BIO112 - Zellbiologie
Lernkarten zu Keywords Zellbio
Lernkarten zu Keywords Zellbio
Kartei Details
Karten | 192 |
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Lernende | 50 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Biologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 28.12.2016 / 26.06.2024 |
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Leukoplasten und Chromoplasten
Leukoplasten sind spezialisiert auf Synthese von Terpenen -> Duftstoffe
Chromoplasten sind spezialisiert auf Carotinbiosynthese -> Vorstoffe von Vitaminen, Farbstoffe von Gelb - Orange - Violett
Aufbau Chloroplast
Besitzt drei Membransysteme: äussere, innere und thylakoid Membran
Grana
Aufeinandergestapelte Thykaloid Membran, kontinuierliche Innenräume, einzelne Säcke miteinander verbunden. Hier können Proteine zur Biosynthese eingelagert werden
Chloroplast vs. Mitochondrium
Beide äussere und innere Membran, Chloroplast hat jedoch zusätzlich Thylakoid Membran
In Matrix/Stroma befinden sich DNA und Ribosomen
Ort der oxidativen Phosphorylierung:
- Matrix (Mitochondrium)
- Granum (Thylakoid Raum)
Photosynthese
Photosynthetische Elektronentransfer-Reaktion:
Energie der Sonne wird in energiereiches ATP und NADPH umgewandelt
Kohlenstofffixierungs-Reaktion:
ATP und NADPH werden genutzt, um CO2 in Zucker umzuwandel (funktioniert auch im Dunkeln)
Elekronentransportkette in der Thylakoidmembran
Elektron wird mittels Carrierprotein von einem Proteinkomplex zum nächsten transportiert:
1. Photosystem II
2. Cytochrom b6-f Komplex
3. Photosystem I
Dadurch wird der Protonengradient verstärkt, da die Protonen auf der Aussenseite verbraucht, im Thykaloid produziert oder in Thykaloid gepumpt werden.
Photorespiration
Anstatt CO2 wird nur O2 genutzt. Das bedeutet, dass die Lichtreaktion zwar Energie produziert, diese aber danach zu 50% wieder verloren geht, weil der Kohlenstoff nicht fixiert ist.
Dies geschieht, wenn Öffnungen (Stomata) im Blatt, wo CO2 hineinkommt, weniger CO2 aufnehmen. Problem im heissen Klima.
Verhinderung von Photorespiration
Bundle sheath cells: Arbeitsteilung, Dunkel- und Lichtreaktion werden in getrennten Zellen durchgeführt
Kranzanatomie: Photosynthese läuft nur in bundle sheath cells ab, die Dunkelreaktion in anderen Zellen.
C4 Blätter
Kranzanatomie
C3 Blätter
Alle Zellen machen Licht und Dunkelreaktion
Elektrochemische Gradienten in Mitochondrien und Chloroplasten
Sind die treibende Kraft für Mitochondrien und Chloroplasten, jedoch gibt es hier einen Unterschied:
In Chloroplasten gibt es einen viel grösseren pH-Unterschied zwischen Stroma und Thylakoidraum (8-5) als im Mitochondrium (7-8).
Bei Pflanzen reicht dieser Unterschied aus, um ATP Synthase anzutreiben, bei Mitochondrien wird neben dem Protonengradienten auch noch ein elektrischer Gradient benötigt.
Chloro-Genom
Kodiert nur für einen Teil der Proteine. Viele Proteine, die für Photosynthese/Energieproduktion gebraucht werden, befinden sich nicht im eigenen Genom.
Cytoplasmatische Vererbung
Nur maternal bis auf wenige Ausnahmen (Nadelbäume = paternal, Farne = beides)
Nach genügend Mitosen hat eine Tochterzelle nur noch die einen oder die anderen Chloroplasten.
Wiederholte Zyklen von Regeneration unter Selektion macht aus heteroplastischen homoplastische Pflanzen
Zellkern
Organelle, welche die DNA vom Rest der Zelle abschirmt. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für Genexpression und -regulation.
Sehr wahrscheinlich eine spezialisierte Ausbildung des ER. Grund dieser Annahme liegt darin, dass direkte Verbindung zwischen Zellkern und ER besteht und bei der offenen Mitose der Zellkern vom ER absorbiert wird und sich nach Mitose daraus zurückbildet.
Zellkernmembran ist eine Doppelmembran!
Genmaterialorganisation im Zellkern
DNA im Zellkern ist nicht zufällig/chaotisch angeordnet, sondern in verschiedene funktionelle Domänen:
- Chromosomen haben eigene Position im Zellkern
- Genreiche, euchromatische DNA-Regionen eher in Richtung Zentrum
- Nichttranskribierte, meist heterochromatische Regionen eher an Peripherie
Wird eine DNA-Region neu transkribiert, wandert sie in Richtung Zentrum. Dies führt zu ständigem Wandern.
Organisation im Zellkern
Biochemische Bereiche werden durch Konzentration und Vernetzung verschiedener Moleküle definiert. Diese Bereiche sind, anders als cytoplasmatische Organellen nicht durch Membranen getrennt und bleiben also durchlässig für kleine Moleküle. Sie können geziehlt verklumpen.
Diese Bereiche entstehen möglicherweise durch filamentartige Strukturen analog zu Cytoskelett. Dies ist jedoch nicht unbedingt nötig, da bereits DNA zusammen mit bestimmten Proteinen selbstorganisierend solche Domänen bilden kann. So z. B. die Kernlamina unter der Zellkernmembran.
Nucleolus - Aufgaben
Verklumpter Bereich im Zellkern, im Mikroskop sichtbar. Ist die Fabrik für die Herstellung und Modifikation nichtkodierender RNAs, v.a. derjenigen, die als RNA/Proteinkomplexe wirken (rRNA und Zusammenbau der Ribosomen)
Nucleolus - Bestandteile
Besteht vor allem aus:
- Prozessierter und nicht prozessierter rRNA
- RNA prozessierenden Enzymen und deren Leit-RNAs
- Den entsprechenden DNA Regionen
- Transkriptionsmaschinerie
- Ribosomalen Proteinen
- Im Bau befindliche Ribosomen
Weshalb hat sich der Nucleolus entwickelt
Man geht davon aus, dass dies an der enormen Zahl von rRNAs liegt, die die Zelle benötigt, weshalb sich eine dafür spezialisierte Region entwickelt hat.
Definierte Bereiche im Zellkern
- Nucleolus
Weitere Bereiche die sichtbar gemacht werden können, denen aber noch keine genaue Funktion zugewiesen werden konnte:
- Fibrillarin Protein
- Cajal-Körperchen
- Granuläre Cluster
Die meisten dieser Strukturen sind sehr dynamsich und ändern sich je nach Zellzyklusstadium. Dies sind alles Bereiche, keine Kompartimente (keine Membran!!!)
Organisation der Kernmembran
Da der Zellkern vom Rest der Zelle abgeschrimt ist, muss der Import/Export von Material und Kommunikation mit der Umgebung ermöglicht werden.
Hierbei werden, ungleich zu den Plasmamembranen, Kernporen benutzt (hoch spezifische Transportstrukturen).
Die äussere Kernmembran ist mit dem ER verbunden, was, wenn nötig, eine Vergrösserung der Kernmembran erlaubt. Ausserdem bindet sie Ribosmen.
Die innere Kernmembran ist mit einem Laminanetzwerk, mit intranukleären Proteinkomplexen und mit Chromosomen verbunden.
Kernporen
Lassen rein: Proteine, Transkriptionsfaktoren, DNA-/RNA-Polymerasen, Nucleotide, Histone, ATP, usw.
Lassen raus: mRNA, tRNA, Ribosomale Untereinheiten, usw.
Müssen deshalb in beide Richtungen kontrollierbaren Transport ermöglichen.
Menschliche Zellkerne haben bis zu 4000 Kernporen, die pro Sekunde bis zu 500 Makromoleküle hindurchlassen können.
Zusammensetzung der Kernporen
Gebildet von den NPCs (nuclear pore complex, bestehen aus ca. 30 Proteinen, die in mehreren Kopien vorliegen. Im Ganzen ca. 450 Proteine)
NPC Proteine sind verschieden stabil mit der Kernpore verbunden. Gewisse Proteine werden im Sekundentakt ausgewechselt, während andere bis zu 100 Stunden eingebaut bleiben. Defekte Proteine können relativ schnell ausgetauscht werden.
Während der Mitose (dem Zerfall der Kernmembran), zerfallen auch die NPCs. Ein Teil davon diffundiert in die Membran des ER, andere ins Cytosol.
Funktion der Lamine
Kernlamina verbindet Kernmembran und Chromosomen und stabilisert NPCs. Nicht alle Eukaryoten haben diese Kernlamina (Hefe z.B.)
Phosphorylierung der Lamine führt zu ihrer Depolymerisierung (besonders während Mitose, wo sie von CDK phosphoryliert werden, wichtig)
Kernlokalisierung
Position des Zellkerns ist meist direkt mit Mikrotubuliorganisation verbunden. Eine spezielle Position des Zellkerns ist oft für spezielle Funktionen wichtig: z. B. mRNA und Definition der Hauptachsen in der Drosophila Eikammer.
Zellkollektive
Durch Interaktion und Kommunikation untereinander, bilden Zellen komplexe, mehrzellige und sehr robuste Systeme. Bei Mehrzellern sind Zellen normalerweise schon von der ersten Zellteilung an miteinander verbunden. Die Komplexität geschieht hierbei durch Musterung und schrittweiser Differenzierung.
Es gibt auch Organismen, die nur bei Bedarf mehrzellig werden. So z. B. der Schleimpilz Dictysteium discoideum, welcher bei Futterknappheit Zellkollektive bildet.
Chemotaxis
Bezeichnet die Beeinflussung der Fortbewegungsrichtung von Lebewesen oder Zellen durch Stoffkonzentrationsgradienten.
Hierbei ist das Hauptproblem, den relativ kleinen Unterschied in der Anzahl Moleküle, die vorne und hinten auf Zelle treffen, zu lesen.
Laufrichtung von Zellen in Zellkollektive
Zellen laufen in Richtung der höchsten Zelldichte, also dorthin wo zufällig am meisten Zellen hinlaufen. So entstehen spiralförmige Wellen, die von Zentrum ausgehen.
Die Reaktionen der Zellen auf das sekretierte cAMP (welches die Signalkaskaden zur Zusammenschliessung auslöst) sind nicht konstant, sondern werden in Pulsen abgegeben.
Sind genügend Zellen zusammengelagert, entsteht das Pseudoplasodium ("slug"), welches sich wie eine Schnecke fortbewegt.
Haupttypen von Zellkollektiven bei Tieren und Grund für deren Robustheit
Bindegewebe 40% -> Robustheit durch extrazelluläre Matrix (v. a. Kollagen)
Epithelgewebe 60% -> Robustheit Oberflächen (v. a. Cytoskelett)
Verschiedene Typen von Zellverbindungen
Ankerverbindungen: verbinden Zellen untereinander oder mit extrazellulärer Matrix
Undurchlässige Verbindungen: verbinden Zellen so eng, dass nichts mehr durchgehen kann -> Isolation
Kanalbildende Verbindungen: verbinden Zellen so, dass Information ausgetauscht werden kann
Signalübertragende Verbindungen: v. a. in Nervenzellen
Ankerverbindungen
Bestehen zwischen Nachbarzellen, sowie zwischen Zellen und der extrazellulären Matrix. Intrazellulär durch die Verbindung mit dem Actin Cytoskelett oder mit Intermediärfilamenten stabilisiert.
Zell-Zell-Verbindungen werden durch Cadherine (Ca2+ abhängig) vermitellt
Zell-Matrix-Verbindungen werden durch Integrine vermittelt
Zelladhäsionsmoleküle können auch als Signalmoleküle fungieren.
Desmosomverbindungen
Sind wie Adhäsionsverbindungen intrazellulär über Ankerproteine, aber mit Intermediärfilamenten, nicht mit Actin, verbunden.
Verleihen Gewebe mechanische Festigkeit.
In Hautzellen verbinden Keratine die Desmosomen und Hemidesmosomen.