Organisationskommunikation JO16
Begriffe der OK
Begriffe der OK
Kartei Details
Karten | 79 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Übrige |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 03.01.2017 / 07.01.2017 |
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Imbrikation
Überlappung von Kommunikativen Sinnkonstrukten in der OK.Wie die einen kommunizieren, macht für die anderen soweit Sinn, als dass sie e in ihren Konverstaionen und Texten als Voraussetzung und Ausgangspunkt in die eigene Anschlusskommunikation einbauen (z.B. das Berufen einer Teamleiterin auf eine Mitteilung des CEO)
Verschiedene Instanzen der Organisation:
Prinzipale (z.B. UBS)
Agenten (z.B. Personalabteilung)
Organisationale Aktanten (Personalmitarbeiterin)
Personale Akteure (Personalmitarbeiterin Frau Müller in ihrer privaten Rolle)
Sinnszenierung
Entdeckung von Sinneskonstrukten im ubiquitären Geschehen der OK. Rekonstruierung in der Art von Wiederholungen und Variationen. Wiederholung von «alt bekanntem» oder Dingen, die eines Vowissen bedürfen, wie auch Floskeln (wir danken Ihnen)
Translation
Übersetzen von Sinnkonstrukte in verschiedene Perspektiven der Instanzen. Anweisungen oder Bitten werden z.B. in Bestätigungen oder Versprechen übersetzt. Auch z.B das Wort an jmd. zu übergeben
Narration
Vollzieht sich als Erzählung. Verknüpft Handlungen, Schauplätze, Textrollen und Perpektiven im Muster eines «Plots» (Abfolge von zusammenhängenden, ursächlich miteinander verketteten Ereignissen oder Vorgängen, die das dramatische Gerüst eines Werks bilden). Das führt dazu, dass OK sowohl für interne, wie auch externe Kommunikation gebraucht werden kann.
Woraus besteht das Netzwerk der Kommunikation?
Aus Ereignissen (Messages), welche den Verlauf von Konversationen ebenso steuern wie die Textproduktion und -rezeption. Aus Instrumenten (Medien und Formen), welche einen Rahmen für die Vermittlung der Messages und deren Verständnis bilden. Und aus draus folgenden Ergebnissen (Arenen), die verschiedene Instanzen der Entscheidungskommunikation miteinander verbinden.
Messages
Sinnfällige Verknüpfung von organisational vernetzten Intentionen (Absichten), Informationen (Aussagen) und Rezeptionen (Verstehen). Dies in Form von verdichteten, mehr oder weniger vollständigen Narrationen, die argumentativ gestützt werden können.
Weihnachtsgeschichte: Wir sind sicher mit unseren neuen Nachbarn (Verständnis schaffen)
Medien
Konvergentes Einsetzten von Mediensystemen und die in ihnen verwendeten Zeichensysteme, um eine spezifische Message zu realisieren, aber auch Kommunikationsformen zu prägen und -arenen zu schaffen.
Formen
Musterhafte Realisierungsweise zur Sinnorientierung
Institutionelle Kommunikation: Geschäftsberichte, GV’s (Strukturierung, Positionierung, Integration)
Kundenkommunikation: Zeitschriften, Inserate, Verkaufsgespräche (Positionierung, Koordination)
Mitarbeiterrekrutierung: Messeauftritte, Inserate (Integration, Strukturierung, Koordination)
Projektführung: Intranet, Mail, Teamsitzungen (Integration, Koordination, Positionierung)
Arenen
Verknüpfung von internen und externen Instanzen in spezifischer Form und durch spezifische Medien. Z.B. Interne-, Markt-, Finanz-, Politik- und mediale Arenen à mit spezifischen Diskursen und Kontroversen dieser Teil-Öffentlichkeiten.
Wann sprechen wir von einem funktionierenden Kommunikationshaushalt?
Wenn sich das Kommunikationsnetzwerk einer Organisation über längere Zeit hinweg zum Nutzen der Beteiligten, also positiv, entwickelt
Was ist der Kommunikationsvorrat einer Organisation?
Die Gesamtheit der Chancen, die sich eröffnen, um sinnfällige Verknüpfungen von Kommunikation zu realisieren.
Anhand welcher Kriterien lässt sich die Funktionstüchtigkeit und der Vorrat des Kommunikationshaushalts beurteilen?
Kommunikationspotential
Präsenz
Images
Vertrauen
Reputation
Kommunikationspotential
Fähigkeit zur Beobachtung und Mitteilung organisationaler Sinnkonstrukte in verschiedenen Messages, Medien, Formen und Arenen, v. a. dank der Verfügbarkeit materieller und immaterieller Ressourcen dafür.
(gibt es eine richtige Kommunikationsabteilung, die Beobachtet und kommuniziert?)
Präsenz
Verfügbarkeit und Mitteilung von Informationen über Sinnkonstrukte einer Organisation in verschiedenen Messages, Formen, Medien und Arenen
(Gibt es Themen, wenn ja, werden diese kommuniziert?)
Images
Beobachtung und sinnfälliges Verstehen der Präsenz von Kommunikationsangeboten einer Organisation in verschiedenen Messages, Medien, Formen und Arenen
Images
Beobachtung und sinnfälliges Verstehen der Präsenz von Kommunikationsangeboten einer Organisation in verschiedenen Messages, Medien, Formen und Arenen
(bleibt etwas zurück? Wiedererkennungswert)
Vertrauen
Verstehen von und Anschluss an Images besonders in riskanten Situationen und ihren Messages, Medien, Formen, Arenen über längere Zeiträume hinweg.
(Entsteht aus den verschiedenen Images ein Vertrauen?)
Reputation
Anschlusshandeln besonders in der Form der Information über und der Mitteilung von Images einer Organisation und des Vertrauens in sie in verschiedenen Situationen, Messages, Medien, Formen und Arenen.
Bei über längeren Zeitraum hinweg bleibendem Vertrauen, entsteht das Bild einer Organisation nach aussen (wie wird über die Organisation berichtet?)
Was ist die Aufgabe professioneller Organisationskommunikation?
Professionelle Organisationskommunikation (auch «Unternehmenskommunikation», «Public Relations» oder «Kommunikationsmanagement» genannt) zielt darauf ab, den Kommunikationshaushalt einer Organisation funktionstüchtig zu halten, also zu gestalten, zu steuern und zu verbessern. Dies geschieht durch Messages, in Medien und Formen und für Arenen der Organisation.
Fallbeispiel Chef: Wie lässt sich erklären, dass der Chef mit seiner Aktion keinen Erfolg hatte?
Die Intention des Firmenchefs lässt sich in dieser Kommunikationssituation nicht umsetzen. Die Information ist nicht genügend wahrnehmbar und lässt sich nicht mit der Rezeption (Verständnis und Anschlusshandeln) der Mitarbeitenden verknüpfen.
Die Message des Firmenchefs ist nicht erfolgreich
Fallbeispiel Chef: Detaillierte Begründung, wieso die Message nicht angekommen ist
Durch die nur punktuelle Interaktion (Händeschütteln) können die Mitarbeitenden keine Endwicklung der besseren Beziehungsgestaltung beobachten.
Der Chef vergibt so auch die Chance, das Anschlusshandeln der Mitarbeitenden zu beobachten und daraus weitere Schlüsse für eigene Mitteilungen und Informationen zu ziehen, welche die erwünschte Sinnkonstruktion fördern könnte
Die Form der Mitarbeiterkommunikation kannte bisher das Gesprächsgenre des Besuchs nicht. Aufgrund des fehlenden Kommunikationsvorrats fehlt deshalb der Orientierungsrahmen für eine organisationale Sinnkonstruktion
Das gewählte "Menschmedium" macht den Kommunikationsbeitrag des Chefs nur für jene Akteure wahrnehmbar, die zu dem bestimmten Zeitpunkt anwesend sind. Es erreicht also nicht alle Aktanten.
Fallbeispiel Chef: Konkreter Fehler
Durch das im Kommunikationshaushalt komplett "isolierte" Vorgehen des Chefs kann kein Sinnkonstrukt der Integration entstehen. Die Mitarbeitenden können damit nicht entscheiden, im Handschlag des Chefs einen Nutzen für sich zu sehen. Vielmehr bestätigt die Irritation das bisher negative Image des Chefs und schwächt das Vertrauen zusätzlich. Sollten sich die Mitarbeitenden über das Geschehene unterhalten, sinkt die Reputation weiter.
Fallbeispiel Chef: Welches Vorgehen wäre besser gewesen?
Bessere Präsenz durch konvergenten Einsatz von Druck- und Digitalmedien gewährleisten (Mitarbeiter-Mail und -Zeitung)
Sinnszenierung, Translation und Narration einsetzen. Er muss das stereotype Sinnkonstrukt des autoritären Chefs ansprechen und auf die Anschlusshandlungen der Mitarbeiter eingehen. Er muss aufzeigen, wie er sich die zukünftige Zusammenarbeit vorstellt.
Was ist das Design von OK?
Das Verknüpfen von Denken und Handeln in der professionellen Praxis
Sensorik
vorfindliche Situation gedanklich gut einschätzen
Motorik
wünschbare Situationen durch kontkrete Veränderungen von Kommunikationsbeiträgen und Mediensystemen herbeizuführen.
Was sind die wichtigtsten Arbeitsschritte um das Design zu steuern?
Die Darstellung von Problemen, die Entwicklung von Lösungsmöglichkeiten und die Produktion konkreter Lösungsbeiträge durch reflexiv differenzierende Kommunikation
Projektbeispiele aus der Forschung, Entwicklung und Beratung des IAMSchwerpunktes „Organisationskommunikation und Öffentlichkeit“:
Kommunikationsdesign (Organisationsentwicklung für Kommunikationsstellen)
Message Design (Entwicklung von Kernbotschaften für Unternehmen oder Projekte)
Medien Design (Entwicklung von Mediensysteme für Unternehmen oder Projekte)
Content Design (Entwicklung von Sites, Pages und Frames für Online Medien)
Rede Design (Entwicklung von rednerischen Auftritten einzelner Akteure der OK)
Wann reden wir von einer Gestaltung der OK?
Wenn es um die Produktion einzelner Beiträge an den Kommunikationshaushalt einer Organisation geht
Was ist eine wichtige Gestaltungspraxis in der OK, bei welcher Texte geplant, entworfen und verbessert werden?
Schreiben mit System
Wann reden wir von der Steuerun der OK?
Wenn es um die Verknüpfung mehrerer Beiträge zum Kommunikationshaushalt geht
Dazu bedarf es einer übergeordneten – längerfristigen und situationsübergreifenden – Reflexion der Situation und der Verbesserungsstrategien. Sie wird in der Abfolge der Einzelschritte von Situationsanalyse, Strategieentwurf, Umsetzung und Evaluation (Überprüfung) praktiziert. Strategische Steuerung von Organisationskommunikation erfolgt sehr häufig mithilfe von „Kommunikationskonzepten“
Corporate Identity
Dieses Modell verknüpft die Gestaltung und Steuerung von OK in der Form einer Unternehmensidentität. «Die strategisch geplante und operativ eingesetzte Selbstdarstellung und Verhaltensweise eines Unternehmens nach innen und aussen auf Basis einer festgelegten Unternehmensphilosophie, einer langfristigen Unternehmenszielsetzung und eines definierten (soll-)Images – mit dem Willen, alle Handlungsinstrumente des Unternehmens in einheitlichem Rahmen nach innen und aussen zur Darstellung bringen». Dies geschieht mithilfe eines Identitätsmixes. Dieses Modell ist schwierig für visuelle Darstellung (z.B. Nachhaltigkeit)
Branding
In diesem Modell wird der Kommunikationshaushalt durch die Entwicklung und Pflege einer Unternehmensmarke verbessert. Dazu gehört ein «magisches Branding-Dreieck» mit bestimmten Eigenschaften der verbalen, visuellen und materiellen signifikanten Symbolik. Bei der wortsprachlichen Gestaltung achtet man dabei auf die Wahl von Wörtern mit guten kommunikativen Verknüpfungschancen: Sie sollen bedeutungshaltig und assoziationsreich sein, phonetische Qualitäten aufweisen und mit unverwechselbarer Typographie und Schlüsselbildern dargestellt werden.
Integrierte Kommunikation
Dieses Modell beschreibt die Verbesserung des Kommunikationshaushalts als integrierte Kommunikationspolitik. Eine solche besteht u.a. aus Positionierungszielen, Leitmedien und kommunikativen Leitideen. «Sie werden eingesetzt in einem Prozess der Analyse, Planung, Organisation, Durchführung und Kontrolle, der darauf ausgerichtet ist, aus den differenzierten Quellen der internen und externen Kommunikation von Unternehmen eine Einheit herauszustellen, um ein für die Zielgruppen der Unternehmenskommunikation konsistentes Erscheinungsbild über das Unternehmen zu vermitteln.“ Es werden dabei die Ebenen der inhaltlichen, formalen, zeitlichen und instrumentellen Integration unterschieden.
Corporate Language bzw Wording
Dieses Modell leitet die Kriterien der Verbesserung des Kommunikationshaushaltes aus den sprachlichen Eigenschaften der OK ab. Sie setzten dazu z.B. Sprachstil-Analysen, Sprachleitbildern, Corporate Language-Manualen inkl. terminologischer Regelungen ein.
Corporate Public Storytelling
Corporate Public Storytelling ist ein Modell für das Design von Organisationskommunikation mit Mitteln der sprachlichen Gestaltung und Steuerung. Zentrale Bedeutung weist es narrativen Produkten und Prozessen zu.
Welche vier Handlungsfelder des Designs von OK gibt es?
Interne Kommunikation
Public Relations (PR) im engeren Sinne
Marketingkommunikation
Corporate Communications
signifikante Symbolik
Der Begriff der "signifikanten Symbolik" bezeichnet den Verweis auf die Bedeutung, die wir einem Objekt, Ereignis, einer Person oder einer Organisation in der Kommunikation zuschreiben und es damit zum sozialen Sinnkonstrukt werden lassen
Was sind stereotype Symboliken?
diskursiv eingeschliffene, bekannte und dadurch vertraute Verweise auf Sinnkonstrukte in der öffentlichen Kommunikation – wie beispielsweise die Bezeichnung von Roger Federer als "Superstar" oder die Charakterisierung von Bundeskanzlerin Angela Merkel als "Mutti". Ähnlich wird beispielsweise der Schweizer Finanzplatz mit seinen Firmen als "sicherer Hafen" bezeichnet oder der Detailhändler Migros als "oranger Riese".