MM6 3472

Identität, Diversität und Akkulturation

Identität, Diversität und Akkulturation

Nadja Rühl

Nadja Rühl

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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 16.06.2017 / 21.08.2022
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Sozio-ökonomischer Status (SES)

Children of the affluent: Challenges to well-being (Luthar & Latendresse, 2005)

Die Sechstklässler aus den reicheren Familien der Vorstadt und ihre Altersgenossen aus den ärmeren Familien der Innenstadt wurden zu sieben verschiedenen Aspekten des elterlichen Verhaltens bzw. der Beziehung zu den Eltern befragt. Wo ergaben sich Gemeinsamkeiten, wo lagen Unterschiede? (Ähnlichkeiten: 4, Schwächer in Innenstadt: 2, Stärker in Innenstadt: 1)

Ähnlichkeiten in beiden Gruppen

  • gefühlte Nähe zur Mutter
  • gefühlte Nähe zum Vater
  • elterliche Werte zu Integrität
  • Regularien zum gemeinsamen Dinner mit den Eltern  

schwächer in der Innenstadt

  • elterliche Kritik
  • Mangel an Überwachung nach der Schule  

stärker in der Innenstadt

  • elterliche Erwartungen

Sozio-ökonomischer Status (SES)

Children of the affluent: Challenges to well-being (Luthar & Latendresse, 2005)

Was fiel auf als herausragend bedeutsam für Anpassung und Leistung des Kindes?

  - gemeinsames Abendessen mit mindestens einem Elternteil

Sozio-ökonomischer Status (SES)

Children of the affluent: Challenges to well-being (Luthar & Latendresse, 2005)

Womit hängt Beliebtheit bei Gleichaltrigen für die verschiedenen Subgruppen der Jugendlichen (Jungen / Mädchen, ärmere Innenstadt / reichere Vorstadt) zusammen? 

Sozio-ökonomischer Status (SES)

Children of the affluent: Challenges to well-being (Luthar & Latendresse, 2005)

Wie verbreitet waren Verhaltensprobleme in der Oberschicht und wie war der Verlauf dieser Probleme? 

- ca. 10 % mit multiplen Verhaltensauffälligkeiten  


- Drogengebrauch über die Zeit

  • ca. 20 % mit hohem Substanzgebrauch
  • diese Gruppe hat auch ein relativ hohes Niveau an Depressionen und physiologisch manifestierten Ängsten
  •  + schlechte Zensuren und schlechte Lehrermeinungen
  • ist stabil bis 18   

Sozio-ökonomischer Status (SES)

Children of the affluent: Challenges to well-being (Luthar & Latendresse, 2005)

 Was trägt dazu bei, dass Jugendliche aus der Oberschicht oft keine Hilfe bekommen, wenn sie depressiv sind oder andere psychische Probleme haben?  7

private Probleme werden privat gehalten => Angst vor Missgunst, Schadenfreude

über-ausgeplante Tage der Jugendlichen + oft viel Arbeit bei den Eltern

  • wohlhabende Jugendliche werden z. T. weniger mit Therapien und anderer Behandlung versorgt
  • Reiche „brauchen keine Hilfe“  

die gleichen Symptome werden bei Armen als kränker angesehen als bei Wohlhabenden

hochqualifizierte Therapien ersetzen nicht die Bindung an die Eltern

Psychotherapie ist nicht hilfreich, wenn sich die Herausforderungen des Alltags nicht ändern   

Sozio-ökonomischer Status (SES)

Children of the affluent: Challenges to well-being (Luthar & Latendresse, 2005)

Wie kann es sich auswirken, wenn die psychische Gesundheit von reicheren Jugendlichen vernachlässigt wird? 4

- Probleme wie Depressionen setzen sich im Erwachsenenalter fort

- sie replizieren letztlich die Verhaltensmuster der Eltern

- sie entwickeln ein ähnlich auf Gewinnstreben ausgerichtetes Selbst

- unglückliche Menschen mit fragilem Selbstbewusstsein sind eher habgierig und auf sich selber fokussiert als auf andere 

Auswirkungen von Diversität auf verschiedenen Ebene

Auswirkungen auf der Mikroebene 

Analyse bezieht sich worauf ?
-  Reaktionen sind in Abhängigkeit der Bewertung wie? -> kann in welche beiden Folgen enden?
- wie wird auf Umwelt eingewirkt  

Diversitäts-Überzeugungen = Diversity Beliefs :
- Was für eine Überzeugung?
- Personen, die Diversität ablehnen, haben was?
- bei geringerer Toleranz was? 
- Diversitäts-Überzeugungen korrelieren negativ womit ? => Beziehung wird mediiert wodurch ?

Analyse bezieht sich auf individuelle Prozesse der Wahrnehmung und Bewertung von Individuen

  • Reaktionen sind in Abhängigkeit der Bewertung positiv oder negativ
    • kann kreativ machen
    • kann bedrohlich sein
  • mit Verhalten wird auf Umwelt eingewirkt  

Diversitäts-Überzeugungen = Diversity Beliefs

  • Überzeugung, dass (ethnische) Diversität für Gruppen und Gesellschaft positive Auswirkungen hat
  • Personen, die Diversität ablehnen, haben stärkere Vorurteile gegen Minderheiten
  • bei geringerer Toleranz weniger Kontakte
  • Diversitäts-Überzeugungen korrelieren negativ mit diskriminierenden Verhaltenstendenzen gegenüber Immigranten
    • Beziehung wird mediiert durch Verringerung von realistischer und symbolischer Bedrohung 

Auswirkungen von Diversität auf verschiedenen Ebene

Auswirkungen auf der Mesoebene  

- Definitionsmerkmal der Mesoebene ist nach Pettigrew (1996) was? -> Interaktion wovon innerhalb wovon ? 
- bei Zusammenarbeit in multikulturellen Teams wirkt was wie worauf? 
- in heterogenen Teams muss auch was beachtet werden? -> Heterogenität in Bezug auf Wissen kann relevanter sein als ?

Definitionsmerkmal der Mesoebene ist nach Pettigrew (1996), dass direkte Interaktionen zwischen Menschen stattfinden können

  • Interaktion von individuellen Faktoren und Faktoren innerhalb von Gruppen / Communities  

Bei Zusammenarbeit in multikulturellen Teams wirken multikulturelle Erfahrungen positiv auf Kreativität

in heterogenen Teams muss auch Art und Struktur der Aufgabe beachtet werden

  • Heterogenität in Bezug auf Wissen kann relevanter sein als Heterogenität hinsichtlich der Diverstitäts-Dimensionen 

Auswirkungen von Diversität auf verschiedenen Ebene

Auswirkungen auf der Mesoebene

Organisationen als Kontext von Diversitätserfahrungen -> Wichtiges hierzu (3Punkte)?

 Categorisation-Elaboration Model von van Knippenberg (2004)  

wahrgenommene Ähnlichkeit kann auch gering sein, wenn ein Organisationsklima herrscht, in dem kulturelle Diversität als positiv wahrgenommen wird  

Interventionsmaßnahmen müssen immer kontextuell verankert sein o mögliche nicht-intendierte Nebenwirkungen müssen antizipiert werden 

Auswirkungen von Diversität auf verschiedenen Ebene

Auswirkungen auf der Mesoebene

Zu : Bildungsinstitutionen als Kontexte von Diversitätserfahrungen ?

Diversitätserfahrungen können auch durch die Beschäftigung mit dem Thema Diversität im Unterricht gesammelt werden ohne direkten Kontakt 

Auswirkungen von Diversität auf verschiedenen Ebene

Auswirkungen auf der Mesoebene

Zu Nachbarschaft als Kontext von Diversitätserfahrungen (6 Punkte) ?

Nachbarschaft an sich garantiert nicht, dass Kontakte positiv verlaufen

hohe Diversität hinsichtlich des ethnischen Hintergrundes geht mit geringerem Vertrauen einher  

  • Personen, die mit ihren Nachbarn reden, werden davon weniger beeinflusst
  • persönliche Beziehungen sind auch abhängig von Personmerkmalen
  • Interaktion zwischen Weltanschauungen und Kontextfaktoren  

Implikationen für Community Psychology: Interaktionen müssen gefördert werden 

Auswirkungen von Diversität auf verschiedenen Ebene

Auswirkungen auf der Makroebene  (4 Punkte)

- gesellschaftliche Prozesse

  • Frage nach Partizipation und Erreichbarkeit aller Mitbürger bei gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen
  • politische Entscheidungen über rechtliche Rahmenbedingungen
  • kann positive Auswirkungen auf das soziale Kapital einer Gesellschaft haben 
 

Auswirkungen von Diversität auf verschiedenen Ebene

Diversity Experiences and Intergroup Attitudes (Aberson, 2010)  

Wie lautet die Definition von Diversitätserfahrungen = diversity experiences nach Aberson? Inwiefern unterscheidet sich diese Definition von intergroup contact? Was ist die Beziehung zwischen diesen beiden Variablen? 

 - diversity experiences: Erfahrungen, die für Individuen die Möglichkeit bieten, über andere Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund zu lernen, ohne unbedingt mit ihnen in Kontakt zu treten

  • schließt ein
    • Kurse mit Diversity-Themen
    • Events in Bezug auf diverse Themen
    • Diversity Trainings
  • kann Kontakt beinhalten, muss aber nicht  

- intergroup contact: Erfahrungen mit persönlicher Interaktion zu Mitgliedern anderer Gruppen  

- beide Konzepte überschneiden sich 

Auswirkungen von Diversität auf verschiedenen Ebene

Diversity Experiences and Intergroup Attitudes (Aberson, 2010)  

In welche beiden Gruppen fällt die Teilnahme an einem Workshop über den Islam? Ist die Zusammenarbeit mit Mitgliedern der Fremdgruppe nach Aberson eine Diversitätserfahrung?  

- Islam-Workshop => diversity experience

- Zusammenarbeit => Intergruppenkontakt 

der reine Arbeitskontext (Kontakterfahrung) bildet nach Aberson keine Diversityerfahrung 

Auswirkungen von Diversität auf verschiedenen Ebene

Diversity Experiences and Intergroup Attitudes (Aberson, 2010)  

Wie ist der Zusammenhang zwischen Diversitätserfahrung und Intergruppeneinstellungen? (3) Auf welche weiteren Variablen wirken sich Diversitätserfahrungen in large scale studies in Higher Educational Settings aus? (10 + einer 3 UP)

erheblicher Zusammenhang zwischen Diversitätserfahrungen und Intergruppeneinstellungen

  • positivere Einstellungen gegenüber Outgroups
  • steigende Unterstützung für Gleichberechtigung
  • größere Unterstützung von Strategien zur Beförderung von Gleichberechtigung  

weitere Auswirkungen auf

  • größeres politisches Engagement
  • Offenheit für andere Perspektiven
  • bessere Lernergebnisse
  • steigende Unterstützung für Gleichberechtigung
  • Achtsamkeit auf Ungleichheit bei Weißen
  • größere Förderung von Aktionen bei Nicht-Weißen
  • größeres Bürgerengagement
  • größeres rassisch-kulturelles Engagement, auch nach fünf Jahren
  • positivere Entwicklung der eigenen Stärken
    • bessere Zusammenarbeit
    • größere Toleranz
    • Perspektivübernahme …
  • Reduktion von modernem Rassismus 

Auswirkungen von Diversität auf verschiedenen Ebene

Diversity Experiences and Intergroup Attitudes (Aberson, 2010)  

Beschreiben Sie die Methode des Intergroup Dialogue.  3 punkte

 - Unterstützung von face-to-face-Lernerfahrungen

  • Diskussionen mit Studenten verschiedener Gruppen zu Unterschieden und Gemeinsamkeiten und zu sozialen Ungleichheiten
  • Annäherung zur Zusammenarbeit, um Gleichberechtigung zu erreichen 

Auswirkungen von Diversität auf verschiedenen Ebene

Diversity Experiences and Intergroup Attitudes (Aberson, 2010)  

In den in dem Artikel von Aberson referierten small scale studies zeigten sich nicht immer positive Auswirkungen von Diversitätserfahrungen. Welche Erklärungen für diese Befundlage werden in dem Kapitel diskutiert?  
(Zunächst 2 Beispiele dann Beantwortung (4) )

- Beispiele:

  • keine Effekte eines multikulturellen Trainings
  • nicht nur keine Verbesserung der Einstellung gegenüber Lesben und Schwulen, sondern Verschlechterung der Einstellung gegenüber Frauen  

geringe Stichprobengrößen

wenig kontrollierte Experimente oder Mediationsanalysen   

geringe statistische Power

freiwillige Teilnahme – Einstellungen zu Beginn der Trainings schon eher im Sinne des Trainingsziels (Offenheit gegenüber Diversity)

Auswirkungen von Diversität auf verschiedenen Ebene

Diversity Experiences and Intergroup Attitudes (Aberson, 2010)  

Welche Unzulänglichkeiten hinsichtlich des Programmdesigns von Diversity Trainings werden genannt (6)? Welche Evaluationsdesigns wären notwendig, um die Wirksamkeit von Diversity Trainings zu überprüfen? (1)

Mängel

  • Trainings sind schwer zu evaluieren
  • oft keine Vergleichsgruppen
  • meist nur Post-Interventions-Messungen
  • wenig theoretische Steuerung
  • oft nur Fokus auf Intergruppen-Einstellungen
  • Evaluationen sparen kritische Komponenten aus  

Pre-Post mit KG

Auswirkungen von Diversität auf verschiedenen Ebene

Diversity Experiences and Intergroup Attitudes (Aberson, 2010)  

Welche Variablen beeinflussen die Wahrscheinlichkeit, dass Personen Diversitätserfahrungen machen? 7

mehr Offenheit für Diversität

  • stärkere pluralistische Orientierung
  • mehr Achtsamkeit auf Ungleichheit
  • stärkeres Interesse am Intergruppenkontakt

Wissen um gerechte Prozeduren

  • Kompetenz im Umgang mit Diversität

offenere Personen scheinen einen größeren Nutzen zu haben

Auswirkungen von Diversität auf verschiedenen Ebene

Diversity Experiences and Intergroup Attitudes (Aberson, 2010)  

Welche Variablen konnten bisher als Mediatoren für die Beziehung zwischen Diversitätserfahrungen und Einstellungen identifiziert werden?  

- Perspektivenübernahme

- Empathie

- evtl. ITT = Integrated Threat Theorie

  • negative Auswirkungen durch Intergruppenangst, realistische Bedrohung 

Auswirkungen von Diversität auf verschiedenen Ebene

The Categorization-Elaboration Model of Work-Group Diversity (van Knippenberg & van Ginkel, 2010)

Wie wirkt sich die Diversität einer Arbeitsgruppe auf die Leistung der Arbeitsgruppe aus, wenn man die Perspektive der sozialen Kategorisierung zugrunde legt?  3 punkte

soziale Kategorisierung basiert auf wahrgenommenen individuellen Unterschieden, die zu einer Subgruppierung i.S.v „wir-die“ führen können

innerhalb einer Arbeitsgruppe kann sich diese Subgruppierung als problematisch herausstellen – geringeres Vertrauen, gestörte Kommunikation und Beziehungskonflikte führen zu einer geringeren Performance als in homogenen Gruppen 

=> demografische Diversität im Vordergrund 

Auswirkungen von Diversität auf verschiedenen Ebene

The Categorization-Elaboration Model of Work-Group Diversity (van Knippenberg & van Ginkel, 2010) 

Wie wirkt sich die Diversität einer Arbeitsgruppe auf die Leistung der Arbeitsgruppe aus, wenn man die Perspektive der informationellen Ressourcen zugrunde legt?   4 Punkte

Personenunterschiede spiegeln sich in Unterschieden arbeits- bzw. aufgabenrelevantem Wissen und Erfahrungen wider 

 

so entsteht ein größerer Pool an relevanten Informationen

 

diversifizierte Gruppen sind danach kreativer, bessere Problemlöser und Entscheider

 

=> aufgabenbezogene Diversität im Vordergrund 

Auswirkungen von Diversität auf verschiedenen Ebene

The Categorization-Elaboration Model of Work-Group Diversity (van Knippenberg & van Ginkel, 2010) 

Beschreiben Sie das Categorization-Elaboration Model of Work Group Diversity and Group Performance. Welche Variablen spielen eine Rolle, wenn es darum geht, wie sich Diversität auf die Leistung einer Gruppe auswirkt und wie stehen diese Variablen miteinander im Zusammenhang? 

ABBILDUNG

Auswirkungen von Diversität auf verschiedenen Ebene

The Categorization-Elaboration Model of Work-Group Diversity (van Knippenberg & van Ginkel, 2010) 

Beschreiben Sie das Categorization-Elaboration Model of Work Group Diversity and Group Performance. Welche Variablen spielen eine Rolle, wenn es darum geht, wie sich Diversität auf die Leistung einer Gruppe auswirkt und wie stehen diese Variablen miteinander im Zusammenhang? 

zentrale Annahmen des Modells? 

Diversity als was und wichtiges dazu?

Je nach Salienz von sozialen Kategorien kann was beeinflusst werden (normativer Fit als Determinante)

Bruchlinien oder Verwerfungen („faultlines“) verstärken was, und wie? => rein additive Modelle sind nur was und warum?

soziale Kategorisierung führt nicht zwangsläufig wozu ? – was muss zusätzlich gegeben sein?

zentrale Annahmen des Modells:

  • der Zusammenhang zwischen Diversity und Performanz wird über die Qualität der Informationsverarbeitung vermittelt, wobei
  • es eine Interaktion (Moderatoreffekt) mit sozialen Kategorisierungsprozessen bzw. dem daraus resultierendem Intergruppenbias gibt

 

Diversity als Informationsressource stellt somit nicht automatisch einen Nutzen dar => Gruppen müssen diese Informationsressource erst mobilisieren – ein Prozess, der nicht selbstverständlich ist (Gruppen nutzen häufig nicht alle vorhandenen Informationen)

 

Je nach Salienz von sozialen Kategorien kann das Verhalten der Gruppenmitglieder beeinflusst werden (normativer Fit als Determinante)

 

Bruchlinien oder Verwerfungen („faultlines“) verstärken die Salienz, in dem mehrere Dimensionen der Diversität deckungsgleich sind (z.B. Geschlecht und Status) => rein additive Modelle (Summe der vorhandenen Skills) sind nur begrenzt aussagefähig, da die Muster der Verteilung unberücksichtigt bleiben

 

soziale Kategorisierung führt nicht zwangsläufig zu einem Bias – der Intergruppenkontext muss zusätzlich das Gefühl einer Identitätsbedrohung der Eigengruppe vermitteln 

Auswirkungen von Diversität auf verschiedenen Ebene

The Categorization-Elaboration Model of Work-Group Diversity (van Knippenberg & van Ginkel, 2010) 

Bitte erklären Sie die Studie von Kooij-de Bode und Kolleg_innen (2008, beschrieben auf S. 272). Warum wurde die Studie durchgeführt und was zeigt diese Studie?   4 Punkte

es wurden gruppenbasierte Entscheidungsprozesse in ethnisch homogenen und ethnisch diversifizierten Gruppen untersucht, wobei die Informationen in einer Experimentalbedingung allen Mitglieder zugänglich war, in der anderen Bedingung nur einem Teil der Mitglieder

 

die Performanz hing also von der Qualität des Informationsaustausches ab

 

bei der Gruppe mit gleichverteilten Informationen hatte die ethnische Zugehörigkeit keinen Einfluss, die Performanz blieb gleich

 

bei den ungleich verteilten Informationen schnitt die ethnisch diversifizierte Gruppe schlechter ab, was auf ungünstigere Austauschprozesse verweist 

Auswirkungen von Diversität auf verschiedenen Ebene

The Categorization-Elaboration Model of Work-Group Diversity (van Knippenberg & van Ginkel, 2010) 

Welche Möglichkeiten gibt es, die Produktivität einer Arbeitsgruppe zu steigern, deren Mitglieder unterschiedlichen Gruppen angehören (z. B. in Bezug auf Ethnizität, Geschlecht und Religionszugehörigkeit)?    4 Punkte
 

Vermeidung von Intergruppenbias reicht alleine nicht

vielmehr muss der Prozess des Informationsaustausches aktiv gemanagt werden

dies wiederum hängt mit Motivation und Fähigkeiten zusammen (Bewusstheit des Nutzens distributiver Expertise)

Förderung von diversity beliefs – Vermeidung eines Bias bei der Gruppenzusammensetzung

Identität

Personen entwickeln was?

 

Personen entwickeln multiple soziale Identitäten

Identität

Facilitating the Developmental and Integration of Multiple Social Identities (Amiot & de la Sablonnière, 2010)  

Skizzieren Sie die unterschiedlichen Phasen des model of social identity development and integration) !

Phase 1? Name + 5 Punkte

Phase 1: antizipatorische Kategorisierung

  • Prozess der Selbstankerung
  • Individuum projiziert sich mit ihren eigenen persönlichen Charakteristika in eine neue soziale Ingroup
  • großes fundamentales Bedürfnis nach Kontinuität über die Zeit
  • kognitive Verbindungen zwischen unterschiedlichen Identitäten werden geschaffen
  • Phase ist abgeschlossen, wenn Ähnlichkeiten zwischen persönlicher Identität und der neuen kulturellen Identität zur Integration gefunden wurden

Identität

Facilitating the Developmental and Integration of Multiple Social Identities (Amiot & de la Sablonnière, 2010)  

Skizzieren Sie die unterschiedlichen Phasen des model of social identity development and integration) !

Phase 2? Name + 3 Punkte

Phase 2: Kategorisierung

  • Realisierung der Unterschiede und der Diskontinuität  
  • Aufkommen von Intergruppen-Dynamiken
  • Unterschiede werden salient => Kulturschock 

Identität

Facilitating the Developmental and Integration of Multiple Social Identities (Amiot & de la Sablonnière, 2010)  

Skizzieren Sie die unterschiedlichen Phasen des model of social identity development and integration) !

Phase 3? Name + 3 Punkte

Phase 3: Compartmentalisation = Abschottung

  • neue soziale Identität wächst als Teil der eigenen Identität
  • alte und neue Identität werden in nicht überlappende Bereiche gesperrt
  • Identitäten sind abhängig vom sozialen Kontext  

Identität

Facilitating the Developmental and Integration of Multiple Social Identities (Amiot & de la Sablonnière, 2010)  

Skizzieren Sie die unterschiedlichen Phasen des model of social identity development and integration) !

Phase 4? Name + 2 Punkte und letzter 4 UP

Phase 4: Integration

  • Realisierung, dass es Konflikte zwischen den Identitäten gibt und zur Lösung Ressourcen freigesetzt werden
  • Konflikte müssen ausgesöhnt werden durch  
    • das Finden von Ähnlichkeiten  
    • die Schaffung kognitiver Links
    • das Gefühl persönlicher Kohärenz und Konsistenz über die Situationen hinweg
    • unterschiedliche Identitäten sind nicht mehr kontextabhängig (zumindest gefühlsmäßig)

Identität

Facilitating the Developmental and Integration of Multiple Social Identities (Amiot & de la Sablonnière, 2010)  

 model of social identity development and integration

Grenzen Sie dieses Modell von Social Identity Complexity Theory bzw. Social Identity / Self-categorization Theory ab. 

 

diese Modelle arbeiten mit einer sozial inklusiveren (übergeordneten) Kategorie, mit der sich das Individuum identifiziert; bisherige Identitäten sind der neuen Identität untergeordnet 

Identität

Facilitating the Developmental and Integration of Multiple Social Identities (Amiot & de la Sablonnière, 2010)

model of social identity development and integration

Was ist das definierende Charakteristikum der vierten Phase Integration? 

es entsteht eine zeitlich überdauernde, nicht mehr kontextabhängige, neue Identität

Identität

Facilitating the Developmental and Integration of Multiple Social Identities (Amiot & de la Sablonnière, 2010)

Welche sozialen Faktoren erleichtern bzw. behindern die Integration von neuen sozialen Identitäten (jeweils 1)? Welche Ansatzpunkte für die communitypsychologische Praxis ergeben sich daraus (5) ? 

Behinderung: Bedrohung (auf beiden Seiten)

Erleichterung: soziale Unterstützung  

 

mögliche Interventionen:

(1) Wissen über Intergruppen-Spannungen: Wissen über die Existenz von Diskrimination und Rassismus

(2) Wissen über gegenseitige Bedrohungen: Zentrum aller Intergruppenspannungen => muss reduziert werden

(3) Entwicklung einer neuen inklusiven Identität: beinhalten Identität der aufnehmenden Community und der diversen kulturellen Gruppen, so dass alle Mitglieder zur gleichen Gruppe gehören

(4) Anbieten und Erhalten von sozialer Unterstützung: Unterstützung der Immigranten mit adäquaten Support zur Erleichterung der Eingliederung in die aufnehmende Gesellschaft

(5) Wertschätzung der Kraft aller Gruppen: gleiche Wertschätzung aller Gruppen, Kenntnis über Stärken und Spezifitäten aller kultureller Gruppen sowie der Gesellschaft als Ganzes   

Identität

Facilitating the Developmental and Integration of Multiple Social Identities (Amiot & de la Sablonnière, 2010)

Entwickeln Sie auf der Grundlage des model of social identity development and integration ein Interventionskonzept, welches die Integration von Zugezogenen in der Kommune Ihrer Wahl erleichtern soll.      4 Punkte

- Wissen verbreiten über rassistisches und diskriminierendes Verhalten

- Wissen verbreiten, dass sich beide Gruppen bedroht fühlen

- Bekanntmachen mit den Kulturen

- Einbeziehen aller Gruppen 

Identität

A Nation of Immigrants. Living our Legacy (Deaux, 2006)  

Welche drei Ebenen beinhaltet Pettigrews Modell und was ist auf den unterschiedlichen Ebenen jeweils relevant für Migrantinnen? 

ABBILDUNG

 

Identität

A Nation of Immigrants. Living our Legacy (Deaux, 2006)  

Welche drei Ebenen beinhaltet Pettigrews Modell und was ist auf den unterschiedlichen Ebenen jeweils relevant für Migrantinnen? 

Zur Makroebene?

Zur Mesoebene?

Zur Mikroebene?

 

Makroebene: drei Hauptfaktoren:  Demografie       Politik       soziale Repräsentationen

Mesoebene: fundamentale Prozesse der Sozialpsychologie: Intergruppenkontakt     Vorurteile      Diskrimination 

Mikroebene: identity negotiation -> Identitätsverhandlungen: Einstellungen      Werte      Motivationen     Aktionen

 

Identität

A Nation of Immigrants. Living our Legacy (Deaux, 2006)  

Was zeigen Esses et al. in ihren sozialpsychologischen Experimenten mit potenziellen Arbeitgebenden?  3

experimentell konnte ein ethnischer Bias gezeigt werden, bei dem Arbeitgeber bei gleichen Voraussetzungen schwarze Bewerber aus Südafrika schlechter bewerteten als weiße Kanadier (doppelte Stigmatisierung)

 

in einer zweiten Studie wurde außerdem ein Interaktionseffekt mit den persönlichen Einstellungen zu Migranten gezeigt

 

=>„Skill discounting“

Identität

A Nation of Immigrants. Living our Legacy (Deaux, 2006)  

Beschreiben Sie den Versuchsaufbau und die Ergebnisse der Studie zu stereotype threat (Deaux et al.,2006). Wie lassen sich diese Ergebnisse und ihre Bedeutung auf den verschiedenen Ebenen aus Pettigrews Modell verstehen?   5

Getestet wurden Einwanderer der 1. und 2. Generation

Stereotypenbedrohung wurde in einer Test/Leistungssituation hergestellt

es gab keine Haupteffekte – beide Generationen schnitten in beiden Bedingungen gleich gut ab

es gab jedoch eine Interaktion Generation x Stereotypenbedrohung

erklärt wird dies mit dem Kontext, der einen zeitlich längeren Einfluss ausgeübt hat und sich so auf das Verhalten auswirkte (ethnical bias) 

Identität

A Nation of Immigrants. Living our Legacy (Deaux, 2006)  

Wie kann zwischen Mikro- und Mesoebene differenziert werden und welche Interaktionen sind möglich? Beschreiben Sie die Untersuchungen und Ergebnisse zum Selbstwertgefühl bei verschiedenen Migrantengruppen.    5 Punkte

sowohl Mikro- als auch Mesoebene notwendig, um Verhalten zu beschreiben 
Mesoebene: Übertragung/Vermittlung von Einstellungen; Mikroebene: individuelle Performanz

 

es wurden Messungen zum Selbstwertgefühl innerhalb von ethnischen Gruppen (Eigengruppe) sowie von außerhalb (Fremdgruppe) durchgeführt

bei den Weißen und Asiaten korrelierten Selbst- und Fremdberichte hoch (soziale Spiegelung)

bei den Afroamerikanern hingegen gering

Immigranten der 2. Generation wurden deutlich schlechter bewertet, d.h. die Korrelation zur Eigenbewertung nahm gegenüber der 1. Generation deutlich ab