stadium). Sie suchen sich im Boden die Maiswurzeln (CO2-Gradient)
- Mai-Juni: Entwicklung über drei Larvenstadien, sie fressen die Wurzeln der zarten Pflanzen, fressen während dem Wachstum die feinen Wurzeln weg, so ist die Pflanze weniger standhaft, kann dann auch kippen und hat generell schwächeres Wachstum, weil das die junge Pflanze natürlich stresst.
- Juli: Puppenverwandlung, Adulttier schlüpft aus Puppe (ca. Ende Juli): schädigen in dieser Zeit die gewachsene Maispflanze.
- Weibchen braucht ca. 3 Wochen Reifungsfrass, bevor es begattet werden kann, Eier werden dann über bis zu 2-3 Monate paketweise im Boden abgelegt. Adulte Tiere sterben dann ab im Herbst.
- Je nachdem welche Kultur im nächsten Jahr kommt, geht es den Larven im nächsten Jahr besser oder schlechter. Wenn wieder Mais kommt, geht es natürlich gut. Bei anderen Pflanzen, sterben sie ab / nur wenige überleben, Population fällt zusammen.
Schäden durch den westlichen Maiswurzelbohrer - Diabrotica virgifera virgifera
Die Wurzeln werden von den Larven abgefressen, so werden die Leitbahnen zerstört und die Wasser und Nährstoffaufnahme erschwert. Zudem werden die Pflanzen instabil, kippen und machen dann den Gänsehalswuchs Zuerst Feinwurzeln, später auch die Hauptwurzeln. Die Weibchen fressen die Maisblüten, den Pollen und die Seide ab --> die einen Körner können sich nicht richtig entwickeln, die anderen werden übermässig gross.
Dadurch kommt es zu einer Ertragsminderung und Qualitätseinbusse, unter anderem durch unterschiedliche Grössen der Körner. Körnermais kann dann nur noch als Futtermais verkauft werden.
Erscheinen und Bekämpfung des westlichen Maiswurzelbohrers
Der Maiszünsler ist im Maisgürtel der USA sehr aktiv. Von dort wurde er während dem Balkankrieg auch eingeschleppt und hat sich dann in Europa ausgebreitet. Er reist mittels Transportmitteln, mit dem Wind, fliegt selber und wenn Eier in der Erde sind, können diese via Erdtransporte verschoben werden.
Die Schweiz hat klare Vorgaben, wie mit dem Maiszünsler umzugehen ist. Es werden jedes Jahr ab Anfang Juli Fallen aufgestellt (Pheromonfallen mit Klebstoff), hauptsächlich in Gebieten, wo im Vorjahr bereits gefunden worden sind. Diese werden regelmässig kontrolliert, um einen Befall frühzeitig zu erkennen. Nördlich der Alpen wurden nur wenige gefunden in den letzten Jahren, im Tessin fand man ihn praktisch in allen Fallen. In die Nordschweiz scheint er sich via Gotthardroute auzubreiten.
In den USA hat man anstatt der Mais-Monokultur versucht, in Abwechslung mit Soja anzubauen. Aber der Maizünsler hat sich daran gewöhnt und es müssen neue Lösungen gefunden werden. Durch die relativ gute FF-Gestaltung in der Schweiz, hat man den Käfer hier recht gut im Griff – in Deutschland sind die Probleme deutlich grösser.
Er ist in der Schweiz ein Quarantäneschädling. Es gibt eine 5 km-Sicherheitszone und eine 10 km-Zone, in denen verschiedene Regeln gelten…
Vorbeugung des westlichen Maiswurzelbohreres - Diabrotica virgifera virgifera
- Am einfachsten ist die Fruchtfolge. Mais sollte nur alle 2 bis 3 Jahre angepflanzt werden. In einem Gebiet ohne Maiszünsler kann man gut auch 2 Jahre hintereinander Mais machen, danach sollte aber gewechselt werden.
- Frühe Saat in ein optimal vorbereitetes Saatbett. So sind die Pflanzen den Larven womöglich schon so weit voraus, dass ihnen der Schaden nicht mehr so viel ausmacht. Nimmt man kälteresistente Sorten, können die Larven am Anfang gar noch nicht schlüpfen.
- Ausreichende und zeitgerechte Düngung
- Fachgerechte Beikrautbekämpfung (wieso genau, was hat das mit dem Maiszünsler zu tun?)
- Bewässerung
- Sorten wählen mit starkem Wurzelwachstum oder guter Wurzelregeneration
- Man sucht in der klassischen Resistenzzüchtung (und auch in GVO-Bereich) nach Pflanzen, welche abwehrende Moleküle produzieren, damit die Larve den Mais nicht mehr fressen will. Allerdings ist dieses negativ mit dem Ertrag korreliert.
- Bekämpfung mit Bacillus thuringensis.
Chemische Massnahmen gegen de westlichen Maiswurzelbohrer - Diabrotica virgifera virgifera
Chemische Massnahmen wirken im Vergleich mit Furchtfolgemassnahmen nur etwa 60-80%
Sie sind im Bio nicht erlaubt!
- Bekämpfung der Larven mit Bodeninsektiziden
- Beizung des Saatgutes (die Insektizide sind abber recht persistent und werden nach und nach verboten.
Systematik des Dickmaulrüsslers - Otiorhynchus sulcatus
Arthropoda > Hexapoda > Insecta > Pterygota > Holometabola > Coleoptera (Käfer) > Rüsselkäfer
Lebenszyklus des Dickmaulrüsslers - Otiorhynchus sulcatus
Machen einen Zyklus pro Jahr, überwintern als Präpuppen, als letztes Larvenstadium, nehmen in diesem Stadium nichts mehr auf. Wann sie genau was machen, kann etwas variieren Weibchen legen den ganzen Sommer durch Larven (Eier???), welche sich über den Sommer im Wurzelbereich leben und fressen, was natürlich zum Wasserstress für die betroffenen Pflanzen führt.
Einwanderung und Schäden des Dickmaulrüsslers - Otiorhynchus sulcatus
Er war früher bereits zwei Mal in der Schweiz, konnte aber bekämpft werden.
Seit 1990 ist er in der Schweiz und verursacht Schäden in der Hortikultur, der Zierpflanzenproduktion, der Erdbeerproduktion und in Vermehrungsbetrieben im Reb- und Obstbau.
Adulttiere: Blattrandfrass, Larven: Wurzelfrass
Können nicht fliegen, aber relativ weit laufen.
Bekämpfung des Dickmaulrüsslers - Otiorhynchus sulcatus
Er lässt sich mit Nematoden gut bekämpfen.
Systematik der Möhrenfliege - Psila rosa
Arthropoda > Hexapoda > Insecta > Pterygota > Holometabola > Diptera (Zweiflügler) > Brachycera (Fliegen) > Psilidae (Nacktfliegen)
Adulttiere der Diptera sind häufig nützlich als Räuber, Hyperparasiten oder harmlos als Blütenbesucher. Fliegen sehr gut! Stechend-saugende oder leckend-saugende Mundwerkzeuge. Sehr anpassungsfähig an extreme Umweltbedingungen --> fast überall zu finden.
Schäden durch die Möhrenfliege - Psila rosae
Befällt Karotten (wilde und kultivierte), Sellerie, bei grossen Populationen auch Peterli möglich & andere Apiaceae. Die Pflanzen können i.d.R. mit dem Schaden leben, da er recht oberflächlich ist. Allerdings sind die Sekundärschäden durch Pilze und Bakterien, welche eintreten ein Problem.
Lebenszyklus Möhrenfliege - Psial rosae
- Überwintert als Puppe (oder als Larve in Karotten)
- Adulte legen Eier, schaden der Kultur aber selber nicht
- Larven suchen sich Wurzeln der Wirtspflanzen etc.
- Larven verpuppen sich …--> bis 3 Generationen pro Jahr möglich (Puppenentwicklung wird bei Bodentemperaturen über 23°C gehemmt, so kann es zu nur 2 Generationen kommen).
- Nur Puppe (oder Larve in Karotte) kann aber überwintern.
- Am Ende der „ersten Runde“ werden mittels Monitoring die Populationen erfasst, um die zweite Runde abschätzen zu können*
*Monitoring mittels Leimfallen, Schadschwelle: 1 Fliege pro Falle und Woche (je nachdem auch Tag, kommt drauf an, wie man sie bekämpft) Zudem gibt es Prognosemodelle, welche mit Boden- und Lufttemperatur arbeiten. (Psila rosa braucht hohe Feuchtigkeit und hohen Schutz)
Vorbeugung Möhrenfliege - Psila rosae
- Fruchtfolge
- Produktionsfelder selektionieren --> windoffenen Flächen
- Aussetzten durch Wind: Netz gegen den Wind aufstellen, die Möhrenfliege fliegt recht schlecht und wird so aufgefangen und stirbt.
- Keine Gülle (wirkt sich stark positiv auf ihre Entwicklung aus)
- Saatmenge dosieren
- Saatzeitpunkt früh oder sehr späte wählen --> so kann Pflanze der Fliege davonwachsen und ist nicht mehr so anfällig bzw. wird nur von einer Generation tangiert
- Kulturen (während Hauptflugzeiten) mit 1mm-Netzen schützen.
- Produktion in Tunnels (wenn Tunnels quer zum Wind sind, kriegen sie die Kure nicht…)
- Ernte nach Menge des Auftretens. Ca. bis 4 Wochen nach starkem Flug sollten keine Probleme auftreten.
Chemische Bekämpfung Möhrenfliege - Psila rosae
- Babykarotten dürfen gar nicht chemisch geschützt werden
- Granulate vor der Saat streuen (nicht in Bio)
- Bandbehandlung (???) nach Auflaufen
- Spritzungen
Systematik Blattläuse
Arthropoda > Hexapoda > Insecta > Pterygota > Hemimetabola > Hemiptera (Halbflügler) > Homoptera > Sternorrhyncha (Pflanzenläuse) > Aphidina (Blattläuse)
Allgemeine Infos zu Blattläusen
- Haben stechend-saugende Mundwerkzeuge, saugen Pflanzensäfte auch dem Blattparenchym und den Siebröhren (Phloem).
- Phloemsauger sondern Honigtau ab (Tannenhonig), da sie Zucker im Überschuss und Eiweisse eher zu wenig bekommen.
- Gehen teilweise Symbiosen mit Ameisen ein, da diese am ausgeschiedenen Zuckersaft interessiert sind, schützen sie die Blattläuse vor Feinden.
- Saugen Probe auf der Blattoberseite. Für das Langzeitsaugen gehen sie auf die Unterseite.
- Durch die Eiablage induzieren Tannenläuse Gallen.
- Flügeldimorphismus: es gibt geflügelte und ungeflügelte Stadien bei derselben Art.
- Es gibt 3000 Blattlausarten weltweit, davon über 800 in Mitteleuropa. Viele von ihnen sind Vektoren für eine Vielzahl von Viren. Dann kann man die Pflanzen nur noch vernichten.
Lebenszyklus der Blattläuse
Generationswechsel mit Wirtswechsel, wobei das nicht jedes Mal sein muss. Beispielsweise leben einige Generationen an einem Ort und wenn es keinen Platz mehr hat (oder zu wenig Nährstoffe) entstehen parthenogenetisch geflügelte, welche sich einen neuen Lebensraum suchen. Sexuelle Vermehrung (Eier) und Parthenogenese (Lebendgeburt) wechseln sich ab.
Fundatrix ist das erste Glied in der Generationenfolge, also das ungeflügelte Weibchen, welches Ende Vegetationszeit die Wintereier legt.
Von Blattläusen verursachte Schäden
- Virusübertragung (persistente und nicht-persistente Varianten)
- Einrollen und Verkümmern der Triebspitzen
- Wachstum von Schwärzepilzen aufgrund des abgeschiedenen Honigtaus
- Saugschäden auf Blättern, Vergilbungen
- Deformationen der Triebe (Raps, Kohl)
- Qualitätsverlust bei Getreide (Körner können nicht mehr richtig ausgebildet werden)
- Ertragsverlust bei Getreide (siehe oben)
- Wachsausscheidungen, Qualitätsverlust
- Wucherungen (Tuberositäten), Vergallungen (Nodositäten) im Rebbau.
- Sekundärinfektionen
Bekämpfung der Blattläuse
In Glashäusern werden Nützlinge erfolgreich gegen die Blattläuse eingesetzt. Die Blattläuse haben natürlicherweise viele Antagonisten. Natürlich müssen sich die Populationen zeitlich immer überschneiden. Nicht alle Nützlinge werden auf alle Blattlausarten angewandt.
Marienkäfer: ist durch den asiatischen Marienkäfer stark zurückgedrängt worden, weil dieser effizienter ist. Das Weibchen legt ca. 20-50 (insgesamt ca. 400) Eier pro Tag ab. Die Larven schlüpfen simultan aus der Eigruppe und bleiben mehrere Stunden zusammen, bevor sie sich verteilen. Die Larven saugen Blattläuse, das vierte Stadium sit das gefrässigste. Sie verpuppen sich dann… Die Adulttiere fressen die Blattläuse komplett.
Hainschwebfliege: Adulttiere ernähren sich von Nektar, Pollen oder Honigtau der Blattläuse. Die Eier werden nahe an die Blattlauskolonien gelegt. Die Larven attackieren die Blattläuse direkt nach dem Schlüpfen.
Raubgallmücke: Sehr effizient, falls sich grosse Blattlauskolonien konzentriert auf wenigen Pflanzen befinden.
Florfliege: frisst adult Nektar, Honigtau und Pollen, die Larven Blattläuse (sind omnivor)
Allgemeine Infos zur Grünen Pfirsichblattlaus - Myzus persicae
Ist eine der vielen Blattlausarten. Im Gegensatz zu anderen kommt sie aber weltweit vor und hat hunderte Wirtspflanzen in über 40 Pflanzenfamilien. Demzufolge ist sie mit Fruchtfolgen nicht loszuwerden. Sie ist der wichtigste Virusvektor für Pflanzenviren weltweit.
Lebenszyklus der Grünen Pfirsichblattlaus - Myzus persicae
- Aus den Wintereiern schlüpfen im Frühling Junge.
- Nach ein bis drei Generationen (temperaturabhängig) bilden sie Flügel aus und fliegen zum Sommerwirt (Pfirsichbäume, Gemüsearten, Feldkulturen).
- Dort vermehren sie sich durch Jungfernzeugung
- Nachkommen können Flügel ausbilden und auf neue Pflanzen wandern
- Im Herbst suchen die Geflügelten den Winterwirt (Pfirsich, Schlehe, Gehölze, evtl. krautige Pflanzen) auf, wo sie ungeflügelte Junge bekommen.
- Die ungeflügelten Weibchen werden von den geflügelten, vom Sommerwirt kommenden Männchen befruchtet, legen danach die Wintereier. (diese Weibchen sind die Fundatrix)