Immunsystem
Prüfung AP 02, HFGS
Prüfung AP 02, HFGS
Fichier Détails
Cartes-fiches | 41 |
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Utilisateurs | 47 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Soins |
Niveau | Autres |
Crée / Actualisé | 07.05.2017 / 26.04.2024 |
Lien de web |
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Intégrer |
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Aufgaben Immunsystem
Schutz vor -> unterschiedlichen Krankheitserregern wie Bakterien, Viren und Pilze und bösartigen Zellen, die ständig in unserem Körper entstehen,
Abwehrsystem besteht aus...
- Besteht aus vielen Zellen (Leukozyten) und Organen (primäre (rotes Knochenmark & Thymusdrüse) und sekundäre (Milz, Mandeln usw.) lymphatische Organe)
- Neben dem Nervensystem das komplexeste System des menschlichen Organismus
- Schützt den Organismus meist sehr effektiv vor Krankheitserregern, aber auch vor tumorösen Zellen
- Bei Geburt unvollständig, reift im Kindesalter aus
- Lässt im Alter nach (Zellteilung langsamer) -> gelegenheitsergreifende Infektionen, Anstieg von Tumorzelle
Zusammensetzung Blut
Blut 5 Liter
•Feste Bestandteile (42%) -> Erythrozyten (rote Blutkörper O2-Träger), Leukozyten (weisse Blutkörper - Abwehrsystem), Thrombozyten (Blutplättchen)
•Plasma (58%) flüssig gelblicher Bestandteil -> Wasser (90%), Proteine (8%, Eiweisse: Aminosöure. Immunbotstoffe), Ionen, Glukose, Enzyme, Hormone... (2%)
Teilsysteme der Abwehr
(plus Tabelle)
- Ist eingeteilt in 4 Teilsysteme
- Intaktes Abwehrsystem setzt enge Zusammenarbeit zwischen den Teilsystemen voraus
- Teilsysteme sind -> Unspezifische Abwehr (Phagozytose, angeboren), Spezifische Abwehr (erworben), Humorale Abwehr (nichtzelluläre lösliche Stoffe z.B. Eiweissfaktoren, Enzyme und Antikörper), Zelluläre Abwehr (Abwehrzellen)
Unspezifisch:
- zellulär: Phagozyten (Makrophagen, Neutrophile, Granulozyten, dendritische Zellen) und natürliche Killerzellen
- humoral: Komplement, Zytokine, Lysozym (Antibakteriell)
Spezifisch
- zellulär: T-Zellen (T-Helferzellen. Zytotoxische T-Zellen, Regulatorische T-Zellen, T-Gedächtniszellen) und B-Zellen (Plasmazellen, B-Gedächtniszellen)
- humoral: Antikörper (produziert von Plasmazellen)
Unspezifische/ spezifische Abwehr
- Unspezifische Abwehr -> angeboren, Antigenabhängig, Nachteil: reicht nicht immer aus um die Erreger vollständig zu vernichten
- Spezifische Abwehr -> Erworben, Braucht länger (Tage bis Wochen) um einen Gegenschlag vorzubereiten, ist gegen ein spezifisches Antigen gerichtet -> besitzt grosse Selektivität (Treffsicherheit), bildet ein Antigengedächtnisaus
Humorale Abwehr
- Infos zwischen Zellen weitergeben (Kommunikation, T-Zellen zu B-Zellen)
- Antigene direkt bekämpfen
Zelluläre Abwehr
- Zellen der unspezifischen Abwehr -> Granulozyten, Mastzellen, natürliche Killerzellen
- Zellen die zu unspezifischer Abwehr gehören und gleichzeitig das Bindeglied zur spezifischen Abwehr sind -> Monozyten, Makrophagen, Dendritische Zellen (werden im roten Knochenmark produziert, wandern früh aus, werden entweder T-Zellen oder Dendritische Zellen)
- Zellen die zum spezifischen Abwehrsystem gehören -> B- und T-Lymphozyten
Ablauf Immunreaktion
- Äussere Schutzbarrieren
- Unspezifische Abwehr
- Spezifische Abwehr
(Erreger muss zuerst Schutzbarrieren überwinden, danach kommt es zur unspezifischen Abwehr und parallel dazu kommt die Spezifische Abwehr)
Phagozyten
- Sind Fresszellen (Makrophagen -> grosse Fresszellen, Neutrophile Granulozyten -> kleine Fresszellen und Dendritische Zellen)
- Fremdpartikel werden umflossen, eingeschlossen und im inneren der Zelle verdaut
- Antigene werden mit Hilfe von MHC (Personalausweis) an der Oberfläche präsentiert (alle anderen Mechanismen können den gefressenen Fremdpartikel sehen und darauf reagieren)
MHC-Moleküle (bei Transplantation)
Unterscheidung von fremd und selbst (beim Eingang muss der Personalausweis gezeigt werden und dann dürfen sie «rein»)
- Spezifisch für jeden Menschen: Personalausweis der jede Körperzelle trägt
- MHC auch HLA -> Human leukocyte antigen genannt
Natürliche Killerzellen
Natürliche Killerzellen
- Nehmen Veränderungen an der Zelloberfläche wahr und zerstören diese durch zytotische Substanzen (zellgiftige) sog. Zytotoxine.
- Wirken v.a. gegen virusinfizierte und tumorartig veränderte Zellen
Komplementsystem (Kette – Weiterleitung)
- Hauptpfeiler der humoralen Abwehr
- Vernichtet Bakterien und andere körperfremde Zellen
- Fördert die Entzündungsreaktion
- Besteht aus neuen Komplementfaktoren (Plasmaeiweisse) C1 – C9
- Inaktive Enzyme, die sich gegenseitig aktivieren (niedrige Stufe → höhere Stufen = Kettenreaktion, massive Ausbreitung der Komplementreaktion)
- Kettenreaktion 2 Wege
-> Klassischer Weg: durch Antigen-Antikörperkomplex
-> Alternativer Weg: durch bakterielle Antigene
- C3 –C5: Locken andere Abwehrzellen an (= Chemotaxis), fördern die Entzündungsreaktion
- C3: Opsonierung von Bakterien
- C5 –C9: Membranangriffskomplex, Loch in der Fremdzellmembran → Fremdzelle stirbt ab
Zytokine
- Hormonartige Botenstoffe, die die Abwehrzellen zur Teilung anregen
- Ermöglichen Kommunikation zwischen den Abwehrzellen
- Schädigen infizierte und tumorös entartete Zellen
- Zytokin-Art -> Interleukine, Interferone, Tumor-Nekrose-Faktor
Zytokine in der Therapie (Medikamentös -> Infusion, s.c.)
- Interferone:
-> Seltenere Leukämien (Blutkrebs – Vermehrung von Leukozyten)
-> Virus-Hepatitis
-> Multiple Sklerose
- Interleukine:
-> Noch wenig eingesetzt
- Tumor-Nekrose-Faktor:
-> Autoimmunerkrankung z.B. Rheuma
Auswirkungen Entzündung
(normale Entzündungszeichen -> Rötung, Wärme, SZ, Schwellung, Schonhaltung)
- Aktivierung Makrophagen
- Schütten entzündungshemmende Botenstoffe aus -> Blutgefässe erweitern sich und werden durchlässige - Flüssigkeit tritt aus – entzündliches Ödem, Leukozyten wandern zu Entzündungsquelle, Phagozytose und Komplementaktivierung
- Entzündung führt zu -> Vermehrte Leukozytenbildung im Knochenmark – Leukozytose, Leber produziert Akut-Phase-Proteine (CRP = Entzündungsleber), Pyrogene verstellen den Temperatursollwert im Gehirn nach oben (Fieber)
T-Zellen
- Benannt nach Thymus (Zelle im Bereich des Herzens) -> Prägung im Thymus: Lernen von Selbst und Fremd zu unterscheiden (wenn sie dies nicht können werden sie zerstört)
- Antigen-Erkennungsmoleküle (T-Zell-Antigenrezeptor), auf der Oberfläche -> erkennen Antigene
- Erkennung von Antigen -> rasche Vermehrung, Ausdifferenzierung zu verschiedenen Untergruppen, setzen Botenstoffe frei (Interleukine). Daher Aktivierung von neuen Makrophagen, anderen Helferzellen und steigern die Fressleistung von Makrophagen.
Merkmale T-Zellen
- Spezifität -> Erkennt molekulare Merkmale der Erreger und kann treffsicher reagieren, Antigenerkennungsmoleküle T-Zelle-Antigenrezeptoren (membrangebunden auf der T-Zelle) Antikörper (frei in der Körperflüssigkeit, membrangebunden auf der B-Zelle)
- Gedächtnisfunktion -> schnelle Reaktion bei erneutem Kontakt mit gleichem Antigen, Gedächtnis kann lebenslang erhalten bleiben -> Immunität (erworbene Unempfindlichkeit), inapparenter Verlauf
Untergruppen T-Lymphozyten
- T-Helferzellen (= T-4-Zellen) -> Aktivieren B-Zellen und Makrophagen
- Zytotoxische T-Zellen -> Erkennen und zerstören von Viren befallene Körper- und Tumorzellen durch Perforine und und Granzym B
- Regulatorische T-Zelle -> Aufgabe keine Immunerkrankung, bremsen überschiessende Immunreaktion
- T-Zell-Gedächtnis -> Erinnerung von T-Zellen an Antigene
B-Zellen
- Reifen im Knochenmark zu immunkompetenten Zellen
- Antikörperproduktion als Hauptaufgabe (humorales System der spezifischen Abwehr)
- Antikörper sind grosse Moleküle, die zuerst auf der Membranoberfläche der B - Zellen ruhen
- Bei Antigenerkennung: Umwandlung in Plasmazellen
- Zusammen mit T-Helferzellen und Zytokinen
- Plasmazellen = Antikörperfabriken
Antikörper
- Sind Immunglobuline, Hochspezifisch (auf bestimmte Antigene passend), Humorale Abwehr des spezifischen Abwehrsystems
Tabelle Unspezifisch wichtige Punkte
Unspezifisch
Antigenabhängig
Gegen alles gerichtet was fremd ist
Angeboren, schon beim Baby vorhanden
Schnell
Tabelle Spezifisch wichtige Punkte
Spezifisch
Antigenabhängig
Lymphozyten sind spezialisiert gerichtet gegen ein spezifisches Antigen
Merkmale -> Spezifität, Gedächtnisfunktion
Erbworben, entwickelt sich im Kindesalter
Langsam, bedingt durch grosse Selektivität, bei Zweitinfektion schneller
Infektionsprophylaxe
Aktive und passive Immunisierung
- Hygienemassnahmen einhalt
- Expositionsprophylaxe (Handschuhe im Umgang mit Sekreten, Ausscheidung, kontaminiertem Material)
- Impfung
- Aktive Immunisierung (Immunsystem muss selber etwas tun): Erzeugung künstlicher Infektion, aktive Bildung von Antikörper seitens Abwehrsystem, Impfschutz für lange Zeit bis lebenslang (Bsp. Tetanus, Hepatitis, Influenza usw.)
- Passive Immunisierung (künstliche Infektion auslösen durch Impfung): Verabreichung von einsatzfähigen Antikörpern, indiziert wenn Impfschutz sofort erforderlich ist, Antikörper werden nach Wochen bis Monate wieder abgebaut, d.h. nur zeitlich begrenzter Impfschutz (Bsp. Tetanus, Röteln in Schwangerschaft)
Zusammengefasst! Immunsystem
- Krankheitserreger infizieren
- Immunsystem lernt ständig dazu
- Unspezifische Abwehr bekämpft gezielt
- AIDS legt das Immunsystem lahm (befällt T4-Helferzellen)
- Allergien sind eine Überreaktion des Immunsystems
- Bei Autoimmunerkrankungen bekämpft das Immunsystem körpereigenes Gewebe
Aufgaben Lymphatisches System
Aufgaben: Mitarbeit bei der Immunabwehr, Drainage des Interstitium über die Lymphe und Transport von Fetten aus dem Darm
Lymphe
= Körperwasser, (griech. Klares Wasser), 10% der im interstitiellen Raum filtrierten Flüssigkeit, tgl. Produktion an Lymphe ca. 2l (Richtung ♥, vor dem ♥ in Blutkreislauf, Lymphe enthält: Wasser, Elektrolyte, Serumproteine (Albumin, lg) und Zellen (v.a. T-Lymphozyten, B-Lymphozyten und Makophagen/ Monozyten, fliesst über die Lymphgefässe zum venösen Kreislauf zurück.
Lymphbanen
- In der Peripherie blind beginnende Lymphkapillaren
- Lymphbahnen mit dem zwischengeschalteten Lymphknoten
- Zwei Grosse Lymphgefässe -> Ductus lymphaticus dexter und Ductus thoracicus
- Zweites Abflusssystem neben dem venösen System, leitet die interstitielle Flüssigkeit zurück in den Blutstrom, Venöses System (-> Transportfunktion), Lymphbanen (-> Lymphe verweilt in den Lymphbahnen und Reinigung der interstitiellen Flüssigkeit)
Lymphatisches System besteht aus
- Lymphbanen
- Lymphatische Organe
Fortbewegung Lymphe
- Rhythmische aufeinanderfolgende Kontraktionswellen (10-12/Min), Klappen, Pumpbewegung der Muskulatur
- Primäre lymphatische Organe ->
- Sekundäre lymphatische Organe ->
- Primäre lymphatische Organe -> Knochen und Thymus
- Sekundäre lymphatische Organe -> Tonsillen (Mandeln), Lymphknoten (Achseln), Milz, Appendix, Lymphknoten (Leiste) und Lymphfollikel (Darm)
Lymphknoten
- Anzahl 600-700
- Aufgaben: reinigen die Lymphe von Stoffwechselprodukten, Zelltrümmer und Fremd Körperchen, vermehrte Lymphozyten, ermöglichen ausgereiften Abwehrzellen den Kontakt mit, den in der Lymphe befindlichen Antigenen.
- Grösse 1mm – 2,5cm und bohnenförmig
- Bau -> Bindegewebskapsel, bindegewebige Balken (Trabekel), dazwischen Netz phagozytierender Retikulumzellen, lymphatisches Gewebe -> Vermehrung von Lymphozyten, Rinde (Cortex) -> B-Lymphozyten, Präcortex -> T-Lymphozyten, Mark (Medulla) -> B-Lymphozyten und Plasmazellen
Thymus (Bries)
- Liegt vor dem Herzen und hinter dem Brustbein
- Bau -> 2 symmetrische Lappen in Läppchen aufgeteilt, bindegewebige Kapsel, Gewebsgerüst aus verzweigten epithelialen Retikulumzellen, beim Neugeborenen 15-20g, Pupertät 35-50g, danach Verfettung, Erwachsener Thymusreste, eingebettet in Thymusfettkörper, Rinde und Mark -> Rinde dicht besiedelt mit T-Lymphozyten und deren Vorläufer, Mark (heller) und lymphozytenarm.
Milz
- Liegt im linken Oberbauch unter dem Zwerchfell, angrenzend an Magen, Pankreas und Kolon, 7x12 cm gross und 150g
- Aufgaben: Blutmauserung, Abbau von älteren und fehlerhaften Blutkörperchen, Abfangen und Abbau von Gerinnungsprodukten (kleine Thromben), vor der Geburt -> Blutbildung.
- Bei Erwachsenen kein lebenswichtiges Organ, Funktion kann von Leber, Knochenmark und anderen lymphatischen Organen übernommen werden
- Rote Pulpa: dichtes Netzwerk an Bindegewebszellen und feinsten Blutgefässen, dient dem Abbau von überalterten Blutzellen (Erythrozyten)
- Weisse Pulpa: rund um die Arteriolen der Milz, besteht aus Zellen des Immunsystems, dienst der Immunabwehr und prüft das durchströmende Blut ständig auf Antigene und Toxine
Thymus Aufgaben
- Aufgaben: Vermehrung und Reifung von T-Lymphozyten, Selektionsprozess, Bildung von Thymosin -> aktiviert die zelluläre Immunabwehr
Knochenmark
- Im Brustbein, in den Rippen, in den Schädelknochen, in den Schlüsselbeinen, in den Wirbelkörpern, im Becken und den stammwärts gerichteten Enden von Oberarm- und Oberschenkelknochen.
- 2600 g Knochenmark
- Rotes Knochenmark -> wichtigstes blutbildendes Organ (Leukozyten, Erythrozyten und Thrombozyten), gelbes und weisses Knochenmark
Tonsillen
Lymphatisches Gewebe im Rachenraum
- Lymphatischer Rachenring -> Rachenmandeln, Gaumenmandel, Zungengrundmandeln, Ohrtrompetenmandeln
- Aufgabe: Phagozytose von Fremdkörpern und Erregern (Immunabwehr), die über den Nase-Rache-Raum eindringen, Vermehrung von Lymphozyten