jkjh


Fichier Détails

Cartes-fiches 34
Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 01.02.2017 / 05.09.2018
Lien de web
https://card2brain.ch/box/20170201_03419_2
Intégrer
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20170201_03419_2/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Kompetenz vs Intelligenz

Kompetenz vs Performanz

Soziale Kompetenz - Erste Definition nach Thorndike (1920)

„the ability to understand and manage men and women, boys and girls . to act wisely in human  relations  “

Soziale Kompetenz beinhaltet eine Wahrnehmungs- und eine Handlungskomponente.

  • Wahrnehmungskomponente: kognitiv, die Fähigkeit, andere Personen einschätzen und verstehen zu können – und zwar im Unterschied zur emotionalen Empathie im Hinblick auf das Verstehen der Motive anderer Personen, nicht unbedingt deren Gefühle
  • Handlungskomponente: managen bzw. beeinflussen von Personen, erfordert eine Rollen- und Verhaltensflexibilität und überlappt mit dem Konzept der Selbstdarstellun

Komponenten der sozialen Intelligenz nach Peter Orlik (1978):

  • Allgemeine Fähigkeit zum Umgang mit Menschen
  • Einsetzen von Techniken zu ihrer Beeinflussung
  • Kenntnisse von Regeln des sozialen Lebens
  • Sensibilität für Verhaltensweisen anderer
  • Wahrnehmungsfähigkeit für die Befindlichkeiten anderer

Integratives Rahmenmodell von Süß et al. (2005):

Enthält 5 kognitive Voraussetzungen sozial kompetenten Verhaltens:

  • Soziales Verständnis : Fähigkeit der korrekten Identifikation und Interpretation sozialer Informationen in einer Situation
  • Soziale Wahrnehmung: Fähigkeit zur schnellen Wahrnehmung sozialer Informationen
  • Soziales Gedächtnis: Fähigkeit zum speichern und abrufen sozialer Informationen (z.B. Gesichtererkennen)
  • Soziale Flexibilität und Kreativität: Fähigkeit zur flexiblen Produktion von Ideen bei der Lösung und Bewältigung sozialer Situationen
  • Soziales Wissen: kulturabhängig (Normen); Sonderstellung und keine kognitive Fähigkeit i.e.S.

neben den 5 kognitiven Dimensionen berücksichtigt das Modell die emotionale Intelligenz, die praktische Intelligenz sowie eine Reihe weiterer Moderatorvariablen
 
Praktische Intelligenz: 
Wird definiert und operationalisiert als die Fähigkeit praktisches Know How (Tacit Knowledge) zu erwerben
TK umfasst Wissen zu Erfolg versprechendendem Verhalten
TK wird nicht explizit vermittel und ist teilweise auch nicht verbalisierbar
Beispiel ist das Tacit Knowledge Inventory for Managers TKIM
 
mit der sozialen Akzeptanz kommt eine normative Komponente ins Spiel

 
 

1. Tests, bei denen hypothetische soziale Probleme gelöst werden sollen

George Washington Social Intelligence Test (GWSIT, 1955

Six Factor Test of Social Intelligence CBU (Guilford & O´Sullivan 1966;  abgeleitet aus Guilfords Structure of Intelligence Model)

Magdeburger Test zur Sozialen Intelligenz MTSI (Süß et al, 2003)

George Washington Social Intelligence Test (GWSIT, 1955)

Subtests:
Lösung hypothetischer sozialer Probleme (Judgemenet)
Wiedererkennen von Gesichtern (Memory)
Beurteilung von Verhalten (Observation)
Erkennen emotionaler Zustände hinter Aussagen (Recognition)
Sinn für Humor (Humor)

Six Factor Test of Social Intelligence CBU (Guilford & O´Sullivan 1966;  abgeleitet aus Guilfords Structure of Intelligence Model)

Substests:
Klassifizieren von Gesichtsausdrücken
Vervollständigung von Ereignissequenzen
Ergänzen von fehlenden Elementen eines Cartoons (Lücke)
Bedeutungstransformation einer in Fotografien präsentierten Geschichte
Verbaler Test,  perspektivische Bedeutungstransformation von Aussagen
Cartoonserien ergänzen (Fortsetzung)

Hauptproblem GWSIT & Six Factor test

Soziale Intelligenz kann nicht als eigenständiges Konstrukt gegenüber verbaler Intelligenz abgegrenzt werden

Magdeburger Test zur Sozialen Intelligenz MTSI (Süß et al, 2003)

Aspekte:
Ist als Leistungstest konzipiert
Erfasst die Dimensionen soziales Verständnis, spziale Wahrnehmung und soziales Gedächtnis aus dem Rahmenmodell MTMM Ansatz: Facetten werden schriftlich, auditiv, bildhaft und videobasiert gemessen (Real-Life-Situationen  und  „echte“  Personen)
Faktorielle Validität konnte gezeigt werden
Diskriminierbarkeit der MTSI Scores gegenüber akademischer Intelligenz konnte gezeigt werden

. Skalen zur Selbsteinschätzung sozialer Kompetenzen

Bochumer Inventar zur berufsbezogenen Persönlichkeitsbeschreibung BIP (Hossiep & Paschen, 1998):

Gießen-Test GT (Beckmann et al, 1991):

NEO-PI-R – Facetten , die unmittelbare soziale Kompetenzen betreffen:

Interpersonal Competence Questionaire ICQ Riemann & Allgöwer, 1993): Dimensionen sozialer Kompetenzen:

Bochumer Inventar zur berufsbezogenen Persönlichkeitsbeschreibung BIP (Hossiep & Paschen, 1998):

  • Ziel: Erfassung relevanter Persönlichkeitsdimensionen für beruflichen Erfolg und Zufriedenheit
  • Einsatzbereich: Selektions- und Modifikatonsdiagnostik
  • Dimensionen der sozialen Kompetenz:
    • o Sensitivität, Gespür für schwache Signale
    • o Kontaktfähigkeit
    • o Soziabilität
    • o Teamorientierung
    • o Durchsetzungsstärke
  • Dimensionen neben der sozialen Kompetenz: Berufliche Orientierung (Motivation), Arbeitsverhalten (z.B. Gewissenhaftigkeit, Flexibilität), , psychische Konstitution (Belastbarkeit, Stabilität)
  • Hohe Validität, Reliabilität und Objektivität
  • Möglichkeit des Vergleichs mit Fremdurteilen

der  BIP  zielt  auf  die  Erfassung  der  Bereiche  „Intimbereich“  sowie  „blinder  Fleck“  des   Johari-Fensters ab

Gießen-Test GT (Beckmann et al, 1991):

Erfasst soziale Orientierungen: soziale Resonanz, Dominanz, soziale Potenz) Relevant im klinischen Bereich

NEO-PI-R – Facetten , die unmittelbare soziale Kompetenzen betreffen:

  • soziale Befangenheit (N)
  • Herzlichkeit, Geselligkeit, Durchsetzungsfähigkeit (E)
  • Altruismus (A)
  • Entgegenkommen (V)

Interpersonal Competence Questionaire ICQ Riemann & Allgöwer, 1993): Dimensionen sozialer Kompetenzen:

  • Initiierung von Interaktionen und Beziehungen
  • Selbstbehauptung
  • Preisgabe persönlicher informationen
  • Emotionale Unterstützung anderer
  • Effektive Handhabung interpersonaler Konflikt


 3. Verhaltensbeobachtung

Beobachtung von Verhalten in inszenierten Situationen, z.B. Assessment-Center AC:

  • Multimodales diagnostisches Instrument
  • Verhaltensbeobachtung: quantitativ (objektiv), Mikroaspekte (z.B. Räuspern)  und deren Häufigkeit Verhaltensbeurteilung: qualitativ (subjektiv), Einstufung komplexerer Verhaltensweisen
  • Problem der Operationalisierung und Normierung 
  • Interraterreliabilität ist problematisch

Sichtweisen zu Emotionen

„klassisch“:  Störfaktor  kognitiver  Prozesse

Aktuell: adaptive Richtungsgeber, Begleiter und Aufrechterhalter kognitiver Prozesse und Handlungen

Definition der Emotionalen Intelligenz nach Salovey und Mayer (Ursprungsdefinition 1990)

EI umfasst 3 Fähigkeitskomponenten…
 
Emotionswahrnehmungssensibilität Emotionsdiskriminanzkompetenz Emotionsregulationskompetenz
 

Four-Branch-Model  of  Emotional  Intelligence  (1997):  Fähigkeitsbereiche…

  • Managing Emotions: offener Umgang mit angenehmen und unangenehmen Emotionen, reflektiertes Beobachten
  • Understanding Emotions: Benennen, Interpretieren, Diskriminieren von Emotionen (auch komplexe Gefühle)
  • Using Emotions to facilitate thought: Aufmerksamkeitslenkung, Förderung von Zufriedenheit und Kreativität
  • Accurately Perceiving Emotions: Identifikation, Unterscheidung echter und unechter gezeigter Emotionen

Erfassung von EI als Leistungskonzept: der MSCEIT (Mayer Salovey Caruso Emotional Intelligence Test):

Befunde:
Hohe Reliabilität
Hohe Korrelation mit verbaler Intelligenz des Scores für Emotional Understanding
Niedrige Korrelation mit Offenheit und Verträglichkeit
Prädiktive Validität zB bei fremdeingeschätzter sozialer Kompetenz, Selbstwertgefühl, Zufriedenheit

Erfassung von EI in Selbstbeurteilungsverfahren

Trait Emotional Intelligence Questionaire TEIQue (Petrides, 2001

Bar-On Emotional Quotient Inventory EQ-i (Bar-On, 2004):

Trait-Meta-Mood-Scale (Salovey et al. 1995):

Trait Emotional Intelligence Questionaire TEIQue (Petrides, 2001)

  • Erfasst verschiedene Traits und selbst wahrgenommene Fähigkeiten
  • 15 Skalen, die auf 4 Faktoren laden:
    • o Wohlbefinden
    • o Fertigkeit der Selbstkontrolle
    • o Soziale Fertigkeiten o Emotionale Fertigkeiten
    • Hohe prädiktive Validität: Mentale Gesundheit, Copingstile, Stress und Job Performance… Hohe diskriminante und konvergente Validität im 3- bzw. 5-Faktoren-Raum

Bar-On Emotional Quotient Inventory EQ-i (Bar-On, 2004):

15 Dimensionen, 133 Items Nicht eindeutige faktorielle Validität

Trait-Meta-Mood-Scale (Salovey et al. 1995):

3 Subskalen: 
o Aufmerksamkeit für emotionale Inhalte (Attention)
o Klarheit der Emotionswahrnehmung (Clarity)
o Beeinflussbarkeit negative Emotionen (Mood Repair)

Geringe prädiktive Validität der Skala Mood Repair

Soziale und emotionale Intelligenz Fazit

Soziale und emotionale Intelligenz überlappen in einigen Facetten (z.B.  andere verstehen, Emotionen anderer erkennen)  Die Aufgaben zur Erfassung sozialer und emotionaler Intelligenz sind z.T. ebenfalls ähnlich 
Was  unter  dem  Label  „Emotionale  Intelligenz“  untersucht  wird,  ist  nicht  neu  (identische Fragestellungen z.B. in der Bewältigungsforschung) 
Neu: Nutzung von Emotionen 
Kriterium für Richtigkeit der Antworten in Leistungstests:  Expertenratings oder Konsensus (MSCEIT); selbsteingeschätzte Emotionen  der Zielpersonen (MTSI) 

Definition der Kreativität nach Guilford:

  • Fähigkeit zu divergentem Denken
  • Abgrenzung zur akademischen Intelligenz (konvergentes Denken, eindeutige Lösung)
  • Komponenten des Divergenten Denkens (keine eindeutige Lösung):
    • o Problemsensitivität (Erkennen des Problems überhaupt) o Denkflüssigkeit (Anzahl der Ideen)
    • o Originalität (Seltenheit, Neuartigkeit)
    • o Flexibilität (Perspektivenwechsel/Bezugsrahmen)
    • o Elaboration (Ausmaß der Ausgestaltung)

Definition Kreativität nach Sternberg und Lubart:

Fähigkeit,  Werke  zu  schaffen,  die…
 
Neuartig sind: originell, unerwartet
Angemessen sind: nützlich, brauchbar im Sinne der Anforderungen 
 
letzterer Aspekt führt zur sozial-konstruktivistischen Perspektive, denn wer legt fest, was nützlich und brauchbar ist? Kreativität wird so zur mehrstelligen Relation zwischen Person, Produkt und wertender Instanz(Gesellschaft, Kultur) ! (Systemperspektive von Csikszentmihalyi)

Kompetenzansatz der Kreativität von Urban (1993):

3 Kognitive Komponenten:

  • o Divergentes Denken & Handeln
  • o Allg. Wissen & Denkfähigkeitsbasis
  • o Spezifische Wissensbasis & spezifische Fähigkeiten

3 Persönlichkeitskomponenten: 

  • o Offenheit & Ambiguitätstoleranz
  • o Motive & Motivation
  • o Fokussierung & Anstrengungsbereitschaft

3 Dimensionen:

  • o Individuelle Dimension
  • o Gruppen- oder Nah-Umwelt-Dimension
  • o Gesellschaftliche, historische oder globale Dimension

Evolutionspsychologische Ansätze (Griskevicius et al.

Kreativität kann auch mit evolutionären Prozessen zusammenhängen

Nachgewiesener Geschlechtereffekt: bei Frauen wird Kreativität nur bei Aussicht auf eine langfristige Beziehung, bei Männern auch bei kurzfristigen Beziehungen getriggert

Ausgewählte Ergebnisse der Kreativitätsforschung:

  • Kreativität ist keine allgemeine Fähigkeit sondern zeigte sich in vielen Tests bereichsspezifisch
  • Im Sinne der sozial-konstruktivistischen Perspektive werden Personenmerkmale als potentielle Ressourcen aufgefasst, die dann in Interaktion mit den kulturellen Bedingungen treten
  • Festgestellte Merkmale sind (Auszug): Offenheit, breite Interessen, Autonomie, Selbstvertrauen
  • Csikszentmihalyi nennt: P. kann Widersprüche in sich vereinigen, weist eine hohe Komplexität auf, kann Ziele erreichen
  • Als kreativitätsfördernde Umweltbedingungen werden genannt (Auszug): Freiheit, Autonomie, Zeit als Ressource, positive Atmosphäre/Ermutigung
  • Psychische Störungen stehen im Gegensatz zur alltagspsychologischen Auffassung in keinem Zusammenhang mit erhöhter Kreativität – im Gegenteil: kreative Personen sind psychisch meistens sehr gesund und verwirklichen sich selbst

Probleme der Kreativitätsmessung nach Preisen (2006):

  • Seltenheit kreativer Ideen
  • Zufallseinfluss
  • Rückführung kreativer Prozesse auf Disposition oder Situation 
  • Multidimensionalität kreativer Merkmale
  • Bereichsspezifischer Charakter kreativer Leistungen
  • Subjektivität der Einschätzung von Lösungsideen

Verbaler Kreativitätstest VKT von Schoppe (1975) sowie Verwendungstest VWT von Facaoaru (1985)

Weisen beide eine deutliche Korrelation zu verbalen Intelligenztests auf

Test zum schöpferischen Denken (zeichnerisch) TSD-Z von Urban und Jellen (1995)

  • Screening-Instrument, für Kinder geeignet
  • Zweck ist die entwicklungspsychologische Diagnostik von hoher und retardierter Kreativität sowie die Entdeckung von kreativen Potenzialen im Sonderpädagogischen
  • Theoretisch im Komponentenmodell von Urban fundiert 
  • Rein zeichnerischer Aspekt- kulturfair, andererseits unterschiedliche Motivationslagen
  • Inhalt des Tests ist das Ergänzen vorgegebenen Bildmaterials
  • Auswertung anhand von 14 Kriterien, Gesamtscore
  • Hohe Interraterreliabilität
  • Validität: Nullkorrelation mit dem IST
  • Kriteriumsvalidität ambivalent, keine prognostische Validität
  • Als Screening-Instrument an Schulen einsetzbar, in der Selektionsdiagnostik problematisch

Analyse schlussfolgernden und kreativen Denkens ASK (Schuler&Hell, 2005)

 

  •  Zielgruppe erwachsene Probanden mit Bildungsabschluss Abitur
  • Ziel ist die verbesserte Diagnostik im Bereich der Berufsberatung und Selektion
  • Innerhalb eines Tests soll die Kreativität einen inkrementellen Beitrag neben der akademischen Intelligenz liefern
  • Subtests:
    • o Sätze kombinieren: aus 4 Buchstaben möglichst viele Sätze bilden
    • o Hypothesen generieren: nachvollziehbare Hypothesen zu statistischen Zusammenhängen aufstellen
    • o Bedingungsgefüge definieren: Einflussfaktoren für einen gegebenen Sachverhalt finden
    • o Kategorien bilden: Kategorisieren von gegebenen Begriffen
  • Hohe Objektivität und Reliabilität
  • Prädiktive und inkrementelle Validität konnte gezeigt werde