Grundlagen und Methoden der AO-Psychologie_FUH_Modul 8
Skriptum 03423, Bernd Marcus
Skriptum 03423, Bernd Marcus
Kartei Details
Karten | 219 |
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Lernende | 22 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 10.05.2017 / 11.06.2021 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20170510_grundlagen_und_methoden_der_aopsychologiefuhmodul_8
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Kontrollmöglichkeiten von Versuchsplänen mit Kohortenuntersuchung
Man macht sich die natürliche Fluktuation in Gruppen (Schülern oder MA) zunutze, ohne dass zwischen den Jahrgängen systematische Unterschiede bestehen. Dies nennt Cook et al. Quasi-Vergleichbarkeit von Kohorten.
Bei Messung des Einflusses von Treatments werden Vormessungen bei älteren Kohorten herangezogen und dienen somit als Vergleichsgruppe mit ähnlicher Reifung wie bei nachfolgender Kohorte.
Darstellung:
O1 = 1. Kohorte
X O2 = 2. Kohorte
Kontrolle bei Versuchsplänen durch Regressions-Diskontinuitäts-Design
Für den Spezialfall, dass der Gruppenbildung eine kontinuierlich verteilte Variable zugrunde liegt, und das Treatment aufgrund des Erreichens eines Cut-Off oder Schwellenwerts auf dieser Variable zugewiesen wird.
Bei z.B. Erreichen von bestimmter Anzahl verkaufter Polizzen könnten Bonuszahlungen vergeben werden und man misst dann die Leistung der Folgeperiode.
Der Treatment Effekt zeigt sich in der Diskontinuität der Regressionsgeraden, an der Stelle des Cut-Offs als Prädiktor sollte die Regr.gerade und einen konstanten Wert verschoben sein = Mittelwertseffekt und die Steigung sollte sich ändern = differentieller Effekt bzw. veränderte Korrelation zwischen Vor- und Nachleistung.
Formen der Reaktivität bei Untersuchungen
- Akzeptanzprobleme von Befragten oder Beobachteten Personen
- zur große Bemühung um besser dazustehen = social facilitation
- non-reaktive Verfahren verschleiern oder verdecken die Untersuchung
- mangelnde Operationalisierung bei non-reaktiven Verfahren, Ambivalenz der Interpretation und fehlende quantitatve Auswertbarkeit
- bei offener Beobachtung nimmt durch GEwöhnungseffekt der Grad der Reaktivität ab
Varianten der Befragung und Beobachtung
Befragungen
Schriftliche Befragung = Fragebogen
Mündliche Befragung = Interview
Befragung in standardisierter oder nicht-standardisierter Form
hoch-standardisierte Befragungen sind psychometrische Tests
Verhaltensbeobachtung
nicht -teilnehmende und offenen Beobachtung ist in der AO-Psychologie häufig
ein Gegenbeispiel ist die Marienthal-Studie mittels Aktionsforschung
Simulationen mit Herstellung möglichst realer Situationen die das Quasi-Experiment ersetzen können
low-fidelity = wesentliche Elemente können nachgebildet werdenz.B. Rollenspiele im Assessment
high-fidelity = Flugsimulator
Beobachtungsinterview = Besonderheit der AO-Psychologie in der Arbeitsanalyse
Das Beobachtungsinterview
Qualitative Verfahren
Vorteile der qualitativen Verfahren dann wenn folgende Bedingungen erfüllt werden
Datenauswertung in Abhängigkeit von Versuchsanlage
Auswertung qualitativer Studien
Auswertung von quantitativen Studien
Auswertung von Längsschnittstudien
Was ist ein Latent Growth Model
Interpretation und Kommunikation der Ergebnisse
Methodische und inhaltliche Einordnung der Befunde
Psychometrische Metaanalyse oder Validitätsgeneralisierung
Die Schritte der Validitätsgeneralisierung
Entscheidungskriterien für die Generalisierbarkeit bzw. Nicht-Generalisierbarkeit von Effektstärken
Bewertung der Metaanalyse
- in der AO-Psychologie die wesentlichste Methode
Kritikpunkte sind:
- unterschiedliche Studien in einen Topf zu werfen = Äpfel mit Birnen - Problem. Kann jedoch mit Moderatorenanalysen verhindert werden
- Effekte der Population werden überschätzt, durch Überkorrektur und höhere Wahrscheinlichkeiten = file drawer problem oder Publikationsbias = wenn mehr positive Ergebnisse veröffentlicht werden und nicht-signifikankte Studien in den Schubladen veschwinden. Kann durch Berechnung des "fail safe N" verhindert werden
- Metaanalysen als das "letzte Wort" zu sehen und dabei Primärstudien mit subtilen Unterschieden zu übersehen
Kommunikation der Befunde, Möglichkeiten und Standards
- Fachkongresse
- Fachzeitschriften
- mündliche Präsentation und ein schriftlicher Forschungsbericht an den Auftraggeber unter Berücksichtigung der fachlich-methodischen Vorbildung des Auftraggebers
- inferenzstatistische Absicherung der Befunde