3GM01 - Medizinische Notfallsituationen

Karteikarten zu 3GM01 - APPP - Medizinische Notfallsituationen

Karteikarten zu 3GM01 - APPP - Medizinische Notfallsituationen

Moritz Rolli

Moritz Rolli

Set of flashcards Details

Flashcards 83
Students 62
Language Deutsch
Category Medical
Level University
Created / Updated 31.01.2017 / 21.02.2024
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Was ist der Unterschied zwischen einer Zentralen und einer peripheren Embolie?

  • Zentrale Embolien können akut tödl. sein, da sie die Ausflussbahn des rechten Herzens verlegen und so akut zu einem Cor Pulmonale und Herzversagen führen. 
  • Periphere Embolien führen zu einem Funktionsverlust vom nachfolgenden Lungengewebe und so zu Atemnot und Thoraxschmerzen. 

Was ist das sogenannte "Cor pulmonale"?

 

Das Cor pulmonale ist eine Hypertrophie und/oder Dilatation des rechten Ventrikels als Folge einer Lungenerkrankung mit pulmonaler Hypertonie. 

Was ist ein Lungeninfarkt?

Untergang von Lungengewebe. 

Wie kommt es zu einer Thrombose/Embolie

Die  VIRCHOW Trias

  1. Endothelschaden (dünne Schicht aus Endothelzellen, die das Innere (Lumen) von Blutgefässenauskleidet), (Entzündungen, Reizungen durch Venenkatheter, Trauma, Varikosis)
  2. Verlangsamung der Flussgeschwindigkeit (Bettlägerigkeit, langes Sitzen, Immobilisation (Gips), Schwangerschaft, Varikosis, einschnürende Kleidung, Tumorobstruktion, Adipositas)
  3. Veränderung der Blutzusammensetzung (Ovulationshemmer, Polyzythämie, At-III Mangel, Rauchen)

Nenne kurz die Klinischen Zeichen einer Beinvenenthrombose. 

  • Muskelkaterähnliche Schmerzen in der Wade
  • Spannungsgefühl, diffuse Schmerzen, Druckdolenz
  • Evt. Schwellung (Umfangsdifferenz), Rötung des Beines

Erläutere die Klinik einer Lungenembolie. 

  • Unspezifisch!
  • Angst, Unwohlsein, Beklemmungsgefühl
  • Selten Synkope
  • Tachypnoe, Dyspnoe, Atumgsabhängige Sz
  • Husten, manchaml mit Blutbeimengungen
  • Zentrale LE: bedrohlicher Notfall! Manchaml nicht von Myokardinfarkt unterscheidbar
  • Periphere LE können Vorboten für eine Zentrale LE sein

Was macht man bei Verdacht auf eine Beinvenenthrombose. 

Symptome erfragen; Beinumfang - Differenz messen. 

Wie sieht die Therapie einer Lungenembolie aus?

  • Blutverdünnung! (TVT; periphere LE)
  • Akut und dann für mind. 6Mte.
  • Lyse (Medikamentöse Auflösung des Thrombus): hämodynamische relevante Embolien
  • Chirurgische Intervention in Ausnahmefällen. 

Was sind die Langzeitfolgen einer Lungenembolie. 

  • Chronisches Cor Pulmonale
    • Herzinsuffizienz
    • Stauungsleber

Nenne Risikofaktorne und die Prophylaxe einer Lungenembolie

Risikofaktoren: Virchow Trias

Prophylaxe: Vorsicht mit Östrogenhaltigen Medikamenten; Stützstrümpfe, Sport, Fühzeitige Mobi nach OP/Traume, Heparin bei Risikosituationen. 

Definiere den Begriff "Intoxikation". 

Intoxikation = Vergiftung

  • Die Intoxikation ist ein pythophysiologischer Zustand, der als Folge der Einbringung von Toxinen in den Körper auftritt. 
  • Das Krankheitsbild wird Toxikose genannt. Vergiftungen mit mehreren Stoffen bezeichnet man als Misch - oder Polyintoxikationen. 

Wie lautet die Nummer des Toxzentrum Schweiz und was bieten sie an?

145

  • Auskunft zu Vergiftungen für Private und Fachpersonen
  • Dokumentation und Behandlungsschemata

Nenne Medikamente welche zu Intoxikationen führen können. 

  • Mittel für das Nervensystem
    • Analgetika
    • Antiepileptika
    • Psychopharmaka
  • Präparate für den GI Trakt
    • Insulin
  • P für Kreislauf
    • Digoxin
  • P für den Atmungstrakt
    • Antitussiva
  • P für Bewegungsapparat
    • Analgetika

Welche Medikamente führen zu Schmerzmittel-Intoxikationen und wie führen Sie dazu? Gibt es Antidot?

  • Paracetamol
    • fulminantes Leberversagen
      • Antidot: N-Acetylsystein
  • Aspirin
    • ph-Entgleisung, Nieren- und Leberversagen
      • Therapie: Dialyse, forcierte alkalische Diurese, Nabic
  • Opiate
    • Apnoe, Bradykardie
      • Antidot: Naloxon/Narcan
  • Benzodiazepnie
    • Apnoe, Kreislaufversagen
      • Antidot: Flumazenil/Anexate

IMMER: Magenspülung, Instillation von MEdizinkohle

Nenne einige Symptome bei Drogenintoxikation. 

  • Somnolenz
  • Verwirrtheit, Hallutinationen
  • Tachykardie
  • Heisse Haut
  • Blutungen
  • Krämpfe
  • Bewusstlosigkeit. 

Nenne die Initialbeurteilung bei Verdacht auf Intoxikation. 

  • Bewusstsein + Pupillen
  • Vitalzeichen
  • o2 - Sättigung, Atemfrequenz, Blutgasanalyse
  • Temperatur
  • Trauma-Verdacht?
  • Nausea, Emesis
  • Mögliche Laboruntersuchung
    • Glukose, E-Lyte, Osmolatität
  • Mögliche weitere Massnahmen
    • Röntgen, Konservieren von Blut

Nenne Primäre Massnahmen bei Intoxikationen bei einem Ansprechbaren und einem Bewusstlosen Patienten. 

  • Ansprechbarer Patient
    • Verhindern weiterer Giftresorption
    • bzw. Entschärfung = Primäre Giftelimination
  • Bewusstloser Patient
    • Sichern der Vitalfunktionen, Aspirationsschutz
    • Verhindern weiterer Giftresorption
    • bzw. Entschärfung
  • Spezifische Antidot-Theraipe!

Wie sieht die Therapie bei Intoxikationen aus?

  • Basic Life Support
  • Primäre Dekontamination nach Absprache --> Verhindernt die Aufnahme
    • Aktivkohle
    • Verdünnen, neutralisieren bei ätzenden Substanzen
    • Schaumbinder
  • Kein Erbrechen, keine Magenspülung
  • Sekundäre Dekontamination
    • beschleunigte Elimination
      • Wiederholte Kohlengabe
      • Forcierte Diurese
      • Hämoperfusion
      • Hämodialyse
  • Antidot Therapie
    • Antagonisieren des Giftes
  • Unterstützende Therapie
    • o2 Atemwege sichern
    • Hydrieung
    • Kreislauf stabilisieren
    • Sedierend bei agitierten Pat
    • Anfallstherapie bei Epi
    • RhythmusÜberwachung

Nenne die Aufgaben der Haut. 

  • Schutz
    • Chemische, mikrobielle, mechanische, physikalische Einflüsse, Selbstheilung, teilt innen von ausssen
  • Sinnesorgan
  • Stoffwechselorgan
    • Vitamin D
  • Speicherort
    • Fettspeicherung
  • Immunabwehr
    • Hornschicht, Säuremantel, Zellen des Immunsystems
  • Regulationsfunktion
    • Tempi, Schutz vor Austrocknung

Definiere den Begriff "Verbrennungen". 

  • Thermische Verbrennungen enttehen durch heisse Flüssigkeiten, Flammen oder Berührungen von heissen Objekten
  • Weiter unterscheiden wir elektrische und chemische Verbrennungen
  • Schwere Verbrennungen führen zu einer Allgemeinkrankheit (Verbrennungskrankheit) mit langem und komplikationsreichen Verlauf
  • oft lebensgefährlicher Zustand nach grossflächigen Verbrennungen zweiten oder dritten Grades. 

Erläutere die Schweregrade der Verbrennungen. 

  • Verbrennung 1. Grades - Epidermis
    • Die Verbrennung ist oberflächlich und erfasst nur die Epidermis mit Schmerzen und Rötung der Haut. Die Symptome verschwinden ohne Narbenbildung innert 3-8 Tagen
  • Verbrennung 2. Grades - oberflächlich (a) - Epidermis - Dermis
    • Basalmembran bleibt intakt, keine Überschreitung der dermo-epidermischen Grenze. Haare traktionsresistent. Blasenbildung möglich. Sehr Schmerzhaft! Heilung ohne Narbenbildung innerhalb 8-21 Tagen.
  • Verbrennungen 2. Grades tief (b)
    • Basalmembran überschritten, Blasenbildung, haare können evt. Ausfallen. Weisslich-feuchter Wundgrund. Schmerzhaft oder Hypoästhesie. Heilung unter Narbenbildung 3-5 Wochen. Chirurgie indiziert. 
  • Verbrennung 3. (und 4.) Grades - Ganze Haut
    • Die Oberhaut, Lederhaut und manchmal auch das Unterhautfettgewebe sind betroffen (Grad 3), teilweise auch Muskeln Sehnen und Knochen (grad 4). Da auch Haarfollikel, Drüsengewebe, Tast und Schmerzrezeptroen verbrannt sind, ist diese Verbrennung schmerzlos. Die Blutgefässe sind verbrannt und Wunden bluten nicht mehr. Sie haben einen weisslich oder schwaz verkohlten Grund (Nekrosen). Brandwunden dieses Schweregrads sind stark infektionsgefährdet und heilen unter starker Narbenbildung. Eine Selbstheilung ist nicht mehr möglich. 

Was sollte man bei Blasenbildung durch eine Verbrennung machen?

Die Blase muss geöffnet werden und mittels Ritztest am Wundgrund die Tiefe der Verbrennung eruiert werden. --> Beurteilung Erhalt des Kapillarbettes

Im Bezug zum Schweregrad von Verbrennungen, wovon ist dieser Abhängig?

  • Abhängig von TBSA (toatl Body surface Area)
  • Anteil der tiefen Verbrennungen (2b und 3)
  • Lokalisation in Risikozonen
    • Gesicht
    • Augen
    • Hände/Füsse
    • Perineum (Genitalbereich)
  • Vorhandensein von betroffenen funktionellen Körperzonen z.B. Thorax

Wozu wird die Neunerregel nach Wallace genutzt?

  • Die Oberfläche der verbrannten Bereiche wird nach dieser Regel eingeschätzt
  • Die Handfläche eines Patienten entspricht 1& seiner Körperoberfläche. 

Wie wird eine Grad I und IIa Therapiert?

  • Topische Therapie mit antibakteriellen Salben oder Lösungen
  • Keine chirurgische Therapie notwendig
  • Heilen ohne relevante Narbenbildung ab. 

Wie wird Grad IIb therapiert?

  • Transplantation erforderlich mittels Spalthaut
  • Abheilung ohne Transplantation mit inakzeptabler Narbenbildung
  • In den ersten 24h sollte die verbrannte Haut abgetragen werden. 
  • Durch tangenitale Nekrotomie, wird shcichtweise Haut abgetragen, bis eine ausreichende kapilläre Durchblutung erreicht wird --> Als Grundlage für die Transplantation. 

Was wird unten folgenden Begriffen verstanden?

  • Vollhauttransplantation
  • Spalthaut
  • Meshgraft

Vollhauttransplantation: gesamte Epidermis und Dermis. Defekt muss vernäht werden

Spalthaut: Nur Epidermis und Teile der Dermis. Defekt heilt spontan und kann mehrmals verwerden werden

Meshgraft: Die Spalthaut wird netzförmig eingeschnitten, damit wird eine grössere Fläche erreich. 

Wann kommt es zur Bildung von Narben bei Verbrennungen?
 

Sobald die Basalmembran zerstört wurde, ist keine regenerationsfähigkeit mehr vorhanden, was zur Narbenbildung führt. 

Wie sieht die Therapie bei einer Verbrennung Grad III aus?

  • Beim Débridement muss auch das subcutane Fett mitentfernt werden --> bis aus Muskelfaszie. (Fett ist keine Grundlage für Transplantation). 
  • Bei Grad III Verbrennungen kommt es zu Gewebsverhärtungen und Kontrakturen --> Achtung Kompressionskopmlikationen.
  • Je nach Ausdehnung sofortige Deckung des Defektes oder temporäre Defektdeckung 

Wozu kann es führen, wenn ein Patient >20% TBSA (total Body surface Area) erleidet?

  • Auftreten von massivem Ödem in der verbrannten Zone und umliegendes Gewebe
  • Systemische Reaktion mit
    • Hypovolämie
    • Hämodynamische Veränderungen
    • Elektrolytstörungen

Nach welcher "Score" wird die Prognose bei Verbrennungen gestellt?

Nach Ryan Score

  1. TBSA >40% (total body surface area)
  2. Alter >60
  3. Inhalationstrauma

Erläutere die Phasen der Verbrennungen. 

  • Schockphase (akutphase) Erste 24h
  • Rückresorptionsphase
  • Spätphase

Erläutere die Pathogenese einer Verbrennung. 

Verbrennungstrauma --> führt zur Freisetzung von Mediatoren (z.B. Histamine, Prostaglandine), welche zu Kapillarschäden führen. Dies führt zu einer erhöhung der Permeablität --> Ödem --> Volumenverluste; diese führen zu metabolischer Azidose, Mikrozirkulationsstörungen, Katecholaminwirkung und verminderdte Herzleistung. Dies führt zum sogenannten Verbrennungsschock was weiter zum sekundären Organversagen führt --> Verbrennungskrankheit / Sepsis. 

Erläutere vertieft die Hypovolämie bzw. die Schockphase. 

Inner den ersten 8 - 48h

  • gesteigerte kapillare Permeabilität durch Entzündungsmediatoren --> Distributiver Schock
  • massiver Flüssigkeitsverlust (Verdunstung und Sequestration in das Gewebe: Exsudation)
  • Ödembildung: gesteigerte Permeabilität der Kapillarmembranen mit einem grossen Verlust von Plasmaeiweissen und Elektrolyten --> Verschiebung onkotischer Druck

Hypotone Hypovolämie: erhöhte Ödembildung (Gehirn, Lunge) --> Achtung Auskühlung

Wie wird die Schockphase therapiert?

  • In den ersten 24-48h steht die Flüssigkeitssubstitution an erster Stelle!
  • Volumentherapie beginnen bei vKOF 15%
  • CAVE: Nicht zu viel Infusion. Bei zu Viel Volumen, erhöht sich ddas Risiko eines Kopartimentsyndroms und verschlimmert die Ödembildung. 

Erläutere vertieft die Rückresorptionsphase. 

  • Nach ca. 24h wird die Kapillarschranke wieder hergestellt und die Rückresorption der Flüssigkeit beginnt --> Achtung: Hypervolämie
  • Nach ca. 48h vermehrte Katecholaminausschüttung --> Hypermetabole und hyperdyname Kreislauf
    • Erhöhtes Herzzeitvolumen
    • kataboler Stoffwechsel

Was beinhaltet die Spätphase bei Verbrennungen?

  • Nach ca. 1 Woche
  • Gefahr einer Sepsis auf dem Boden einer Wundinfektion
  • Bei Inhalationstraumas Gefahr einer Pneumonie
  • Flüssigkeitsverlust über Wundflächen. 

Nenne mögliche Komplikationen bei einer Verbrennung. 

  • Infektionen mit Gefahr einer generalisierten Sepsis
    • Nekrosen bilden idealen Nährboden für bakterielle Besiedlung
    • Nach Ablauf einer Woche ist Brandwunde infiziert
  • Uraschen
    • die nathürliche Barriere ist zerstört
    • allgemeine Abwehrlage deutlich herabgesetzt
    • durchblutung minimiert
  • respiratorische Insuffizienz
  • Nierenversagen
  • Magen-Darm-Ulzera
  • Störungen der Herz-Kreislauffunktion
  • zerebrale Störungen
  • Katabolismus
  • Azidose
  • Immunsupression. 

Was ist das Inhalationstrauma?

  • chemisch thermische schädigung des respirationstraktes kann zur ausbildung eines lungenödems führen
  • Durch die Schädigung der Bronchiolen und Alveolen kommt es zum Anschwellen derselben und zur Schädigung mit dern Ausbildung eines (toischen) Lungenödems
  • Es droht Erstickungstod durch eine globale respiratorische insuffizienz. 

Erläutere kurz das Toxische Lungenödem. 

  • Ein Lungenödem ist eine Flüssigkeitsansammlung in Alveolen, kleinen Bronchien und Interstitium mit Störung des pulmonalen Gasaustausch, hervorgerufen durch utnerschiedliche Noxen. 
  • Der Pulmonale Gasaustausch wird durch eine Verlängerung der Diffusionsstrecke und Abnahme der Lungencompliance behindert.