Wirtschaftspsychologie
HTW Berlin, BWL(B) 6. Semester, Groh
HTW Berlin, BWL(B) 6. Semester, Groh
Kartei Details
Karten | 87 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 11.02.2017 / 09.01.2022 |
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gesundheitsbezogene Effekte von Arbeit
- Kosten von Fehlzeiten (= Ausfall an Bruttowertschöpfung) -> in Dtl. aus ca. 65 Mill. € geschätzt
- 67,6% der Bevölkerung sind im erwerbsfähigen Alter und verursachen rund die Hälfte aller Krankheitskosten
- Muskel-Skelett-Erkrankungen, Erkrankungen der Atemorgane und psychische Störungen sind die häufigsten Ursachen für Krankmeldungen
- Bedeutung der psychischen Erkrankungen hat in den letzten Jahren an Bedeutung zugenommen: Diagnosen haben sich verdreifacht und machen nun ca. 30% der Frühverrentungsdiagnosen aus
Stress
= subjektiv intensiv unangenehmer Spannungszustand, der aus der Befürchtung resultiert, dass
-> eine stark aversive
-> zeitlich nahe oder bereits eingetretene
-> subjektiv lang andauernde Situation
-> wahrscheinlich nicht vollständig kontrollierbar ist
-> deren Vermeidung aber subjektiv wichtig erscheint
- Stressoren = Faktoren, die durch externe oder interne Stimulation mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Stressreaktion auslösen
-> zwei Arten: Hindrance stressors wirken ausschließlich negativ, Challenge stressors können auch positive Wirkung entfalten
-> sogenannter Eustress (positiver Stress) wirkt anregend und motivieren, die Stressoren werden nicht als bedrohlich sondern als herausfordernd empfunden
arbeitspsychologische Stresstheorien
- moderne Theorien gehe von einem Zusammenspiel von Reiz (Stressor) und Reaktion (Stresserleben) aus
- bezihen Elemente der Wahrnehmung, Kognition und Emotion mit ein
- erlauben interindividuelle Unterschiede bedingt durch Persönlichkeit, Verhalten und Gesundheit
- Unterscheidung: interaktionale Stresstheorien und transaktionale Stresstheorien
Modell der beruflichen Gratifikationskrisen von Siegrist
- Waage mit zwei Seiten: Aufwand und Belohnung
-> Aufwand durch Anforderungen/Verpflichtungen
-> Belohnung durch Lohn/Gehalt, Anerkennung, Karrieremobilität und Arbeitsplatzsicherheit
-> ein Ungleichgewicht bleibt erhalten wenn
--> es keine Handlungalternativen gibt
--> es aus strategischen Gründen akzeptiert wird
--> bestimmte Motivationsmuster gegeben sind (Überengagement)
-> geringere Arbeitskontrolle, höhere Arbeitsbelastung und höhere ERI (effort rewar imbalance) wurden assoziiert mit höherem BMI
-> Frauen und Männer mit hoher ERI haben mit einer 40%igen Wahrscheinlichkeit drei oder mehr Lebensrisikofaktoren verglichen mit der Kontrollgruppe mit geringer ERI
-> mit einer ERI von 1,5 ist es 8mal wahrscheinlicher eine chronische Herzkrankheit zu entwickeln
Anforderung-Kontroll-Modell von Karasek
- Handlungsspielraum gering, Arbeitsanforderung gering = passive Tätigkeit
- Handlungsspielraum gering, Arbeitsanforderung hoch = hohe Beanspruchung
-> Strain Hypothese = je mehr Arbeitsanforderung und je weniger Handlungsspielraum, desto höher ist die Beanspruchung -> Risiko von Überlastung und Erkrankung
-> geht einher mit geringerer Arbeitszufriedenheit, erhöhtem Burnout Risiko und geringerem allgemeinen Wohlbefinden und führt zu kardiovaskulären Erkrankungen
- Handlungsspielraum hoch, Arbeitsanforderung gering = geringe Beanspruchung
- Handlungsspielraum hoch, Arbeitsanforderung hoch = aktive Tätigkeit
-> Lernhypothese = je mehr Arbeitsanforderung und je mehr Handlungsspielraum, desto besser die Weiterentwicklung der Kompetenzen
-> Pufferhypothese = Handlungsspielraum kann den negativen Zusammenhang zwischen Anforderungen und Befinden abmildern -> dient als Puffer zwischen Anforderungen und Befinden
-> teilweise bestätigt, Handlungsspielraum hat nur dann eine Pufferwirkung, wenn ein Stressor als bedrohlich erlebt wird
- Einschränkungen des Modells:
-> negative Einflüsse: körperliche Anforderungen, kognitive Anforderungen, emotionale Anforderungen, Zeitdruck etc.
-> positive Einflüsse: Feedback, Coaching, soziale Unterstützung, Handlungsspielraum etc.
-> positive Wirkung von Handlungsspielraum ist begrenzt, unter bestimmten Bedingungen kann Handlungsspielraum auch schädigend wirken (übersteigerte Erwartungen von Vorgesetzten oder Kollegen bezüglich der Verantwortungsübernahme, Gefühl von mangelnder Kompetenz, Ängstlichkeit wird hervorgerufen und Selbstwert geschädigt)
Job Demand Resources Model
- Ressourcen bei der Arbeit sind physikalische, psychologische und organisationale Bedingungen, die
-> das Erreichen von Arbeitszielen ermöglichen
-> Stressoren und die damit verbundenen negativen Folgen reduzieren
-> Weiterentwicklung, Lernen und persönliches Wachstum ermöglichen
- Ressourcen sind z.B. Handlungsspielraum, soziale Unterstützung etc.
- Areitsanforderungen sind z.B. kognitive Anforderungen, körperliche Anforderungen etc.
-> Health Impairment Process: erhöhte Arbeitsanforderungen führen zu erhöhter Belastung (Stress führt zu Energieverlust und Gesundheitsbeeinträchtigungen, bei langanhaltendem Stress kann Burnout die Folge sein)
-> Motivational Process: erhöhte Arbeitsressourcen führen zu erhöhter Motivation (erhöhtes Engagement und Leistungssteigerung, sowohl intrinsisch (Weiterentwicklungm persönliches Wachstum) als auch extrinsisch (Erreichung der Arbeitsziele)
-> erhöhte Arbeitsanforderungen führen zu verringerten Arbeitsressourcen
-> erhöhte Belastung führt zu einer verringerten Motivation
-> das Zusammenspiel von Belastung und Motivation tragen zum Unternehmensergebnis bei
transaktionales Stressmodell nach Lazarus
- primäre Bewertung:
-> Ererignis ist irrelevant, günstig oder stressend
-> bei einem stressenden Ereignis kann eine Schädigung, Bedrohung oder Herausforderung sein
- sekundäre Bewertung der Bewältigungsfähigkeiten und -möglichkeiten
-> im Anschluss erfolgt die Bewältigung (instrumental oder emotional) und die Neubewertung des Ereignisses
-> Stress entsteht, wenn eine Situation von einer Person als schädigend wahrgenommen wird und ihre Bewältigungsfähigkeiten und -möglichkeiten nicht ausreichen
Burnout
= ein spezifisches arbeitsbezogenes Stresssyndrom, das durch eine dauerhafte intensive emotionale Beanspruchung verursacht wird
- drei Komponenten:
-> körperliche, gesitige und emotionale Erschöpfung
-> distanziert zynischer Umgang mit Kunden und Klienten (Depersonalisation/Dehumanisierung)
-> reduziertes Wirksamkeits- oder Leistungserleben wie Gefühle der inneren Leere und der Sinnlosigkeit
=> am Ende steht eine Depression
-> ein langsamer und schleichender Prozess mit einer bestimmten Abfolge und Steigerung von Symptomkomplexen
-> keine eigenständig klassifizierte Krankheit, sondern zählt zur den Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen und zur Inanspruchnahme des Gesundheitswesens führen
- Phasen:
-> überhöhter Arbeitseinsatz über mehrere Monate (Überstunden, Multitasking, Beschränkung sozialer Kontakte auf Kollegen)
-> emotionale Erschöpfung (Widerwillen und Überdruss beim Gedanken an die Arbeit, dauerhafte Gereiztheit)
-> körperliche Erschöpfung (chronische Müdigkeit, anhaltende Schlafstörungen, erhöhte Anfälligkeit für Erkältungen)
-> reduziertes Engagement (Verlust positiver Gefühle ggü. Klienten/Kunden, reduzierte Aufmerksamkeit, Zynismus, Tagträumen, Fehlzeiten)
-> psychosomatische Beschwerden (Herzrasen, Kopfschmerzen, zunehmender Alkohol- oder Drogenkonsum)
-> Depression (innere Leere, Sinnlosigkeit, Antriebsschwäche, Neigung zum Weinen)
-> Verzweiflung bis hin zu Selbstmordabsichten
Burnout-Frühwarnsymptome
- Warnsymptome der Anfangsphase (quälende Grübeleien über Probleme, die zu keinem Ergebnis führen, Einschlaf- und Durchschlafschwierigkeiten)
- Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen (zunehmende Zerstreutheit, Flüchtigkeitsfehler, zunehmende Schwierigkeiten der Konzentration, Aussetzer im Kurzzeitgedächtnis)
- Gefühl von Zeitnot und Gehetztheit (chronische innere Unruhe, Unfähigkeit zur Entspannung, zunehmende Unfähigkeit der Ausblendung unwesentlicher Signale wie E-Mails und SMS)
- sozialer Rückzug (Meidung von Kontakten mit Kunden und Kollegen, Fernbleiben von Anlässen wie Betriesasflügen,Feiern etc.)
- verringerte Emotionskontrolle (erhöhte Reizbarkeit, Wutausbrüche, starre Mimik)
- Leistungsabfälle (erhöhter Zeitaufwand für Routineaufgaben, unnötige Überstunden)
- Krankheitsanfälligkeit
Ursachen für Burnout
- persönliche Dispositionen:
-> hohes berufliches Engagement
-> hohe Erwartungen an sich selbst
-> hohe Leistungsbereitschaft
-> hohe Perfektionsansprüche
-> hohe Kontrollbedürfnisse
-> Schwierigkeiten, Grenzen zu ziehen
-> Schwierigkeiten, Nein zu sagen
-> Überschätzung eigener Kräfte bzw. Belastbarkeit
-> fehlende Sensibilität für Warnsignale
- arbeits- und lebensweltliche Faktoren:
-> Überstunden
-> hohe Arbeitsmenge und -intensivierung + Zeitdruck
-> Multitasking und Informationsüberlastung
-> fehlender Handlungsspielraum
-> mangelnde Partizipation an Entscheidungsprozessen
-> langer, häufiger, intensiver und anspruchsvoller Kundenkontakt
-> fehlendes oder wenig positives Feedback
-> konfliktreiche Teamarbeit
-> eine unzureichende Be- und Entlohnung
-> drohender Arbeitsplatzverlust
Arbeitsanalyse
= Analyse und Bewertung von Arbeitstätigkeiten und ihrer Bedingungen sowie die Wirkungen der Arbeitsbedingungen und Anforderungen auf das Individuum
-> Ziel: Gestaltungs- und Optimierungsbedarfe, in Bezug auf Arbeitsführung und -organisation gesundheitliche Belastungen und motivationale/qualifikatorische Defizite und Zusammenhang zu Arbeitsgestaltung/Gesundheitsförderung/Personalentwicklung
Gegenstandsbereiche der Arbeitsanalyse
- Arbeitsaufgaben
- aufgabenbezogene Verhaltensweisen/Anforderungen
- Interaktion mit Maschinen, Materialien und Werkzeugen
- Arbeitsprodukte
- Arbeitsumgebung
- soziale Bedingungen
- Methoden der Qualitätssicherung
- zur Ausführung der Aufgabe erforderliche Leistungsvorraussetzungen
Abgrenzung Arbeitsanalyse - Anforderungsanalyse
- Arbeitsanalyse = Analyse und Beschreibung der Arbeitsaufgaben, -mittel, -produkte und -umgebung zur Optimierung und Gestaltung von Arbeitstätigkeiten
- Anforderungsanalyse = Identifikation der Leistungsvoraussetzungen und Merkmale von Personen für bestimmte Positionen, Tätigkeitsgruppen, Berufe und Arbeitsaufgaben und die zur Erfüllung notwendigen knognitiven, sozialen etc. Anforderungen
Unterscheidung der Arbeitsanalyse
- bedingungsbezogene (objektive) Analyse
-> Merkmale der Arbeit (Situationen und Bedingungen) werden untersucht
-> Anforderungen unabhängig von der individuellen Tätigkeitsausführung und persönlichkeitsspezifischen Besonderheiteb
- personenbezogene (subjektive) Analyse
-> interindividuelle Unterschiede zwischen den Arbeitenden berücksichtigt
Ziele von Arbeitsanalyseverfahren
- Erhaltung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes
- Optimierung der Arbeitsgestaltung und -organisation
- Bestimmung von personalen Fördermaßnahmen
- Bestimmung von Eignungsanforderungen
- Vergleiche von Arbeitstätigkeiten
Vorgehen bei der Arbeitsanalyse
- Festlegung der Untersuchungsziele
- Auswahl und Anpassung der Instrumente
- Durchführung einer psychologischen Aufgaben- und Tätigkeitsanalyse
- Datenauswertung
- Evaluation
Methoden der Arbeitsanalyse
- Befragungs- oder Beobachtungsmethoden
-> Kombintaion aus beidem = Beobachtungsinterview
- Analyse betrieblicher Daten und Dokumente
- physikalische und physiologische Messmethoden
- Methoden der arbeitspsychologischen Laborforschung und Simulation zur experimentellen Untersuchung
Befragungsmethoden
-> Ziel = Erfassung von
--> Arbeitsinhalt, ablauf, soziale Beziehungen, Beanspruchungen
--> und andere meist nur schwer beobachtbare Aspekte der Tätigkeit, z.B. Anforderungen an die Informationsaufnahme und -verarbeitung
- Interview oder Fragebögen mit Arbeitsplatzinhaber
- schriftliche Befragung auf Grund der Ökonomie häufig bevorzugt
- Stärken:
-> ökonomisch (schnelle Erhebung großer Datenmengen)
-> Arbeitsplatzinhaber kennt die eigene Tätigkeit am besten
-> psychische Prozesse und Belastungen werden durch den Arbeitenden beurteilt
- Schwächen:
-> schwierig auszufüllen, z.B.bei stark automatisierten Handlungen
-> Verwendung von wissenschaftlichen Begriffen und deren Übersetzung in die Alltagssprache
-> mangelndes Verständnis der Items (Risiko von Fehleinschätzungen)
-> meistens nicht während Aufgabenausführung, sondern zeitlich versetzt -> Verzerrung möglich (Erinnerungseinflüsse)
-> sozial erwünschte Antworten
- Vermeidung von Fehlertendenzen:
-> mehrere Personen pro Arbeitsplatz befragen
-> Urteile von Vorgesetzten und Experten hinzuziehen
-> ergänzend zur Befragung Einsatz von Beobachtungsmethoden durch geschulte Anwender
Beobachtungsmethoden
-> Ziel = Erfassung von
--> Merkmalen der Tätigkeit
--> Verhalten der Arbeitsplatzinhaber bei der betrieblichen Arbeit (Anforderungen und Belastungen)
- systematisch (aber keine repräsentativen Zeitstichproben)
- Stärken:
-> objektivere Daten als bei der Befragung (Eliminierung von Bewertungs- und Interpretationsprozessen durch die Arbeitenden)
-> Einsatzmöglichkeit bei prospektiver Arbeitsgestaltung
- Schwächen:
-> seltene Ereignisse finden im Rahmen der Beobachtungsdauer nicht statt
-> Beobachtungszeit ist möglicherweise kürzer als die Dauer des gesamten Tätigkeitsablaufes (Rückschlüss eauf die gesamte Tätigkeit erschwert)
-> Effekt teilnehmender Beobachtung
-> Verzerrungseffekte
-> einige Aspekte der Tätigkeit kaum oder gar nicht beobachtbar (z.B. psychische Vorgänge)
-> Beurteiler unterliegen Bewertungs- und Interpretationsprozessen (Halo-Effekte)
Beobachtungsinterview
- Verfahrensanwender beobachtet Beschäftigten bei Ausübung der Tätigkeit in halbstandardisierter Form
- stellt währenddessen gezielte Fragen an die arbeitende Person zu den Arbeitsaufgaben, Anforderungen und Belastungen
- der Befragte schätzt anhand dessen Analysemerkmale ein und beantwortet Untersuchungsfrage
weitere Verfahren
- Verfahren zur Ermittlung von Regulationserfordernissen (VERA)
- Instrument zur stressbezognen Arbeitsanalyse (ISTA)
- Work Design Questionnaire (WDQ)
-> alle bedingungsbezogen
- Job Diagnostic Survey (JDS) -> personenbezogen
Arbeitsgestaltung
= systematische Veränderung technischer, organisatorisher und/oder sozialer Arbeitsbedingungen
-> Ziel = Anpassung der Arbeitsbedingungen an die Leistungsvoraussetzungen des arbeitenden Menschen, sodass sie der Erhaltung/Entwicklung der Persönlichkeit und der Gesundheit des arbeitenden Menschen im Rahmen effizienter und produktiver Arbeitsprozesse dienen
Gegenstandsbereiche der Arbeitsgestaltung
- Arbeitsumgebung
- Arbeitsmittel
- Arbeitsplatz
- Arbeitsinhalte
- Arbeitszeit
- Arbeitsablauf/ -organisation
Ziel der Arbeitsgestaltung
- mitarbeiterbezogen:
-> Ausführbarkeit
-> Schädigungslosigkeit
-> Beeinträchtigungsfreiheit
-> Persönlichkeitsförderlichkeit
- unternehmensbezogen:
-> Kostenziele (Entgelt, Krankheitskosten, Fluktuation etc.)
-> organisatorische Ziele (Kundenzufriedenheit, Informationsfluss etc.)
-> technische Ziele (Ergonomie, Störungsreduktion etc.)
theoretische Ansätze der Arbeitsgestaltung
- Ansatz der soziotechnischen Systemgestaltung
- Handlungs- und tätigkeitstheoretische Ansätze
- motivationstheoretische Ansätze (Job Characteristic Model von Hackman/Oldham oder Zwei Faktoren Theorie von Herzberg)
Zwei Faktoren Theorie von Herzberg
- Kontextfaktoren (Hyfienefaktoren) -> werden als selbstverständlich wahrgenommen, motivieren nicht, demotivieren aber bei Nicht-Existenz
-> Gehalt
-> Arbeitsbedingungen
-> Sicherheit am Arbeitsplatz
- Kontentfaktoren (Motivatoren)
-> Arbeitsinhalt
-> Verantwortung
-> Anerkennung
Maßnahmen der Arbeitsgestaltung
- Erweiterung des Handlungsspielraums durch Job Enrichment, Job Enlargement oder Job Rotation
-> Job Enlargement = horizontale Aufgabenerweiterung (gleiches Qualifikationsniveau) durch zusätzliche Aufgaben
-> Job Enrichment = vertikale Aufgabenerweiterung (unterschiedlichen Qualifikationsniveau) durch Erweiterung des Verantwortungsspielraumes und Einführung schwierigerer Aufgaben und Erhöhung des Entscheidungs- und Handlungsspielraums
-> Job Rotation = systematischer Wechsel von Arbeitsplatz und/oder Aufgabenfeld durch Tätigkeitswechsel auf gleichem Qualifikationsniveau (horizontaler Wechsel) oder auf unterschiedlichem Qualifikationsniveau (vertikaler Wechsel)
Strategien der Arbeitsgestaltung
- zeitliche Perspektive der Arbeitsgetsaltung
-> korrektive Arbeitsgestaltung
-> präventive Arbeitsgestaltung
-> prospektive Arbeitsgestaltung
- inter- und intraindividuelle Unterschiede der Beschäftigten
-> flexible Arbeitsgestaltung
-> differentielle Arbeitsgestaltung
-> dynamische Arbeitsgestaltung
Myers-Briggs-Typenindikator
-> stellt dar, wie Entscheidungen getroffen werden, Umwelt wahrgenommen wird und das Leben geplant/strukturiert wird
-> soll Präferenzen der Persönlichkeit, und das Verhalten im Berufs- und Privatleben charakterisieren und beschreiben und Reflexion und Entwicklung fördern
-> Typen: Wächter (mag Regeln und feste Strukturen), Idealist (braucht Freiheit zur Entfaltung), Rationalist (zuverlässiger und sorgfältiger Problemlöser), Künstler (ein Freigeist und Party-Mensch
Personalauswahl
= Zuweisung von Bewerbern zu Stellen in der Organisation durch Rekrutierung und Einsatz von Auswahltechniken, die auf einer Anforderungsanalyse beruhen und der Identifizierung des am besten geeignetsten Bewerbers dienen
-> Eignungsdiagnostik = Analyse der Übereinstimmung der angestrebten beruflichen Position und der Voraussetzung des Bewerbers
Prozess der Personalauswahl
- Personalmarketing (Gewinnung von potenziellen Bewerbern) + gleichzeitige Anforderungsanalyse (Feststellung der erforderlichen beruflichen Anforderungen)
- Personalauswahlverfahren (Konzeption/Adaption eines spezifischen Selektionsinstruments auf Basis der Anforderungsanalyse)
- Auswahl und Einstellung des Bewerbers
- Evaluation (Bestimmung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses)
Arten der Personalbeschaffung
- interner Beschaffungsmethoden
-> Job Posting
-> Job Bidding
-> Mitarbeiterempfehlung
- externe Beschaffungsmethoden
-> aktiv
--> Stellenanzeigen/Inserate
--> Sichtung von Stellengesuchen
--> Agentur für Arbeit
--> Praktika
--> Berufsgenossenschaften/Handwerkskammern
-> Weiterbildungsanbieter
-> Tag der offenen Tür
-> Job-/Firmenkontaktmesse
-> soziale Netzwerke wie Xing/ LinkedIn
-> Schulen
-> passiv
--> Initiativbewerbung
--> Mundpropaganda
Funktionen des Personalmarketings
- Akquisitionsfunktion
- Motivationsfunktion
- Profilierungsfunktion
Person-Environment-Fit
- Person-Job-Fit
- Person-Organisation-Fit
- Person-Group-Fit
- Person-Supervisor-Fit
Anforderungsanalyse
= die Ermittlung berufsrelevanter Voraussetzungen eines Bewerbers für einen zu besetzenden Arbeitsplatz
-> sollte eine Basis einer Eignungsbeurteilung sein
-> aus Anforderungsanalysen sollten Eignungsmerkmale inkusive Ausprägungsgraden abgeleitet werden, die zur Erfüllung der Anforderungen notwendig sind
Methodik der Anforderungsanalyse
- erfahrungsgeleitet - intuitiv
- arbeitsplatzanalytisch - empirisch
- personenbezogen - empirisch
Datengewinnung mit der Critical Incident Technique von Flanagan
= schriftliche oder mündliche Befragung von Stelleninhabern und Vorgesetzten zu erfolgskritischen Situationen und dem Verhalten zur erfolgreichen Bewältigung
- mögliche Fragen:
-> Wie kam es zu der Situation?
-> Wie lief die Situation im Einzelnen ab?
-> Wie hat sich die Person in der Situation konkret verhalten, und wie ist sie vorgegangen?
-> Welche Folgen hatte das Verhalten der Person auf die konkrete Arbeitssituation?
-> Welche Bedeutung hatte die erfolgreiche Problemlösung für den weiteren Arbeitsfortschritt?
-> Wie hätte sich die Person auf keinen Fall verhalten dürfen?
Gütekriterien der Personalauswahl
- Objektivität = Grad der Unabhängig der Ergebnisse eines Testes vom Untersucher
-> Durchführungsobjektivität = Unabhängigkeit der Testergebnisse von zufälligen oder systematischen Verhaltensvariationen des Untersuchers während der Testdurchführung
-> Auswertungsobjektivität = Unabhängigkeit der Testergebnisse von unterschiedlichen Auswertern bezüglich der numerischen oder kategorialen Auswertung
-> Interpretationsobjektivität = Unabhängigkeit der Interpretation der Testergebnisse vom Interpretierenden
- Validität = Grad der Genauigkeit, mit dem der Test das zu messende Persönlichkeitsmerkmal oder die zu messende Verhaltenweise tatsächlich misst
-> kriterienbezogene Validität = Zusammenhang mit dem Außenkriterium
--> prognostische Validität = Vorhersage von Kriterienwerten
--> Übereinstimmungsvalidität = Übereinstimmung mit Kriterien
-> Konstruktvalidität = Übereinstimmung zwischen erfasstem Merkmal und theoretischem Konstrukt
--> konvergente Validität = Zusammenhang mit vergleichbarem Konstrukt
--> divergente Validität = Zusammenhang mit anderem Konstrukt
-> inhaltliche Validität = Merkmal repräsentiert den beabsichtigten Inhalt (Expertenurteil)
-> prädiktive Validität = Vorersage von Kriterienwerten, die zeitlich nach den eigetlichen Testergebnissen erhoben werden und den Leistungserfolg vorhersagen
-> inkrementelle Validität = Ausmaß, indem ein weiteres Testkonstrukt zur Vorhersage von Leistungserfolgt beiträgt
- Reliabilität = Grad der Genauigkeit, mit dem der Test ein bestimmtes Persönlichkeits- oder Verhaltenmerkmal misst, unabhängig davon, ob er dieses Merkmal auch zu messen beansprucht
-> Retest-Reliablität = Zusammenhang zwischen erstem und zweitem Messpunkt
-> Paralleltest-Reliabilität = Zusammenhang zwischen zwei vergleichbaren Tests
-> interne Konsistenz = Zusammenhang zwischen zwei Testhälften (split-half) oder Übereinstimmung von mehreren Testteilen (Cronbach's alpha)
Standards für die berufsbezogene Eignungsdiagnostik und die ander Giagnostik Beteiligten (DIN 33430)
- soll Anforderungen für
-> Arbeits- und Anforderungsanalyse
-> diagnostische Strategien und diagnostische Verfahren
-> Durchführung und Auswertung von Verfahren einschließlich Interpretation
-> Evaluation und Qualitätssicherung
definieren
Arten von Personalauswahlverfahren
- biografieorientierte Ansätze
- simulationsorientierte Ansätze
- eigenschaftsorientierte Ansätze