UNI ZH für PHZH


Kartei Details

Karten 13
Sprache Deutsch
Kategorie Geographie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 30.12.2016 / 06.01.2019
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LZ 1: Sie können in Grundzügen erklären, warum es internationalen Handel gibt. 

  • orthodoxe wirtschaftswissenschaftliche Perspektive

  • Natürliche Gründe: Unterschiede in der Ausstattung eines Landes 

  • Kostengründe: Kosten- und Preisvorteile ausländischer Anbieter 

    Gründe für Kostenunterschied: Quantität und der Qualität der verfügbaren Produktionsfaktoren
    – Boden/Umwelt
    – Arbeitskräfte/Wissen
    – Kapitalausstattung

  • absolute und komperative Konstenvorteile  

  • Arbeitsteilung und Spezialisierung 

    Unter Arbeitsteilung versteht man die Aufteilung von Produktionsprozessen in eine Reihe getrennter Produktionsschritte, die von spezialisierten Akteuren (Beschätigte, Unternehmen) ausgeführt werden. 

LZ 2: Sie können den Welthandel in seiner historischen Entwicklung im Überblick darstellen. 

1. Internationale Arbeitsteilung
• Bis etwa 1920er Jahre
• Aufteilung der Länder nach Rohstofflieferanten sowie Kapital- und Konsumgüterproduzenten
• Basierend auf natürlichen Gründen und Kostenunterschieden --> absoluter und komparative Kostenvorteile

2. Neue internationale Arbeitsteilung

• seit Anfang 1970er Jahre
• Entwicklungsländer: Strategie der exportorientiereten Industrialisuerng
• Nördliche transnationale Unternehmen verlagern einfache Produktionsschritte in den Süden
• Klassische internationle Arbeitsteilung wird aufgebrochen 
• Einige Länder des Südens werden zu verlängerten Werkbänken nördlicher Unternehmen 
• Vorreiter: Textil- und Bekleidungsindustrie 

3. Globale Arbeitsteilung

• Seit Anfang 1990er Jahre
• Welthandel vollzieht sich zwischen Produktionsstätten (nicht zwischen Staaten), die weltweit verteilt und eng miteinander verflochten sind
• Gehandelt werden zunehmend Vor-, Zwischen- und Halbfertigprodukte anstelle von Fertigwaren
• Der Austausch von Waren findet zunehmend in einer Umgebung statt, die wenig mit perfektem Marktwettbewerb zu tun hat 

–->  aber: protektionistische Überlegungen sind immer präsent 

LZ 3: Sie kennen wirtschaftspolitische Argumente, mit denen Einschränkungen des Freihandels gerechtfertigt werden. 

Argumente für protektionistische Massnahmen 

Vermeidung einseitiger Produktionsstrukturen
Sicherung der Versorgung
Sicherung von Arbeitsplätzen
Verbraucher- und Umweltschutzgründe
aber: Protektionismus als „Scheinargument“
– Enge Gratwanderung zwischen legitimen Sorgen und bequemer A
– Benachteiligung südlicher Länder und Akteure 

Dependenztheorien

  • Strukturelle Abhängigkeit des Südens von kapitalistischen Zentren
  • Nachfrage nach Primärgütern steigt nicht proportional zu Einkommenszuwächsen in Industrieländern
  • Produktivitätssteigerungen führen anders als im Norden in den Entwicklungsländern nicht zu Lohnerhöhung
  • Ungleicher Tausch, Kluft zwischen Nord und Süd vertieft sich 

LZ 4: Sie können anhand eines Beispiels aus dem „globalen Süden“ die Auswirkungen der Einbindung in eine globale Arbeitsteilung diskutieren. 

Iphone

--> Ciudad Juárez,Maquiladora-Industrie Mexiko 

Struktur der Maquiladora-Beschäftigten

  • überwiegend MigrantInnen aus dem südlichen Mexiko

  • überwiegend junge Arbeitskräfte (16-20)

  • geschlechterspezische Arbeitsteilung: mittlerweile 60% Männer, 40% Frauen (Durchschnitt) --> einfache Tätigkeiten überwiegend von Frauen ausgeführt 

Profitieren die Beschäftigten von der globalen AT?

  • relativ stabile Arbeitsplätze, formalisierte Beschäftigungsverhältnisse, regelmässige Einkommen

  • teilweise Vermittlung von Know-how, Skills verhältnismässig „leichte“ Arbeit 

Alternative 1:
Feldarbeit in den Herkun4sregionen

Alternative 2:
Migrantische Tagelöhner, El Paso Texas 

Profitieren die Beschäftigten von der globalen AT?

- relativ niedrige Löhne, kein „living wage“  --> Löhne haben sich seit 2000 verdoppelt --> jeodch haben sich die Lebensunterhaltskosten erhöht --> Kaufkraft hat stagniert 
- disziplinierung der Beschäftigten: 1x Krank--> Mündliche verwarnen, 2x Kranke  schriftlich usw... 7x Unerlaubte Ferientage --> Kündigung

- Vergleich zu USA: Lohn in Mexico ist in den letzten jahren gestiegen Mexico ist teurer geworden

 

Freihandel 

Unter Freihandel versteht man die Befreiung internationaler Waren-, Dienstleistungs- und Kapitalbewegungen von allen Einschränkungen und Behinderungen. 

 

Grundlage: Wirtschaftsliberalismus 

Arbeitsteilung  (3 versch. Arten von AT)

3.  gesellschaftliche Formen der Arbeitsteilung
– geschlechterspezifische Arbeitsteilung
– Migration: Arbeitsteilung nach Herkunft; „migratory division of labor“ – etc. 

Klassische Aussenhandelstheorie (2)

Absolute Kostenvorteile (Adam Smith)

– Jedes Land produziert die Güter, die es billiger herstellen kann als das Ausland. Diese kostengünstiger hergestellten Güter können dann gegen die Güter eines anderen Landes getauscht werden.

Komparative Kostenvorteile (David Ricardo)

– Aussenhandel ist auch dann für ein Land von Vorteil, wenn es kein Gut hat, das es absolut effizienter herstellen kann. Es genügt, wenn die Opportunitätskosten (engangenen Ertrag) für die Produktion eines Gutes niedriger sind als in anderen Ländern. 

 

Opportunitätskosten (Alternatikosten) = entgangene Erträge oder Nutzen im Vergleich zur besten, nicht realisierten Handlungsalterntive 

Argumente für den Freihandel 

  • Grenzüberschreitender Austausch von Gütern und Dienstleistungen generiert für alle Beteiligten ökonomische Vorteile, die zu gesellschaftliche Entwicklung führen (können)-

  • Das gilt auch für Fälle, in denen keine absoluten und relativen Preisvorteile existieren (z.B. wegen Grössenvorteilen aufgrund höherer Produktionsmengen). 

Protektionismus 

Zentrale Planung der Aussenwirtscha4sbeziehungen. Der Staat schützt die eigene Wirtscha4, in dem Exporte erleichtert und Importe erschwert werden.

Ziel: Schutz der einheimischen Wirtschaft vor ausländischer Konkurrenz 

Arten von Handelshemmnissen 

Tarifäre Handelshemmnisse: Sammelbegriff für steuerliche handelspolitische Massnahmen, die an den Preisen der internatioonal gehandelten Güter ansetzen (z.B. Zölle).

Nicht-tarifäre Handelshemmnisse: Sons(ge Massnahmen zur Einschränkung des freien Warenverkehrs (z.B. Importquoten, freiwillige Exportbeschränkungen, staatliche Regulierungen). 

Argumente für protektionistische Massnahmen 

  • Vermeidung einseitiger Produktionsstrukturen

  • Sicherung der Versorgung

  • Sicherung von Arbeitsplätzen

  • Verbraucher- und Umweltschutzgründe

  • aber: Protektionismus als „Scheinargument“
        – Enge Gratwanderung zwischen legitimen Sorgen und bequemer

    Abschottung nördlicher Wohlstandsinseln
        – Benachteiligung südlicher Länder und Akteure 

Fazit: Protektionismus oder Freihandel? 

  • „Freihandel“ und „Protektionismus“ als Leitbilder der Ausgestaltung der internationaler Handelsbeziehungen

  • Idealtypen, die in keiner Volkswirtschaft in Reinform vorhanden sind.

  • In der Realität ein ständiges Aushandeln beider Ideale 

Wie lässt sich diese Weltweite Entwicklung der Exporte und der Wirtschatssleistung erklären? 

Wie lässt sich die Entwicklung erklären?
Export weltweit: Summe aller grenzüberschreitender Warenbewegungen (Warenwert)
Bruttoinlandsprodukt: Wert aller Waren und Dienstleistungen, die in einem bestimmten Zeitraum innerhalb der Grenzen eines Landes erzeugt werden.
Die Weltweiten Exporte haben prozentual mehr zugenommen. 
—> Ist das logisch? Es ist ein Zeichen für die Weltweite Verwobenheit. 

Bsp. Emmentaler wird in der CH produziert: Gäbe es einen Milchnotstand in der Schweiz und sie würden Deutsche oder Frz. Milch nehmen wird es auch im Ausland gezählt und wird somit immer in mehreren Ländern gezählt. Deshalb ist der Export grösser als das BIP. 
—> Gehandelt werden zunehmende Vor-, Zwischen- und Halbfertigprodukte anstelle von Fertigwaren.