Pharmakologie Uni Lübeck

Einheit 05 Antihyprtonika

Einheit 05 Antihyprtonika


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Langue Deutsch
Catégorie Médecine
Niveau Université
Crée / Actualisé 21.01.2017 / 26.01.2017
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Grundlagen

Ursachen:

- Bei 90% primäre Hypertonie, d.h. die Ursache ist nicht eindeutig erkennbar

- Ursachen: - Familiäre Disposition

                      - Übergwicht

                      - Bewegungsmangel

                      - Rauchen

                      - Stress

                      - Diabetes Typ-2

                      - Hoher Salzkonsum usw.

- 5-10% mit sekundärer Hypertonie, d.h. Hypertonie ist Folge einer anderen Erkrankung

- Ursachen: - chronische Nierenerkrankungen

                      - Veränderungen im Hormonaushalt; z.B. Cushing-Syndrom

                      - Medikamenteneinnahme


Folgeschäden:

- Gefäßschäden
- Hirnblutung mit Schlaganfall
- Herzmuskelverdickung bzw. –schwäche
- Herzinfarkt
- Schrumpfniere
- Durchblutungsstörung der Beine
- Hirnerweichung mit Schlaganfall

Schweregrade:

- Leichte Hypertonie: Grad 1: SBP 140-159, DBP 90-99
- Mäßige Hypertonie: Grad 2: SBP 160-179, DBP 100-109
- Schwere Hypertonie: Grad 3: SBP >180, DBP >109

- isolierte systolische Hypertonie: SBP>140, DBP <90

Nicht medikamentöse Therapie:

- Gewichtsreduktion

- Kochsalzrestriktion

- Körperliche Bewegung

- Behandlung bestehender Grunderkrankungen



 

Clonidin KS 3

 

Antisympathotonika; Agonist an zentralen alpha2-Adrenozeptoren

Allg.: - Antihypertensiva der 2.Wahl ("Reserve Antihypertensiva")

          - Agonisten an α-AR (α2 > α1)

          - Ungünstiges Nebenwirkungsprofil

          - Besonderheit: Einsatz bei Entzugssyndrom

          - Lokale Applikation bei Glaukom

         - Gute Passage der Blut-Hirn-Schranke

Dynamik:

- Aktivierung präsynaptischer alpha2-AR (Agonist) → Zentral und peripher kommt es zur verminderten Noradrenalinfreisetzung; Sympathikus-Inhibition

         ⇒ im Locus coeruleus: Wirkung gegen Entzugssymptomatik; Sedation

         ⇒ Rückenmark: Analgesie und Muskelrelaxation

- Aktivierung postsynaptischer alpha2-AR im Nucleus tractus solitarii und rostraler ventro-lateraler Medulla → Sympathikus-Inhibition + Parasympathikus-Aktivierung

- Weitere: - Hemmung der Adrenalinfreisetzung aus Nebennierenmark

                   - Stimulation von zentralen Imidazolrezeptoren - system. Gefäßwiderstand nimmt ab

Kinetik:

- Resorption: sehr gut

- Bioverfügbarkeit: 75 – 95%

- Eliminations-HWZ: 10 – 20h

- Dosis: 75 – 150 µg/d

UAW:

- Zu Beginn alpha1-Stimulation → Blutdruckanstieg

- 30-40% Mundtrockenheit

- 30-35% Sedierung

- Schlafstörung

- depressive Verstimmung

- Übelkeit + Erbrechen

- Libidoverlust + erektile Dysfunktion :-(

 

Moxonidin KS3

Wie Clonidon

- Strukturverwandt, aber weniger NW

- Bevorzugte Kombination mit ACE-Hemmern, Ca2+-Antagonisten und Diuretika

Alpha-Methyldopa KS3

MT

Antisympathotonika; Agonisten an zentralen alpha2-AR

Allg.: - Antihypertensiva der 2. Wahl

         - künstlich hergestellte Aminosäure

         - Besonderer Einsatz in Schwangerschaft und Eklampsie - gute Studienlage

         - Kann Blut-Hirn-Schranke passieren

Dynamik:

- Aktive Aufnahme in Katecholaminerge Neurone

- Decarboxylierung zu alpha-Methyl-Dopamin und aktive Aufnahme in Speichervesikel

- Hydroylierung zu alpha-Methyl-Noradrenalin

- Exozytotische Freisetzung von alpha-Methyl-Noradrenalin als falscher Transmitter

⇒ Agonist an Adrenozeptoren (alpha2 > alpha1, beta1, beta2); Erhöhte Empfindlichekeit des Barorezeptorenreflexes = RR-Senkung

MT:

- 50% Resorption im Dünndarm

- Abbau teils hepatisch, teils schon im Dünndarm

- Abbauprodukt wird renal eliminiert
 

 

Reserpin KS2

Antisympathotonika; Agonist an zentralen alpha2-Adrenzeptoren

Allg.: - Antihypertonika der 2. Wahl

          - Alkaloid aus Rauwolfia serpentina (Pflanze ;-)

          - Antihypertensive Kombinationstherapie zusammen mit Clopamid

Dynamik:

- Hemmt VMAT-1 und VMAT-2 in Peripherie und ZNS (vesikuläre Monoamin-Transporter) ⇒ DA,NA,A und 5-HT-Serotonin

- Fehlender Transport in Vesikel - Inaktivierung durch mitochondriale MAO - Entleerung der Speicher - Unterbrechung der A-Synthese

- NA-Verarmung in sympathischen Neuronen: HF↓, Ω↓, BP↓, Parasympathikus↑

- DA-, NA-, A- und 5HT-Verarmung: antipsychotische Wirkung, Parkinsonismus, Depressionen, Libido-Verlust
 


 

Phenoxybenzamin KS2

Nicht-selektiver Antagonist an alpha-Adrenozeptoren; Irreversibler Antagonist an alpha1 und alpha2-AR

Allg.: - Urologikum (Blasenentleerungsstörung u.a.)

          - Phäochromozytom (katecholaminproduzierender Tumor) (bei operativen Eingriffen und               

            inoperablen Phäochromozytom

Dynamik:

- Enthält Stickstoff-Lost-Derivat: alkyliert alpha1 und alpha2-AR; nicht-selektive Bindung an postsynaptische α1- und präsynaptische α2-Rezeptoren

- Irreversible Blockade =  Neusynthese der Rezeptoren notwendig

- Wirkt peripher vasodilatierend an arteriellen Widerstandsgefäßen und senkt somit Nachlast und RR

 

Phentolamin KS2

Nicht selektiver Antagonist an alpha-AR

Allg.: - Ähnlicher Wirkmechanismus wie Phenoxybenzamin

          - Unterschied: Kompetitiver Antagonist an alpha1- und alpha2-AR

          - In Deutschland außer Handel

Doxazosin KS3

kompetitiver Antagonist an alpha1-AR

Allg.: - Antihypertensivum + Urologikum

          - Sonderindikation bei "Benignem Prostata-Syndrom" (Unterschiedl. alpha1-AR-Subtypen im 

            unteren Harntrakt

Dynamik:

- als kompetitiver alpha1-AR-Antagonist Blockade von NA und Adrenalin ⇒ venöse und arterielle Vasodilatation

UAW:

 

Alfuzosin KS3

Antagonist an alpha1-AR

Allg.: - Keine Indikation als Antihypertonikum

          - Indikation nur als Urologikum

          - Dynamik & UAW s. Doxazosin

Tamsulosin KS2

Präferenzieller Antagonist an alpha1A+D-AR

Allg.: - Ausschließlich als Urologikum bei benigner Prostatahyperplasie

          - kein Hypertonikum

Dynamik:

- hohe Selektivität für alpha-Rezeptoren der Prostata

- erleichtert Diurese

Sildosin KS2

Antagonist an alphaA1-AR

Allg.: - Ausschließlich als Urologikum zu verwenden

          - Bei benigner Prostatahyperplasie

Urapidil KS2

Antagonist an alpha1-AR + Agonist am Serotonin 5-HT1A-Rezeptor

Allg.: - Subtyp 5-HT1A kommt im ZNS vor; Effekte bei Stimulation ⇒ RR-Senkung, Angstreaktion, 

            Regulation von Schlaf und Nahrungsaufnahme

          - Einsatz in der Akuttherapie von hypertensiven Notfällen (schwere & schwerste Hypertonie,

             therapieresistenz)

Dynamik:

- Blockade von alpha1-AR ⇒ Abnahme des Gefäßwiderstandes

- Stimulation von 5-HT1A-Rezeptor (inhibitorisch) ⇒ verhindert Reflextachykardie

Propranolol KS3

IA

Nicht selekiver Antagonist an beta-AR (β1 = β2)

Allg.: - Einsatz bei KHK, Hypertonie, tachykarde HRST

          - sehr lipophil

          - keine intrinsische Aktiviät

          - unspezifische Membranwirkung

          - RR-Senkung noch nicht vollständig verstanden

Dynamik:

- Durch Rezeptor-Blockade Hemmung des Sympathikus (Abnahme des HMV vornehmlich initial, Wirkung lässt rasch nach)

- Durch Membranstabilisierung bei hohen Dosen lokalanästhetischer Effekt (Blockade von Na- & Ca-Kanälen)

- Blockade an beta1-AR ⇒ negativ inotrop, dromotrop, chronotrop am Herzen

                                            ⇒ Verminderung der beta1-vermittelten Renin-Freisetzung

- Blockade an beta2-AR ⇒ glatte Muskulatur mit Konstriktion

UAW:

- Häufig: Müdigkeit, Hypotonie, Leistungsminderung

- Gelegentlich: Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Obstipation, Diarrhoe, Potenzstörung

- Selten: Muskelschwäche, Bradykardie, Depression, Bronchospastik

IA:

- Calciumantagonisten vom Verapamil und Diltiazem-Typ ⇒ Bei gleichzeitiger Gabe von Propranolol kann es zu ausgeprägter Kardiodepression und der Ausbildung von AV-Blöcken kommen.

- Herzglykoside ⇒ Bei gleichzeitiger Gabe kommt es zur Verstärkung des negativ chronotropen Effektes.

 

 

 

Pindolol KS1

Nicht selektiver Antagonist an beta-AR

Allg.: - partiell agonistische Aktivität (eher negativ zu bewerten)

          - Unspezifische Membranwirkung (lokalanästhetischer Effekt)

          - kein vasodilatierender Effekt

          - IND: AP, supraventrikuläre Tachykardie

Soltolol s. Einheit 07

Nicht selektiver Antagonist an beta-AR mit Kaliumkanal-blockierenden Eigenschaften

Metoprolol KS3

IA

Antagonist an beta1-AR

Allg.: - i-v. oder oral, Standardpräparat

          - zur Behandlung von KHK und Herzinsuffizienz, Migräneprophylaxe

         - Kompetitiver Antagonist

Dynamik:

- Selektive beta1-AR-Blockade führt zur Senkung des Sympathotonus (vor allem am Herzen) ⇒ negativ chronotrop, inotrop, dromotrop

UAW:

- Trotz Selektivität auch Auslösung von Asthmaanfällen möglich

- Schwindel

- Kopfschmerzen

- Bradykardie

- Blutdruckabfall

IA:

- Kalziumantagonisten vom Verapamil und Diltiazem-Typ: Bei der gleichzeitigen Gabe mit Metoprolol kann es zu Kardiodepression und AV-Blöcken kommen.

- Herzglykoside: Bei gleichzeitiger Gabe kommt es zu einer Verstärkung des negativ chronotropen Effektes.

Bisoprolol KS3

IA

Antagonist an beta1-AR

Allg.: - wie Metoprolol

          - IND: KHK, Hypertonie, Herzinsuffizienz

          - Sehr hohe BV

IA:

- Kalziumantagonisten vom Verapamil und Diltiazem-Typ: Bei der gleichzeitigen Gabe mit Metoprolol kann es zu Kardiodepression und AV-Blöcken kommen.

- Herzglykoside: Bei gleichzeitiger Gabe kommt es zu einer Verstärkung des negativ chronotropen Effektes

Atenolol KS3

IA

Antagonisten an beta1-Rezeptoren

Allg.: - wie Metoprolol

          - IND: KHK, Hypertonie, tachykarde HRST, fkt. Herzbeschwerden

IA:

- Kalziumantagonisten vom Verapamil und Diltiazem-Typ: Bei der gleichzeitigen Gabe mit Metoprolol kann es zu Kardiodepression und AV-Blöcken kommen.

- Herzglykoside: Bei gleichzeitiger Gabe kommt es zu einer Verstärkung des negativ chronotropen Effektes

Carvedilol KS3

IA

Antagonisten an beta-AR mit vasodilatierenden Eigenschaften ( zusätzlich alpha1-Antagonismus)

Allg.: - Hybridblocker (Beta und alpha1-Blocker)

          - IND: Art. Hypertonie, KHK, chron. Herzinsuffizienz

Dynamik: - komp. Antagonist an alpha1-AR, beta1&2-AR

- Beta1-Blockade: Senkung der Inotropie, Chronotropie, Dromotropie

- Beta2-Blockade: Vasokonstriktion

- Alpha1-Blockade: Vasodilatation

UAW:

IA:

- Kalziumantagonisten vom Verapamil und Diltiazem-Typ: Bei der gleichzeitigen Gabe mit Carvedilol kann es zur Kardiodepression und AV-Blöcken kommen.

- Herzglykoside: Bei gleichzeitiger Gabe kommt es zu einer Verstärkung des negativ chronotropen Effektes.

- Orale Antidiabetika und Insulin: Es kann zu verstärkter Hypoglykämieneigung kommen.

 

Celiprolol KS2

Antagonist an beta-AR mit vasodilatierenden Eigenschaften (zusätzlich beta2-Agonismus)

Allg.: - kardioselektiver BetaBlocker

          - IND: AP, KHK, Hypertonie

Dynamik:

- Beta1-AR-Blockade am Herzen: hemmt Sympathikotonus; negativ chronotrop, inotrop, dromotrop

- Beta1-AR-Blockade an der Niere: hemmt Freisetzung von Renin (Hemmung des RAAS)

- Partiell agonistische Aktivität an Beta2-AR: Relaxation von glatten Muskelzellen in Gefäßen und Bronchien

Nebivolol KS2

 

Antagonist an beta-AR mit vasodilatierenden Eigenschaften ( zusätzlich NO-Freisetzung)

Allg.: - Kardioselektiver Betablocker und NO-Donator

          - IND: Hypertonie, chronische Herzinsuffizienz, AP

Dynamik:

- NO-Donator als einziger Beta-Blocker: induziert Stickstoffmonoxid-Synthase durch beta3-Rezeptoren

- Beta1-Blockade: hemmt Sympathikotonus

- Hohe Kardioselektivität: Eignung auch für pulmonale Komorbiditäten

 

Verapamil KS3

IA

Nicht-Gefäßselektiver Kalzium-Kanalblocker / Phenylalkylamine

Allg.: - Weit verbreitetes Antiarrhythmikum (z.b. Isoptin) bei supraventrikulären Tachyarrhythmien

          - Resorption > 90%, BV: 10-20%, renale und biliäre Elimination auch des aktiven Metaboliten ⇒ 

            Kumulationsgefahr

          - CYP3A4-Inhibitor

Dynamik:

- Stereoselektiver Metabolismus (R-Form blockiert Ca-Kanal wesentlich schwächer als L-Form)

- negativ chronotrop, stark negativ dromotrop, negativ inotrop und führt zu einer geringen arteriellen Vasodilatation!

UAW:

- Bradykardie,

- AV-Blockierungen (bis hin zum AV-Block III. Grades)

- Hypotension

- Obstipation,

- Kopfschmerzen

- Schwindel.

IA:

- Verpamil + Beta-Blocker führt zu verstärkter negativen Inotropie

- Kombinationen mit anderen Antiarrhythmika führen zu Bradykardie, Kardiodepression und AV-Blockaden (ähnlich bei Kombination mit Inhalationsanästhetika)

- NSAID hemmen blutdrucksenkende Wirkung

- Alle Medikamente welche durch CYP3A4 umgebaut werden

 

 

 

 

Diltiazem KS

IA

Nicht gefäßselektiver Kalzium-Kanalblocker / Benzothiazepine

Allg.: -Benzothiazepine bewirken Vasodilatation im art. Strombett

          - IND: Hypertonie, HRST, AP

          - Antiarrythmikum Klasse IV

Dynamik:

- Blockiert Calciumkanäle, sodass weitere Kontraktion ausbleibt

- Wirkt negativ chronotrop, dromotrop (schwach)

- Senkt den Gefäß- und Koronarwiderstand

UAW:

- Hypotension

- Ödeme

- Lymphknotenschwellung

- Anstieg von LDH und Gamma-GT

IA:

- Cyp3A4-Inhibitor

Nifedipin KS3

IA

Gefäßselektiver Kalzium-Kanalblocker / Dihydropyridin

Allg.: - IND: Hypertonie und AP

          - Keine Wirkung auf das Herz

          - Sollten nur in Verbindung mit Betablockern eingesetzt werden (zur Anfallsprophylaxe von AP)

Dynamik:

- Blockiert DihydropyridinRezeptor (L-Typ-Kalzium-Kanal) ⇒ Kalzium-Einstrom in Gefäßmuskulatur wird reduziert

- Reflektorischer Anstieg der HF

- Auch negativ inotrope Wirkung?

UAW:

- Kopfschmerzen

- allgemeines Schwächegefühl

- Flush

IA:

- Starke CYP3A4-Induktoren (Rifampicin)

- Starke CYP3A4-Inhibitoren

Amlodipin KS3

IA

Gefäßselektive Kalzium-Kanalblocker / langwirksame Dihydropyridine

Allg.: - IND: stabile AP, vasospastische AP, art. Hypertonie

          - Verursacht Reflextachykardie, deshalb Kombination mit Betablocker

          - HWZ: 35-50h

Dynamik:

- Blockade der L-Typ-Kalzium-Kanaäle führt zu vermindertem Einstrom von Kalzium in glatte Gefäßmuskelzelle ⇒ Vasodilatation

UAW:

- Kopfschmerzen

- Flush

- Ödeme

- Schwindel

IA:

- Elimination über CYP3A4

 

Felodipin KS3

IA

Gefäßselektive Kalzium-Kanalblocker / langwirksame Dihydropyridine

Allg.:  - Wie Amlodipin

           - IND: art. Hypertonie

          - Verursacht Reflextachykardie, deshalb Kombination mit Betablocker

          - HWZ: 18-25h

Dynamik:

- Blockade der L-Typ-Kalzium-Kanaäle führt zu vermindertem Einstrom von Kalzium in glatte Gefäßmuskelzelle ⇒ Vasodilatation

UAW:

- Kopfschmerzen

- Flush

- Ödeme

- Schwindel

IA:

- Elimination über CYP3A4

 

Lercandipin KS3

IA

Gefäßselektive Kalzium-Kanalblocker / langwirksame Dihydropyridine

Allg.:  - Wie Amlodipin

           - IND: art. Hypertonie

          - Verursacht Reflextachykardie, deshalb Kombination mit Betablocker

          - HWZ: 8-10h

Dynamik:

- Blockade der L-Typ-Kalzium-Kanaäle führt zu vermindertem Einstrom von Kalzium in glatte Gefäßmuskelzelle ⇒ Vasodilatation

UAW:

- Kopfschmerzen

- Flush

- Ödeme

- Schwindel

IA:

- Elimination über CYP3A4

 

Nitrendipin KS3

IA

Gefäßselektive Kalzium-Kanalblocker / langwirksame Dihydropyridine

Allg.:  - Wie Amlodipin

           - IND: art. Hypertonie, hypertensiver Notfall (Bayotensin)

          - Verursacht Reflextachykardie, deshalb Kombination mit Betablocker

          - HWZ: 8-12h

Dynamik:

- Blockade der L-Typ-Kalzium-Kanaäle führt zu vermindertem Einstrom von Kalzium in glatte Gefäßmuskelzelle ⇒ Vasodilatation

UAW:

- Kopfschmerzen

- Flush

- Ödeme

- Schwindel

IA:

- Elimination über CYP3A4

 

RAAS

ACE-Hemmer sind unter den RAAS-Blockern der Goldstandard!

Wirkung: - Hemmung des Angiotensin-Converting-Enzymes
                 - Abnahme des vasokonstriktorischen Angiotensin II
                 - Abnahme der Aldosteron-Sekretion > Verminderung der Na+ und Wasserresorption
                 - Wirkungsverlängerung des vasodilatierenden Bradykinins
                 - Hemmung bzw. Rückbildung der Myokard- und Gefäßhypertrophie
                 - Verhinderung des „Remodeling“ nach Myokardinfarkt
                 - Nephroprotektion
I

IND:

- Hypertonie, Herzinsuffizienz, Sekundärprävention des MIInfarkts, Nephropathie, Proteinurie
Diabetesprävention (u.a. durch verbesserten Blutfluss in Inselzellen)

- Aldosteron-Escape-Phänomen: bei Dauertherapie mit ACE-Hemmern auftretende RAAS-unabhängige Steigerung der Aldosteronsekretion, als Ursache werden eine Hypoaldosteronismus-induzierte Hyperkaliämie oder alternative enzymatische Spaltung von Angiotensin I zu Angiotensin II durch die Serinproteasen Chymin oder Kathepsin G diskutiert.


UAW:

- überschießende Hypotonie, Niereninsuffizienz bis zum akuten Nierenversagen, Hyperkaliämie, Reizhusten, Anaphylaxie bei spez. Dialysemembranen, angioneurotische Ödem (durch KininPotenzierung (?): Bradykinin steigt an ⇒proinflammatiorische Wirkung)

IA:

- blutdrucksenkende Pharmaka! Allopurinol, Glukokortikoide, Immunsuppressiva, NSAID, Kalium, Lithium, orale Antidiabetika

- Wirkverlust und Niereninsuffizienz bei nichtsteroidalen

Ramipril KS3

IA,MT,HW

ACE-Hemmer

Allg.: - Prodrug ⇒ Esterase in Leber wandelt um zu Ramiprilat

          - IND: Hypertonie, Herzinsuff., Sekundärpravention des HI, Nephrophatie, Proteinurie

Dynamik:

- Inhibiert ACE ⇒Weniger Angiotensin II

- Abnahme des Gefäßtonus

- Hemmung von Aldosteron-Freisetzung aus NNR

- Rückgang mitogenen Effektes an Fibroblasten & Myozyten (günstig nach HI)

- Verminderte Preoteinausscheidung bei diabet. Nephropathie

IA:

- Verstält BZ-senkende Wirkung von Insulin & oralen Antidiabetika

- Verstärkt Wirkung von Immunsupressiva

- Hyperkaliämie (besonders mit Kalium-sparenden Diuretika, COX-Inhibitoren)

HW

- 13-17 h

- Wirkdauer: 24-48 h

MT

- renale Elimination

- Prodrug

- Hemmung von Kinase II zum Abbau von Bradykinin erklärt einige NW

UAW:

Enalapril KS3

IA, HW

ACE-Hemmer

Allg.: - Wie Ramipril

          - Unterschied: ⇒ Keine nachgewiesene Wirksamkeit bei der Prophylaxe eines HI sowie bei Postmyokardinfarkt

                                     ⇒ HWZ: 11h

Lisinopril KS3

IA, HW,

ACE-Hemmer

Allg.: - Wie Ramipril

          - Unterschied: → Aktive Substanz

                                     → IND: RR, HI, PMI

                                     → HWZ: 13h

         

Captopril KS3

IA, HW

ACE-Hemmer

Allg.: - Wie Ramipril

          - Unterschied: → Aktive Substanz

                                     → IND: RR, HI, PMI, diabetische Nephropathie

Candesartan KS3

IA, HW, MT

AT1-Rezeptor-Antagonist

Allg.: - Sartan = AT1-Antagonist

          - Nicht-kompetitiver Anteil: Candesartan = Olmesartan > EXP 3174 (Metabolit Losartan) > Valsartan > Irbesartan > Eprosartan > Losartan

          - IND: Hypertonie, Herzinsuffizienz, Sekundärprävention des Myokardinfarkts, Nephropathie, Proteinurie

Dynamik:

- selektiver Antagonismus an AT1-Rezeptoren ⇒ Hemmung der Angiotensin II-Effekte: Vasodilatation, verminderte
Aldosteronsekretion mit reduzierter Na+- und Wasserretention -> Blutdrucksenkung, Besserung einer Herzinsuffizienz

- Nephroprotektion: bei Nierenerkrankungen verminderte Proteinurie

- indirekt stimulieren sie AT2-Rezeptoren durch erhöhtes Ang II: Vasodilatation über Bradykinine und NO

- Vermeidet Blockade des Bradykininabbaus ⇒ weniger klassische NW (z.B. Reizhusten, etc.) als ACE-Hemmer; besser verträglich

UAW

- Wie ACE-Inhibitoren: - Blutdruckabfall (bes. bei aktiviertem RAAS)
                                         - Niereninsuffizienz (bes. bei Nierenarterienstenose)
                                          - Hyperkaliämie (bes. mit K-sparenden Diuretika, COX-Inhibitoren), Schwindel, Kopfschmerzen

IA

- Andere Antihypertonika!! Keine Kombination mit ACE-Hemmern da sonst Wirkverstärkung! Keine RAAS-Hemmer untereinander

- Wirkverlust und Niereninsuffizienz bei nichtsteroidalen Antirheumatik - Reaktiver Anstieg der Plasmareninaktivität  evtl. Beeinträchtigung der antihypertensiven und protektiven Effektivität

HW

- 9h

MT

- orale Applikation als Prodrug - Metabolisierung über Esterasen

- Hepatische Metabolisierung zu 20%

- Renale Elimination zu 59%
 


 

Valsartan KS

IA, HW, MT

AT1-Rezeptor-Antagonist

Allg.: - Wie Candesartan

          - Unterschied: → Aktive Substanz

                                     → HWZ: 6-7h

                                     → Absorption durch Nahrung um bis zu 40% eingeschränkt

                                     → Nicht-kompetitiver Anteil kleiner als Candesartan

Losartan KS3

IA, HW, MT

AT1-Rezeptor-Antagonist

Allg.: - Wie Candesartan

          - Unterschied: → Metabolit EXP3174 (HWZ: 6-7 h), affinerer Nicht-kompetitiver Antagonist

                                     → Aktivierung über CYP2C9

                                     → HWZ: Losartan nur 2h

                                     → Uricosurischer Effekt, Resistenz bei CYP2C9-Mut.
 

Telmisartan KS3

IA, HW, MT

AT1-Rezeptor-Antagonist

Allg.: - Wie Candesartan

          - Unterschied: → HWZ: 24h

                                     → Aktive Substanz

Aliskren KS3

Renin-Inhibitor

Allg.: - IND: essentielle Hypertonie (meinst Kombination mit Diuretika)

          - Hohe Wirksamkeit
          - Lange Halbwertszeit
          - Niedrige Plasmreninaktivität

Dynamik:

- Bindet an Prorenin-Rezeptor

- Blockiert Umbau von Angiotensinogen zu Angiotensin I, usw. (Blockade des RAAS)

- Vasodilatation & verminderte Aldosteronsekretion

UAW:

Sacubitril KS3

 

Neutrale-Endopeptidase-Inhibitoren

Allg.: - Kombipräparat aus Sacubitril (Prodrug) mit Valsartan

          - IND: Herzinsuffizienz

Dynamik:

- Valsartan = AT1-Rezeptor-Antagonist

- Sacubitril = selbst ein neutraler Endopeptidas-Hemmer (Hemmer vo Nephrilysin)

  ⇒ NEP kommt in der Niere vor und baut die körpereigenen natriuretischen Peptide

  ⇒ Diese Peptide haben diuretische, gefässerweiternde, natriuretische, blutdrucksenkende und antiproliferative 

       Eigenschaften

  ⇒ Hemmung von NEP führt damit zur Hemmung des Abbaus und damit zu geförderter Wirkung

UAW:

- Hypotonie

- Reizhusten

- Hyperkaliämie

- eingeschränkte Nierenfunktion

- Schwindel

 

 

Icatibant KS2

Bradykinin B2-Rezeptor-Antagonist

Allg.: - Zur Therapie des hereditären Angioödem

          - Zur Infusionstherapie

Dynamik

- synthetisch hergestelltes Peptidomimetikum.

- selektive und kompetitive Hemmung der Bradykinin-B2-Rezeptoren.

- Bradykinin sorgt normalerweise für Schwellungen und Schmerzen bei HAE-Patienten