Organisationspsychologie
Semester 5
Semester 5
Fichier Détails
Cartes-fiches | 24 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 07.01.2017 / 07.06.2017 |
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Sie können das „Organizational Behavior“-OB-Modell beschreiben, Sie wissen, welche Themen im OPsy-Kurs behandelt werden und können die vier zentralsten abhängigen Variablen im OB-Modell erklären
Das OB-Modell untersucht wie Menschen sich als Individuen in Gruppen und in ganzen Organisationen aufgrund ihres Wahrnehmens, Denkens und Fühlens verhalten und wie die einzelnen Input und Output Prozesse innerhalb der Organisation davon beeinflusst werden.
4 zentrale abhängige Variablen
Organizational Behavior untersucht diese Themen auf den drei Ebenen Individuum, Gruppe und Organisation, weil diese einen Einfluss auf die folgenden vier zentralen Output-Variablen (abhängige Variablen) haben
Sie kennen die Wissenschaftszweige, die im interdisziplinären Gebiet der Organisationspsychologie integriert sind und wissen, mit welchen Fachbegriffen Sie sie recherchieren können
Psychologie
Allgemeine Psychologie
Biologische Psychologie
Ethologie
Differentielle Psychologie
Angewandte Psychologie
Arbeits- & Organisationspsychologie
Sozialpsychologie
Soziologie
Anthropologie
Ethnologie
Sie wissen, warum gerade Manager dieses interdisziplinäre Wissen aus diesem Gebiet benötigen
Manager planen, organisieren, führen und kontrollieren. Sie brauchen also dieses Evidenz-basierte Wissen weil sie von ihren Aufgaben her den grössten Einfluss auf das System, die Prozesse, die Menschen in ihm, und somit die Output-Variablen haben.
Sie können den Begriff „EBM – Evidence-based Management“ definieren und die in ihm enthaltene Forderung erklären
Evidence-based Management = Faktenwissen
Man soll nicht intuitiv vorgehen sondern evidenzbasiert. Man sagt beispielsweise, dass alte Menschen immer krank sind, wenig Kraft haben, langsamer und leistungsunfähiger sind. Dabei kann man nicht alle in einen Topf werfen. Man muss sich immer auf Fakten beziehen, denn meist ist ihre Leistung gleich hoch oder sie haben mehr Verständnis für ihre Mitarbeiter und sind loyaler zu der Unternehmung.
Sie können erklären und diskutieren, welchen Einfluss die fachliche Kompetenz der Vorgesetzten auf die Leistung und Zufriedenheit ihrer Mitarbeitenden hat.
Die Fachkompetenz wird für die Gestaltung, Steuerung, Untersuchung und Absicherung von Vorgängen, Prozessen, und Abläufen im Unternehmen benötigt. Die genannten Punkte haben alle Einfluss auf die Tätigkeiten der Mitarbeitenden. Wenn die einzelnen Tätigkeiten beispielsweise falsch gestaltet werden kann es zu Unstimmigkeiten mit den Mitarbeitern kommen. Bei der Steuerung, den Vorgängen und Abläufen innerhalb der Prozesse könnte dasselbe passieren. So kann es sein, dass die Mitarbeitenden unzufrieden darüber sind, wie das Ganze gehandhabt wird, wodurch sich die Motivation senkt und damit verbunden die Zufriedenheit. Durch unzufriedene Mitarbeiter ist es nicht möglich den gewünschten Output zu generieren. Aus diesen Gründen ist es enorm wichtig die benötigte Fachkompetenz mit sich zu bringen. Es ist ebenfalls wichtig ein breites Fachwissen zu besitzen, um den Mitarbeitern bei allfälligen Problemen fachgerecht helfen zu können.
Sie wissen, was erfolgreiche von effektiven Manager unterscheidet und können erläutern, welches Manager-Verhalten den Organisationszielen am besten dient
Erfolgreiche Ma: Definiert sich hier im Sinne des schnellsten persönlichen Aufstiegs in der Organisation, mittleres Leistungsmotiv, tiefes Kontaktmotiv, sozialisiertes Machtmotiv (andere beeinflussen wollen: Macht über sich selbst, Bedürfnis nach Selbstbestimmung)
Effektive Ma: Leistung und Zielerreichung der Organisation im Sinne der Quantität und Qualität, streben die Zufriedenheit des Commitments und der Mitarbeiter an, sind sozialkompetent, hohe emotionale Intelligenz, hohes aufgabenspezifisches Selbstvertrauen
Anzustreben ist Letzteres, im Dienste des Gesamtsystems Organisation.
Sie kennen aktuelle Forschungsthemen des OB-Gebietes
- Wirtschaftskrisen, ihre Ursachen und Herausforderungen
- Sich verändernde Arbeitnehmenden-Märkte, veränderte Erwartungen an den Arbeitgeber
- Globalisierung, Herausforderung unterschiedlicher Gesetze und Normen, interkulturelle Kompetenzen
- Diversity, heterogener werdende Organisationsmitglieder, Kunden und Unternehmensumwelten
- Gesundheit und Wohlbefinden, „Positive Organizational Behavior“
- Ethisches Verhalten in Organisationen, Wirtschaftsethik
Sie kennen die vier Bereiche der Persönlichkeit Persönlichkeitseigenschaften / Handlungseigenschaften / Fähigkeiten / Bewertungsdispositionen und können sie anhand Asendorpfs integrierendem Persönlichkeitsmodell beschreiben
- Bewertungsdisposition = Die Persönlichkeit eines Menschen lässt sich anhand seiner Werthaltungen, Einstellungen, Interessen, Erwartungen und der Haltung anderen Personen gegenüber beschreiben. -> verändern und entwickeln sich im Laufe der Zeit
- Fähigkeit/Kompetenzen = Die Persönlichkeit eines Menschen lässt sich anhand seiner Intelligenz, Kreativität und seiner Fähigkeiten und Kompetenzen auch im sozialen Kontext beschreiben. -> verändern und entwickeln sich im Laufe der Zeit
- Persönlichkeitseigenschaften/Merkmale = Die Persönlichkeit eines Menschen lässt sich anhand seiner Eigenschaften und der Art, wie er an etwas herangeht, beschreiben. Merkmale, Dispositionen, Charakterzüge -> relativ stabile Eigenheiten
- Handlungseigenschaften = Bedürfnisse, Motive, Überzeugungen
Sie können den Effekt möglicherweise voneinander abweichender Selbst- und Fremdeinschätzung mit Hilfe der beiden Phänomene Soziale Erwünschtheit und situation-strength-theory erklären
- Soziale Erwünschtheit: Ist die Tendenz, negativ bewertete Eigenschaften stärker abzulehnen und positiv bewerteten Eigenschaften stärker zuzustimmen. -> Der Big Five-Faktor Neurotizismus wird allgemein eher negativ bewertet und weist demnach die tieferen Mittelwerte auf als die anderen vier Faktoren. Je besser die Anonymität zugesichert werden kann, desto weniger wird in Richtung soziale Erwünschtheit geantwortet. Je relevanter die Testsituation für das Individuum ist, desto stärker ist der Einfluss der sozial erwünschten Antworttendenz (z. Bsp. in Selektions-Situationen, bei Erhebungen mit strafrechtlicher Relevanz).
- Situation-strength-theory: Situations- und Rollenabhängigkeit des Verhaltens – Problem, vom Verhalten auf die Persönlichkeit zu schliessen. Vom Verhalten einer Person auf ihre Persönlichkeitseigenschaften zu schliessen, ist erst dann sinnvoll, wenn die Person dieses bestimmte Verhalten situationsübergreifend zeigt.
Sie können den Unterschied zwischen States und Traits erklären
- States = Momentanes Merkmal einer Person, aktuelle Befindlichkeit, Tagesform, Stimmung, Situationsabhängigkeit
- Traits = Überdauerndes Persönlichkeitsmerkmal, konstanter Wesenszug, Charakteristik, Disposition, Situationsunabhängigkeit
Sie verstehen die Beschreibung der Persönlichkeit anhand der Ausprägung der neun menschlichen Grundbedürfnisse, der sogenannten Motivstruktur, und bearbeiten einen entsprechenden Fragebogen
Zentrale Bedürfnisse der Menschen:
- Sicherheitsbedürfnis (Ruhe, Erholung, Regeneration, Vertrautheit, Wohlbefinden)
- Erregungsbedürfnis (Abwechslung, Aufregung, Nervenkitzel)
- Machtbedürfnis (Dominanz, Kontrolle, Selbst-Erweiterung)
- Geltungsbedürfnis (Ansehen, Anerkennung)
- Autonomiebedürfnis (Selbstbestimmung, Freiheit)
- Leistungsbedürfnis (etwas leisten wollen, sich an einem Standard messen)
- Wettbewerbsorientierung (Wetteifern)
- Kompetenzmotiv (etwas gut können wollen, Kompetenzen erwerben)
- Altruismusmotiv (Bedürfnis anderen zu helfen, schützen und unterstützen
Sie können die Kontroverse um die Anlage-Umwelt-Debatte in der Persönlichkeitspsychologie erläutern
Eine der grossen Menschheitsfragen, die sich in ihrer Grundthematik bis in die Anfänge der Geschichtsschreibung zurückführen lässt. Sind menschliches Verhalten, Merkmale und Fähigkeiten biologisch oder umweltbedingt? Beides -> Grundcharakteristika sind teils biologisch, aber vieles ist auch umweltbedingt, weil eine Veränderung der Persönlichkeit mit einzelnen Lebensabschnitten sichtbar wird. Die grösste Veränderungen findet in der Adoleszenz statt, ab dann bleibt die Persönlichkeit stabil.
Aus den dimensional arbeitenden Persönlichkeitstheorien kennen Sie die "Big Five", die grossen fünf Persönlichkeitsfaktoren
1. Emotionale Instabilität (neuroticism) - Nervosität, Impulsivität, Erregbarkeit
2. Extraversion (extraversion - Geselligkeit, nach Aussen gerichtet, geltungsbedürftig
3. Verträglichkeit (agreeableness) - Toleranz, Hilfsbereitschaft
4. Gewissenhaftigkeit (consientiousness) - Ordentlichkeit, Zuverlässigkeit, Beharrlichkeit
5. Offenheit (openness) - Gebildetheit, Kreativität, Gefühl für Kunst
Sie wissen, welcher Big Five Faktor vorwiegend mit dem beruflichen Erfolg zusammenhängt
- Beruflicher Erfolg (meist gemessen am Urteil des Vorgesetzten) ganz grundsätzlich hängt nur mit einem der fünf Faktoren zusammen: Gewissenhaftigkeit
- Unterschiede zwischen Führenden und Geführten wurden oft gesucht, aber nicht gefunden. Es lässt sich lediglich sagen, dass Führungspersonen männlich, grösser, schwerer, älter und meist gebildeter sind als ihre Untergebenen
- Untersucht wurde auch der Zusammenhang zwischen dem Erfolg und den Persönlichkeitsfaktoren der Führungspersonen. Ein Zusammenhang fand sich mit dem Faktor Extraversion, etwas schwächer auch mit Offenheit und wiederum mit Gewissenhaftigkeit.
Sie können „The Darker Triad“ erklären und kennen beispielhafte Befunde zu Machiavellismus und zu Narzissmus aus der Arbeitswelt
- Mechiavellismus (Mach): Macht soll unabhängig von Recht & Moral eingesetzt werden
- Narzismus: Grosses Selbstvertrauen, meint man ist der beste
- Soziopathie nicht/eingeschränkt fähig Mitgefühl zu empfinden, können sich nicht in anderen hineinversetzen und die Folgen des Handelns nicht abschätzen
Befunde:
- Machiavellistische Personen, die ethische Richtlinien promoten sollen, versagen darin, weil es nicht echt rüber kommt.
- Viele Leaders und Managers haben höhere Narzissmus-Werte: Egozentrizität hilft, rauf zu kommen. Einmal oben, sind sie aber nicht besser, sondern eher problematisch.
Sie verstehen die beiden Organisationsformen Synchronisation und Dominanz, anhand derer Prinzipien sich eine Sozietät koordinieren kann
- Synchronisation: Das überindividuell stärkste Bedürfnis in der Gruppe setzt sich durch: „man macht, worauf alle momentan am meistens Lust haben“ und „Demokratisches Prinzip“ zusammen.
- Dominanz: Das dominanteste Gruppenmitglied setzt sein Bedürfnis in der Gruppe durch: „man macht, worauf Alpha momentan am meisten Lust hat“ und „Diktatorisches Prinzip“.
Sie kennen die Merkmale, die ein Gruppenmitglied zu Führer avancieren lassen und verstehen überdies den Zusammenhang von Furchtlosigkeit und Führung
Der Ranghöchste ist nicht immer der Stärkste und Aggressivste, sondern der, der die geringste Angst hat. Der in einer heiklen Situation Ruhe bewaren kann, und somit die meisten Erfahrung in dieser Situation hat. Zeichen für Weisheit und Erfahrung.
Sie kennen McClellands Unterscheidung zwischen dem sozialisierten und dem personalisierten Machtmotiv und wissen, welches erfolgreiche Führungspersonen stärker ausgeprägt haben
- Sozialisiertes Machtmotiv: Andere beeinflussen wollen, Macht über andere ausüben -> Machtmotiv nach Bischof
- Personalisiertes Machtmotiv: Macht über sich selbst haben, Selbstbestimmung -> Autonomiemotiv nach Bischof
Erfolgreiche Führungspersonen: Erfolgreiche Führungspersonen zeichnen sich durch ein mittleres Leistungsmotiv, ein tiefes Kontaktmotiv und ein ‚sozialisiertes‘ Machtmotiv aus (andere beeinflussen wollen; ‚personalisiertes‘: Macht über sich selbst, Bedürfnis nach Selbstbestimmung)
Sie können darlegen, welche Voraussagen über die Politik aufgrund des Machtmotivs von Präsidenten gemacht werden können und verstehen, wie dieses gemessen wurde
1. Merkmale der Führungspersönlichkeiten
2. Umgang mit Minderheiten
3. Art der Gruppengrenzen
4. Gestaltung der Aktivitäten und Tätigkeiten in der Gruppe
5. Identifikation mit und Attraktivität der Gruppe und ihres Führers
Sie können Charisma definieren und erklären, inwiefern sich die Identifikationsmacht von echtem Charisma unterscheidet
Charisma =
Charismatische Personen kommunizieren eine eindeutige Vision von der Zukunft des Unternehmens sowie Mittel und Wege, um diese zu verwirklichen.
Weiter sind sie äusserst redegewandt, benutzen emotionale und ausdrucksstarke sprachliche Metaphern und Gesten.
Charismatischen Personen wird nahezu bedingungslos vertraut und ihre Integrität nicht angezweifelt.
Sie sind sensibel für die Gefühle anderer und gehen auch darauf ein. So gehört auch ein emotionales, motivierendes Lob für Mitarbeitende, deren Selbstwert von solchen positiven Verstärkern abhängt, zu ihrem Standardrepertoire.
-> Identifikationsmacht hingegen fusst auf einer Wertschätzung und Bewunderung durch andere
Sie können zwei prototypische Führerprinzipien anhand verschiedener Merkmale charakterisieren
Mit folgender Punkten lassen sich die Führerprinzipien charakterisieren:
1. Merkmale der Führungspersönlichkeiten
2. Umgang mit Minderheiten
3. Art der Gruppengrenzen
4. Gestaltung der Aktivitäten und Tätigkeiten in der Gruppe
5. Identifikation und Attraktivität der Gruppe und ihres Führers
Sie können die sechs Machtgrundlagen nach French & Raven wiedergeben
- Formale Macht:
1. Reward power oder Belohnungsmacht
2. Coercive power oder Bestrafungsmacht
3. Legitimate power oder Positionsmacht
- Individuelle Macht:
4. Expert power oder Expertenmacht
5. Referent power oder Identifikationsmacht à Identifikationsmacht und Charisma sind nicht auf Vorgesetzte beschränkt.
6. Information power oder Informationsmacht (kam später dazu)
Sie können den Begriff der Macht definieren und von Führung, Gewalt, Einfluss, Manipulation, Herrschaft und Autorität abgrenzen
Macht = Also sozialpsychologischer Begriff bedeutet Macht, die eigenen Bedürfnisse gegen den Willen anderer durchzusetzen / durchsetzen zu können. Als sozialwissenschaftlicher Begriff bezeichnet Macht einerseits die Fähigkeit einer Person oder Interessensgruppe, auf das Verhalten und Denken einzelner Personen, Personenmehrheiten und sozialen Gruppen einzuwirken.
Abgrenzung:
- Ist Macht einseitig gegeben oder in Form einer Beziehung, so dass beide lnteraktionspartner aufeinander einwirken können?
- Wird der Machtanspruch von dem einen Interaktionspartner ausdrücklich formuliert und vom anderen wahrgenommen?
- Liegt ein Konflikt bezüglich Interessen, Werten oder Handlungsalternativen vor?
- Beugt sich der Beeinflusste den Wünschen des anderen freiwillig?
- Droht der eine Interaktionspartner mit Sanktionen?
- Kann sich der eine Partner auf eine von beiden gebilligte Ordnung im Sinne von Legitimität berufen?
Diese Fragen müssen beantwortet werden wenn positiv dann +, wenn negativ dann -: