Entwicklungspsychologie, PH Zürich

Entwicklungspsychologie des Kindesund Jugendalters

Entwicklungspsychologie des Kindesund Jugendalters


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Langue Deutsch
Catégorie Pédagogie
Niveau Université
Crée / Actualisé 13.06.2017 / 11.06.2019
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Entwicklungspsychologie:

Was ist der Unterschied zwischen "Bindungsverhalten" und "Fürsorgesystem"?

In der Bindungstheorie wird zwischen einem Bindungssystem auf der Seite des Kindes und einem Fürsorgesystem auf der Seite der Bezugsperson unterschieden.

Das Bindungssystem wird aktiviert, wenn der Säugling die eigenen Sicherheitsbedürfnisse bedroht sieht, und zielt darauf ab, Nähe und Sicherheit durch die Bezugsperson zu erhalten.

Das Fürsorgesystem dient dazu, die Bedürfnisse des Säuglings nach Nähe und Sicherheit zu befriedigen.

Entwicklungspsychologie:

Was versteht man unter einem "Intuitivem Elternprogramm"?

Mit dem intuitiven Elternprogramm werden Verhaltensweisen der Bezugsperson zusammengefasst, die vermutlich evolutionsbiologisch entstanden sind und auf die Bedürfnisse von Säuglingen abgestimmt sind. Meistens werden diese Verhaltensweisen intuitiv und spontan in der Interaktion mit dem Kind eingesetzt.

Kurz:

  • Einhalten eines optimalen Reaktionsfensters
  • Verbales und präverbales Verhalten der Eltern
  • Herstellen und Aufrechterhalten von Blickkontakt
  • Regulation des Wachheits- und Erregungszustandes

Entwicklungspsychologie:

Was versteht man unter dem Q-Sort-Verfahren?

Das Q-Sort-Verfahren kann als Alternative zum „Fremde-Situations-Test“ gelten. Es vermeidet emotionale Belastungen aufseiten des Kindes und bietet die Möglichkeit, verschiedene Beurteilerperspektiven zu berücksichtigen.

Das Q-Sort-Verfahren gibt Aufschluss über das Ausmass der Bindungssicherheit des Kindes, lässt jedoch keine weitere Differenzierung der Bindungsmuster zu.

Entwicklungspsychologie:

Was ist mit dem "Adult Attachement" gemeint?

Mit dem „Adult Attachment Interview“ können Bindungsqualitäten retrospektiv (aus der Erwachsenensicht) erhoben werden. Es werden die Erinnerungen der Erwachsenen an ihre Kindheitsbindungen erhoben.

Entwicklungspsychologie:

Zwischen welchen 4 Identitäten unterscheidet Marcia?

  • Diffuse Identität: Das Individuum hat keine klare Vorstellung von sich selbst.
  • Übernommene Identität: Das Individuum hat sich, ohne Alternativen zu bedenken, auf eine Identität festgelegt hat.
  • Moratorium: Das Individuum wägt in einer bestehenden Krise unterschiedliche Identitätsfestlegungen gegeneinander ab.
  • Erarbeitete Identität: Das Individuum hat sich am Ende einer Krise auf eine Identität festgelegt.

Entwicklungspsychologie:

Was sagt das "hierarchische Modell von Shavelson et al" aus?

geht davon aus, dass das Selbstkonzept ein strukturiertes, mehrdimensionales, hierarchisches Gefüge ist, das vor allem auf den hohen Hierarchieebenen eine gewisse Stabilität hat und sich mit zunehmendem Alter ausdifferenziert. Es unterscheidet u.a. ein schulischen und ein nichtschulisches Selbstkonzept

Entwicklungspsychologie:

Wie vollzieht sich die Verarbeitung der selbstbezogenen Informationen? (4 Phasen)

  • Vorbereitung: Hier findet die Diskrimination von selbstbezogenen Informationen durch Aufmerksamkeitslenkung oder -steigerung statt. Informationen können auch durch Wahrnehmungsabwehr ausgeblendet werden und somit einer Aufnahme nicht zur Verfügung stehen.
  • Enkodierung: Hier werden tendenziell diejenigen bereitgestellten Informationen selektiert, die sich an bestehende Schemata angleichen lassen oder den Selbstwert schützen oder ausbauen.
  • Speicherung: Hier werden die enkodierten Informationen in einer organisierten Form als selbstbezogenes Wissen dauerhaft mental repräsentiert. Die bestehende Struktur kann hierdurch stabilisiert oder verändert werden.
  • Erinnerung: Hier werden gespeicherte Informationen in Abhängigkeit von der jeweiligen Situation aktualisiert. Die so abgerufenen Informationen können dann für Handlungsplanungen, -durchführungen und -bewertungen relevant werden.

Entwicklungspsychologie:

Wie entwickelt sich das "Selbst" in der Kindheit?

Frühe Kindheit

In der Mitte des 2. Lebensjahres sind Kinder zur visuellen Selbsterkenntnis in der Lage. Zeitgleich mit der visuellen Selbsterkenntnis findet man in den sprachlichen Äusserungen den eigenen Namen als Selbstreferenz und die Nutzung von Personalpronomina.

Mit 14 Monaten zeigen Kinder bereits eine sichere Differenzierung zwischen sich selbst und anderen. Erst mit 4 Jahren kann man von der Existenz eines autobiografischen Gedächtnisses ausgehen. Erst in diesem Alter erleben sich Kinder als eine zeitlich invariante Entität.

Vorschulalter

Ab dem Vorschulalter könne Kinder sich selbst aus einer fremden Perspektive betrachten und bewerten. Wahrgenommene Diskrepanzen zwischen dem Real-Selbst (subjektive Einschätzung des Selbst) und dem Fremd-Soll-Selbst (subjektive Erwartungen anderer an das Selbst) stehen mit negativen selbstbezogenen Emotionen wie Schuld und Scham in Zusammenhang.

Das Selbstkonzept besteht in dieser Zeit noch aus relativ zusammenhängenden, inkohärenten Selbstaspekten, die sich auf physische Eigenschaften beziehen. Die Repräsentation des Selbst ist in unrealistischem Masse positiv und folgt dem „Alles-oder-Nichts“-Prinzip.

Schulalter

Der Fischteicheffekt bezieht sich darauf, dass eigene Leistungen in Abhängigkeit von den Leistungen der sozialen Bezugsgruppe bewertet werden, was sich bei einem Bezugsgruppenwechsel u.U. nachteilig auswirken kann.

Die Einschätzung eigener Leistungen orientieren sich zunehmen an Fremdeinschätzungen durch Bezugspersonen (vor allem Lehrer) und werden dadurch zunehmend realistischer

Die hierarchische Struktur des Selbstkonzepts tritt nun zunehmend zutage

Entwicklungspsychologie:

Wie zeigt sich das "Selbst" in der Jugend?

Eine erhöhte Selbstaufmerksamkeit und Selbstreflexion ist für das Jugendalter charakteristisch. Informationen aus der eigenen Biografie werden bei der Interpretation aktueller Selbstbeobachtungen einbezogen. Es wird ein Persönlichkeitskonzept ausgebildet.

Jugendliche führen Verhaltensunterschiede zunehmend auf unterschiedliche soziale Rollen zurück, die sie je nach Situation und Bezugsrahmen übernehmen

Entwicklungspsychologie:

Was besagt die Empathietheorie und wie sehen die einzelnen Stufen davon aus?

Die Empathietheorie geht von einem Zusammenspiel der Entwicklung empathischer Affekte und der Fähigkeit zur Perspektivübernahme aus. 

 

Entwicklungspsychologie:

Was ist der Unterschied zwischen der "positiven Perspektive" und der "negativen Perspektive"? 

 

Positive Perspektive (Das Äussern prosozialen Verhaltens):

Bereits mit 24 Monaten können Kinder prosoziales Verhalten zeigen, welches in der Regel über die Kindheit zunimmt.Die Zunahme prosozialen Verhaltens wird vor allem durch einen induktiven Erziehungsstil gefördert, der sich dadurch auszeichnet, dass die Eltern versuchen dem Kind das eigene Fehlverhalten einsichtig zu machen.

 

Die negative Perspektive: (Das Unterdrücken verbotenen Verhaltens)

die Internalisierung von Normen  vollzieht sich auf einfache Lernmechanismen wie Belohnung und Bestrafung. 

Eine milde Bestrafung, die vonseiten des Bestrafenden begründet wird, erweist sich daher als die effektivste Methode, um das Auftreten von verbotenem Verhalten zu verringern.

EntwicklungspsychologieEinfluss des Bindungsverhalten auf die Lernmotivation

Wie zeigt sich eine "sichere - Bindung" auf die Lernmotivation aus?

Sicher gebundene Kinder haben signifikant höhere Werte in Bereich der Leistungsmotivation.