SSC Vertiefungsmodull - Stufe Berufsprüfung - Preis- und Kostenstrukturanalyse
Markt und Marktformen / Ziel und Zweck der PKSA / Kalkulationsmethoden / Kostenstrukturen / Methoden der Preisanalyse / Methoden der Wertanalyse / PKSA zur Vorbereitung für Einkaufsverhandlungen
Markt und Marktformen / Ziel und Zweck der PKSA / Kalkulationsmethoden / Kostenstrukturen / Methoden der Preisanalyse / Methoden der Wertanalyse / PKSA zur Vorbereitung für Einkaufsverhandlungen
Kartei Details
Karten | 39 |
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Lernende | 28 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Finanzen |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 19.04.2017 / 05.06.2025 |
Weblink |
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Was ist die genaue Definition der Preis- und Kostenstrukturanalyse?
Die Preis und Kostenstrukturanalyse ist die systematische Zergliederung eines Preises in seine Komponenten.
Was ist das Ziel der Preis- und Kostenstrukturanalyse?
Durch die Zergliederung eines Preises in die Preisbeeinflussenden Faktoren die Angemessenheit von Preisen zu verstehen und zu überprüfen.
Was ist der Zweck der Preis- und Kostenstrukturanalyse?
- Abwenden / Reduktion von Preiserhöhungen
- Sammeln von Argumgenten für eine Preisverhandlung
- Transparenz schaffen um Veränderungen nachvollziehen / prognostizieren zu können
- Controllingzwecke
- Festlegung von Beschaffungs- / Marktbearbeitungs-Strategien
Wie unterscheiden sich Preis- und Kostenstrukturanalyse?
Preisanalyse
Zielt primär darauf ab, den Angebotspreis nachvollziehbar und transparent zu machen.
(Bei Angebot vom Lieferanten)
Kostenstrukturanalyse
Zielt darauf ab, Kosten transparent und nachvollziehbar zu machen.
(offene Kalkulation / Preiserhöhungen)
Nennen sie mögliche Beschaffungsobjekte des Einkaufs in Produktions- Handels- und Dienstleistungsunternehmen.
- Materialien - Werkzeuge
- Leistungen - Maschinen
- Investitionen - Transporte
Was ist die genaue Definition vom Preis?
Der Preis stellt das Entgelt für die Leistung dar, welche der Lieferant dem Kunden zur Verfügung stellt. Unter dem Begriff Preis versteht man die Wertschätzung eines bestimmten Produktes oder einer Leistung gemessen in Geld.
Welche 3 Arten von Preisen gibt es?
- Warenpreis (Preis für die Ware)
- Zins (Preis für das Kapital)
- Lohn (Preis für die Arbeit)
Welche 3 Faktoren bestimmen den Preis?
- der Leistungsumfang
- der Markt (Wettbewerb)
- die kalkulatorischen Kosten
Was drückt die Preiselastizität aus?
Die Preiselastizität ist definiert als relative Mengenänderung dividiert durch die relative Preisänderung.
Welche 3 Marktkonstellationen gibt es und was sind deren Eigenschaften?
- ausgeglichener Markt (Markt und Preise sind relativ stabil)
- Käufermarkt (Preise sinken, mehr Angebot als Nachfrage)
- Verkäufermarkt (Preise steigen, mehr Nachfrage als Angebot)
Welche Kalkulationsarten gibt es und wie sind diese unterteilt?
1.0 Preiskalkulation im Handel
2.0 Preiskalkulation in der Industrie
2.1 Vor- und Nachkalkulation
2.2 Divisionskalkulation
2.3 Zuschlagskalkulation
Wozu dient die Preiskalkulation im Handel?
Die Handelskalkulation dient dazu ausgehend vom Einstandspreis der Ware den Verkaufspreis zu ermitteln, und zwar unter Einbezug von Gemeinkosten (z.B. für Miete, Personal), Rabatten und Skonti sowie eines Gewinnzuschlags.
Wann wird die Divisionskalkulation angewendet?
Stellt ein Betrieb ein einheitliches Produkt in grösseren Mengen her, so können die Selbstkosten einer Einheit durch einfache Division der Gesamtkosten durch die Menge ermittelt werden.
Wann wird die Zuschlagskalkulation angewendet?
Bei Herstellern / Produzenten um den Verkaufspreis zu definieren.
Wozu dient die Vorkalkulation?
Zur Berechnung der Herstellkosten und Verkaufspreis bei der Herstellung eines neuen Produkts.
Wozu dient die Nachkalkulation?
Zur Überprüfung der abgeschlossenen Aufträge.
Was ist der Unterschied zwischen direkten und indirekten Kosten?
Direkte Kosten sind unmittelbar durch das einzelne Produkt verursacht:
- Materialkosten, Fertigungslöhne, Verpackung
Indirekte Kosten sind Aufwendungen, die einem einzelnen Produkt nicht direkt zugeordnet werden können (Gemeinkosten):
- Raummiete, Zins- und Kapitalkosten, Abschreibungen, sonstiger Betriebsaufwand, Verwaltungspersonal
Was ist der Unterschied zwischen Voll- und Teilkostenrechnung?
Die Vollkostenrechnung belastet sämtliche im Betrieb anfallenden Kosten den Erzeugnissen (Kostenträgern) an, variable Kosten direkt und fixe Kosten indirekt.
Die Teilkostenrechnung erfasst nur Teile der gesamten Kosten, in der Regel die variablen Kosten, und rechnet diese den Kostenträgern (Produkten, Dienstleistungen) zu.
Die Teilkostenrechnung erfordert somit eine Kostenspaltung in
Z.B. ist die Deckungsbeitragsrechnung eine Teilkostenrechnung.
Welche Einsatzmöglichkeiten gibt es für die PKSA?
- Angebotsvergleich und Lieferantenwahl
- Beschaffungsmarkt- Analyse, Prognose und Strategien
- Wertanalyse-Projekte
- Beschaffungsbudgetierung
- Beurteilung der Einkaufsleitung
- Make or Buy-Entscheidung
Wozu dient die Analyse der Kostenblöcke?
Einzelkosten können nicht immer in Erfahrung gebracht werden. Es genügen Hauptkostenblöcke um Preisänderungen zu Überprüfen.
Informationsquellen für die Analyse von Kostenblöcken sind etwa Wirtschafts- und Branchenstatistiken oder Geschäftsberichte (Erfolgsrechnung) einzelner Unternehmen.
Wozu dient die Analyse der Herstellkosten?
Der Verkaufspreis ab Werk des Herstellers kann nach dem Schema der Zuschlagskalkulation weiter analysiert werden. Um den Preis ab Werk des Lieferanten zu ermitteln, sind die entsprechenden Bezugs- und Beschaffungsnebenkosten abzuziehen.
Wozu dient die Erfahrungskurve / Lernkurve?
Treten die gleichen Problemstellungen und Handlungen immer wieder auf, so steigert sich die Effizienz und sinkt der Zeitbedarf für die gleiche Arbeit, weil die Menschen aus Ihrer Tätigkeit lernen. Der Erfahrungsfaktor hängt aber davon ab, wie komplex eine Tätigkeit bzw. ein Herstellungsprozess ist. Folglich kann eine Minderung des Preises (Lohnanteil) erwickt werden.
Wie ist das Vorgehen einer Nutzwertanalyse?
- Beurteilungskriterien definieren
- Gewichtung der Beurteilungskriterien festlegen
- Beurteilungskriterien bewerten
- Gewichtung x Benotung = Punktzahl
- Erfüllungsgrad berechnen (erreichte Punktezahl / max. Pkte.)
- Preis pro Punkt (Preis / erreichte Pkte.)
Was ist das Ziel einer Nutzwertanalyse?
Ziel der Nutzwertanalyse ist die Bestimmung jenes Produktes oder jener Dienstleistung, welche das beste subjektive Kosten-Nutzenverhältnis aufweist.
Wozu dient die Gleitpreisformel?
Mit Hilfe der Gleitpreisformel werden die verändernden Preiskomponenten offen ausgewiesen und so können Veränderungen transparent aufgezeigt werden.
Welche Vorteile bingt eine vereinbarte Gleitpreisformel für eine Verhandlung?
- Aktueller Preis (faire transparente Preise)
- Ersichtlich ob Preiserhöhungen gerechtfertigt sind oder nicht
- Chancen / Risiken verteilen
- Zeitersparnisse
- Preisprognosen für die Zukunft
Was sind die Bedingungen für eine saubere Gleitpreisformel?
- Lieferant muss seine Kostenblöcke bekannt geben
- oder basierend auf verlässlichen Kennzahlen eine eigene Gleitpreisklausel erstellen
- Kostenentwicklung muss anhand von glaubhaften oder öffentlichen Statistiken verfolgt werden können
In welchen Einsatzgebieten macht eine Gleitpreisformel Sinn?
- bei langen Evaluations- und Entscheidungsverfahren wo zwischen Offert Abgabe und Ausführung Monate oder Jahre verstreichen können
- bei sehr langen Lieferfristen
- bei mittel- bis langfristigen Kontrakten bedingt durch börsen- oder marktabhängige Preise (z.B. Stahl, Kupfer)
Welche Methoden gibt es für eine Preisanalyse auf Zeitachse?
- Gleitpreisformel
- Preis- und Folgekosten (Produktionsmaterial oder Investition)
- Sensitivitätsanalyse (Entwicklung Preis auf Dauer)
- Preisanalyse mit öff. Statistiken
Wozu dient eine Sensitivitätsanalyse?
Welche Informationsquellen können genutzt werden um sich ein vollständiges Bild von Preis und Kosten zu verschaffen?
- öffentliche Publikationen im Internet (bfs.admin, zoll.admin)
- direkte durch Eigeninitiative
- direkte Quellen beim Lieferanten
Welche Informationsquellen können direkt beim Lieferanten genutzt werden um sich ein vollständiges Bild von Preis und Kosten zu verschaffen?
- Lieferantenkatalog und Preislisten
- Geschäftsberichte
- Firmenzeitschriften
- Lieferantenbesuche
- Lieferantenbefragungen
Welche Informationsquellen können direkt durch Eigeninitiative genutzt werden um sich ein vollständiges Bild von Preis und Kosten zu verschaffen?
- Besuche von Messen und Ausstellungen
- Seminare und Workshops
- Kontakt mit Verkäufern
- Pflege und Nutzung persönlicher und beruflicher Kontakte