3. Vom Geist der Gleichheit zum kolonialen Baustein
Griechische und römische Antike Stadtgründungen
Griechische und römische Antike Stadtgründungen
Kartei Details
Karten | 18 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Geschichte |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 05.02.2017 / 06.01.2023 |
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- Bei Herakleia Pontike handelt es sich um das Beispiel einer Streifenstadt, dem Vorläufer des Hippodamischen Systems.
- Bei einer Streifenstadt wurde der Baugrund in schmale Streifen von hundert bis hundertzwanzig Fuss Länge (30 bis 40 Meter) unterteilt, die wiederum in je zwei gleichmässigen Reihen parzelliert werden konnten.
- Die Reihen wurden abwechselnd durch einen schmalen Durchgang, den ambitus beziehungsweise die peristasis, und durch eine Strasse voneinander getrennt. Die Querstrassen, darunter die Haupterschliessungsstrasse, waren breiter angelegt.
Streifenstadt
- Vorläufer des hippodamischen Systems
- Der Baugrund wird dabei in Streifen von 30-40m geteilt, diese werden wiederum in je zwei gleichmässige Reihen parzelliert.
- Die Reihen werden abwechslungsweise durch einen schmalen Durchgang (=ambistus/peristast) oder eine Strasse voneinander getrennt und durch eine breite Hauptstrasse erschlossen.
- Bei Piräus handelt es sich um eine Stadt, die nach dem hippodamischen System errichtet wurde.
- Folgende Merkmale des hippodamischen Systems sind auf diesem Plan gut erkennbar:
- Das orthogonale Strassenraster, das gleich grosse, annähernd quadratische Blöcke schat
- Das diferenzierte Erschliessungsystem durch unterschiedlich breite Haupt- und Wohnstrassen (gelb)
- Die Auteilung der Stadt in verschiedene (Wohn-)bezirke und eine hierarchische Gliederung Haus-Block-Bezirk- Stadt
- Nahezu überall gleich grosse Insulae (in der griechischen Antike wird ein von Strassen eingeschlossener Häuser block als Insulae bezeichnet), die wiederum in Parzellen unterteilt sind
- Eine umschliessende Stadtmauer
- Die Agora im Zentrum der Stadt
Hippodamisches System
- Merkmale: orthagonales hierarchisches Strassenraster in gleich grosse, quadratische Blöcke geteilt (50x50m).
- Die Stadt ist in Bezirke aufgeteilt und hierarchisch gegliedert(Haus > Block > Bezirk >Stadt),
- die Agora steht als politisches und städtebauliches Zentrum an einer breiten Prozessionsstrasse vom Stadttor aus. Dazu gibt es eine topografisch angepasste Stadtmauer.
- Es werden Typenhäuser entwickelt (zweigeschossig mit Innenhöfen und Läden), um jedem denselben Wohlstand zu ermöglichen.
- Es gibt unterschiedlich breite Haupt- und Wohnstrassen.
- Ein Castrum war ein römisches Militärlager. Gewöhnlich handelte es sich um temporäre Anlagen, die rasch aufgebaut und deswegen schematisch geordnet wurden.
- Das Areal ist in der Regel rechteckig, meistens mit einem Seitenverhältnis von 2:3, und von einem Wall sowie einer Mauer mit Türmen umschlossen.
- Der bestimmende Faktor der Anlage ist das Strassenkreuz, das den Prozess der Entstehung des Lagers aus der orthogonalen Landvermessung widerspiegelt.
- Eine Nord-Südachse, der Cardo (aus dem Lateinischen: Scheidelinie), kreuzt in der Mitte eine Ost-Westachse, den Decumanus (aus dem Lateinischen: zur zehnten Kohorte gehörig).
- Die öfentlichen Gebäude beinfen sich an der Kreuzung von Cardo und Decumanus. Alle weiteren Strassen sind schmaler und verlaufen parallel oder rechtwinklig zu diesen beiden Hauptachsen.
- An der Kreuzung dieser beiden Hauptachsen beindet sich das geometrische, ideologische, funktionale und räumliche Zentrum des Standlagers.
- Das Castrum wurde vom 1. bis zum 6. Jahrhundert n.Chr. zur Grundlage des römischen Städtebaus, wann und wo immer römische Legionen neue Gebiete eroberten.
Nach gesicherten Quellen ist die Stadt Trier römischen Ursprungs: Unter Kaiser Claudius kam der Zusatz Colonia hinzu –Colonia Augusta Treverorum. Bauwerke wie die Barbarathermen, das Amphitheater und die 6,4 Kilometer lange Stadtmauer mit dem bis heute erhaltenen nördlichen Stadttor, der Porta Nigra, zeugen vom Reichtum und von der großen Bedeutung, die die Stadt bis zum Ende des 2. Jahrhunderts erlangte.
Frühestens in der zweiten Hälfte des dritten Jahrhunderts wurde Trier Bischofssitz. Man erkennt auf der Stadtkarte heute noch immer die römischen Grundlagen.
Centruriatio
orthogonale Flureinteilung und Anwendung des Systems von Cardo und Decumanus auf den regionalen Masstab
Stadttor
- Es spielte militärisch gesehen gar keine Rolle mehr, sondern diente der Repräsentation der Macht einer Stadt.
Domus
- Wird auch „römisches Haus“ genannt. Es gibt viele Abwandlungen des Grundtyps, alle haben jedoch ein offenes Atrium, von welchem aus alle Räume des Hauses erschlossen werden können. Dahinter liegt jeweils ein Garten.
- Es gab keine Typenhäuser in der römischen Stadt
Insula
- Mehrgeschossige Mietswohnungs-Häuser, diese wurden zum Teil von einem Domus geführt.
- Im Erdgeschoss finden sich Läden, Essensstände, Kloaken
Basilika
- Marktfunktion (vor der Christianisierung im Mittelalter), später zur Rechtssprechung.
Forum
- In Pompeij findet sich die Idealform eines Forums.
- Um das Forum herum hat es immer sakrale Gebäude. Das Sakrale und die Rechtsprechung stehen sich immer gegenüber.
- Fussgängerzone, daher liegt es idealerweise im Zentrum einer Stadt.
Curia
zentraler Versammlungsort (Rathaus)