Grundlagen Psychologie

Psychische Funktionen und Prozesse

Psychische Funktionen und Prozesse


Kartei Details

Karten 65
Lernende 10
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 29.05.2017 / 19.01.2023
Weblink
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Erkläre die klassische Lerntheorie

(Pawlow/Watson)

Der Ursprung liegt im Behaviourismus (Verhalten)

Es werden Gesetze abgeleitet von Beziehungen zwischen verschiedenen, dem Verhalten vorausgehende Bedingungen (Reizen) -> Verhalten (Reaktion) = Konsequenzen (Belohnung, Bestrafung, neutrale Effekte)

Input/Reiz -> Interner Prozess: Black Box -> Output: Verhalten/Reaktion

Erkläre das klassische Konditionieren

Der/die Lernende zeigt sich respondent (zeigt Reaktionen, die von zuvor dargebotenen Reizen ausgelöst wurden)

Hund:
Futter -> Löst Speichelfluss aus
Ton -> kein Speichelfluss
Ton & Futter -> Speichelfluss
Ton -> Speichelfluss

Mensch:
- Ton von Zahnarztbohrer kann Angst auslösen.
- Filmmusik kann Spannung erzeugen, ohne dass eine Handlung geschieht

 

Erkläre das operante (instrumentelle) Konditionieren

Die Verhaltensweise des Menschen ist operant (wirkt aktiv auf Umwelt ein) S -> R -> C

S = Stimulus/Situation: Konkrete Situation, in der Verhalten gezeigt wird.
R = Reaktion: Was die Person gemacht hat / Reaktion auf die Situation/ Reiz
C = Konsequenz: Alles was dem Verhalten folgt

Erkläre positive Verstärkung (Konditionierung)

Die gezeigte Verhaltensweise führt zu einer angenehmen Konsequenz und tritt in Zukunft häufiger auf.

Erkläre Negative Verstärkung (Konditionierung)

Das gezeigte Verhalten beendet einen unangenehmen Reiz und tritt daher in Zukunft häufiger auf.

Bsp. Weil Max schön gegessen hat, muss er nach dem Essen nicht helfen beim Abwaschen

Erkläre direkte Bestrafung (Konditionierung)

Dem gezeigten Verhalten folgen unangenehme Konsequenzen, so dass es in Zukunft unterdrückt und nicht mehr gezeigt wird.

Erkläre Entlohnung / Löschung (Konditionierung)

Ein früher belohntes Verhalten führt nicht mehr zu Belohnung und tritt daher seltener auf.

Erkläre primäre und sekundäre Verstärker

Primäre Verstärker:
Reize die für den Organismus verstärkend sind (z.B. Nahrung, Süssigkeiten)

Sekundäre Verstärker:
Reize die ursprünglich nicht verstärkend wirkten, aber durch wiederholte Paarung mit primärer Verstärkung selbst zum Verstärker wurden (z.B. Geld, Macht, Lob)

Nenne ein Beispiel  für eine falsche kognitive Verstärkung.

Anna glaubt, dass sie Schuld daran ist, dass ihre Mutter krank geworden sei, weil sie nicht brav genug war.

Nenne ein Beispiel für eine mangelnde Kontingenz zwischen Verhalten und Reaktion

Eine depressive Mutter kann oft zu wenig prompt auf die Signale des Kindes eingehen. Mit der Zeit wird das Baby weniger Interaktionen mit der Mutter eingehen und sich passiv veralten. Es hat gelernt, dass es mit seinen Signalen nichts bewirken kann.

Wie kann Verhalten aufgebaut werden?

Konsequente und regelmässige Verstärkung

Bestrafung führt zu Unterdrückung, Hemmung und negativen Emotionen

Erkläre den Unterschied zwischen operanten und klassischen Konditionieren

Klassisch:
Befasst sich mit den vorhergehenden Bedingungen, weniger mit den Konsequenzen
Reiz = Reaktion

Operant:
Baut auf der klassischen Form auf.
Beforscht Verhaltensweisen (S-R-C Kette)

Beschreibe die soziale Lerntheorie. 

basiert auf Imitationslernen, ergänzt die klassischen Lerntheorien.

Von welchen Bedingungen hängt es in Bezug auf Lernen am Modell ab, ob ein Modell kopiert wird?

-Eigenschaften des Modells
Geschlecht und Alter, Statushöher, beliebt, positiv wahrgenommen

-Art des Verhaltens
Einfaches Verhalten, im Bereich des Möglichen für den Beobachtenden

-Konsequenzen auf das Verhalten
Verhaltensweisen werden dann besonders schnell gelernt wenn das Verhalten positive Konsequenzen hat.

-Voraussetzungen des Beobachtenden
adäquate Wahrnehmung (Modell muss möglichst deutlich hervorstechen und ein klares Bild  vermitteln)

-Voraussetzungen des Beobachtenden

Was ist die Bedeutung des Modelllernens?

Neuerwerb von Verhalten (durch Beobachtung)

Verstärkung oder Abschwächung von Verhaltensweisen (Belohnung oder Bestrafung des Modells)

Auslösender Effekt von bestehendem Verhalten

Erkläre die Kognitive Lerntheorie

Betrachtet die Black Box genauer, die beim Behaviourismus ausgeklammert wird.

Wie wirken Gefühle auf Menschen? (nicht alle empfinden Belohnung/Strafe gleich)

Wie werden Reize selektioniert / verarbeitet / bewertet?

Jede Situation ruft spezifische Gedanken und Gefühle hervor, die oft mit biografischen Erfahrungen im Zusammenhang stehen. 

Was sind die Unterschiede der Lerntheorien?

- Rolle der Gedanken und Gefühle

- Vorstellungen über bewusste und unbewusste Prozesse

- Vorstellung über das Funktionieren des Menschen

Was sind die Gemeinsamkeiten der Lerntheorien?

- Verhalten (positiv und negativ) ist erlernt und kann auch wieder verlernt oder modifiziert werden

- Lernprozesse können geplant und bewusst gesteuert werden

- Lernsettings müssen adäquat gestaltet sein

Was ist das Ziel der Persönlichkeitstheorie?

Wissenschaftliche Persönlichkeitstheorien wollen abgesicherte Theorien zur Beschreibung, Erklärung und Prognose von Persönlichkkeit und Verhalten liefern. Es sind Konstrukte, die dazu dienen sollen, den Menschen und desen Verhalten und Erleben mit wissenschaftlichen Methoden zu erfassen und zu verstehen.

Definiere den Begriff Persönlichkeit

-Einzigartige Struktur von relativ konstanten psychischen Merkmalen, Eigenschaften und Einstellungen eines Individuums.

-> haben beständige und konsistente Verhaltens- und Erlebensmuster in verschiedenen Situationen zur Folge

Definiere den Begriff Konstitution

Konstitution wird definiert als "relativ umweltstabile und konstante somatische und psychischer Anteil des Erscheinungsbildes"

Definiere den Begriff "Temperament"

"biologisch gegebene Reaktionsweise"

-typischer Verhaltensstil eines Menschen, welcher sich schon bei oder kurz nach der Geburt zeigt und sich vorallem in Bezug auf die Emotionalität und das Aktivitätsniveau äussert.

Was ist der Prozess der Persönlichkeitsentwicklung?

Ist die Veränderung von Persönlichkeitsmerkmalen und Handlungsmustern im Laufe des Lebens. Findet statt im Wechselspiel von Anlage und Umwelt.

Basiert auf der Inneren und Äusseren Realität

Innere Realität
- genetische Veranlagung
- körperliche Konstitution
- Intelligenz
- psychisches Temprament
- Grundstruktur der Persönlichkeit

Äussere Realität 
- Familie / Freunde
- Schule
- soziale Organisationen
- Massenmedien
- Arbeitsbedingungen
- Wohnbedingungen
- physikalische Umwelt

Was ist eine mögliche Kategorisierung von Persönlichkeitsdimensionen?

- Anhand von Typen (Sanguiniker, Phlegmatiker, Choleriker, Melancholiker)

- Anhand von Traits (charakteristisch Eigenschaften z.B. Schüchternheit)

-

 

Was sind implizite Persönlichkeitstheorien?

 

Erwartung, dass bestimmte Eigenschaften einer Person mit anderen Eigenschaften einhergehen. Ist die Brille unter der wir unsere Mitmenschen wahrnehmen und deren Persönlichkeit beurteilen.

Aufgrund der Kenntnis der Ausprägung einer Eigenschaft schliesst man auf die Ausprägung anderer Eigenschaften.
Nicht nur individuell sondern auch kulturell geprägt.