Glossar


Kartei Details

Karten 48
Sprache Deutsch
Kategorie Chemie
Stufe Mittelschule
Erstellt / Aktualisiert 02.03.2017 / 24.06.2017
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Aktivierungsenergie

Energie, die den Edukten zugeführt werden muss, um sie zur Reaktion zu bringen, wird bei der Reaktion wieder frei. Reaktionsfreudige Stoffe sind mit wenig Aktivierungsenergie zur Reaktion zu bringen. Bei der Reaktion molekularer Stoffe wird sie benötigt, um die Bindungen einiger Edukt-Moleküle zu spalten. Deren BE hat darum wesentlichen Einfluss auf die Reaktionsfreudigkeit. Die Aktivierungsenergie kann durch Verwendung eines Katalysators vermindert werden

endotherm

Endotherm ist ein Vorgang, bei dem Wärme aus der Umgebung aufgenommen wird, die Energie des Systems nimmt zu, der Wert der Reaktionsenthalpie (Delta H) ist positiv, die Produkte sind energiereicher als die Edukte.

Energie, innere

Jede Stoffportion hat eine bestimmte innere Energie. Sie ist abhängig von der Bewegungsenergie der Teilchen und von den Bindungen in und zwischen den Teilchen. Je grösser die Bindungsenergien der Teilchen, umso energieärmer ist der Stoff

Energieumsatz

Die bei einer Reaktion umgesetzte Energie kann in Form von Wärme, Licht, mechanischer oder elektrischer Arbeit auftreten. Die Wärme, die bei konstantem Druck umgesetzt wird, heisst Reaktionsenthalpie

Enthalpie (H)

Wärmeinhalt eines Systems oder einer Stoffportion, Reaktionsenthalpie

Enthalpiediagramm

Zeigt die Veränderung der Enthalpie eines Systems während einer chemischen Reaktion

Entropie

Die Entropie eines Systems nimmt mit der Unordnung zu. Bei spontanen Vorgängen nimmt die Entropie zu und/oder die Energie ab.

Enzyme

Die chemischen Vorgänge in den Lebewesen werden durch die Enzyme ermöglicht und geregelt. Jedes Enzym katalisiert in der Regel nur eine bestimmte Reaktion

exotherm

Exotherm ist ein Vorgang, bei dem die innere Energie der Stoffe abniimmt. Das System kann mechanische oder elektrische Arbeit leisten bzw. Energie in Form von Wärme oder Licht an die Umgebung verlieren. Der Wert der Reaktionsenthalpie (Delta H) ist negativ.

Fällungsreaktionen

Beim Mischen von Lösungen, die Ionen enthalten, können Ionenkombinationen entstehen, die schlechter löslich sind als die ursprünglichen. Sind die Konzentrationen hoch genug, bildet sich eine Fällung: Das schlechter lösliche Salz kristallisiert aus.

Formelmasse (mF)

Die Summe der Massen aller Atome einer Formel in u:

z. B für CaCI2: mF (CaCI2) = mA (Ca) + 2 mA (CI) = 110.98u

Geschwindigkeitsbestimmde Faktoren

Faktoren, welche die Geschwindigkeit einer chemischen Reaktion beinflussen können sind:

  1.  Eigenschaften und Konzentration der Edukte
  2. Temperatur
  3. Katalysatoren
  4. In heterogenen Systemem: Kontaktfläche der Reaktionsteilnehmer

Gleichgewichtskonstante

Der Wert der Gleichgewichtskonstante K beschreibt die Lage des Gleichgewichts einer Reaktion bei einer bestimmten Temperatur. Er wird nach dem MWG aus den experimentell ermittelten Gleichgewichtskonzentrationen der Stoffe berechnet.

Gleichgewichtskonstante = (Produkt der Gleichgewichtskonzentrationen der Endstoffe) geteilt durch (Produkt der Gleichgewichtskonzentrationen der Ausgangsstoffe)

Gleichgewichtslage

Die Konzentration der Edukte ist im Gleichgewichtszustand i.A. nicht gleich gross wie die der Produkte. Überwiegen die Produkte, spricht man von einer Gleichgewichtslage rechts. Die Gleichgewichtskonstante ist gross.

Gleichgewichtspfeil

In der Reaktionsgleichung von Gleichgewichtsreaktionen schreibt man einen Doppelpfeil für die Hinreaktion (nach rechts) und die Rückreaktion (nach links)

Gleichgewichtsverschiebungen

Wird ein System im Gleichgewichtszustand durch Ändern der Zusammensetzung oder der Bidungen gestört, muss sich ein neuer Gleichgewichtszustand einstellen. Wird durch den Eingriff die Hinreaktion schneller als die Rückreaktion, spricht man von einer Gleichgewichtsverschiebung nach rechts. Der Wert der Gleichgewichtskonkstante ändert sich nur bei Temperaturveränderungen.

Gleichgewichtsvorgänge

Bei Gleichgewichtsvorgängen laufen Hin-und Rückreaktion gleichzeitig ab. Eine vollständige Umwandlung der Edukte in Produkte ist nicht möglich. Im geschlossenen System stellt sich ein Gleichgewichtszustand ein.

Gleichgewichtszustand

Ein Gleichgewichtszustand kann sich nur in einem geschlossenen System einstellen und bleibt nur in einem isolierten System erhalten. Im Gleichgewichtszustand gilt:

  1. Hin- und Rückreaktion sind gleich schnell (dynamisches Gleichgewicht)
  2. Der Energieumsatz ist null
  3. Die Zusammensetzung des Reaktionsgemischs bleibt unverändert.
  4. Die Reaktion steht scheinbar still

Index, Indices

Die Indices gehören zur Formel und beschreiben die Zusammensetzung des Stoffs bzw. seiner Teilchen: O2, Al2O3, CO2

Katalysatoren

Ein Katalysator beschleunigt eine Reaktion (bei gleichbleibender Temperatur) oder ermöglicht ihren Ablauf bei einer tieferen Temperatur, ohne dabei verbraucht werden. Er senkt die aufzuwendende Aktivierungsenergie

  1. Bei der heterogenen Katalyse werden die Edukte an der Oberfläche des Katalysators aktiviert und reagieren dann schon bei tieferer Temperatur.
  2. Bei der homogenen Katalyse bildet der Katalysator mit einem Edukt ein reaktionsfreudiges Zwischenprodukt.

 

Koeffizienten

Die Koeffizienten stehen in der Reaktionsgleichung vor den Formeln. Sie geben das Verhältnis der Stoffmengen bzw. der Teilchenzahlen (bei Gasen auch der Volumina); der Koeffizient 1 wird nicht geschrieben.

Komplexbildung

Komplex-Ionen bilden sich durch die Anlagerung von Liganden (Dipolen oder Ionen) an ein Metall-Ion. Die Ladung des Komplex-Ions ist die Summe der Ladungen des Zentral-Ions und der Liganden.

Komplexe

Verbindungen höherer Ordnung, deren Teilchen durch den Zusammenschluss von stabilen, für sich allein existenzfähigen Molekülen und Ionen stehen

Komplex-Ion

Teilchen, das aus einem Zentral-Ion und angelagerten Liganden besteht.

Liganden

Teilchen (Anionen oder Dipole), die in einem Metallkomplex an das Zentral-Ion gebunden sind

Masseneinwirkungsgesetz (MWG)

Aus den Gleichgewichtskonzentrationen lässt sich nach dem Masseneinwirkungsgesetz ein Quotient berechnen, der bei einer bestimmten Temperatur konstant ist, Gleichgewichtskonstante

für eine Reaktion mit der Gleichung

2 A + 4 B --Doppelpfeil--- D + 3 E   ist die Gleichgewichtskonstante

(c(D) * c3(E)) geteilt durch (c2(A) * c4(B))

Mol

Einheit der Stoffmenge (Einheitszeichen: mol). 1 mol enthält 6.02 * 1023 Teilchen

Molar Masse (M)

Die molare Masse (M) ist eine Stoffeigenschaft, sie ist von der Grösse der Stoffportion unabhängig. Ihr Zahlenwert in g/mol entspricht demjenigen der Teilchenmasse in u. Die molare Masse ist der Quotient aus Masse und Stoffmenge einer Stoffportion: M(X) = m(X) : n(x)

Molares Volumen

1 mol eines Gases enthält 6.02 * 1023 Teilchen und hat (bei NB) ein Volumen von 22.4 L. Das molare Volumen eines Gases ist (bei NB) 22.4 L/mol

Molekülmasse

Summe der Massen aller Atome eines Moleküls, meist in u.

Oxidation

Teilvorgang einer Redox-Reaktion, bei dem Elektronen abgegeben werden. Früher: Bezeichnung für die Reaktion mit Sauerstoff

Protolyse

andere Bezeichnung für Protonenübertragungsreaktion

Reaktionsenthalpie, Reaktionswärme

Die Reaktionsenthalpie (Delta H) ist die Reaktionswärme (in kJ), die bei einer Reaktion unter konstantem Druck umgesetzt wird. Sie wird hinter die Reaktionsgleichung geschrieben und bezieht sich auf die in der Gleichung genannten Stoffmengen (Formelumsatz). Das Vorzeichen ihres Werts ist:

positiv (Delta H > 0), wenn die Enthalpie des Systems zunimmt (endotherme Reaktion)

negativ (Delta H < 0), wenn das System Energie an die Umgebung verliert (exotherme Reaktion)

Reaktionsgeschwindigkeit

Bestimmt die Dauer und beeinflusst die Heftigkeit einer chemischen Reaktion. Sie wird ermittelt, indem man die Konzentration oder die Menge eines Stoffs während der Reaktion in bestimmten Intervallen misst. Sie ändert sich im Verlauf der Reaktion.

Reaktionsgeschwindigkeit, mittlere

Die mittlere Reaktionsgeschwindigkeit in einem bestimmten Zeitintervall ist der Quotient aus der Änderung der Konzentration bzw. der Menge eines Stoffs und der Dauer des Intervalls: v = Delta c : Delta t  oder v = Delta N : Delta t

Reaktionsgleichung

Beschreibt einen chemischen Vorgang qualitativ (Formeln) und quantitativ (Koeffizienten). Links vom Reaktionspfeil stehen, durch + verbunden, die Formel bzw. Symbole der Edukte, rechts die der Produkte. Oft wird der Aggregatszustand der Stoffe (s, l, g) angegeben. Die Koeffizienten vor den Formeln geben das Mengenverhältnis der Stoffe. Sie müssen so gewählt werden, dass die Anzahl der Atome jeder Atomsorte links und rechts gleich ist.

Reaktionspfeil

Der Reaktionspfeil steht für die Umwandlung der Stoffe und wird gelesen als "reagieren zu". Über dem Pfeil können Reaktionsbedingungen (Licht, Kat., Temp., Druck) angegeben werden.

Reaktionstypen

In der anorganischen Chemie werden vier Reaktionstypen unterschieden:

  1. Redox-Reaktionen
  2. Säure-Base-Reaktionen
  3. Fällungsreaktionen
  4. Konplexreaktionen

Redox-Reaktion

Bei Redoxvorgängen werden Elektronen übertragen oder verschoben.

Reduktion

Teilvorgang einer Redoxreaktion, bei dem Elektronen aufgenommen oder verschoben werden