MM6 3472

Identität, Diversität und Akkulturation

Identität, Diversität und Akkulturation

Nadja Rühl

Nadja Rühl

Fichier Détails

Cartes-fiches 211
Utilisateurs 16
Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 16.06.2017 / 21.08.2022
Lien de web
https://card2brain.ch/box/20170616_mm6_3472
Intégrer
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20170616_mm6_3472/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Diversität

The Application of Diversity-based Interventions to Policy and Practice (Cameron & Turner, 2010) 

Welche vier Kriterien sollten Evaluationen von Bildungsprogrammen erfüllen?  

randomisierte Experimente mit KG

Trennung unterschiedlicher Techniken/Methoden

Untersuchung von Mediator- und Moderatoreffekten

klare, eindeutige  Kriteriendefinition 

Diversität

The Application of Diversity-based Interventions to Policy and Practice (Cameron & Turner, 2010) 

Was ist Multiple Classification Training und wie wirkt es?  4

Multiple Klassifikation beschreibt die Fähigkeit, Dinge und Personen gleichzeitig unterschiedlichen Kategorien bzw. Dimensionen zuzuordnen

die Interventionen sollen diese Fähigkeit fördern

die Fähigkeit führt zu einem flexibleren Denken (Integrative Komplexität)

der Effekt konnte in einer Vielzahl von Studien belegt werden 

Diversität

The Application of Diversity-based Interventions to Policy and Practice (Cameron & Turner, 2010) 

 Wodurch kommt die positive Wirkung von gruppenübergreifender Freundschaft zustande? 5

Intergruppenkontakt

  • gleicher Status
  • Kooperation zum Erreichen gemeinsamer Ziele
  • institutionelle Unterstützung

funktioniert bei Kindern und Erwachsenen   

Diversität

The Application of Diversity-based Interventions to Policy and Practice (Cameron & Turner, 2010) 

Was ist am effektivsten zur Reduktion von Vorurteilen? rangiert vor ...?

Welche zwei Prozesse sind in diesem Zusammenhang wichtig ?

Intergruppenfreundschaft ist am effektivsten zur Reduktion von Vorurteilen => rangiert vor Zusammenarbeit und Nachbarschaftskontakten

zwei Prozesse sind in diesem Zusammenhang wichtig : Intergruppenangst ; Selbstoffenbarung   

Diversität

The Application of Diversity-based Interventions to Policy and Practice (Cameron & Turner, 2010) 

Welche Faktoren hindern oder fördern Freundschaft zu Personen einer anderen Gruppe? 

(1) Möglichkeit der Interaktion in multiplen Kontexten

  • soll sowohl in multiplen Aktivitäten als auch in multiplen Settings gegeben sein, z. B. Sportklubs, Jugendklubs, zu Hause

(2) Intergruppenangst

  • bei hoher Intergruppenangst eher Vermeidung
  • Angst vor Abweisung
  • eher Barriere und abhängig von Ingroup- und Outgroup-Normen

(3) wahrgenommene Ingroup-Normen

  • basiert auf Theorie der Entwicklung der sozialen Identität
  • Vorurteile werden oft geteilt
  • positive Vorurteile müssen aufgebaut werden

(4) wahrgenommene Outgroup-Normen

  • kann Angst vor Reaktionen / Diskriminierung fördern
  • Interventionen können zeigen, dass die Outgroup freundlich ist und Interesse an positivem Intergruppenkontakt hat

(5) geteilte Identitäten

  • basiert auf dem Modell der gemeinsamen Ingroup-Identität
  • oft keine Interaktionen wegen wahrgenommener Unterschiede zwischen Ingroup und Outgroup
  • Intergruppen-Bias kann durch gemeinsame Gruppen reduziert werden
  • aber: geteilte Identitäten reduzieren nicht immer Intergruppen-Bias
    • bei Vermischung können einzelne Gruppen weiterhin eine positive Distinktheit anstreben   

Diversität

The Application of Diversity-based Interventions to Policy and Practice (Cameron & Turner, 2010) 

Welche drei Interventionsansätze fördern Freundschaft zu Personen einer anderen Gruppe? Wie gelingt das jeweils? 

(1) kooperatives Lernen

  • z. B. Jigsaw Classroom
  • verbessern Intergruppeneinstellungen bei Kindern und Erwachsenen der Majoritätengruppe
  • durch positive, erfolgreiche Interaktionen
  • reduziert Intergruppenangst

(2) indirekter Kontakt: erweiterter Kontakt  

  • Wissen über Intergruppenfreundschaften zwischen Mitgliedern der eigenen Gruppe und der Fremdgruppe
  • Veränderung der Ingroup-Normen und Outroup-Normen
  • Reduktion von Intergruppenangst  
  • mehr positive Einstellungen zur Outgroup

(3) indirekter Kontakt: imaginierter Kontakt

  • mentale Simulation der sozialen Interaktion
  • hat gleiche neurologische Basis wie Wahrnehmung
  • kann ähnliche Prozesse in Gang setzen wie reale Erfahrung
  • Vorteil: kann direkte Kontakte und Freundschaften vorbereiten
  • Reduktion von Intergruppenangst
  • mehr positive Einstellungen zur Outgroup 

Diversität

The Application of Diversity-based Interventions to Policy and Practice (Cameron & Turner, 2010) 

Wie können Personen aus der Praxis und aus der Wissenschaft zusammenarbeiten, um Diversity Interventionen zu entwickeln, die sowohl gut umsetzbar als auch effektiv sind? 

 zwei mögliche Wege:

(1) Interventionsprogramme, die Praktiker- und WissenschaftlerEntwicklungen kombinieren

(2) neue Entwicklungen, basierend auf den Erfahrungen der beiden Gruppen 

Diversität

Improving Relations Between Residents and Immigrants (Stephan, 2012)  

Was ist realistische Bedrohung und was ist symbolische Bedrohung? Nennen Sie jeweils Beispiele. 

realistische Bedrohung: ist tatsächlich vorhanden; beziehen sich auf objektivierbare Ressourcen aber auch konkretes Handeln

  • für Bewohner
    • Konkurrenz um Arbeit
    • Sorgen bezüglich Kriminalität und Drogen
    • Kosten von Gesundheit
    • mögliche Steuererhöhungen
    • Verschlechterung der Schulqualität
    • Angst vor Terrorismus
  • für Immigranten
    • Diskriminierung
    • Ausbeutung
    • Armut
    • schlechte Gesundheit
    • Probleme mit Behörden
    • potenzielle Gewalt

Symbolische Bedrohung: Unterschiede in Kultur, Werten, Glauben und Weltsichten ; beziehen sich auf subjektive Wahrnehmungen

  • für Bewohner  
    • Unterminierung der eigenen Kultur
    • mangelnder Integrationswillen
  • für Immigranten
    • Verlust der eigenen Kultur und der Traditionen 

Diversität

Improving Relations Between Residents and Immigrants (Stephan, 2012)  

Welche Möglichkeiten zur Verbesserung der Intergruppenbeziehungen auf der Ebene der Gesellschaft werden beschrieben? Nennen Sie Beispiele für Institutionen, die in diese Prozesse involviert sind? 

Veränderungen müssen von oben beginnen:

  • Veränderungen von Praktiken, Strategien und Normen
  • Verhinderung von Gewalt gegen Immigranten
  • Förderung des zivilen Diskurses
  • Ethos der Koexistenz
  • Multikulturalismus
  • besondere Rolle der Schulen
  • Workshops mit Führern beider Gruppen auf neutralem Boden
  • Trainings für Vertreter der sozialen Dienste
  • Sicherheit für beide Gruppen
  • Medienkampagnen zum Verstehen der Kultur der Immigranten
  • Hilfe durch Kirchen 

involvierte Institutionen

  • Regierung
  • Justiz
  • Bildungssystem
  • Massenmedien
  • Wirtschaftsgemeinschaft
  • religiöse Institutionen
  • politische Parteien
  • Regierungsorganisationen
  • NGO  

Diversität

Improving Relations Between Residents and Immigrants (Stephan, 2012)  

Welche Möglichkeiten zur Verbesserung der Intergruppenbeziehungen auf individueller Ebene werden beschrieben? (7) Erläutern Sie kurz die drei Typen von Programmen, die in dem Artikel diskutiert werden? 

individuelle Ebene

  • Reduktion von Vorurteilen, Stereotypen und anderen IntergruppenMisswahrnehmungen
  • Sichtbarmachen von Ungerechtigkeiten und Unfairness
  • Vorgehen gegen Missstände, die gegen Immigranten gerichtet sind
  • negative Emotionen müssen angesprochen werden
  • Hoffnung auf gemeinsame Zukunft mit gemeinsamen Zielen und Humanität
  • Anerkennung, Respekt und Akzeptanz
  • gegenseitiges Vertrauen schaffen 

 

Aufklärungsprogramme: Informationsprogramme, die vor allem symbolischen Bedrohungen entgegenwirken, dazu zählt auch multikulturelle Erziehung

Kontaktprogramme: Förderung von positivem Intergruppenkontakt und Intergruppendialogen

Skill-basierte Programme: z.B. Mediationsausbildungen, Vermittlung von Strategien zur Konfliktschlichtung 

Diversität

Improving Relations Between Residents and Immigrants (Stephan, 2012)  

 Welche vier Aspekte sollten lt. Stephan bei der Implementierung von Programmen besonders beachtet werden? Welche Implikationen ergeben sich jeweils? 

(1) bestimmte Personen lassen sich schwer auf Änderungen ein

  • Menschen mit rechten Ideologien
  • Personen, die an die Legitimität sozialer Hierarchien glauben
  • Personen, die sich stark mit der Ingroup identifizieren
  • ggf. besser, beschränkte Ressourcen für andere Menschen zu nutzen

(2) vor dem Einsatz von Programmen sollten die konkreten Einstellungen und Bedürfnisse ermittelt werden

  • unterschiedliche Migrantengruppen haben unterschiedliche Bedürfnisse
  • Ansichten differieren zwischen Bewohnern
  • Sprachniveau und Misstrauen muss beachtet werden

(3) Immigranten sollen einbezogen werden

  • Unterstützung von bikulturellen Personen ist hilfreich

(4) eingesetzte Programme sollen systematisch evaluiert werden