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Kartei Details

Karten 124
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 20.02.2017 / 15.09.2024
Weblink
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Idealtypischer Ablauf einer Unternehmenskrise

  • Strategische Krise
  • Ergebniskrise
  • Liquiditätskrise
  • Insolvenz

Idealtypischer Ablauf einer Unternehmenskrise

  • Ergebniskrise

  • Messung der finanziellen Kennzahlen
  • Verschlechterung der Ergebnis- und Finanzsituation
  • Sinkende Gewinne
  • Sinkende Umsätze

Idealtypischer Ablauf einer Unternehmenskrise

  • Liquiditätskrise

  • Zahlungsschwierigkeiten
  • Rechnungen können nicht  mehr voll beglichen werden

Idealtypischer Ablauf einer Unternehmenskrise

  • Strategische Krise

  • Verlust von Marktmacht/Wettbewerbsvorteile
  • Verlust der Technologieführerschaft

Inhalte des ESUG Gesetzes

  • Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen
  • Ziel: Mentalitätswechsel für eine andere Insolvenzkultur
    • Das negative Image des Insolvenzverfahrens ablegen
    • Die Sanierung von Unternehmen unterstützen (Arbeitsplätze retten)
  • Einführung eines Schutzschirmverfahrens
  • Einführungs eines vorläufigen Gläubigerausschusses
  • Einführung eines Debt-Equity-Swap

Insolvenzquote in Deutschland

3-4 %

Insolvenztatbestände

  • Antragsrecht des Schuldners § 18 Abs. 1 InsO
    • Drohende Zahlungsunfähigkeit § 18 Abs. 2 InsO
  • Antragspflicht bei einer juristischen Person § 15a InsO
    • Zahlungsunfähigkeit § 17 Abs. 1 InsO
    • Überschuldung § 19 Abs. 1 InsO

Wer den Insolvenzantrag nicht, nicht richtig oder nicht rechtzeitig stellt, macht sich strafbar § 15a Abs. 4 InsO --> 3 Wochen Frist

Internes- vs. externes Wachstum

\(\text{Internes Wachstum (originärer goodwill) }= \frac {\text{2 Mrd €}} {\text{16 Mrd €}}*100\) = 12,8%

\(\text{Externes Wachstum (derivativer goodwill)}= \frac {\text{2 Mrd €}} {\text{32 Mrd €}}*100\)  = 6,25%

 

Krisenfrüherkennung durch Risikomanagementsysteme

  • Internes Überwachungssystem
    • Organisatorische Sicherungsmaßnahmen
    • Interne Revision
    • Kontrollen
    • Scanning/ Monitoring
  • Controlling
    • Monatliches Management Informationssystem (MIS)
    • Liquiditätmanagement
    • Integrierte Planungsrechnung und Szenarioanalyse
      • Kernstück des Risikomanagements
  • Extern
    • Schwellenwerte (Convenants) = Verpflichtungserklärungen im Kreditvertrag

Leasingformen im Immobilienbereich

  • Buy-and-lease

  • Leasinggesellschaft prüft die Wirtschaftlichkeit des Kaufs ggü. einem potenziellen Neubau
  • Leasinggesellschaft prüft die Wunschimmobilie auf ihre Werthaltigkeit und erstellt ein Nutzungskonzept
  • Kauf wird durch die Leasinggesellschaft bzw. die Leasingobjekt-gesellschaft abgewickelt

Leasingformen im Immobilienbereich

  • Neubauleasing

  • Neubau ermöglicht Umsetzung aller individuellen Anforderungen an die bauliche Gestaltung
  • Kostenkalkulation und Zeitplanung sind zu-verlässig, Leasingnehmer wird von der Projektabwicklung entlastet
  • Bau und Finanzierung kommen aus einer Hand

Leasingformen im Immobilienbereich

  • Sale-and-lease-back

  • Stille Reserven werden gehoben, eine Sofortbesteuerung kann vermieden werden
  • Eigenkapitalquote und Finanzierungsstruktur werden verbessert
  • Aufwand bei Umbau oder Modernisierung wird linearisiert (durch monatliche Raten)

Liquidität vs. Cashflow

Liquidität

  • Stichtagsbetrachtung

Cashflow

  • \(\begin{matrix}Einzahlungen \\\text{-}Auszahlungen\end{matrix}\)
  • Zeitraumbetrachtung

Markt- vs. Buchwert-Verhältnis

Kauf eines Gebäudes im Jahr 1950 für 100.000 DM

  • Buchwert 2017 1 €
  • Marktwert 2017: 17 mio € (stille Reserve von 16,99 mio €)

Merge and Acquisation

  • (Unternehmens)Preistreiber

  • Projektführung
  • Verkaufsstrategie
  • Identifikation Interessenten
  • Beharrlichkeit Kontaktierung
  • Anzahl Interessenten
  • Verhandlungsgeschick
  • Synergien

Merge and Acquisation

  • (Unternehmens)Werthebel

  • Ertragsniveau / Rentabilität
  • Wachstum
  • Kapitaloptimierungspotenzial
  • Technologie / Marktstellung / Branche
  • Management

Merge and Acquisation Prozess

  • Abschluss

  • Vertragsverhandlungen
  • Signing
  • Closing

Merge and Acquisation Prozess

  • Angebote

  • Absichtserklärungen / Offerten
  • Management Präsentationen
  • Due Diligence

Merge and Acquisation Prozess

  • Kontaktierung

  • Potenzielle Partner ermitteln
  • Diskrete Kontaktierung
  • Information Memorandum versenden

Merge and Acquisation Prozess

  • Projektphasen

  • Vorarbeiten
  • Kontaktierung
  • Angebote
  • Abschluss

Merge and Acquisation Prozess

  • Vorarbeiten

  • Unternehmensanalyse
  • Businessplan / Info-Memorandium
  • Bewertung / Verkaufsstrategie

Mergers & Acquisitions

  • Motive

  • Persönliche
    • Managerialismushypothese (Persönliche Gründe)
    • Free-Cash-Flow-Hypothese (Investitionen ohne großen Nutzen für UN)
  • Strategische
    • Qualitative Einflüsse (MA Know-How)
    • Quantitative Einflüsse
    • Marktmotive (Martkmacht)
    • Leistungsmotive (Kapazitätserweiterung)
    • Risikomotive (Schutz vor Übernahmen)
  • Finanzielle
    • Kapitalmarktbedingte Motive (Anreiz für Kapitalgeber)
    • Bilanzpolitische und steuerliche Motive

Mergers & Acquisitions

  • Phasen

  • Analyse- und Konzeptionsphase
    • Unternehmens Analyse
    • Planung
  • Transaktionsphase
    • Kontaktphase
    • Verhandlungen
    • Letter of Intent (Absichtserklärung)
    • Due Diligence (Machbarkeitsstudie)
    • Vertragsabschluß
  • Integrationsphase
    • Integration

 

Mergers & Acquisitions

  • Unternehmenskooperationen

 

  • Strategische Kooperationen
    • Joint Ventures
      • Zwei UN gründen neues UN für gemeinsame Aktivitäten (Webshop)
    • Strategische Allianzen
      • Kooperationen bei gleichen Geschäftsfähigkeiten (Geldautomaten)
  • Operative Kooperationen
    • Wirtschaftsverbände
    • Interessensgemeinschaften

Mergers & Acquisitions

  • Unternehmensverknüpfungen

  • Akquisition (wirtschaftliche Einheit)
    • Asset Deal - Erwerb von Vermögensgesamtheiten
    • Share Deal - Erwerb von Kapitalanteilen
  • Merger/Fusion (wirtschaftliche & rechtliche Einheit)
    • Verschmelzung durch Aufnahme
    • Verschmelzung durch Neugründung

Mergers & Acquisitions

  • Unternehmenszusammenschlüsse

  • Horizontal
    • (U1 übernimmt einen Wettbewerber der selben Branche)
      • Mit Produktausweitung
        • Zugriff auf benachbarte Markt-/Produktsegmente
      • Ohne Produktausweitung
  • Vertikal
    • Rückwärtsintegration
      • U1 übernimmt einen Vor-(Zulieferer)
    • Vorwärtsintegration
      • U1 übernimmt einen (Händler/Abnehmer) der selben Branche
  • Konglomerat
    • Neue Geschäftsfelder
      • U1 der Branche A übernimmt U2 der Branche B

Monatliches Management-Informations-System (MIS)

  • Ablauf und Aufbau

Nachteile der Planinsolvenz

  • (Gläubigersicht)

  • Der Plan kann Forderungen der Gläubiger kürzen
  • Der Plan kann auch in Sicherungsrechte eingreifen!

Obstruktionsverbot vs. Minderheitenschutz

Obstruktionsverbot gewährleistet u.a., dass keine negativ votierende Gruppe schlechter steht, als eine rechtlich gleichrangige Gruppe

Minderheitenschutz - sieht sich ein einzelner Gläubiger durch den Insolvenzplan schlechter
gestellt als ohne, kann er bei Gericht Widerspruch gegen Insolvenzplan einlegen.

Originäre vs. Kalkulatorische Aufwendungen

Originäre Aufwendungen

  • Tatsächlich angefallen (z.B. bezahlte Stromrechnung, Löhne/Gehälter)

Kalkulatorische Aufwendungen

  • Werden in die Preise einkalkuliert
  • z.B.
    • kalk. Miete
    • kalk. Unternehmerlohn
    • kalk. Abschreibungen

Restrukturierung Auswirkungen des Verkaufs von Anlagevermögen (Beispiel: Maschinen) auf

  • Bilanz
  • GuV
  • Liquidität

\(\begin{matrix} & Bilanz& GuV& Liquidität\\ \text{Verkaufspreis > Buchwert 120.000 € > 100.000 €} & + & + & +\\ \text{Verkaufspreis = Buchwert 100.000 € = 100.000 €} & +/- & +/- & +\\ \text{Verkaufspreis < Buchwert 085.000 € < 100.000 €} & - & - & +\\ \end{matrix} \)

Sale-and-lease-back

  • Ausgangslage ~~> Sale & Lease Back

  • Bonitätsverbesserung
    • erhebliche stille Reserven ~~> Liquiditätsbeschaffung
  • Bankenablösung
    • Hausbank ~~> SLB-Geber
  • Spezial-Know-how
    • unangemessene Risikoabschläge ~~> angemessene Bepreisung
  • steuerliche Optimierung
    • Fremdkapitalzinsen ~~> Fremdkapitalzinsanteil
  • Leasingvertrag
    • Eigentum ~~> Langfristiger Leasingvertrag

 

Sanierung und Restrukturierung

  • Finanzwirtschaftliche Maßnahmen

  • Sale and Leas Back
  • Eigenkapitalerhöhung
  • Personalfreisetzung
  • Umschuldung (kurzfristige VB in langfristige VB)

Sanierung und Restrukturierung

  • Gesellschaftliche Maßnahmen

  • Imagewerbung

Sanierung und Restrukturierung

  • Leistungswirtschaftliche Maßnahmen

  • Optimierung im Bereich Forderungs- und Verbindlichkeitsmanagement
  • Investitionsstop (gefährlich --> Investitionsstau)
  • Schließung oder Verkauf von Unternehmensteilen
  • Veränderung des Produktportfolios (nicht rentable Produkte rausschmeißen)
  • Faktoring
  • Leasing

Signale im Rahmen der strategischen Krise

  • Innovation

  • Geringer Umsatz-anteil der in den letzten 3 Jahren neu entwickelten Produkte, fehlende erfolgreiche Produktinnovationen
  • Neu aufkommende Substitutionstechnologien (Nokia)
  • Zu hohe Produktkosten im Vergleich zum Wettbewerb
  • Steigende Zahl der Entwicklungsflops
  • Keine Innovationskultur
  • Konkurrenz bringt wettbewerbsfähigere Produkte

 

Signale im Rahmen der strategischen Krise

  • Operations (Produktion, Logistik, Beschaffung)

  • Steigende Qualitätsprobleme (Führt zu Problemen im Vertrieb)
  • Lange Durchlaufzeiten
  • Abnehmende Produktivität (Wertschöpfung pro Kopf)
  • Keine Messung von Performance, Improvements und Qualitätsmanagement
  • Fehlende internationale Beschaffung
  • Keine Benchmarks
  • Steigende Vorräte (Führt zu sinkendem Kapitalumschlag)

Signale im Rahmen der strategischen Krise

  • Organisation/Human Resources

  • Qualifikation Management im Vergleich zur Konkurrenz abnehmend
  • Überalterung, wenig „frisches Blut“
  • Überdurchschnittliche Fluktuation
  • Zu hohe Bezahlung der Führungskräfte (Länderspezifisch)
  • Unklare Organisationsstruktur
  • Unterdurchschnittlich qualifizierte AR (Aufsichtsrat) und CEO (Geschäftsführung)
  • Unzufriedenheit

Signale im Rahmen der strategischen Krise

  • Unternehmung und Finanzen

  • Abnehmende Marktanteile, Verschlechterung Marktpositionen
  • Keine Stars und Cash cows
  • Steigende Verschuldung
  • Abnehmender Free Cash flow, Gewinn, Rendite
  • Steigendes Nettoumlaufver-mögen in % Umsatz
  • Sinkender Kapitalumschlag (Discounter haben hohen!)

Signale im Rahmen der strategischen Krise

  • Vertrieb

  • Sinkende Kunden-zufriedenheit
  • Erhöhung Kundenreklamationen
  • Sinkende Verkäuferproduktivitäten
  • Schlechte Branchen- und Konkurrenz-kenntnisse
  • Schwaches Standing bei Vertriebspartnern